Kletterrosen - Einmalblühende Baumrambler

Redaktion

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15. Nov. 2016
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Bei den einmalblühenden Kletterrosen, auch Ramblerrosen genannt, handelt es sich um vielseitige Hybridformen mit den unterschiedlichsten Urformen. Massgeblich an ihrer Entstehung beteiligt waren jedoch R. wichuraiana, benannt nach ihrem Entdecker Dr. Wichura sowie R. multiflora, die Vielblütige Rose. Beide wurden im vorletzten Jahrhundert aus China eingeführt und waren hauptsächlich bei der Entstehung von älteren Sorten beteiligt. Später kamen nebst anderen Arten noch R. helenae und R. filipes, ebenfalls aus China, dazu. Zusammen mit ihren Hybriden sind sie alle einmalblühend, gesund, frosthart und eignen sich mit ihren schlanken, langen Trieben wunderbar dazu, um in Bäume geleitet zu werden. Bedenken Sie jedoch, dass es sich hier um Sorten handelt, die mit den Jahren ein beträchtliches Gewicht erreichen können. Wählen sie deshalb als Träger nur gesunde Bäume, jedoch keine mit leicht brüchigem Holz wie zum Beispiel der Holunder. Wunderbar beranken lassen sich Tannen, Fichten oder Obstbäume.


 


 Bei letzteren bleibt aber im Laufe der Jahre die Blüte und folglich auch die Ernte aus. Wer keine geeigneten Bäume in seinem Garten hat, baut am besten stabile und sehr grosszügige Kletterhilfen in Form von Pergolen oder Pavillons. Ramblerrosen zeigen oft kleine, jedoch in grossen Büscheln zusammenstehende Blüten. Viele verströmen einen verschwenderischen Duft und ziehen daher viele Bienen an. Im Herbst leuchten bei den meisten Sorten kleine, zum Teil kugelige, orange bis dunkelrote Hagebutten aus den Zweigen hervor, die im Winter eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel bieten. Baumrambler benötigen wenig Pflege. Da die Blätter auf Spritzungen mit Fungiziden oder gar Insektiziden mit Blattfall reagieren können, sollte auf diese gänzlich verzichtet werden. Bei optimalen Bedingungen sind die Pflanzen so starkwüchsig, das Triebe mit eventuellem Mehltaubefall einfach entfernt werden können. Wenn Sie sich für einen Rambler entschieden haben, so pflanzen sie diesen leicht schräg Richtung Stamm am Rande der Baumkrone ein. Lockern sie vorher den Boden tiefgründig. Wenn nötig und bei Trockenheit so lange täglich durchdringend wässern, bis die Pflanze angewachsen ist. Mit Hilfe eines Seiles wird nun die Rose Richtung Stamm geleitet. Haben die Triebe in den unteren Ästen Halt gefunden, kann die Kletterhilfe entfernt werden. Da diese Rosen am alten Holz blühen, sind in den ersten zwei bis drei Jahren die Jungtriebe in ihrer ganzen Länge zu belassen. Damit die ganze Kraft in die Bildung von Langtrieben geht, ist es zusätzlich ratsam, während dieser Zeit die abgeblühten Blütenstände sofort zu entfernen. In späteren Jahren wird nur noch ausgelichtet.

Alte abgeblühte Triebe, man erkennt diese am grauen Holz, sollten ganz entfernt werden. Dadurch bilden sich bald wieder neue an der Basis. An Pergolen oder Pavillons ist das Anbinden der neuen Triebe unumgänglich. Zu sehr und in kürzester Zeit würde eine eventuell erwünschte Ordnung im Garten leiden. Hier sollten im Frühjahr kurze, abgeblühte Triebe eingekürzt sowie überaltertes Holz entfernt werden. Auch Rambler wollen gedüngt werden. An ihren Naturstandorten wachsen sie vor allem an Waldrändern in Pflanzengemeinschaften. Hier ist der Boden kühl und feucht und die oberste Schicht wird jährlich mit neuem Material für die Humusbildung versorgt. Für genügend Wasser und Nahrung ist also gesorgt. Im Garten gepflanzt liegt es an uns, die Rosen zweimal im Jahr, im Frühjahr und während der Blüte, ausreichend mit Dünger zu versorgen. Gewässert wird nur während der Anwachsphase und bei längeren Trockenperioden.

 



Alexandre Girault Barbier



Barbier, Frankreich 1909

Die halb gefüllten, mittelgrossen Blüten dieser starkwüchsigen Wichuraianahybride sind zart Rosa bis Karminrot mit weisslicher Rückseite. Sie stehen in lockeren Büscheln zusammen und duften nach Apfel. In ihrer weissen Mitte zeigen sich gelbe Staubgefässe. Die dünnen, biegsamen, bis zu 500 cm lang werdenden Jahrestriebe sind stark mit Dornen bewehrt und tragen glänzendes, grünes Laubwerk. Alexandre Girault eignet sich wunderbar für halbschattige Lagen, da dort die Blüten eindeutig weniger verblassen.

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Bobbie James Sunningdale Nurseries

Sunningdale Nurseries, Grossbritannien 1960

Diese Multiflorahybride hat cremeweisse, halb gefüllte, kleine, flache Schalenblüten mit gelben Staubgefässen. Sie stehen dicht in grossen Rispen zusammen und verströmen einen wunderbaren Moschusduft . Im Herbst zeigen sich viele kleine orangefarbene Hagebutten. Die sehr stark wachsende Pflanze ist mit hakigen Stacheln versehen und das gesunde, graugrüne, glänzende Blattwerk weist kupferfarbene Ränder auf. In rauen Lagen können die bis zu 400 cm lang werdenden Jahrestriebe im Winter gelegentlich zurückfrieren. Die Pflanze erholt sich jedoch schnell und schiebt bald wieder neue hervor.

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Lykkefund Olsen

Olsen, Dänemark 1930

Rosa überhauchte Knospen öffnen sich bei diesem sehr stark wachsenden Rambler zu kleinen, locker gefüllten, gelblich-rosafarbenen Blüten, die in grossen Büscheln zusammen stehen und gut duften. Sie werden zunehmend Rahmweiss mit gelblicher Mitte in der orangefarbe Staubgefässe stehen. Im Herbst ist der Kletterer reichlich mit kleinen, kugeligen, orangeroten Hagebutten behangen. Die sehr stark wachsende Pflanze hat kleine, dunkle, glänzende Blätter, die auffallend geädert sind. Die beinahe dornenlosen Jahrestriebe, die Eltern sind übrigens Zéphirine Drouhin und Rosa helenae, erreichen eine Länge von bis zu 700 cm.

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Rosa multiflora 'Carnea' 


 Syn.: Rosa multiflora Plena


1804 aus China eingeführt
Kleinblütige, rosafarbene und gefüllte Blütenbüschel, die beim Abblühen zunehmend ins Weisse verblassen zeigen sich im Juni überaus zahlreich an starken, fast stachellosen, grünbraunen Trieben und verströmen einen ausgeprägten, fruchtigen Duft. Bis zum Herbst bilden sich viele kleine, runde und orangefarbene Hagebutten. Der Wuchs, der mit hellgrünen, 7 bis 9teiligen, länglichen Fiederblättchen besetzten Triebe, ist überhängend und kräftig. Jahrestriebe von bis zu 500 cm sind hier keine Seltenheit.

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Paul's Himalayan Musk

W. Paul Grossbritannien 1916

Die Eltern dieses sehr starkwüchsigen Ramblers sind unbekannt. Er könnte jedoch mit R. multiflora verwandt sein. Zartrosafarbene, beim Abblühen fast ins Weisse über- gehende, etwa 4 cm grosse Blüten sitzen in grossen, lockergefüllten Rispen zusammen und verströmen einen sehr intensiven Duft. Im Herbst zeigen sich teilweise kleine, orangefarbene und leicht kugelige Hagebutten. Die bis zu 600 cm lang werdenden Jahrestriebe tragen sattgrünen Blättern und sind stark mit Hakenstacheln bewehrt.

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Rambling Rector 

Vor 1912 entstanden

Die Herkunft dieser sehr alten Multiflorahybride ist unbekannt. Riesige Dolden mit reinweissen, halbgefüllten Blüten von 3 cm Durchmesser verströmen einen intensiven, moschusartigen Duft. Die leicht bewehrten, bis zu 700 cm langen Jahrestriebe sind mit mittelgrünem Laub übersät, das im Herbst eine goldgelbe Färbung annimmt und in Kombination mit den kleinen, orangefarbenen und ovalen Hagebutten eine wahre Augenweide ist. Die sehr starkwüchsige Pflanze benötigt sehr viel Platz und eignet sich deshalb nur für grosse Gärten.



Veilchenblau

Schmidt, Deutschland 1909

Locker gefüllte, leicht duftende, etwa 3 cm grosse Blüten stehen bei dieser sehr wuchsfreudigen Multiflorahybride in dichten Dolden zusammen. Sie sind von einem wunderbaren Purpurviolett und zeigen in ihrer Mitte goldgelbe Staubgefässe, die von weissen Streifen umgeben sind. Bis zum Herbst entwickeln sich kleine runde, orange-farbene Hagebutten. Die stark wachsende, fast dornenlose Triebe sind mit frischgrünen Blättern belaubt und können eine Länge von 500 cm pro Jahr erreichen. Da in sonniger, heisser Lage die Blüten relativ rasch verbrennen, sollte dieser Rambler unbedingt halbschattig stehen.








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