Einmalblühende Kletterrosen

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Vor ungefähr 200 Jahren wurde mit der Züchtung der ersten Kletterrosen in Europa begonnen. Nebst zwei europäischen Wildrosenarten spielten dabei vor allem einmal im Sommer blühende, kletternde [/COLOR]Rosenarten[COLOR= rgb(0, 0, 0)], die aus Asien und Amerika eingeführt wurden sowie der allgemeine Aufschwung der Rosenzüchtung, der besonders in Frankreich grosse Ausmasse annahm, eine grosse Rolle. Zwischen 1820 und 1830 kamen die ersten Arvensishybriden, Ayshirerosen genannt, auf den Markt. Hier handelt es sich um Einkreuzungen von unterschiedlichsten Rosen mit der in feuchteren Gebieten West- und Mitteleuropa beheimateten Wildart R. arvensis, die sich durch schlanke, am Boden und in Bäume rankende Triebe, Hakendornen sowie dunklem Laub und Holz auszeichnet.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Eine weitere kletternde aus Südeuropa und dem Mittelmeergebiet stammende Wildrose, Rosa sempervirens, wurde zwischen 1825 und 1832 teilweise mit der aus China stammenden Bengalrose 'Old Blush' eingekreuzt. Es entstanden gartenwürdige Kletterer, die sich ausgezeichnet zum Beranken von Pergolen und Pavillons eignen. Zwischen 1804 und 1817 gelangten Rosa multiflora carnea und Rosa multiflora platyphylla, beides ausgesprochene Himmelstürmer, nach Europa. Sie wurden jedoch weniger für die Züchtung genutzt. Bei 'Russelliana' dürfte es sich um eine der wenigen Sorten handeln, die vermutlich aus R. multiflora platyphylla und einer [/COLOR]Gallicarose [COLOR= rgb(0, 0, 0)]hervorgegangen ist.[/COLOR]


 


Bereits 1810 gelangte die einzige einheimische Wildrose Nordamerikas, Rosa setigera, auch Brombeerrose - ihr Laub ähnelt dem der Brombeere - genannt, nach Europa. Sie blüht, wie alle amerikanische Wildrosen relativ spät. 1843 entstanden durch amerikanische Züchter die ersten Hybridformen, die sich durch enorme Winterhärte auszeichnen. 
Weiterhin wären noch die stachellosen Boursaultrosen zu erwähnen. Sie entstanden um 1830 in Paris aus Rosa blanda, eine amerikanische Wildrose und einer Chinarose - hier könnte es sich eventuell um 'Old Blush' gehandelt haben. Bei dieser Rosenklasse zeigt sich gelegentlich eine schwache Nachblüte im Herbst. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden explosionsartig Züchtungen mit Rosa multiflora und Rosa wichuraiana aus Ostasien, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten weitere, stark wachsende Wildrosen wie Rosa helenae, Rosa filipes, Rosa longicuspis, wie auch die nicht so hoch werdende Rosa souleiana nach Europa. Auch diese Wildarten wurden mit anderen Rosen eingekreuzt. So entstanden im Laufe von mehr als zwei Jahrhunderten eine Vielzahl an einmal, im Sommer blühenden Kletterrosen, auch Rambler genannt, die Dank zunehmender Beliebtheit wieder vermehrt im Handel angeboten werden.

Nebst den einmalblühenden Baumramblern finden sich hier weitere, sehr empfehlenswerte und überreich blühende Sorten, die teilweise eher kräftige, wie auch sparrige Triebe aufweisen, nicht so ausladend im Wuchs wie eben erwähnte sind und zu einem grossen Teil mit bedeutend grösseren Blüten aufwarten. Sie eignen sich daher eher weniger dazu, um in Bäume geleitet zu werden, mit ihnen lassen sich aber wunderbar Hauswände, Pergolen, Pavillons oder grössere Rosenbögen verkleiden. Der Vorteil dabei ist, nach der Blüte muss die Rose nicht unbedingt ausgeputzt werden. Stark abgeblühte Triebe können, müssen jedoch nicht, nach der Blüte an der Basis entfernt werden. Bei einfachen oder halbgefüllten Sorten bilden sich bis zum Herbst, oft zum Teil sehr grosse Hagebutten. Spätestens im folgenden Frühjahr kann der hier im Sommer unterlassene Pflegeschnitt nachgeholt werden. Zusätzlich werden die Seitentriebe von jüngeren Trieben auf ca. vier Augen zurückgenommen und Neutriebe der Ordnung halber und falls erwünscht, aufgebunden. Wie bei anderen Rosenklassen auch, ist eine kontinuierliche Bodenpflege sowie Düngergaben bei Austrieb im Frühjahr, wie auch während der Blüte unumgänglich. Letztere garantiert eine reiche Bildung von Neutrieben.

Albertine



Barbier, Frankreich 1921

Diese sehr bekannte Wichuraianahybride zeigt schön geformte, korallenrosa-farbene Knospen, die zu mehreren in kleinen Büscheln zusammenstehen. Sie öffnen sich zu grossen, etwas unordentlich wirkenden, gefüllten Blüten von einem mit Gold unterlegten Hummerton, der bis zum Abblühen zu zartrosa verblasst. Sie erscheinen überreich zwischen den, im Austrieb von einem Kupferton überzogenen, glänzend grünen Blätter, duften stark, bilden jedoch bis zum Herbst keine Hagebutten aus. Die Triebe sind sehr starkwüchsig sowie mit hakigen Dornen bewehrt und können eine Länge von bis zu 400 cm erreichen. Da 'Albertine' ab Juni zu Mehltaubefall neigt, eignet sich diese Sorte besser für Nordlagen, wo sie bedeutend weniger anfällig ist.

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Alchymist 

Kordes, Deutschland 1956

Die stark gefüllten, aus runden Knospen hervorgehenden Blüten dieser modernen, sehr frostharten Kletterose sind voll erblüht schalenförmig und zeigen einen satten Gelbton mit dotteroranger Mitte. Während des Abblühens werden sie zunehmend apricotfarben. Sie erscheinen gut verteilt in kleinen Büscheln und verströmen einen intensiven Duft.
Der Austrieb des gesunden, sattgrünen Laubes ist rötlich. Der Wuchs der starken Triebe ist kräftig und kann eine Länge von 400 cm erreichen.

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American Pillar

Van Fleet, USA 1902

Diese Wichuraianahybride zeigt karminrosafarbene, einfache, kleine Blüten mit einem weissen Auge, die in relativ grossen Büscheln zusammenstehen. Lässt man die abgeblühten Stände stehen, so bilden sich bis zum Herbst zahlreiche Hagebutten. Damit das sattgrüne, etwas mehltauanfällige Laub gesund bleibt, benötigt 'American Pillar' unbedingt einen gut durchlüfteten Standort. Am besten werden die bis zu 450 cm lang werdenden, starken Triebe der äusserst winterharten Sorte über eine Pergola geleitet. Besonders schön wirkt diese Rose jedoch als Kaskadenhochstamm gehalten, wobei sie hier entsprechend Platz benötigt.

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Améthyste

Noin, Frankreich 1911

Diese, auch zu den Wichuraianahybriden gehörende Sorte zeigt karminviolette, gefüllte kleine Blüten, die angenehm duften und in grossen Büscheln zusammenstehen. Die starken, bis zu 350 cm lang werdenden Triebe sind von sattgrünem, spitzen Laubwerk und zusätzlichen Haardornen übersät. Diese, sehr wüchsige Sorte eignet sich daher sehr gut zum Beranken von Rosenbögen oder Pergolen, sollte jedoch eher etwas absonnig stehen, da bei zu starker Sonneneinstrahlung die Blüten rasch ausbleichen.



Mamina

Walter Scheiber, Schweiz

Diese Züchtung gewann 1991 am Neuheitenwettbewerb in Genf den vierten Platz.
Aus dicken Knospen öffnen sich grosse, intensiv rosafarbene, duftende Blüten, die stark gefüllt sind. Mattgrünes Laubwerk ziert die kräftigen, gut bewehrten Triebe, die eine Länge von 300 cm erreichen können und sich daher besonders gut zum Beranken von Hauswänden, Mauern und Zäunen eignen.

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Paul Noël 

Tanne 1913

Hier handelt es sich um eine Wichuraianahybride mit stark gefüllten, mittelgrossen Blüten von einem gelbunterlegten Altrosa. Sie stehen, umgeben von sattgrünem, kräftigem Laubwerk, einzeln oder in kleinen Büscheln zusammen und verströmen einen angenehmen Duft.
Besonders attraktiv wirkt diese Kletterrose als Kaskadenrose auf Hochstamm oder locker über eine Mauer gelegt, wodurch sich die biegsamen, bis zu 600 cm lang werdenden, mit starken Hakendornen bewehrten Triebe elegant Richtung Boden neigen.

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Russelliana

Vor 1826 vermutlich Spanien

Bei dieser, sehr alten Sorte, dürfte es sich um eine Multiflorahybride handeln. Sie gehört sicherlich zu den auffälligsten unter den Kletterrosen, zeigen doch ihre leicht duftenden und gut gefüllten Blüten unterschiedlichste Zeichnungen. Von tiefviolett, gestreift bis weisslich aufhellend ist hier alles vertreten. Sie stehen gut verteilt über dem sattgrünen Laub, welches die sehr starkwüchsigen, bis zu 600 cm lang werdenden Triebe dicht bedeckt.








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