Heizen mit der Photovoltaik-Anlage anstatt der LWWP

energy

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23. Apr. 2017
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Hallo zusammen

Habe eine Frage zum Heizungskonzept für unser Neubau. Unser freistehendes EFH wird ca. 160m2 Wohnfläche haben, ist unterkellert und hat ca. 1000m3 zum beheizen per Niedertemperatur Bodenheizung. Dafür eingeplant war ursprünglich eine Luft/Wasser WP.

Unser PV-Bauer hat uns folgende, innovative Idee in den Kopf gesetzt - ich weiss dies ist nicht die „klassische“ Variante, wie heute EFHs beheizt werden, darum bin ich auch noch ein bisschen skeptisch und bin gespannt, was Ihr dazu meint.

Wir möchten die LWWP einsparen (ca. Fr. 25k), dafür die komplette Dachfläche mit einer Photovoltaik-Anlage bestücken, Leistung ca. 20 kw Peak. Das kostet uns nach Abzug der Subventionen rund Fr. 25k, also genau den Betrag den wir durch den Wegfall der LWWP einsparen.
Aber von wo kommt nun die Wärme, wenn die LWWP gestrichen wurde?
Wir würden dafür im Keller einen 300 Liter Boiler aufstellen mit integrierter LWWP, die hat eine Leistungsaufnahme von 2kw. Die Luft wird nicht aus der Umgebung genommen, sondern unserem Keller entzogen. Also das gleiche Prinzip wie ein Wärmepumpenboiler fürs Brauchwasser, der in den Keller gestellt wird. Schöner Nebeneffekt: Der Keller wird getrocknet.
Aber mit diesem kleinen Boiler kann man ja nicht Heizen, das reicht ja nie! Bei einem angenommenen COP von 3, könnte der uns ca. 6kw an Energie bereitstellen. Auch bei einem Neubau reicht dies im Winter nicht. Und dafür kommt dann noch ein zweiter, grösserer Speicher in den Keller mit mindestens 900 Liter und einem Heizstab. Immer wenn die Sonne scheint, dann lassen wir den Heizstab (oder mehrere Heizstäbe) volle pulle die Energie verbrennen und laden so diesen Speicher. Den Solarstrom ans EW zu verkaufen lohnt sich ja eh nicht.
Aber was, wenn im kalten Januar die Sonne nicht scheint und es ist bitterkalt draussen?
Dies ist ja die Zeit, in der alle LWWP’s unglaublich ineffizient werden und von einer Wärmepumpe zu einer Stromheizung werden. Und dann bin ich ja nicht (viel) schlechter dran, wenn ich einfach meinen Heizstab laufen lasse und den Strom, den ich dafür nicht selber produzieren kann vom EW einkaufe. Oder ich schmeisse dafür mein Schwedenofen ein bisschen öfters an, der bringt auch 13kw.

Wie ist da eure Meinung dazu?

Herzliche Grüsse

 
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Meiner Meinung nach kühlt der Keller nur ab und trocknet nicht.
Trocknen tut er, wenn kühle und trockene aussenluft nach innen kommt und dann erwärmt wird. Darum hat es in beheizten räumen im Winter trockene Luft.

Im Keller würde dann eher die bestehende Feuchtigkeit kondensieren. Den Rest kann ich nicht beurteilen, denke aber der Wirkingsgrad dürfte schlechter sein


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Hallo

1. darf man das? Im Prinzip ist das eine reine elektroheizung, diese sind seit kurzer Zeit verboten.

2. macht das sinn? So gerechnet kostet die eine kwh ca 15 rappen wenn du 1:1 heizen musst. Im vergleich dazu sind die heizkosten mit einer konventionellen verbrennungsheizung nur ein Bruchteil davon. Auch wenn die Sonne scheint, hättest du viel die höhere Energiedichte mit einer thermischen Solaranlage. Diese kannst du immer noch mit pv kombiniere.


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Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, läuft das auf eine Solarstrom/Netzbezug Strom-Heizung heraus.

PV Stromverkauf ist je länger je mehr kein business mehr (Einspeisevergütung bei mir massiv geringer als Strombezugskosten), also ist der PV Eigenverbrauch anzustreben um einigermassen Wirtschaftlich zu werden.

LWWP ist eine effiziente Heizungsart, wo mit Strom die 3-5 fache Menge an Energie der Umgebung entzogen werden kann.

Effizienz wäre die LWWP mit PV zu koppeln, und da die Nutzungszeiten nicht immer identisch sind, den überschüssigen PV Strom in einer Batterie zu speichern und dann zu nutzen, wenn man ihn braucht.

Das ist mein Anspruch an meine Heizung und Energienutzung, da ich keine Gas oder Oelheizung verbauen werde.

Ich bin dabei auf e3dc S10 Hauskraftwerk gestossen, ein hoch integrierter WR und Batteriespeicher, der das alles recht effizient macht und die Stromquellen/Verbraucher erstaunlich managed inkl. z.b. Einbezug von Wetterprognose (bei Sonne Heizstab laufen lassen mit PV Stromüberschuss wenn morgen Nebel vorhergesagt ist) oder das Laden des Elektroautos mit eigenem PV Stromüberschuss.

Es gibt natürlich noch viele andere Lösungsansätze oder Hersteller, aber der von e3dc hat für mich am meisten Sinn gemacht. Auf youtube gibts mehr infos zum Thema, nicht nur von e3dc. Kann man sich die Meinung selber bilden.


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Hallo energy

Das ist keine gute Idee. Da hat dei PV Verkäufer vorallem an sein Geschäft gedacht. Man heizt kein Haus mit einem Wärmepumpenboiler. Wenn schon läufts umgekehrt, die WP macht auch Warmwasser. Dann die Idee einen 900 Liter Boiler mit einem Elektroheizstab zu heizen. Wie kommt man auf so was. Auch wenn der Strom vom eigenen Dach kommt sollte man ihn nicht oder besser erst recht nicht vergeuden. 

Am besten wäre es eine WP mit Erdsonde zu machen und diese mit Solarstrom zu betreiben. Aber das ist halt teuer. Wenn du etapieren musst dann würde ich erst die WP und später die PV-Anlage machen. 

@hb-iwc Solarstrom erst in der Battrie zu speichern um ihn dann später mit einem Heizstab zu verheizen ist einfach nur dumm.

 
&fipsli: stimmt, sowas 'dummes' macht das Ding auch nicht... es geht -wie geschrieben- um PV-überschuss... und der geht nicht via Batterie zum Verbraucher.


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Lieber @fipsli

Ich muss Dir recht geben, denn Deine Überlegung ist richtig.

Lieber @hb-iwc

Auch Deine Überlegungen sind richtig.

Nur macht es aus heutiger Sicht keinen Sinn, allles auf einmal zu installieren. Es macht auch kein Sinn Überschussstrom zu verheizen. Es wird zukünftig bald günstigere Speichermöglichkeiten auf dem Markt geben. Nur dafür braucht es noch einwenig Zeit, dass diese bezahlbar sind.

Bei einer PV-Anlage sollte man diese so planen, dass diese momentan den Eigenverbrauch abdeckt. Zu einem späteren Zeitpunkt macht es Sinn die bestehende Anlage zu ergänzen.

Auf meinem Dach habe ich erst die Kapazität zu 25% gebaut. Erst zu einem späteren Zeitpunkt werde ich mir die Überlegung machen, dies zu erweitern.

 
Ich bin dabei auf e3dc S10 Hauskraftwerk gestossen, ein hoch integrierter WR und Batteriespeicher, der das alles recht effizient macht und die Stromquellen/Verbraucher erstaunlich managed inkl. z.b. Einbezug von Wetterprognose (bei Sonne Heizstab laufen lassen mit PV Stromüberschuss wenn morgen Nebel vorhergesagt ist) oder das Laden des Elektroautos mit eigenem PV Stromüberschuss.
 
Das e3dc sieht interessant aus, auch wenn die Wirtschaftlichkeitsberechnung nicht ganz nachvollziehbar, resp. ziemlich euphorisch scheint...aber das ist ja immer so. Kennst du Preise von so einem s10 und allenfalls Berechnungen zum Entladeverhalten, sprich, wie langlebig die Batterien sind?

 
hallo lukas_ch,

das S10 ist m.W. aktuell so grob ab 10k je nach Grösse der Batterie, wobei die Sache in Bewegung ist (Tendenz sinkend). Am Besten mal bei einem Solateur fragen. Das S10 ist im Gegensatz zur Tesla Powerwall 3 Phasing, Notstrom und Inselfähig und hat den Wechselrichter, Energiemanager, Webaccess, Apps etc integriert und sie bieten 10 Jahre Garantie inkl Fernüberwachung, Remote SW Updates etc.

Bei den Li-Akkus wird wie üblich in der Branche von ca. 5000 Vollzyklen oder mind. 15 Jahren ausgegangen, wobei die Akkupacks einfach zu wechseln/erweitern sind und die Preise dank Gigafactory etc wohl noch stark fallen werden.

Bei den Batteriespeicherns ist das A und O für die Lebensdauer (und den hohen Eigenverbrauchsanteil) das Lade/Entlademanagement , da ist e3dc offenbar recht fit, auch da alle Komponenten des Systems hochintegriert sind und die Energieflüsse effizient gesteuert werden können, bis hin zur Steuerung von Heizung, Lüftung und sonstiger Verbraucher (eBikes, eAuto, Waschmaschine etc) oder Anbindung ans Smarthome. Hier gibt es IP und Modbus basierende Schnittstellen, sodass eine Anbindung an Loxone MS, KNX, Homematic, Eaton etc einfach machbar ist.

Bezüglich Wirtschaftlichkeit hört man vieles, Befürworter der Technologie sind überzeugt von der Wirtschaftlichkeit, Gegner vom Gegenteil und jeder kann seine Seite irgendwie vorrechnen.

In meinem Fall denke ich, dass es bei richtiger Dimensionierung der PV und Batterie ab ca. 15 Jahre definitiv wirtschaftlich ist. Wobei ich konservativ anfange und später skaliere. Meine Wirtschaftlichkeitsberechnung begründet darauf, dass heute schon ein erhebliches Delta von Stromkosten vom Netz v.s. Eigenstromkosten, v.s. Einspeisevergütung da ist. D.H. jede kWh die man ins Netz einspeist (ans EW verkauft) muss man in der Nacht oder bei Nebel wieder viel teurer zurückkaufen (bei mir Faktor 3, Tendenz steigend!).

Diese Energie im eigenen Akku zu speisen scheint logisch, sofern der eigene Stromentstehungspreis günstiger ist. ist bei mir so, d.H. bei den Strompreisen meiner Gemeinde rechnet es sich.

Im youtube kanal von e3dc gibts Infos zu Energiemanagement, Akkulebesdauer, Anbindung SmartHome etc. sowie auch zur Energiespeicher-Situation in der Schweiz.


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Die Luft wird nicht aus der Umgebung genommen, sondern unserem Keller entzogen
Diese Idee ist zwar verlockend aber funktioniert nicht richtig.

Du kühlst denn Keller auf eine sehr unangenehme Temperatur runter und um den Keller wider auf eine normale Temperatur zu bringen benötigst du wahrscheinlich wärme aus der darüberliegenden Wohnung.

Ich würde in deinem fall der Speicher vergrössern denn Elektroeinsatz von der PV Anlage einbauen und zusätzlich ein wassergeführter Schwedenofen nehmen. 

Und wenn keine Sonne scheint und du nicht zuhause bist zum feuern kannst du der Speicher immer noch elektrisch heizen wie früher die Speicherheizungen.

Intressanter wird es erst wenn du dies von jemanden Einbauen lassen willst... viel Glück ;-)