Gesamtsanierung Haus 1947

vromi

Member
15. Juni 2020
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Hallo zusammen

Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir ein altes Reihen-Eckhaus in der Stadt Bern kaufen konnten. Mit Baujahr 1947 und den letzten grösseren Sanierungsarbeiten in den 80ern gibt es viel zu tun... Ich möchte hier von unserem Umbau bisher berichten, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei seinem eigenen Projekt. Und natürlich bin ich sehr gespannt auf euer Feedback, zumal wir im 1. Stock noch eine Baustelle haben und mit der Planung grade erst beginnen.

Die Verwandlung vom Rohbau in den fertigen Zustand lässt sich am schönsten hier sehen:

https://www.marcelgross.ch/portfolio/innenarchitektur-fotografie-in-bern/

Auf den Fotos weiter unten seht ihr das Haus vor den Arbeiten. Aktuell haben wir den Keller sowie das EG saniert:

  • ziemlich viel rausgerissen, waren bisher etwa 7-8 Mulden à 6 m3
  • 2 tragende Wände entfernt und Doppel-T-Träger eingezogen, um ein offenes Wohnen, Essen und Kochen zu haben
  • die Küche vom Norden in den Süden versetzt
  • das Bad versetzt, um Platz für eine Garderobe zu schaffen
  • sämtliche Wasser- und Abwasserleitungen bis zum Hausausgang ersetzt
  • sämtliche Stromleitungen ersetzt
  • diese wurden neu in die Wand geschlitzt, deshalb haben wir dann auch gleich alles neu verputzen lassen
  • den originalen Klötzliparkett geschliffen und neu geölt
  • die heruntergehängte Decke entfernt, zwischen den Balken isoliert und dann zwischen den Balken 3-Schichtplatten angebracht
  • die Kellerdecke mit 20cm isoliert und OSB Platten angebracht (direkt unter die Balken)


Und diverse kleine Sachen, die manchmal ganz schön Zeit und Nerven gekostet haben. Aber es hat sich gelohnt finde ich, wir sind mega happy in unserem neuen Zuhause! Und langsam brennt's mir schon wieder unter den Fingernägeln, da es im 1. Stock noch Ein iges zu tun gibt... :-D Aber seht selbst, Bilder VOR dem Umbau und Grundriss inkl. den Änderungen sind im Anhang...

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Bildschirmfoto 2020-11-30 um 20.33.12.png

 
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Wir haben den Umbau etappiert und wohnen aktuell im EG. Der erste Stock ist noch eine Baustelle, dort haben wir bislang das Meiste rausgerissen aber noch nichts wieder eingebaut. Durch die Erappierung konnten wir einerseits früher einziehen, Steuern sparen und können im 1. Stock dann auch mehr Eigenleistung machen, weil es dort noch nicht eilt, solange noch keine Kinder da sind :)

Der Umbau lief im grossen und ganzen gut und wir sind mit dem Endergebnis mehr als zufrieden. Was wir unterschätzt hatten, war, wie aufwändig die ganze Zeit an sich war. Da wir noch in einer Mietwohnung waren, wollten wir natürlich möglichst schnell einziehen. Wir waren deshalb nebst unseren Bürojobs jeden Samstag und unter der Woche auch Abends oft auf der Baustelle und haben den Abbruch zu dritt und teils zu viert in rund 12 Samstagen hingekriegt. Zum Glück hatten wir dabei Hilfe von Freunden und Verwandten.

Was wir unterschätzt hatten, waren die unzähligen Entscheidungen: welches Lavabo soll's nun sein, wie soll die Küche genau aussehen und welche Geräte kommen rein, sollen wir die Kellerdecke jetzt schon isolieren oder erst später, etc. etc.

Wir waren teilweise ganz schön am Anschlag und ich hatte vor allem die Entscheide und Auswahl von Produkten irgendwann satt. Zum Glück blieb meine Frau hartnäckig und wollte diese Dinge diskutieren, sonst hätten wir heute sicher die eine oder andere Lampe, Farbe oder Plättli das mir eigentlich gar nicht sonderlich gefällt, denn ich entschied mich irgendwann jeweils einfach für das Erstbeste :-D

Jetzt legen wir mit der Planung für den ersten Stock los, folgendes ist dort geplant:

  • Baueingabe für neue Dachfenster
  • Dach von innen her isolieren, zwischen die Sparren und über die Sparren bzw. drunter
  • Leichtbauwände stellen, voraussichtlich Holzständer mit Schallschutzisolation drin und Fermacell oder Täfer drauf
  • Trittschall auf den bestehenden Riemenboden, dann schwimmend OSB Platten und einen neuen Riemenparkett
  • Strom muss auch noch gemacht werden


Bin gespannt auf euer Feedback, Anregungen oder Fragen!

Macht's gut

 
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Wow!
Einfach nur: Wow! 
😁
Sehr schönes Objekt sehr geschmackvoll renoviert - gratuliere! 💐

 
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Vielen Dank Susann für dein schönes Feedback! :)

Wie erwähnt planen wir jetzt den Ausbau des 1. Stocks, dort haben wir aktuell mal (fast) alles rausgerissen und überlegen grad, wie und was wieder eingebaut werden soll.

Während des ganzen Umbauprojekts besuchte ich dieses Forum etliche Male und war jedesmal überwältigt, was für eine tolle Communty aus Experten, Fachpersonen, Interessierten, Hobby-Umbauern, Gärtnern etc. sich hier einfinden und keine Mühe scheuen, Ihr Know-How und Ihre Erfahrungen weiterzugehen. Bin also sehr gespannt auf euer Feedback!

Dach:

Das Schrägdach (Ziegel) schaut noch gut aus, wurde glaube ich so in den 80ern mal renoviert. Allerdings gibt's kein Unterdach. Finanziell liegt für uns aber eine Dachsanierung nicht drin. Unsere Idee wäre nun, die "Dämmung" zwischen den Sparren - ca. 5cm Isolation und ca. 5cm Holzwolle-Leichtbauplatte - zu entfernen. Dann eine Folie zwischen die Sparren, sodass eine Art Unterdach existiert und Luft zirkulieren kann. Also braucht es noch 2-3 cm Hohlraum zwischen dem Ziegel und der Folie. Aber irgendwie müsste die Luft ja am Giebel auch wieder raus...? Danach würden wir zwischen den Sparren mit Steinwolle dämmen und die Dachuntersicht ebenfalls dämmen. Ich hätte so an total 20cm gedacht. Oder nützt es da viel, wenn man noch ein wenig mehr draufpacken würde? Was denkt ihr?

Irgendwann, wenn wir wieder was angespart haben, würden wir dann mal von aussen her die Ziegel entfernen und noch ein Unterdach sowie sommerlichen Wärmeschutz anbringen.

Wände:

Haben wir alle entfernt, da das nur so Bretterwände waren. Als neue Wände angedacht wären Holzleichtbauwände mit einer Dämmung drin, um einen gewissen Schallschutz zwischen den Zimmern zu erreichen. Dann entweder Fermacellplatten oder Täfer drauf. Täfer ist halt recht rustikal, würden wir aber wohl deckend streichen. Und der Vorteil wäre, da man da nicht gipsen muss und ich somit alles selbst ausführen könnte...

Boden:

Momentan ist ein Riemenboden drin mit Teppich drauf. Ich möchte den Teppich rausnehmen, dann eine Trittschalldämmung einlegen, schwimmende OSB Platten drauf und dann einen neuen Riemenboden einlegen. Denkt ihr, dass man damit eine gute Trittschalldämmung hinkriegt? Unter dem alten Riemenboden, also zwischen den Balken, hatten wir von unten her 8cm mit Steinwolle isoliert. Und würde man dann den neuen Riemenboden direkt mit den OSB Platten verschrauben? Oder besser leimen?

Würde mich sehr über euer Feedback freuen :)

 
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Hallo zusammen

Die Planung schreitet voran und ich habe gerade den ganzen Abend an der Baueingabe gefeilt :)  Bin mir beim Bodenaufbau noch nicht ganz sicher... Was haltet ihr davon? Habe einen Detailplan für neuen Bodenaufbau sowie Isolation der Kniewand und Dach im Anhang. 

Liebe Grüsse und eine schöne Weihnachtszeit!

Detail Boden Kniewand Dach.PNG

 
Die Unterdachplatte würde ich mind. 60 mm (oder stärker) ausführen. Das erhöht den sommerlichen Hitzeschutz spürbar.

Sollte die alte Decke so belassen werden, würde ich noch einen Streifen Dampfbremse, von der Innenseite der Aussenwand, über den Boden. mit der neuen Dampfbremse der Kniestockwand (hier ja als Innendämmung) verbinden. Es besteht immer die Möglichkeit, dass durch die alte Decke hindurch (hat ja wohl keine Dampfbremse) feuchte Luft nach oben (Unterseite des neuen Aufbaues der Kniestockwand) gelangen könnte. Bei einer kalten Aussenwand könnte es u.U. zu Kondensatausfall kommen.

Was ist mit der alten Füllung in der alten Decke? Material? Sand oder Schlacke?

Bei meinen Projekten habe ich diese meist erfernt (kann man recht einfach und sauber absaugen lassen) und den Hohlraum mit einem Styropor-Beton füllen lassen.

Das macht die Holzbalkendecke etwas starrer/stabiler, man kann gleich die Höhe etwas korrigieren, falls notwendig und schafft die Auflage für einen Trockenestrich (Platte inkl. Trittschallplatte darunter). Belag darauf nach Wunsch.

Evtl. wäre das ja eine Alternative die Du mal prüfen kannst.

 
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Vielen Dank für deine Antwort Pfälzer! Die alte Decke hatte keine Füllung, sondern lediglich einen Einschubboden. Diesen haben wir bereits von unten entfernt (wir haben das EG bereits saniert) und dann mit 8 cm Steinwolle gedämmt. Dies war für den Winter gedacht wo der erste Stock ungedämmt ist und auch zukünftig gegen den Luftschall zwischen EG und OG.

Eigentlich möchte ich den alten Dielenboden im 1. OG nicht entfernen, da das wieder viel Arbeit und ein paar Mulden Abfall gibt. Da wir nicht direkt an der Strasse wohnen, müssen wir jeweils das ganze Material per Handwagen zur Mulde karren... 

Meine Idee wäre, direkt auf den alten Dielenboden eine Folie und dann eine Schüttung für den Niveauausgleich sowie gegen Trittschall zu geben. Darauf dann Fermacell und dann der neue Boden. An den Boden werden wir uns aber frühstens im Sommer oder Herbst machen. 

Nun sind wir gerade noch am Dach, das muss zuerst noch neu gemacht werden. Gibt es da wesentliche Unterschiede zwischen Holzwolle und Mineralwolle? Holzwolle ist mir sympathisch, da es Produkte aus Schweizer Holz gibt und es angenehm zu verarbeiten ist. Mineralwolle hat den leicht höheren Wärmeschutz für den Winter, allerdings einen leicht tieferen Hitzeschutz im Sommer. Der Hitzeschutz ist uns sehr wichtig, da wir Schlafräume unter dem Dach haben. Ich habe mittels Ubakus die beiden Aufbauten (Holz- vs. Glaswolle) einmal verglichen, aber kann das Resultat nicht interpretieren da ich ein Laie bin... 

Der Aufbau ist im Anhang: 

Mit Gutex Ultratherm Holzwolle beträgt der u-Wert 0.186 und die Phasenverschiebung 13.2h

Mit Isover Glaswolle 032 beträgt der u-Wert 0.171 und die Phasenverschiebung 10.7h

Würdet ihr da eine Variante klar bevorzugen? Oder ist da am Ende der Unterschied unwesentlich? Gibt es einen anderen Aufbau, welcher noch klar besser wäre? :)

Gutex Ultratherm.png

ISOVER 032.png

 
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Also wir haben auch unser Dach saniert und voll auf Gutex gesetzt. Wir haben aber dann gleich mal 120mm draufgsetzt.  Wir schlafen auch im ausgebauten Estrich und mit der Hitze ging es im letzten Sommer. Wichtig halt ist auch die richtige Verschattung.

Fördergelder nicht vergessen. z.B. bei uns im Kt. SO gibts Geld vom Staat, wenn du unter einen U-Wert von 0.2 kommst.

 
Also habt ihr ein Unterdach von 120mm gemacht? Das wäre ja ein Top Sommerschutz! 

Merci für den Hinweis bzgl. Fördergeldern. Wir haben uns schon für den GEAK plus angemeldet, da sich das für uns in Kombi mit dem Heizungsersatz rechnet (rund 13'000.- Subvention). 

Ohne GEAK gäbe es aber im Kanton BE für den Heizungsersatz auch schon 10'000.-

 
Ja, aber innen nichts aufgedoppelt, also nur Zwischensparrendämmung und dann eine Fermacellplattedrauf.

Würden es immer wieder so machen.

 
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Ciao hilfi

Habt ihr die Fermacellplatte direkt auf die Sparren geschraubt? Bei uns ist der Abstand von Sparren zu Sparren 75cm. Laut unserem Zimmermann zu viel, sollte so max 50 sein. Für eine Decke ist die Empfehlung von Fermacell anscheinend alle 30 cm eine Schraube, dann bräuchten wir sowieso einen Schicht Lattung/Kantholz.

Bei uns sind die Sparren auch ein wenig schief. Ich glaube, da muss noch ein wenig ausnivelliert werden 😄

 
Nein, es wurde noch eine Lattung aufgebracht und dann die Fermacell. Und dazwischen noch eine Dampfbremse.

 
So, endlich geht's weiter mit unserem Umbau :)

aktuell wird das Dach erneuert, aussen kommt 60mm Gutex Unterdach drauf, von aussen nach innen dann:

120mm Zwischensparrendämmung, nochmal 60mm Untersparrendämmung, dann Dampfbremse, Installationsebene und dann Fermacell. 

Wetter könnte besser sein aber jänu.

Zwischensparrendämmung machen wir selber und zum Glück haben wir ein Schneidgerät für die Holzwollen-Isolation, mit dem Brotmesser ginge es kaum vorwärts.

Material hat uns unser Top-Zimmermann direkt ins 1. OG geliefert, da wären wir wohl zwei Tage am Tragen gewesen.... 😅

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