Hallo
Ohne jetzt auf die vorherigen etwas negativen aber gut gemeinten Antworten einzugehen, möchte ich Dir hier etwas weiterhelfen, da ich etwas ähnliches hinter mir habe und die Sachlage gut nachvollziehen kann.
Ich kenne den Preis der Wohnung zwar nicht, sofern die Preis aufgrund der Niedrig-Zinssätze nicht überteuert ist,sollte der Kredit eigentlich mit 15% auch klappen müssen.
Wir (damals 26 und 28 Jahre alt, verheiratet und 1 Baby) wollten ein REFH in der Höhe von CHF 600'000.-- kaufen. Das Haus war neu fertig erstellt, hatte eine Wärmepumpe und nicht überteuert. Wir hatten nur 10% EK in Bar, die Pensionskasse war für mich keine Option und wollte aus Familiensicherheit nichts davon hergeben. Ich überzeugte die Bank den Kauf mit 10% zu gewährleisten, habe dafür jedoch in 5 Jahren nebst CHF 36'000.-- Amortisation, zusätzlich satte CHF 50'000.-- zurückbezahlt und im Kaufvertrag festgehalten. Damit war mehr als Genug getilgt und die Bank mehr als zufrieden.
Dank diesem Werdegang konnte ich mehr Kapitel anlegen da der Zins nicht sehr hoch war (damals ca. 2.5%)und die Nebenkosten sehr gering waren. Am Schluss hatten wir ca. 20% des Kaufpreises zusätzlich zusammen bekommen und nebenbei für 40'000.-- in den Garten investiert. Nach einem Verkauf des Hauses nach 6 Jahren:-( (wegen eines neuen Jobs) bekamen wir natürlich ein sehr hohes Kapital auf unser Konto zurück - das wir vor dem Hauskauf ja nie hatten. Wir haben danach eine grosse und luxuriöse 6 Zimmerwohnung für in etwa das Doppelte gekauft - die uns jedoch aufgrund der Umgebung nach dem Fertigbau nicht gefallen hat. Deshalb haben wir die Wohnung wieder verkauft und sind in eine super schöne Mietwohnung umgezogen, die uns so gut gefallen hat, wie bisher kein einziges Eigenheim. Wir bezahlen jetzt zwar ca. 700.-- mehr als beim damaligen Haus, aber für uns und unsere Kinder stimmt das so und wir sind gesund und zufrieden.
Ich möchte damit nur preisgeben, dass es ganz logisch und normal ist, in den jungen Jahren keine 20% an Eigenkapital für ein Eigenheim zusammen zu haben (ausser man hat das Geld in die Wiege gelegt bekommen wie so viele).
Also, wenn der Preis der Wohnung nicht zu hoch ist, sollte die Bank hier Einsicht haben (es gibt genug Banken die hier aushelfen - ausser die Kantonalen Banken) und deshalb der Finanzierung mit einer Vertragsregelung der zusätzlichen Amortisation in den nächsten 5 Jahren beisteuern.
Wenn Dir diese Amortisation jedoch zu hoch ist, dann würde ich eventuell davon abraten und noch etwas zuwarten.
WICHTIG: Das mit der Familienplanung stimmt tatsächlich was die anderen User geraten haben!
Weitere Möglichkeiten wären noch:
- Eine Verkäuferhypothek von CHF 70'000.-- vertraglich zu regeln, hier wäre der Zinssatz jedoch wohl etwas höher und der Verkäufer wie auch die Bank müssten einverstanden sein (im Vertrag als 3. Rang).
- Eine eventuelle Bürgung eines Familienmitglieds mit einem bereits existierenden Wohneigentum, rate ich jedoch persönlich davon ab auch wenn dies bei Banken auch angewendet wird..
Also, wenn ihr so sicher bei der Wohnung seit - mit den Banken nochmals sprechen und den Amortisationsvorschlag anbringen und rechnen.
Wenn ihr jedoch mit der Familienplanung, weitere Ausbildungen, Job etc. noch nicht ganz sicher seit - dann bitte zuwarten! Ein neues Angebot wird euch immer und immer wieder in den Weg laufen.
Noch was:
Bei einer Eigentumswohnung das ja als Stockwerkeigentum gilt, fallen oft höhere NK als bei einem Haus oder REFH an. Dies hat der Grund, da eine Verwaltung, ein Hauswart etc. bezahlt werden muss, ein gesetzlich geregelter Fonds angelegt werden muss, wie auch am Anfang oft viele weitere Zusatzkosten in der gesamten Überbauung anfallen, welche nie eingeplant waren oder bei einer Eigentümerversammlung aufgrund der Mehrheit fast zwangsweise mitfinanziert werden müssen.
Somit kommt man oft auf eine fixe Nebenkostenabrechnung von CHF 600 bis 700.-- im Monat oder mehr. Bei einem REFH sind diese Kosten flexibler und geringer (trotz des Gartens).
Das Bestätigen auch alle meine Kollegen die eine Wohnung wie auch ein Haus hatten.
Bei einer Festhypothek bei jungen Jahren aufgepasst: Nicht zu lange Laufzeiten abschliessen (2-3 Jahre Maximum). Denn, tritt etwas Unvorhersehbares in Euer Leben und damit auch die Entscheidung "die Wohnung zu verkaufen", ist man der Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung schuldig, die dann schnell einige 10'000 Franken ausmachen könnten. Auch bei Lybor Abschluss die vertragliche Bindung genau abklären, da nicht jede Bank gleich fair spielt! Nicht vergessen, der Kunde bleibt König - ob mit 20% EK oder auch mit weniger!
Nun hoffe ich, dass ihr die richtige Entscheidung treffen werdet - mit oder ohne Eigenheim!
Beste Grüsse und alles Gute,
Schnorz