Windeln statt Waffen

Ausserdem gibt es sehr wohl Studien die belegen, dass die Zahl der Suizide mit einem strengerem Waffengesetz gesenkt werden können (z.B. Österreich). Zudem enden Angriffe mit Waffen meist tödlich, im Gegensatz zu Angriffen mit dem Messer oder anderen Gegenständen.

Letztlich stellt sich ja auch die Frage, was denn die Waffe im Keller eigentlich soll. Gewehre braucht man ja nur, wenn der Feind mit seiner Armee einmarschieren will. Gegen Raketen und Flugzeuge nutzen sie ja nichts. Welcher Feind soll denn bitte so schnell einmarschieren, dass wir nicht noch Zeit hätten, die Gewehre im Zeughaus zu holen? Das müssten ja entweder die Deutschen, Italiener, Franzosen oder Lichtensteiner sein. Und die kommen ja auch nicht von heute auf morgen. Ein Krieg bahnt sich ja immer an und bricht nicht von heute auf morgen aus.

Und zur Erinnerung: Den Unterschriftenbogen gibts unter www.avanti-papi.ch

Gruss Michi

 
Ordonnanzwaffen machen nur ca. 10% aller Schusswaffen im "Privatbesitz" aus - das Einziehen der militärischen Waffen ist daher reine Kosmetik. Die Erfassung der restlichen 90% ist wahrscheinlich sehr schwierig umzusetzen und auch dann sind diese Waffen nicht vom Erdboden verschwunden...

 
Hm, ich finde die Begründung "Der grösste Teil der Tötungsdelikte werden eh anders vollzogen, darum macht das einsperren der Ordonanzwaffen keinen Sinn." recht schwach..."
Wer hat denn sowas geschrieben? Ich jedenfalls nicht! Alles was ich gesagt habe ist, dass das Einsperren der Ordonnanzwaffen das Problem der tödlichen Konflikte nicht lösen wird! Mit dem Einzug der Ordonnanzwaffen an für sich hätte ich überhaupt kein Problem, zweifle aber stark an der Wirksamkeit dieser Aktion!
Was in meinen Augen deutlich mehr bringen würde ist, wenn man die Ursachen für Konflikte anzugehen versucht. Letzlich ist ja die Waffe an für sich nicht die Ursache, sondern nur das Mittel. Ein frühzeitiges Erkennen problematischer Situationen und effiziente Hilfe zur Konfliktlösung wären da eigentlich eine ehrlichere Lösung. Ausserdem würden dadurch eventuell nicht "nur" die Tötungsdelikte mit militärischen (oder privaten) Schusswaffen, sondern auch der grössere Anteil der Delikte ohne Beizug einer Schusswaffe reduziert werden können.

Die aktuelle Diskussion um das Einziehen der Ordonnanzwaffen erscheint mir der etwas stark vom aktuellen Wahlkampf geprägt - kurzfristig machbar und somit politisch ausschlachtbar ohne dazu wirklich kreativ sein zu müssen. Leider aber kein nachhaltiger, ursächlicher Lösungsansatz.

 
Irgendwie ist das langsam eine seltsame Diskussion. Die Rechnerei, wie viele der zu Hause lagernden Waffen nun Ordonanzwaffen sind und wie viele Morde damit begangen werden mutet zynisch an. Tatsache ist:

Im Zuge der Anpassung an EU-Vorschriften führte Österreich 1997 ein restriktiveres Schusswaffengesetz ein. Seither hat die Zahl der Suizide durch Erschiessen markant abgenommen, jedes Jahr um knapp fünf Prozent. Die Zahl der Suizide mit anderen Methoden erhöhte sich nicht. Dies berichten Forscher der Medizinischen Universität Wien. Im Jahr 2005 nahmen sich in Österreich im Durchschnitt 2,67 pro 100 000 Personen mit einer Schusswaffe das Leben. Vor dem In-Kraft-Treten des Gesetzes waren es durchschnittlich 3,96 Personen pro 100 000. Die Forscher berücksichtigten in ihrer Analyse auch Faktoren wie die Arbeitslosenrate oder den Alkoholkonsum, welche die Suizidraten beeinflussen können. Nebst der Suizidrate sank tendenziell auch die Zahl der Tötungsdelikte mit Schusswaffen. (mfr) «Br J Psych», Bd. 191, S. 253

Ausserdem will die Initiative nicht nur die Verbannung der Ordonanzwaffen ins Zeughaus, sondern auch weitere Verschärfungen des Waffengesetzes.

Natürlich ist Prävention und Aufklärung immer besser, aber man kann doch das eine tun und das andere nicht lassen, d.h. Aufklären UND Waffen verbannen!

Neben der ganzen Diskussion ob die Verbannung der Ordonanzwaffen mehr oder weniger bringt (ich schliesse mich der schon genannten Meinung an, dass jeder Mord einer zu viel ist!), habe ich noch sehr wenig gehört, warum es denn sinnvoll sein soll, die Waffen zu Hause zu haben. Gerade nach dem neuesten Beschluss, dass die Munition ja ins Zeughaus soll. Wenn ich im Krisenfall eh die Munition holen muss, dann kann ich ja auch die Waffe holen. Also, was spricht eigentlich dafür, dass die Waffe zu Hause bleibt?

 
Na ja was solls .... bin ich persönlich interessiert ob jemand Suizid mit der Ordonanzwaffe begeht oder mit irgendeiner Waffe oder wie auch immer?

Nein .... mir ist es kurz gesagt "Schei..egal". Wenn sich einer umbringen will soll dies nach seinem Willen geschehen.

Man kann über meine Aussage denken was man will ist lediglich meine Meinung und muss mit keiner Meinung eines anderen Forumsmitglied übereinstimmen.

Bezüglich Waffenabgabe ins Zeughaus würde dies enorme Kosten generieren, deshalb wurde entschieden, dass nur die Munition eingelagert wird.

Übrigens werden die meisten Gedwaltdelikte durch bestimmte Personen verübt (gibt da auch einige Kriminalstatistiken), dies ist an und für sich nichts Neues oder gar etwas Ausergewöhnliches.

Aber eine Tatsache ist Aussergewöhnlich: Diese Personen, sind bereits mit einem Verbot des Besitzes einer Schusswaffe behaftet und sollten demzufolge keine Waffe haben und haben trotzdem eine Waffe mit welchen sie die Delikte verüben / verübt haben.

Jede Restriktion lässt vieles offen wenn es nicht entsprechend kontrolliert wird/werden kann.

Mein Motto ist Leben und Leben lassen aber auch Sterben und Sterben lassen.

 
How Winnetou

würdest du deine Aussage auch dem kleinen Kevin Rey-Bellet so ins Gesicht sagen?

Der (selbst-)mörderische Mann gehörte jedenfalls nicht zu der von dir angedeuteten Gruppe der Kriminellen, welche illegal eine Waffe besitzen.

"Leben und Leben lassen aber auch Sterben und Sterben lassen". Ein schönes Motto oder auch eine schöne Grabinschrift für Frau Rey-Bellet???

Hug Bär

 
Hallo Baer

würdest du deine Aussage auch dem kleinen Kevin Rey-Bellet so ins Gesicht sagen?
Nein würde ich nicht, da Gerold Stadler in erster Linie ein Mörder ist und nicht ein Selbstmörder dies wurde er erst nach den Morden und betreffend Kevin's Mutter, wurde sie ermordet was wiederum nichts mit Selbstmord zu tun hat.

Der (selbst-)mörderische Mann gehörte jedenfalls nicht zu der von dir angedeuteten Gruppe der Kriminellen, welche illegal eine Waffe besitzen.
Deine Aussage ist richtig Baer.

"Leben und Leben lassen aber auch Sterben und Sterben lassen". Ein schönes Motto oder auch eine schöne Grabinschrift für Frau Rey-Bellet???
C. Rey-Bellet hat nicht Suizid gemacht sondern wurde ermordet.

Meine Aussagen bezogen sich rein auf Suizid und nicht auf Mord, dies sind zwei verschiedene Themen.

Äpfel nicht mit Birnen vermischen Baer.

 
Äpfel und Birnen nicht vermischen. Also die Fachwelt spricht im Falle von Rey-Bellet eher von erweitertem Selbstmord. Also ich denke nicht, dass es eine von langer Hand geplante Tat war, sondern eben wie so viele aus Verzweiflung und im Affekt. So passieren doch die meisten Selbstmorde (und die, welche vorher noch ihre Angehörigen umbringen).

Die Initiative löst dieses Problem natürlich nicht, ich glaube aber schon, dass sich einige Taten verhindern liessen. Michi hat weiter oben ja das Beispiel der österreichischen Studie angefügt, die zeigt, dass es schon was bringt, wenn weniger Waffen zu Hause sind. Der Mörder von Ray-Bellet wäre glaub ich nicht vorher in den Laden gegangen und hätte sich eine Pistole gekauft.

Ich finde deine liberale Haltung zum Thema Selbstmord schon etwas zu liberal. Selbstmorde geschehen doch nicht aus freiem Willen, sonder eben aus Verzweiflung und im Affekt. Wenn es so nur freier Wille wäre, bräuchte es ja auch keine Suizidprävention.

Ab welchem Alter gilt den "Sterben und Sterben lassen"? (In der Schweiz ist Suizid die ZWEITHÄUFIGSTE Todesursache bei Menschen unter 20 Jahren). Ich sage ja nicht, dass man Selbstmord verbieten soll, aber man sollte doch alles tun, es zu verhindern und dazu trägt auch bei (siehe nochmals die Studie aus Österreich), wenn der Zugang zu Waffen erschwert wird.

Baer

 
Äpfel und Birnen nicht vermischen. Also die Fachwelt spricht im Falle von Rey-Bellet eher von erweitertem Selbstmord. Also ich denke nicht, dass es eine von langer Hand geplante Tat war, sondern eben wie so viele aus Verzweiflung und im Affekt. So passieren doch die meisten Selbstmorde (und die, welche vorher noch ihre Angehörigen umbringen).
Ist für mich nach wie vor Mord was er ihr angetan hat, denn er hat sich nicht unmittelbar gerichtet nach dem Mord sondern fährt erst mal mit dem Auto weg.....

Wer sich umbringen will, der bringt sich auch um.... in meinem Bekanntenkreis hat sich vor Jahren einer mittels dem Goldenen Schuss ins Jenseits befördert, ein weiterer hat sich vom Kirchenturm gestürzt. ein anderer hat sich mit der Pistole (Militärpistole) zu Hause im WC den Schädel weggepustet und eine Person hat sich von einer Brücke gestürzt.

All diese Personen kannte ich persönlich und jedes Mal stellte ich mir die Frage ob es zu verhindern gewesen wäre...... und ich behaupte Nein.

Ein Familiendrama wie es immer wieder in den Zeitungen zu lesen ist, ist für mich kein Selbstmord sondern klar Mord derjenigen Person welche seine Familie auslöscht.

 
Aus dem Tagi Online:

Das Tötungsdelikt vom Freitagabend am Hönggerberg in Zürich ist geklärt. Ein 21-jähriger Soldat hat die 16-jährige Francesca mit seinem Armee-Gewehr erschossen. Klar ist, dass Schütze und Opfer sich nicht kannten, wie die zuständige Staatsanwältin Catherine Nägeli sagte. Klar ist auch, dass der junge Mann am Freitag seine Rekrutenschule abgeschlossen hatte. Im Tarnanzug und mit dem Gewehr war er kurz vor der Tat beim Tatort, der Bushaltestelle Hönggerberg, gesehen worden.

Kommentar:

Dieser Mord wäre nicht geschehen, wenn man das Sturmgewehr abgeben müsste. Die Gründe der Tat liegen zwar noch im Dunkeln, aber es ist doch klar, dass der Täter am Freitag Abend nicht noch im Waffengeschäft (oder Schwarzmarkt) eine Waffe hätte kaufen können!

 
Kommentar: Dieser Mord wäre nicht geschehen, wenn man das Sturmgewehr abgeben müsste. Die Gründe der Tat liegen zwar noch im Dunkeln, aber es ist doch klar, dass der Täter am Freitag Abend nicht noch im Waffengeschäft (oder Schwarzmarkt) eine Waffe hätte kaufen können!
Deine Meinung, welche lediglich eine Mutmassung ist.

Es ist bewiesen, dass Länder mit wenig Waffen, sprich Waffen illegal sind mehr Tote zu beklagen haben welche durch Schusswaffen getötet werden oder sich mit Schusswaffen umbringen.

Übrigens ist es dem Schwarzmarkt egal ob es Ladenöffnungszeiten gibt.

 

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