Solar-Anlage mieten?

idotter

Mitglied
25. Juni 2009
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Hallo zusammen

Younergy.ch bietet an, dass man Solaranlagen "mieten" kann, das heisst, man stellt das Dach zur Verfügung, sie installieren ne PV-Anlage und unterhalten die auch und man bezieht bei ihnen den Strom. Hat jemand Erfahrungen damit? Ist es eine Option, wenn man gerade nicht 20-30 k investieren kann? 

Weitere Fragen:

  • Sie haben eine PV-Anlage für 9240 kWh offeriert/geplant. Unser Verbrauch pro Jahr liegt etwas drüber, sollte man da noch etwas grösser Planen?
  • Wie beurteilt ihr die geplanten Komponenten (Qualität und so?) 
  • Wie beurteilt ihr den Strompreis von 0.217 CHF/kWh? Unser aktueller Strompreis ist etwa 30 - 45 % tiefer mit Ökostrom (Mix aus Wasser, Wind und Solar) 
  • Man könnte für einen Aufpreis im kWh-Preis auch noch eine Batterie dazu mieten. Könnt ihr das empfehlen? 
  • In der Offerte für eine gekaufte Solaranlage haben sie vor dem Dachfenster auch noch 6 Panels offeriert. Warum in der Miet-Variante wohl nicht? 


Danke für eure Einschätzungen

idotter

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du willst eine Solaranlage, hast aber kein Geld. Dann ist das die Lösung.

Auf die Strom/Mietkosten musst Du in dieser Situation nicht schauen. Finanziell wird es sich sowieso nie lohnen. Betrachte es als Hobby. Es stellt sich nur die Frage wieviel Du für dieses Hobby bezahlen willst. 

Batterie macht das Hobby noch interessanter. Verbrennt aber noch einmal etwas mehr Geld.

Zusätzliche Panels in Kaufvariante: Werden wohl nicht soviel Ertrag liefern, dass es interessant ist dir diese für 20J zu vermieten. Wenn Du sie kaufst, geht das Risiko voll auf Dich über, und die Firma macht den Gewinn vom Verkauf. 

 
Nur aus Neugier: warum willst du Strom für 21 Rp kaufen, wenn Ökostrom (ich nehme an aus Wasser und Sonne) rund 30% günstiger ist? 

 
Ich würde niemals eine Solaranlage mieten. Hier ist in einem Video gut beschrieben warum nicht: 






Wenn du das Geld nicht hast, dann würde ich es erstmal sein lassen.

Die Bank könnte einspringen, denn letztlich amortisiert sich eine solche Anlage von selbst und wirft aber einem gewissen Zeitpunkt Geld ab und wertet das Haus ggf. noch auf.

Solltest du dennoch mieten wollen, dann schau dir unbedingt an was am Ende der Laufzeit passiert. Nach 20 Jahren willst du die Anlage wohl nicht mehr (Leistung hat gelitten, Dach muss erneuert werden etc.). Dann müssen die Panel demontiert und auch entsorgt werden, was ins Geld geht. Die dann "für 1 CHF zu kaufen" wäre demnach eine billige Entsorgungsoption für den Vermieter.

 
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bei mir ist Ökostrom nicht günstiger als 21 Rp
Bei uns:

Netznutzung 8.94Rp/Kw/h

Energie "Öko" 9.43Rp/Kw/h

Und zum Thema, ich würde aus diversen Gründen nie mieten. Gesamt betrachtet ziehst du je nach Vertag, mehr oder weniger, aber immer den kürzeren. Oder glaubt jemand, dass man ein Geschäftsmodell aufbaut, ohne Geld zu verdienen, und am Ende noch drauflegt. Dabei ist der Rückkauf und die Entsorgung nur ein Problem

Gruss Pit

 
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Zu 100 Prozent deiner Meinung. Mieten und Contracting kann sich nicht rechnen, weil jemand anderes dran verdient.

 
Zwei Antworten:
1. Weshalb Younvergie vor den Dachfenstern nicht offeriert hängt vermutlich mit dem Verbruach zusammen. Younergie berechnet ausgehend vom Eigenverbrauch die optimale Anlagengrösse. Das ist nicht unbedingt das ganze Dach.
2. Dass eine Anlage nach 20 Jahren nichts mehr Wert ist, ist Unsinn. Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), betreibt eine ältere Anlage, wenn ich mich nicht täusche aus dem Jahr 1978, um die Langzeitwirkung zu untersuchen. Die Leistung sank wie erwartet auf etwa 80%, stabiliserte sich dann jedoch auf diesem Wert und liefert seither einfach Strom, obwohl schon längst amortisiert. Natürlich ist der Wirkungsgrad einer 40jährigen Anlage deutlich tiefer, als der einer neuen, aber wenn man eine 20jährige Anlage für einen symbolischen Preis übernehmen kann, kann die Rechnung durchaus aufgehen.
 
Hallo

Ich würde keine Miet oder Contracting Lösung eingehen. Es ist immer zu teuer.
Die externe Versicherung wird dir nur verrechnet, da die Anlage bei Fremdbesitz nicht über deine Gebäudeversicherung versichert werden darf. (Bundesgerichtsentscheid GVZ)
Eine eigene Lösung kommt dich versicherungstechnisch vermutlich bei deiner Gebäudeversicherung günstiger. Wartung benötigt die Anlage keine. Das kannst du bei der eigenen Anlage einsparen.
Deine Hausbank vergibt sicher auch Umweltdarlehen zu einem reduzierten Zinssatz.
Rechne die Anlage so durch und stelle die Kosten gegenüber.
April bis Oktober wirst du Strom vom Dach haben.
Das sind die Monate, in denen meist weniger benötigt wird.
November - März wird kaum was vom Dach kommen.
Das sind die Zeiten, in denen der Strompreis zukünftig vermutlich teurer werden wird.

Weshalb man jetzt noch schwächliche 375Watt Module offeriert, begreife ich nicht wirklich. Unter 400WP würde ich jetzt nichts verbauen.

Nachtrag: Das ist ja ein Beitrag aus 2021. Die Beantwortung hätten wir uns auch sparen können.
 
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Aber für Neu-Leser kann es ja noch immer interessant sein, denn die Mietangebote sprießen ja gerade wieder.