Böschung mit 75% Gefälle: Bodendecker? Stützmauer? Steingarten?

positron

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15. Dez. 2011
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Hallo zusammen

Unser Grundstück befindet sich an einem Hang. Auf 20m Breite kommt ein Höhenunterschied von 5-6m - also 25-30% Gefälle. Nun möchten wir natürlich auch noch etwas Nutzfläche darauf realisieren. Unser aktuelle Umgebungsplan sieht dabei zwei Böschungen â ca. 2.7m Höhe und mit 75% Gefälle vor. Mit denen sind wir auch prinzipiell zufrieden. Unsere ursprüngliche Idee: An den Böschungen Bodendecker pflanzen, welche nicht nur den Pflegeaufwand minimieren, sondern auch noch den Hang stabilisieren. Unser Architekt rät uns davon ab, da solche Bodendecker weder günstig noch unterhaltslos sind. Er rät uns zu einer Stabilisation mit einem Vlies und einem darüberliegenden Steingarten. Ein Steingarten würde uns natürlich noch besser gefallen. Allerdings bin ich skeptisch, ob ein einfacher Steingarten an einem Gefälle von 75% überhaupt halten würde. Ich stelle mir vor, dass da die Steine runterpurzeln würden.

Zusätzlich zur Diskussion steht noch eine Natursteinmauer welche alles oder zumindest einen Teil stützen würde. Von Natursteinmauern weiss ich aber schon, dass sie sehr sehr teuer sind.

Kurz, wir suchen eine Lösung welche 75% Gefälle langfristig stabil sichern kann und:

1. Möglichst preiswert ist

2. Möglichst wenig Unterhalt braucht

Optik steht erstmal an zweiter Stelle.

Wie habt ihr eure Höhenunterscheide im Garten gesichert?

Gruss positron

 
Ach ja, was spricht dagegen an den Böschungen jeweils auch rasen anzusäen, den aber nicht zu schneiden? So dass am Schluss dann so eine wilde Blumenwiese entsteht die man einfach quasi der Natur überlässt?

 
Wir realisieren eine Trockensteinmauer aus Jurakalk. Materialkosten sind gering. Wir machen sie selber, immer wieder ein Stück, wird wohl noch einige Zeit dauern bis sie fertig ist. Die Steine sollten halt nur gerade so gross gewählt werden, damit sie noch von Hand getragen werden können. Die Trockensteinmauer benötigt kein starres Fundament und kein Mörtel. Auf richtigen Anlauf achten (10-20 %), ab und zu ein Binderstein und Höhe sollte nicht grösser sein als 3x die Tiefe des untersten Steins. Fundament besteht aus Schotter und Hinterfüllung aus Kies/Schotter.

 
Ich habe was ähnliches, wenn auch kleiner im Höhenunterschied.

Ich habe Löffelsteine genommen oder auch Böschungssteine genannt. Da gibt es die verschiedensten Varianten. Ich habe aber auch sämtliche Mauern selber gemacht...

 
Ich habe eine Böschung mit ähnlichem Gefälle, jedoch 130 m lang.

Naturwiese angesäht und 2x jählich mähen,geht als Fitness.

Inzwischen wurde ich älter und ein Strassenunterhaltunternehmen mäht die Böschung inkl. absaugen und abtransport.

Nicht ganz billig, aber immer noch Naturbelassen.

FG Range

 
Ich habe eine Böschung mit ähnlichem Gefälle, jedoch 130 m lang.

Naturwiese angesäht und 2x jählich mähen,geht als Fitness.
Darf ich fragen, wieso du die Böschung überhaupt mähst bzw. mähen lässt? Was würde passieren wenn man das nicht macht?

 
Lediglich eine Verwilderung, darin finden dann die Mäuse wunderbar Unterschlupf und die graben das ganze Bord um.

War gut gemeint, das alles habe ich bereits längst hinter mir, darum mähen.

FG Range

 
Ok, das klingt nachvollziehbar. Hast du evtl. ein Foto von deiner Naturwiesen-Böschung wenn sie "voll ausgewachsen" ist? Ich finde das nämlich eine sehr interessante Variante.

 
Ich habe im letzten Jahr unseren Hang mit Pflanzen abgesichert.

Der Hang war senkrecht hinter Palisadenpfosten aufgebaut. Die Holzpfosten musste ich entfernen da diese altersbedingt durchgerottet waren.Ich wollte weder eine Mauer noch so grauenhafte Pflanzsteine setzen.

Den Hang habe ich auf 70% Gefälle abgeschrägt und für die Sicherung Pflanzen (Kriechspindel) ausgewählt. Grün und gelb, ein idealer Blickfang. Die Kriechspindel wurzelt schnell, werden nicht allzu hoch und sind anspruchslos. Im Herbst leuchten sie mit einer schönen roten Farbe. ich habe pro Stück 2.50.- bezahlt. Für den ganzen Hang (ca. 4m Länge und 2m Höhe) habe ich mit Abtransport von Humus und Pflanzen 300.- bezahlt.

Kriechspindel, Spindelstrauch Gartenratgeber.net

 
Hallo positron!

Aktuell ist sie unter Schnee, Fotos glaube nicht.

Da ich Sie natürlich täglich in Natura sehen kann, am liebsten im Sommer, mache ich selten Fotos meiner grosszügigen Umgebung.

Kann Dir lediglich verraten, es haben schon Leute angehalten und sich eines Blumenstrauses bemächtigt.

Darin wurde seit ich hier wohne, noch nie ein Gramm Gift oder Dünger platziert und das sind nun schon viele viele Jahre.

Von Ameisen, Salamander, Blindschleichen und natürlich auch Mäuse, alles ist darin vertreten, einzige Gefahr für alle, meine Katzen und auch der nächtliche Fuchs..

Das nenne ich Landleben

LG Range

 
verwende doch mal den Suchbegriff "Stützflor"

Damit kann man recht steile Stützwände für kleines Geld erstellen. Die Pflanzringe, welche ich verwendet habe, wiegen 40 kg/Stück. Kann man also noch alleine von Hand versetzen. Wenn man dann die Steine entsprechend bepflantzt, sieht es auch noch gut aus :)

Eine preisgünstigere Lösung (ca. 4.90 CHF/Stein) wirst Du kaum finden!

Gruss

Christoph

 
Gibt es bei euch keine Vorgaben betreffend Böschungsabsicherung in eurer Bauverordnung? Also bei uns müsstest du ganz klar eine Absicherung mit einer Stützmauer machen. Bei uns ist ganz genau Vorgegeben wie viel Gefälle eine Böschung pro m max. haben darf ohne Absicherung.

Ich würde mich da mal auf der Gemeinde schlau machen...

gruss wipsi

 
Böschung mit Bodendecker /emoticons/default_smile.png

Eine wilde Blumenwiese hatten wir nun 3 Jahre lang. Das genügt!

P.S. Eine gut ausgeführte Natursteinmauer ist sehr teuer. Ausser man macht sie selbst. Allerdings hat man mit einer Mauer den höchsten Landgewinn.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was war der ausschlaggebende Punkt die Blumenwiese durch Bodendecker zu ersetzen?
Das Ding zu mähen war die Qual. Entweder regelmässig einmal die Woche oder dann mit mehr Aufwand jede 2. Woche.

Es geht auch nicht zu mähen. Dann wird das Gras jedoch bis zu 1m hoch und muss mit einem Trimmer beseitigt werden. Zudem haste dann einen wunderbaren Samenflug. Nun gibts deshalb bei der grossen Böschung vorne Bodendecker. Die andere Böschung ist weg und ersetzt worden durch ein Schichtmeuerwerk.

Ob der Entscheid mit den Bodendeckern wirklich richtig war kann ich dir frühestens nächsten Sommer sagen. Gepflanzt wird nämlich erst diesen Frühling.

Sofern bis dann der Schnee weg ist... /emoticons/default_smile.png

Gruss,

Thomas

 
Hallo isitom

Ich möchte nicht vorgreifen, damit werdet ihr ebenso eure Erfahrungen sammeln.

Bis die Bodenbedecker sich im gewünschten Ausmass breit machen und in die erhoffte Arbeitslosigkeit einsetzt, ist nicht gerade wenig Arbeit angesagt und eine Fremdvergabe (Gärtner) wird einiges an Kosten verschlingen, auch bei erhofftem Erfolg.

Gerne lese ich dann zur gegeben Zeit eure Erfahrungen.

FG Range

.

 
Wir haben auch eine relative grosse, steile Böschung. Der Hang wurde mit querliegenden Bretter stabilisiert und dann wurden Bodendecker gepflanzt. Die ersten zwei Jahre war ich wöchentlich am Unkraut jäten doch danach war alles zugewachsen und relativ pflegeleicht. Leider sind uns im letzten Jahr 2/3 der Bodendecker erfroren und nun fangen wir den Hang mit einer Granitsteinmauer auf und der Rest wird wieder bepflanzt. Ich persönlich würde zumindest einen Teil der Böschung mit Granitsteinen oder ähnliches auffangen. Die Pflege (jäten) in einer solchen Böschung ist nicht gerade angenehm.

 
Danke für die Tipps.

Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrung mit Rindenmulch gesammelt. Das hat an den anderen Böschungen (ja, wir haben nicht nur eine) das Unkraut sehr effizient zurückgehalten. Musste so gut wie gar nie jäten. Allerdings ist der Rindenmulch ca. 4cm hoch.

Gruss,

Thomas

 
Danke für die Tipps.

Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrung mit Rindenmulch gesammelt. Das hat an den anderen Böschungen (ja, wir haben nicht nur eine) das Unkraut sehr effizient zurückgehalten. Musste so gut wie gar nie jäten. Allerdings ist der Rindenmulch ca. 4cm hoch.

Gruss,

Thomas
Hallo,

wie lang geht das schon gut?

Mein Rindenmulch war nach ca 5 jahren kein Rindenmulch mehr, sondern komplett verrottet.

Dann geht es natürlich wieder los mit vermehrtem Bewuchs.

Spätestens dann müsste wieder eine komplette Schicht Rindenmulch aufgetragen werden.

Ich halte Rindenmulch für ein gute Zwischenlöung: Zuerst Rindenmulch drauf und Bodendecker pflanzen.

Solange, bis die Bodendecker gut angewachsen sind verhindert der Rindenmulch unerwünschten Bewuchs. Nach einigen Jahren übernehmen die Bodendecker.

Gruss

 
Richtig, nach einigen Jahren übernehmen die Bodendecker, vorallem diejenigen die zwischenzeitlich erfroren, von Mäusen ruiniert oder sonst abgestorben sind und die Alibiübung geht von vorne los.

Genau deshalb lasse ich heute meine Blumenwiese 2x im Jahr maschinell mähen inkl.Absaugen des Schnittgutes.

Auch mein etwas entfenter Nachbar hat ebenso ans gute geglaubt und heute bearbeiten trotz damalig gepflanzten Bedeckern und Streuchern

2 Landschaftsgärtner die Böschung.

FG

 

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dianastew