Amortisation: direkt, indirekt

canivan

Mitglied
07. März 2011
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hallo zusammen

könnt ihr mir sagen was dagegen spricht (vorausgesetzt man verfügt über die mittel) die hypothek direkt zu amortisieren und gleichzeitig weiterhin den maximalbetrag in die säule 3a einzuzahlen, anstatt sich nur auf eine indirekte amortisation zu beschränken?

ziehen wir als annahme mal runde zahlen bei:

hypothek 500'000 (300'000 fest für 5-10 jahre und 200'000 libor)

steuerbares einkommen 100'000

grenzsteuersatz 30%

jahre bis pensionierung 27 (bei 65 j.)

risikobereitschaft, mittel (und vor allem wenig vertrauen in "sichere" geldanlagen)

kann man das im heutigen szenario grob beantworten, oder brauchts da eine individuelle beratung?

danke und grüsse

 
hallo zusammen

könnt ihr mir sagen was dagegen spricht (vorausgesetzt man verfügt über die mittel) die hypothek direkt zu amortisieren und gleichzeitig weiterhin den maximalbetrag in die säule 3a einzuzahlen, anstatt sich nur auf eine indirekte amortisation zu beschränken?

ziehen wir als annahme mal runde zahlen bei:

hypothek 500'000 (300'000 fest für 5-10 jahre und 200'000 libor)

steuerbares einkommen 100'000

grenzsteuersatz 30%

jahre bis pensionierung 27 (bei 65 j.)

risikobereitschaft, mittel (und vor allem wenig vertrauen in "sichere" geldanlagen)

kann man das im heutigen szenario grob beantworten, oder brauchts da eine individuelle beratung?

danke und grüsse
hallo,

wie ist denn deine Frage zu verstehen?

1. Willst du wissen, ob was degegen spricht direkt zu amortisieren und trotzdem in die 3. Säule einzuzahlen?

Da spricht nach meiner Meinung nichts dagegen. Wieso sollte das direkte Amortisieren gegen Säule 3a sprechen?

Du nimmst den Steuervorteil der 3a mit und den Rest des freien Kapitals steckst du in die Amortisation.

Mein Banker ist sogar der Meinung, dass das für Private mit geringer Risikoneigung die beste Strategie ist. Zumindest solange an den Finanzmärten derart hohe Unsicherheit herrscht.

2. Willst Du wissen, ob etwas dagegen spricht, überhaupt zu amortisieren oder mehr zu amortisieren, als dich die Bank zwingt?

Auch da bin ich der Meinung, dass das sinnvoll ist.

Solange du keine Anlage findest, die besser rentiert als das Abzahlen der eigenen Hypo, macht das Abzahlen mehr Sinn. Hierbei sind nur Anlagen gleicher Risikoklasse zu vergleichen. Und die Amortisation der Hypothek aufs eigene selbstgenutzte Haus ist für dich in der Regel das geringste Risiko. Staatsanleihen, Tagesgeldonten, Unternehmensanleihen, Aktien, Zertifikate usw sind alle, teils deutlich, riskanter.

Hierzu gehen aber die Meinungen auseinander.

Manche zahlen gerne Hypozinsen an eine Bank, um dann ca. 10-30% des an die Bank bezahlten Zinses via Steuerrechnung zurückzuerhalten.

Mit den nicht amortisierten Beträgen werden dann Finanzprodukte gekauft in der Hoffnung, dass diese eine gute Rendite bringen.

Das ist aber letztlich nichts anderes als Spekulation auf Kredit, und wo das hinführt kann man seit Jahren an den Weltfinanzmärkten beobachten.

Als Zusatzeffekt konsequenter Aortisation ist auch die Steuererklärung schnell gemacht, und um die Anlage des freien Geldes muss ich mich auch nicht kümmern. Das erhöht die Lebensqualität.

Mir persönlich ist ne Hpo von 400'000 lieber als ne Hypo von 500'000 und gleichzeitig noch 100'000 an freiem Kapital.

Ne Beratung wäre sicher nicht schlecht, allerdings sollte man sich den Berater gut aussuchen.

Der Grossteil aller Bankberater wird dir immer dazu raten, nicht zu amortisieren.

Schlieslich verdient die Bank am Kredit und den Anlagen und der "Berater" (=Verkäufer auf Provisionsbasis) auch an allen getätigten Anlagen.

Auf eine solche "beratung" kannst du verzichten.

Gruss

 
ich bin auch der Meinung; tue das Eine, ohne das Andere zu lassen

willst du den "einmalig" einen grossen Betrag zurückzahlen oder eher in Raten ... zu beachten sind natürlich auch die von der Bank vorgegebenen Bedingungen; Mindestbetrag für Hypos und Laufzeiten ... meines Wissen kannst du höchstens bei variablen Hypos in Raten zurückzahlen

ansonsten bin ich der Meinung vom mime7

Gruss

Flat E.

 
hallo zusammen

bin gerade online und darum gleich meine antwort:

@mime7: vielen dank für deine sicht. ja meine frage geht mehr in richtung "wissen, ob etwas dagegen spricht, mehr (und vor allem direkt) zu amortisieren, als mich die Bank zwingt?"

und soweit deckt sich meine bisherige meinung mit deiner. parallel würde ich weiterhin in 3a einzahlen, aber für mich und ohne "bankenzwang".

@flat e.: ich habe keinen grossen betrag (erbschaft oder ähnlich), den ich dazu verwenden möchte. es wäre viel mehr geld, das ich im laufe der kommenden zeit sparen würde. wie sieht denn im normalfall so ein (direkter) amortisationsplan bei fest- oder liborhypotheken aus? zahle ich jährlich den abgemachten betrag X an die bank zurück und meine schuld reduziert sich um X und daraufhin wird jährlich ein neuer schuldzins berechnet?

danke und grüsse

 
Hallo,

wenn man amortisieren will, so lohnt es sich, das VOR Abschluss des Vertrages bei der Bank zu vereinbaren.

Da gibts dann verschiedene Möglichkeiten.

1. Festhypotheen mit passenden Laufzeiten wählen, sodass es z.B. möglich wird jedes Jahr einmal zu amortisieren und nur den nicht amortisierten teil jeweils zu verlängern.

2. Ein Teil als variable Hypo, der kann meist quartalsweise amortisiert werden. Leider vom Zinssatz her momentan ungünstig und daher nur für einen Teil zu empfehlen, der schnell zurückgezahlt werden kann

3. Meine jetzige Bank (Raiffeisen) hat mir das Recht eingeräumt, auf einer 3 jahres-Liborhypothek zu jedem Quartal einen beliebigen Betrag amortisieren zu können, ohne Strafzahlungen, oder Gebühren. Das ist aber Verhandlungssache.

4. Möglicherweise gibt es noch andere Lösungen, aber sicher nur VOR der Unterschrift.

In allen Varianten hat man dann den Vorteil, dass man relativ schnell eine hohe Flexibilität erreicht. Ich amortisiere das, was ich Lust habe, keiner zwingt mich zu was.

Ausserdem habe ich noch die vereinbarung, dass die Bank die Hypo jederzeit wieder erhöhen würde, wenn ich kurzfristig Geld brauche (z.B. kaputtes Auto oder Heizung)

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
gleich noch eine anschliessende frage:

angenommen meine wohnung kostet als basispreis CHF 600'000 und ich bringe die 20% eigenkapital, also CHF 120'000.

bei einzug begleiche ich dann die mehrkostenabrechnung über sagen wir mal CHF 40'000 auch noch mit eigenen mitteln. somit steckt dann 25% (=CHF 160'000) eigenkapital in der wohnung und die hypothek macht einen anteil von 75% (=CHF 480'000) aus.

rechnet nun die bank folgendes:

600'000 x 0.6 = 360'000 --> amortisation muss in den nächsten 20 jahren 120'000 betragen.

oder folgendes?

640'000 X 0.6 = 384'000 --> amortisation muss in den nächsten 20 jahren 96'000 betragen.

danke im voraus und grüsse

 
hallo,

Meine Bank hätte die Gebühren zu den Anschaffungsosten gerechnet, in deinem Beispiel hast du also bereits 25% Eigenkapital eingebracht und es muss dementsprechend weniger amortisiert werden.

Aber das sind alles nur Richtwerte.

Viel entscheidender ist meines Wissens die Einschätzung der Bank bzgl des Wertes der Immobilie.

Wenn du z.B. ein Liebhaberobjet teuer kaufst und die Bank den Wert trotzdem tief einschätzt musst du deutlich mehr amortisieren als nur 40% der Hypo.

Wenn du ein Schnäppchen machst kann es sein, dass auf Zwang zur Amortisation von Seiten der Bank ganz verzichtet wird.

gruss

 

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