Baukran - hohe Kosten zusätzliches Fundament?

Mariachi

Mitglied
15. März 2013
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Hallo zusammen

Haben nun den Aushub für unser EFH gemacht und der Kran wurde vom Baumeister installiert. Da der Untergrund zuwenig "stabil" war, musste unerwarteterweise eine zusätzliche Kranfundation betoniert werden. Für die 4 Stützen des Kranes mussten 2 Stützen zusätzlich fundiert werden. Es wurde jeweils eine Fundation bis 1 m und eine Fundation bis 1.5 m betoniert, hierfür will der Baumeister 5'500 Franken. Der Kran an sich ist im Posten "Baumeister" enthalten, nur wusste vor Baustart offenbar niemand, dass dort noch ein Betonfundament benötigt wird. Der Baumeistervertrag ist nach Aufwand und nicht pauschal.

Müssen wir diese Zusatzkosten einfach so akzeptieren und sind diese nicht viel zu hoch?

Liebe Grüsse Mariachi

 
Liebe Mariachi

Müssen wir (diese) Zusatzkosten einfach so akzeptieren
Grundsätzlich muss der Unternehmer in seiner Offerte / Vertrag "ideale Bedingungen" annehmen, alle "Erschwernisse" sind separat aufzuführen. Wenn nun Mehraufwand entsteht, müsst ihr grundsätzlich bezahlen. Schlussendlich ist es Euer Baugrund, ihr seid auch für dessen Eigenschaften (hier: ungenügende stabilität) verantwortlich.

Evtl. gibt es die Möglichkeit, dass der Kran als "pauschal" drin ist. Da kann man dann versuchen, ob man durchkommt mit der Argumentation, dass das Kranfundament ja zum Kran dazugehöre, und also in der Pauschale enthalten sei. Man kann ja probieren...

... unerwarteterweise ...

... nur wusste vor Baustart offenbar niemand, dass dort noch ein Betonfundament benötigt wird...
... wenn man keine Ahnung hat, wie der Boden aussieht, ist das halt auch schwierig. Ich gehe mal davon aus, dass kein geologischer Bericht vorliegt und der Unternehmer auch keine Ahnung davon hatte...

Fundation bis 1 m und eine Fundation bis 1.5 m betoniert, hierfür will der Baumeister 5'500 Franken
Du schreibst nichts genaues. ICh gehe davon aus, dass man unter den Kranfüssen sogenannte Magerbeton-Tatzen gemacht hat: Aushub mit Bagger, dann füllen mit Magerbeton.

Annahme Kosten:

1h Bagger: 500.--

Fundamentgrösse: 1.5x1.5x1.5 respektive x1.0m ergibt eine Kubatur von ca. 5.5m³

Aushub, Transporte, Deponie, Kleinmenge: Annahme 5.5 * 40.-- ergibt ca. 300.--

Magerbeton liefern und einbringen: 5.5m³ x 350.-- = 2'000.--

Dazu kommt dann noch händische Beihilfe, Wartezeiten usw.

Ich fände 3000 bis 4000 angemessener.

--

vorgehen:

1. Frag den Bauleiter, warum man das nicht wusste, und warum er keine Abklärungen gemacht hat. Wäre ja seine Aufgabe gewesen...

2. Allerdings hättest Du mit Geologie auch nur gewusst, dass man etwas tun soll

3. Wäre es im Vertrag drin gewesen, wäre der Preis wohl günstiger geworden.

4. Schick den Bauleiter mit dem UN verhandeln. (Kostenschätzung siehe oben.)

5. Zieh dem BL die Ohren bis an die Füsse lang. Diese Abschätzung wäre SEINE Aufgabe. Inkl. Erläuterungen an Dich.

6. Kontrolliere den Betonpreis mit den Vertragspreisen.

6. Schlussendlich vereinbarten Vertrag bezahlen.

7. sich nicht zu fest ärgern... es war noch lange nicht so teuer, wie es hätte werden können.

Liebe Grüsse

Haba

 
Lieber Mariachi

Ich unterstreiche die Ausführungen von Haba. Schliesslich ist es ja sein Spezialgebiet. /emoticons/default_smile.png Das Ausmass hat er aber vermutlich etwas gar grosszügig bemessen. Ich denke das erste 1.0 x 1.0 x 1.0 m und das zweite mit 1.0 x 1.0 x 1.5 m dem Gebauten näher kommen dürfte. Somit bewegen wir uns dann eher bei CHF 1'800 - 2'200 dafür.

Aber das soll Dein Bauleiter mit dem Unternehmer durchkämmen!

Den Gitarrenkasten von Antonio Banderas musst Du noch nicht hervorholen....

Herzlicher Gruss, Urs

Und als Tipp: Teile den Jungs mit, dass Du die Ausmasse kontrollierst. Denn, wenn das schon so anfängt...... 

 
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Lieber Urs

Danke für Deine Hinweise zu meiner Ausmass-Reserve... (^8

Im Ernst. Habe es schon mehrfach erlebt, dass der Aushub so gut wie draussen war, nur noch der grosse Bagger mit der 1.20er Schaufel steht herum. Und mit dem macht man dann ein Loch...

Am Schlimmsten war es, als ich als jung-Geotechniker eine Tatze anordnen musste. Die Schaufel war 1.50m breit. Da es ein Kran mit wirklich langem Ausleger war, entsprechend viel Fundamentdruck. Der tragfähige Untergrund, so dass keine Setzungen zu erwarten sind auf der einen Seite auf 1m (das geht ja noch) auf der anderen Seite in 4.50m Tiefe (wirklich "Pfludi"). Und weil der Unternehmer sich Sorgen machte, dass Magerbeton halt nur schlechtes RC-Material enthalte, hat er dann "richtigen" Beton genommen. 17 Kubik im grossen Loch. Mehr als ein LKW...

Für den Bauherrn: Es war in der Pauschale drin...

Der Kran hat sich dann übrigens auch nicht bewegt.

Liebe Mariachi

Was lernst Du: Alle Ausmasse sind immer kritisch zu hinterfragen.

Schönen Aabe

Haba

PS. für die weniger Baubewanderten: 17m³ ergibt normalerweise eine Betondecke von 55 bis 70 Quadratmeter, also eine Decke für ein EFH

 
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ich weiss nur (so als vergleich) das bei uns der waschmaschinensockel betonieren 600.- gekostet hat /emoticons/default_blink.png. im naechsten leben werde ich baumeister /emoticons/default_cool.png.

 
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Liebe Miau, warum hast Du denn nicht gleich ein Sockelelement mitbestellt? Dann kannst Du nämlich den Sockel als Stauraum brauchen. Hätte etwa gleichviel gekostet. /emoticons/default_smile.png

 
tja, wusste gar nicht dass es sowas gibt.. naja auf jeden fall haben wir mit dem betonsockel eine saubere sache /emoticons/default_smile.png.

 
ich werds mir fuers naechste haus merken - danke /emoticons/default_biggrin.png

 
ps. obwohl eigentlich habe ich langsam aber sicher genug und bin froh wenn wir dann in ein paar wochen einziehen /emoticons/default_smile.png.

 

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