Bundesrat spricht sich gegen die Besteuerung des Eigenmietwerts aus

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Bundesrat spricht sich gegen die Besteuerung des Eigenmietwerts aus


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Hallo

Warum können wir heute die Schulzinsen an den Steuern abziehen?

Wer hat erfunden? Die Banken, aus meiner Sicht staatlich subventioniertes Einkommen der Banken. Ich Zahle auch nicht gerne Steuern aber der Staat hat bis heute mehr für mich getan wie jede Bank. (Schulen, Spitäler ..)

Ich bekommen durch mein Haus ein Einkommen (ich muss keinen Mietzins zahlen) nun ist aber die Frage wie gross ist dieses Einkommen.

Kanton Zürich ist der Eigenmietwert für

Für Einfamilienhäuser: 3,50% des Land- und Zeitbauwerts,

für Stockwerkeigentum: 4,25% des Land- und Zeitbauwertanteils.

Zeitbauwerts ca. Versicherungswert - %Alter

Weisung 2009 über die Bewertung von Liegenschaften und die Festsetzung der Eigenmietwerte

Lege ich dieses Geld auf ein Sparbüchlein kriege ich im Moment von der ZKB 0.375% pro Jahr bis CHF 1 Mio. (stand 05.06.2010); Festgeld 0%, Eine Variable Hypothek gibst für 2.5% (stand 05.06.2010)

Zwischen 0.375% und 2.5% liegt der Marge und das Risiko der Bank.

Nun aus meiner Sicht ist es nur eine Diskussion welcher Prozentsatz wird genommen.

Heute sind dies ca. 3.5% ( Versicherungswert + Steuer wert des Landes)

Für Festgeld gibt es gerade mal 0%

Wo kriege ich heute sicher 3% für mein Geld?

Immobilien haben sehr kleine Renditen dafür sind sie sehr Sicher.

Aus meiner Sicht eine Faire Besteuerung wäre

Schuldzinsen können nicht mehr abgezogen werden. (Ist nicht Problem des Staates wenn ich Schulden habe)

Ein Marktfähiger Zins zb. Sparheft ev. ([Variable-Hypotek]-Sparheft)/2

Offen Renovation, Auslagen können abgezogen werden. (Muss der Mieter zahlen)

Versteuert wird (Land- und Zeitbauwerts) – Hypothek (nicht Hypothekzins)

Der Betrag (Versicherungswert + Steuer wert des Landes) – Hypothek dürfte ist je nach Objekt wohl im Bereich von 60%..80% Marktwertes des EFH's sein.(Steuervorteil)

Bsp.

Haus Baukosten + Land ca. 1'000'000

Versicherungswert ca. 700'000

Landsteuerwert ca. 150'000

Schulden (2/3) 666'666

Hypo Zinsen bei 2.5% ; 16'666 -> pro Mt 1390.-

Wert ((700'000+150'000) – 666'666) -> 183'333

Hauswert 183'333 zu versteuern a ((2.5 – 0.375)/2) -> 1947 Einkommen je nach Grenzsteuersatz zu Versteuern ca. 35% (Gemeinde + Staatssteuer) -> 680 im Jahr

Bei Abbezahltem Haus

850'000 -> 9031 Steuer ca. 3'200

Steigen die Zinsen wieder wird dieser Betrag höher, die Mietern werden aber auch entsprechend Teurer und mein Lohn sollte auch steigen durch die Teuerung

Gruss Centauri

 
Steigen die Zinsen wieder wird dieser Betrag höher, die Mietern werden aber auch entsprechend Teurer und mein Lohn sollte auch steigen durch die Teuerung

Gruss Centauri
Hallo Centaur

Die Zeiten zu denen Loehne der Teuerung angepast wurden sind aber bereits laenger vorbei. Seit einigen Jahren wird vieles teurer, aber die Loehne stagnieren.

Oder um es anders auszudruecken - steigende Preise sind ja nicht das Problem des Arbeitgebers.

Gruss

booker

 
Ist nicht Problem des Staates wenn ich Schulden habe
Womit wir langsam zum Kern der Sache kommen. Geld zu verwenden, das man nicht besitzt, und wofür man deshalb Zinsen zahlt, ist genauso eine Form des Konsums, wie wenn ich mir einen Sack Gummibärchen kaufe. Wieso soll das steuerlich absetzbar sein.

Steuern sind dazu da, den Betrieb am Laufen zu erhalten, den wir nun alle mal brauchen, und nicht, um gewisse Formen des Konsums gegenüber anderen zu begünstigen - ausser dort, wo die Kosten des Konsums der Allgemeinheit aufgebürdet werden, oder wo Private Dinge tun, die im Interesse der Allgemeinheit sind. Konsumförderung gehört nicht dazu - das wäre so, als würde man bei einem Auto das Standgas höher einstellen, um schneller vorwärts zu kommen.

Nun wird ein Bankdirektor mühelos erklären können, dass Hypozinsen abziehen zu können im Interesse der Allgemeinheit sei - ein Direktor einer Gummibärchenfabrik müsste das für seine Fabrik auch tun können. Unternehmer neigen eben dazu, den Eigennutzen (der nicht a priori schlecht ist) mit demjenigen für die Gesellschaft zu verwechseln. Als Konsequenz davon hat man ein Steuergesetz, das von Interessenvertretern zusammengeflickt wurde und auch danach ist. Da ist es dann doch besser, der Staat hält sich ganz heraus. Einkommen ist Einkommen und steuerbar, kein Einkommen ist kein Einkommen und folglich nicht steuerbar, und ob ich meinen Einkommensüberschuss in Ferien oder in ein neues Badezimmer investiere, geht den Fiskus auch nichts an.

Deswegen habe ich auch etwas Mühe, Beiträge zu lesen, deren Fazit etwa ist "Es kommt mich unterm Strich teurer, also ist es schlecht". Zentrale Frage wäre doch, ob es die Gesellschaft als Ganzes besser oder gerechter macht.

 
Das Thema geht ja nun weiter. Nun soll die Besteuerung des Eigenmietwerts nur für Rentner abgeschafft werden. Was haltet ihr davon?

 
Ist mal ein Anfang. Ich habe ja gestimmt. Nach den Rentnern kommen dann hoffentlich auch noch die jüngeren Generationen in den gleichen Genuss...

 
Das Thema geht ja nun weiter. Nun soll die Besteuerung des Eigenmietwerts nur für Rentner abgeschafft werden. Was haltet ihr davon?
Gar nix. Entweder alle oder gar nicht. Weshalb sollten Rentner bevorteilt werden?

 
Blödsinn. Entweder, oder. Natürlich gibt es Rentner, die finanzielle Probleme haben und knapp ihr Eigenheim halten können. Aber sollen auch Leute, die in Frührente gehen, weil sie von den Erträgen ihrer Immobilen leben können, dies noch von den Steuern absetzen können? Dann auch für alleinerziehende Mütter, oder auch noch für Zweitwohnungen ... und bitteschön pro Kanton jeweils eine individuelle Lösung./emoticons/default_mad.png

Die Steuerausfälle kann man dann ja wieder mit einem halben Mehrwertsteuer-Prozent finanzieren /emoticons/default_mad.png

Da will einfach jemand Stimmen holen, weil es eben in diesem Land viele Rentner gibt. Aber junge Familie, die mit kanpper Not sich ein Eigenheim leisten können, hätten es oft nötiger.

Man soll den Eigenmietwert und gleichzeitig den Hypothekarabzug ersatzlos abschaffen; die Bedürftigen, egal ob junge Familie oder Rentern, kann man gezielt fördern, wenn der politische Wille da ist. Aber die Kreise, die immer für Steuersenkungen sind, beschweren sich dann sofort über den aufgeblähten Sozialstaat.

Von Steuernachlässen profitieren prinzipiell diejenigen, die viel Geld haben. Wer nichts hat, bezahlt auch nichts, also hilft es ihm auch nicht viel.

Einfaches Rechenexempel:

A, 200'000 Einkommen, davon Eigenmietwert (EMW) der Villa 20'000. Steuersatz insgesamt 30%

Spart durch Abschaffung EMW 30% Steuern auf 20'000.-, also 6000 Franken.

B, 50'000 Einkommen, davon Eigenmietwert (EMW) des alten Häuschens 5'000, Steuersatz 5%

Spart durch Abschaffung EMW 5% Steuern auf 5'000.-, also 250 Franken.

Wenn das der Zweck der Übung ist ("Die armen Rentner sollen steuerlich entlastet werden, aber einschenken tuts bei den reichen Rentnern"), dann soll man das auch so sagen. Alles andere ist, das Volk für blöd verkaufen.

 
Zmal die heutige Generation in die "Golden Ages" gehören und sich doch einiges leisten können. Weshalb also die nochmals unterstützen und dort wo es wirklich notwendig ist (Familienunterstützung mit Kinder undf Heiratsstrafe) nix tun?

Ich sehe nicht ein, wieso die ältere Generation profitieren soll, wo es denen sowieso nicht schlecht geht.

 
Wenn man vom Prinzip der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit als Besteuerungsmerkmal ausgeht, so ist die Abschaffung des Eigenmietwertes abzulehnen.

Beispiel: Rentner Rente 8000.--/Monat, Wertschriftenvermögen 1'000'000.-- zum Zins von aktuell 2 %, somit Einkommen aus Wertschriften Fr. 20'000.--, hat sich ein Haus gemietet für 2'500.--/Mt.

Steuerliche sieht das also so aus: steuerbares Einkommen von Fr. 12x8'000+20'000, somit Fr. 116'000.--. Das Vermögen versteuert er zu 100 %

Der gleiche Rentner hat nun für seine Million eine Liegenschaft gekauft. Bei Abschaffung des Eigenmietwertes sähe die steuerliche Berechnung nur noch so aus: Fr. 12x8'000.--, somit Fr. 96'000.-- zu versteuerndes Einkommen. Hinzu kommt, dass er für das Vermögen nicht die ganze Million versteuert, sondern nur einen reduzierten Wert, ca. 800'000.--, also nur 80% seines effektiven Vermögens wird besteuert.

Nebst dem, dass also der Hauseigentümer, obwohl er die gleiche Lebensqualität hat wie der Mieter, weniger versteuert, spart er sich ja auch noch denjenigen Teil des Mietzinses für die Liegenschaft, welcher als Kapitalverzinsung gerechnet ist, während dieses Geld beim Mieter ja wegfällt. Somit wird also der "Gewinn des Vermieters" ebenfalls nicht besteuert und fehlt dem Staat.

Damit ist also klar, dass die Abschaffung des Eigenmietwertes ungerecht ist.

Wenn man nun noch überlegt, dass dafür bei den Hauseigentümern die Schuldzinsen nicht mehr voll abgezogen werden können, so stellt man dann plötzlich fest, dass eigentlich nur diejenigen profitieren, die ohnehin schon viel Geld und daher keine Schulden auf ihren Liegenschaften mehr haben. Also somit kaum der Mittelstadn. Weiter wissen wir ja auch, dass das, was der Staat an einem Ort an Steuern verliert, er an einem anderen Ort wieder reinholen muss. Und das ist ebenfalls nicht bei den Bestverdienern sondern beim Mittelstand, wie die letzten Jahre sehr eindrücklich gezeigt haben.

Von da her lehne ich - obwohl auch Hauseigentümer - sämtliche vorgeschlagenen Varianten zur Abschaffung des Eigenmietwertes ab!

.

 
Diese Rechnung hinkt, und zwar an anderer Stelle: Einmal liegt es in der Natur der Sache, dass die Leute mit viel Geld auch stärker von Änderungen des Einkommens auf dem Papier betroffen sind als andere. Dann ist es eine grundsätzliche Frage, warum ein Eigenheim fiskalisch anders behandelt werden soll als z.B. ein Auto: ich muss den "Ertrag" des Autos, also eingesparte Taxikosten für jede Fahrt minus Autokosten, ja auch nicht als fikitves Einkommen besteuern. Und ob ich kaufe und Miete oder Hypozinsen gegen Kapitalzinsen aufrechne oder nicht, ist doch meine ureigenste Angelegenheit und geht den Staat nichts an. Wenn schon, dann müsste man beim jetzigen System einen beachtlichen Mieterabzug zulassen, denn Wohnen muss man, um überhaupt steuerpflichtiges Einkommen generieren zu können.

Wenn man "gerechte" Steuern will, sollte man erstens Einkommen aus jeglicher Quelle gleich behandeln, also keine Privilegien für Kapitalgewinne, Dividenden usw., zulassen, zweitens die zulässigen Abzüge auf einen Pauschalbetrag pro Person und zusätzlich das reduzieren, was im Allgemeininteresse ist. Da kommt mir ausser Kinderlasten, Betreuung von bedürftigen Personen und Spenden an gemeinnützige Organisationen eigentlich nichts mehr in den Sinn.

Drittens sollte man jegliche Art indirekter Steuern abschaffen und dafür die Kostenwahrheit bei Waren einführen, deren Konsum die Umwelt oder die Allgemeinheit belastet, dafür wären die direkten Steuern entsprechend anzupassen.

Viertens wäre eine weitgehende Steuerharmonisierung zu erzwingen. Es geht doch nicht, dass in einer globalisierten Welt in jedem Kaff ein anderer Steuersatz gilt.

Der Mittelstand wird einfach deshalb gerupft, weil unten nichts zu holen ist und weil oben mit "Steueroptimierungsmöglichkeiten" legal beschissen wird, wo es nur geht. Die aktuelle Diskussion hierzu im Wahlkampf Romney gegen Obama bringts auf den Punkt.

 
hmm, irgendwie hinkt das noch viel mehr, immerhin ist das Auto ja mal grundsätzlich ein Kostenfaktor. Wenn man es zum Geld verdienen braucht, werden diese Kosten, soweit sie für die Einkommenserzielung notwendig sind, zum Abzug zugelassen. Zwar ist Wohnen auch ein Kostenfaktor und Teile dieser Kosten können auch von den Steuern abgesetzt werden, wenn sie für die Einkommenserzielung notwendig sind (z.B. Büro).

Da man ja nun wohnen "muss" ist es ja nur richtig, dass derjenige, der keine Wohnkosten hat (Hauseigentümer mit abbezahlter Hypothek) mit dem Eigenmietwert seinen Vorteil steuerlich kompensieren muss. Der Vermieter muss nämlich die Miete des Mieters auch als Einkommen versteuern.

Oder noch viel einfacher. A + B haben je ein baugleiches Haus an gleicher Lage. Wohnen sie im jeweils anderen und zahlen sich gegenseitig Miete, so ist das steuerpflichtig. Wohnt jeder in seinem Haus ist das mit dem Eigenmietwert jetzt auch steuerpflichtig. Mit dem Verzicht auf die Eigenmietwertbesteuerung nachher nicht mehr.

Aber es wird wohl für einige jetzt zu technisch ;-)

 
Es beeindruckt mich schon, dass hier im Haus(besitzer)forum der Eigenmietwert so beliebt ist. Für mich ist er zunächst mal ein Unding: Wenn ich mir mit meinem versteuerten Geld mir etwas kaufe, dass ich dann benutzen kann (z.B. ein TV-Gerät, ein Auto, einen PC), dann erscheint es mir grotesk, wenn ich dann für diese Nutzung ein hypothetisches Einkommen versteuern muss. Natürlich könnte ich ein Auto auch mieten und hätte dann Mietkosten, die wegfallen wenn ich es kaufe. Diese System wird auch tatsächlich von vielen genutzt (z.B Mobility car sharing). Trotzdem kommt niemand auf die Idee, mir den Nutzwert des eigenen Autos als Einkommen anzurechnen. Die einzige Ausnahme von diesem System ist der Eigenmietwert, und deshalb ist er für mich gerade steuersystematisch ein Unding. Wenn deshalb jetzt ein Anfang gemacht wird,den Eigenmietwert und die Abzugsfähigkeit von Schulden (die ja in den meisten Kantonen generell, nicht nur als Hypothekarschulden abgezogen werden können) aufzuheben, dann finde ich das grossartig.

Mir ist klar, dass viele gegen die Abschaffung des Eigenmietwertes sind, weil sie vermutlich zurecht argumentieren, dass dadurch eher Wohlhabende profitieren werden (siehe Beispiel von emil17). Aber diese Diskussion zielt am Problem Eigenmietwert vorbei. Wer Wohlhabende höher besteuern will, muss die Steuersätze anheben und mehr direkte Hilfen an Bedürftige zahlen (z.B. höhere Kinderbeiträge etc.). Der Eigenmietwert ist nicht grundsätzlich eine Reichensteuer, und es gibt wohl durchaus Fälle von älteren Ehepaaren die nach der Pensionierung aus ihrem Haus ausziehen müssen, weil sie die Steuerbelastung nicht mehr tragen können. Dazu kommt, dass der Eigenmietwert dazu führt, dass die Schweizer Bevölkerung langfristig überschuldet ist, de facto ein Hilfsprogramm für die Schweizer Banken. Unter Amortisation versteht man ja hierzulande die Rückzahlung der Kredite bis zu 60% des Beleihungswertes, niemand kommt auf die Idee, den gesamten Kredit zurückzuzahlen, eben weil dann der Eigenmietwert nicht mehr durch den Hypothekarzinsabzug kompensiert werden kann. Für die meisten älteren Eigentümer und für die Steuererträge ist das System somit ein Nullsummenspiel: der Eigenmietwert wird durch die Hypothekarzinsen kompensiert, entsprechend fallen auch keine zusätzlichen Steuereinnahmen an. Profitieren tun am Ende die Banken, und bestraft werden die wenigen Eigentümer, die ihre Schulden weitgehend zurückbezahlt haben. Daran kann ich nichts Gutes entdecken, und deshalb bin ich zu 100% für die Abschaffung des Eigenmietwertes. Wer die Reichen höher besteuern will, soll das via die direkten Steuern tun, nicht gekoppelt an eine bestimmte Eigentumsform (Wohneigentum), die nicht nur von Reichen genutzt wird.

 
niemand kommt auf die Idee, den gesamten Kredit zurückzuzahlen, eben weil dann der Eigenmietwert nicht mehr durch den Hypothekarzinsabzug kompensiert werden kann.
Doch, ich zum Beispiel. Die Hypozinsen muss ich nämlich voll bezahlen, den Eigenmietwert nur zu meinem Steuersatz. Wer im selbst bewohnten Haus nicht amortisiert wegen dem Eigenmietwert der kann nicht rechnen, oder sein Geld anderswo besser anlegen.
(...) bestraft werden die wenigen Eigentümer, die ihre Schulden weitgehend zurückbezahlt haben.
Ich sage jetzt nicht, dass ich gern Steuern bezahle, aber ich habe ein gewisses Interesse, dass der Karren hier läuft, und das tut er in der Schweiz wesentlich besser als anderswo. Das wissen auch die Leute, die in unserem Land am lautesten über "die staatliche Abzocke" jammern, sonst gingen sie nämlich z.B. nach Griechenland, wo nur die Dummen Steuern bezahlen.
Wirklich rentabel ist das System für Leute mit vielen Immobilien: weil die Hypotheken ja letztlich durch die Mieter bedient werden, welche auch noch das Eigenkapital des Investors verzinsen. Und welche die Miete vorher voll als Einkommen versteuern müssen. Die Wertsteigerung (in Zürich an guter Lage so 10% pro Jahr in letzer Zeit) nimmt der Besitzer mit, nicht der Mieter der das alles bezahlt.

Deshalb meine ich, es wäre fair, wenn man den Eigenmietwert und den Schuldenabzug einfach abschafft. Wieso soll die Tatsache, dass jemand Schulden hat, steuerlich begünstigt werden.

Wer die Reichen höher besteuern will, soll das via die direkten Steuern tun
Da sind wir uns einig.
 
Doch, ich zum Beispiel. Die Hypozinsen muss ich nämlich voll bezahlen, den Eigenmietwert nur zu meinem Steuersatz. Wer im selbst bewohnten Haus nicht amortisiert wegen dem Eigenmietwert der kann nicht rechnen, oder sein Geld anderswo besser anlegen.
Sehr lobenswert, aber ich fürchte, da bleibst du eine Ausnahme. Der Durchschnittsschweizer zahlt halt nunmal (anders als Du) nicht gerne Steuern und tut vieles, um diese zu vermeiden. Die Hypothekarverschuldung in der Schweiz liegt mit 110% des Bruttoinlandproduktes doppelt bis 5 Mal so hoch wie in den umliegenden Ländern (bei durchaus vergleichbarer Eigentumsquote), siehe z.B. hier, Das bedeutet, die älteren Franzosen, Österreicher, Italiener und Deutschen, die in ihren "eigenen 4 Wänden" wohnen, besitzen diese auch tatsächlich, die meisten älteren Schweizer nur zu 40%, und daran hat die Besteuerung des Eigenmietwertes einen erheblichen Anteil. Es stimmt natürlich, dass die vollständige Abschaffung des Eigenmietwertes und des Schuldenabzugs die beste Lösung wäre, aber leider ist ja der entsprechend Gegenvorschlag von den eidgenössischen Räten versenkt worden. Und der Wegfall für Rentner würde durchaus auch schon früher wirken, da man ja mit der Rückzahlung schon viel früher beginnen müsste. Die Initiative "Sicheres Wohnen im Alter" ist deshalb auf jeden Fall ein Fortschritt und zu begrüssen. Bei einer Annahme besteht wohl schon die Hoffnung, dass dann bald der Eigenmietwert insgesamt wegfällt, da die Sonderbehandlung der Rentner steuersystematisch in der Tat nicht gut begründet ist. Aber eine Ablehnung der Initiative nur aus diesem Grund ist eben falsch, weil damit letztendlich nur der Eigenmietwert insgesamt weiter bestehen bleiben würde.
 
Doch, ich zum Beispiel. Die Hypozinsen muss ich nämlich voll bezahlen, den Eigenmietwert nur zu meinem Steuersatz. Wer im selbst bewohnten Haus nicht amortisiert wegen dem Eigenmietwert der kann nicht rechnen, oder sein Geld anderswo besser anlegen.
Die Progression spielt natürlich auch noch mit ... aber ein Vergleich lohnt sich auf alle Fälle.

Sehr lobenswert, aber ich fürchte, da bleibst du eine Ausnahme. Der Durchschnittsschweizer zahlt halt nunmal (anders als Du) nicht gerne Steuern und tut vieles, um diese zu vermeiden. Die Hypothekarverschuldung in der Schweiz liegt mit 110% des Bruttoinlandproduktes doppelt bis 5 Mal so hoch wie in den umliegenden Ländern (bei durchaus vergleichbarer Eigentumsquote), siehe z.B. hier, Das bedeutet, die älteren Franzosen, Österreicher, Italiener und Deutschen, die in ihren "eigenen 4 Wänden" wohnen, besitzen diese auch tatsächlich, die meisten älteren Schweizer nur zu 40%, und daran hat die Besteuerung des Eigenmietwertes einen erheblichen Anteil.
In DE muss bspw. bis zur Pensionierung 100% amortisiert werden. Dies bewirkt natürlich eine tiefere Hypothekenquote. Hier klar zu sehen, was Lobbyarbeit bewirken kann: denn ohne Eigenmietwert und Hypozinsabzug würde auch bei uns die Hypothekenquote zwangsläufig sinken.

 
Was viele hier verdrängen: Das CH System ist ein Dämpfer auf den Hypo Schwankungen. Und die können Dämpfer ganz gut vertragen, wenn man sieht, was für Risiko von steigenden Zinsen ausgehn kann. Reden wir mal über den Eigenmietwert, nicht über Vermögenssteuern.

Beipiel gefällig? Der Eigenmietwert minus der Pauschalabzug entspricht hier im SO Hypo Zinsen von ca. 2 bis 2.5% bei 80% Belehnung. Und ab den 66%, wo man nicht mehr amortisieren muss, dann 2.5-3%.

Nehmen wir an die Hypo Zinsen sind nur 1% (eine Libor Hypo z./emoticons/default_cool.png. Für den Rest vom Eigenmiertwert minus Pauschalbazug zahlt man einem hier angenommenen Grenzsteuersatz von 30%.

Dann legt man bei 80% Belehnung diese 30% auf 1 bis 1.5 Hypo Summe als Steuern hin, bei 66% Belehnung sind es dann 1.5 bis 2%, die versteuert werden müssen. D.h. was man wirklich inklusive zusätzlicher Steuern zahlt, sind bei 80% Belehnung 1.3 bis 1.5%, bei 66% Belehnung dann 1.5 bis 1.7%. Tönt fies.

Jetzt ein paar Jahre in die Zukunft. Die Hypo, einige Jahre fest zum schönen Zins, muss erneuert werden. Die Bank will 6%, ist grade Hochzinsphase. Natürlich hat man ganz seriös gerechnet beim Bau, kann 5% zahlen, ohne die Drittelregel zu brechen. Aber 6%? Das tönt nach Hausverkauf, jetzt wo die Preise wegen der hohen Zinsen im Keller sind, damit nach finanziellem GAU.

Aber Moment, da ist ja noch der Eigenmietwert und der Abzug der Hypo Zinsen. Die 80% Belehung hat der seriöse Bauherr in dieser Situatuion wohl kaum mehr, hat brav amortisiert. Aber 66% hat er evtl noch, wäre ja kein Problem. Da nun von der Hypo Summe 3 bis 3.5% netto vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können, und 30% davon gesparte Steuern sind, ist die effektive Belastung für den Bauherrn nur 4.8 bis 5.1% Hypozins, das finanzierungsmodell ist gerettet!

Das CH Modell von Eigenmietwert und Hypo Abzug lässt dem Staat also in guten Jahren (tiefe Zinsen) mehr Geld zukommen, macht die sehr tiefen Hyops durch zusätzliche Steuern etwas teurer. Aber in schlechten Zeiten erlaubt es, eine Hypo, die auf 5% gerechnet wurde, auch bei 6% noch zu tragen!

Und den Dämpfer wollt ihr abschaffen? Wer soll das Risiko tragen? Die paar wenigen, die die Hypo zur Steueroptimierung haben udn mit einem Aktiendepot zu 100% oder emhr zusätzlich gesichert haben. Die können ja bei 6% Hypozinsen ggf. das Haus gleich bar zahlen, statt die Hypo erneuern. Aber der Normalbürger?

 
Was viele hier verdrängen: Das CH System ist ein Dämpfer auf den Hypo Schwankungen. Und die können Dämpfer ganz gut vertragen, wenn man sieht, was für Risiko von steigenden Zinsen ausgehn kann. Reden wir mal über den Eigenmietwert, nicht über Vermögenssteuern.

Beipiel gefällig? Der Eigenmietwert minus der Pauschalabzug entspricht hier im SO Hypo Zinsen von ca. 2 bis 2.5% bei 80% Belehnung. Und ab den 66%, wo man nicht mehr amortisieren muss, dann 2.5-3%.

Nehmen wir an die Hypo Zinsen sind nur 1% (eine Libor Hypo z./emoticons/default_cool.png. Für den Rest vom Eigenmiertwert minus Pauschalbazug zahlt man einem hier angenommenen Grenzsteuersatz von 30%.

Dann legt man bei 80% Belehnung diese 30% auf 1 bis 1.5 Hypo Summe als Steuern hin, bei 66% Belehnung sind es dann 1.5 bis 2%, die versteuert werden müssen. D.h. was man wirklich inklusive zusätzlicher Steuern zahlt, sind bei 80% Belehnung 1.3 bis 1.5%, bei 66% Belehnung dann 1.5 bis 1.7%. Tönt fies.

Jetzt ein paar Jahre in die Zukunft. Die Hypo, einige Jahre fest zum schönen Zins, muss erneuert werden. Die Bank will 6%, ist grade Hochzinsphase. Natürlich hat man ganz seriös gerechnet beim Bau, kann 5% zahlen, ohne die Drittelregel zu brechen. Aber 6%? Das tönt nach Hausverkauf, jetzt wo die Preise wegen der hohen Zinsen im Keller sind, damit nach finanziellem GAU.

Aber Moment, da ist ja noch der Eigenmietwert und der Abzug der Hypo Zinsen. Die 80% Belehung hat der seriöse Bauherr in dieser Situatuion wohl kaum mehr, hat brav amortisiert. Aber 66% hat er evtl noch, wäre ja kein Problem. Da nun von der Hypo Summe 3 bis 3.5% netto vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können, und 30% davon gesparte Steuern sind, ist die effektive Belastung für den Bauherrn nur 4.8 bis 5.1% Hypozins, das finanzierungsmodell ist gerettet!

Das CH Modell von Eigenmietwert und Hypo Abzug lässt dem Staat also in guten Jahren (tiefe Zinsen) mehr Geld zukommen, macht die sehr tiefen Hyops durch zusätzliche Steuern etwas teurer. Aber in schlechten Zeiten erlaubt es, eine Hypo, die auf 5% gerechnet wurde, auch bei 6% noch zu tragen!

Und den Dämpfer wollt ihr abschaffen? Wer soll das Risiko tragen? Die paar wenigen, die die Hypo zur Steueroptimierung haben udn mit einem Aktiendepot zu 100% oder emhr zusätzlich gesichert haben. Die können ja bei 6% Hypozinsen ggf. das Haus gleich bar zahlen, statt die Hypo erneuern. Aber der Normalbürger?
Ja das will ich abschaffen!

Das ist zwar ein guter Effekt von dem bestehenden System, rechtfertigt dieses aber aus meiner Sicht nicht.

 
Ja das will ich abschaffen!

Das ist zwar ein guter Effekt von dem bestehenden System, rechtfertigt dieses aber aus meiner Sicht nicht.
Nun, dann sollte man aber auch die Tragbarkeit neu mit 6% statt 5% berechnen. Spätestens bei der Ablösung von bestehenden Hypos auch für bisherige Besitzer. Das wird nicht gut gehn.

So unattraktiv ist abzahlen heute auch nicht. EIn Eigenmietwert von 15'000 im Jahr ist hier im Mittelland (sowohl im AG, als auch im SO) für ein 5 Zimmer EFH nicht so unüblich. Wenn man sonst viel EInkommen hat, macht das ca. 5'000 Steuer im Jahr, bei wenig Einkommen (mit EMW unter 60 bis 70 kCHF steuerbar, also der typische Fall des Pensionärs mit abbezahlten Haus, aber wenig Einkommen) noch weniger. Wie will ein Pensionär, der an 300 bis maximal 400 Fr.Steuer für den EMW pro Monat scheitert, denn eine Mietwohnung finanzieren?

Nehmen wird jetzt mal jemanden mit genug Einkommen zum Abbezahlen. Nehmen wir an, er hat noch 400'000 Hypo, Haus mind. 10 Jahre. EMW 15'000.

Die 10 jährige Hypo kostet ihn aktuell ca. 2%, 10 jährige CH Anleihen bringen ca. 1%. Viel mehr bekommt man nicht ohne Währungsrisiko und ohne höheres Ausfall Risiko.

Er zahlt also 8000 pro Jahr Hypo, bekommt 4000 Zins auf seinen 400 kCHF in Anleihen. Nach Pauschalabzug hat er einen steuerbaren EMW von 12'000. Er zahlt also netto (Hypo minus Vermögensertrag) an Zinsen 4000 CHF und rund 1300 an den Staat an Steuer. Plus je nach Steuerpflicht noch Steuern auf die 4000 Zins, die er pro Jahr auf seine 400kCHF bekommt. Also in jedem Fall mind. 5300 pro Jahr für Bank und Staat.

Legt er die 400kCHF statt dessen ins Haus, zahlt es völlig ab, zahlt er einfach auf die 12'000 die Steuer. Sind 4000 im Jahr. Halt für den Staat, nicht mehr für die Bank. Ist aber weniger. Abzahlen lohnt sich! auch heute!

Es lohnt sich erst dann nicht mehr, wenn finanzstark genug ist, um mit dem Vermögen, das man bar statt im Haus hat, Risiko einzugehn, am besten mit steuerfreiem Ertrag. Wenn ich die 400 kCHF in Aktien stecke und diese guten Gewinn machen, kann ich mit dem EMW/Hypoabzug System viel Geld sparen. Ebenso, wenn ich sie statt dessen als Eigenkapital in eine Wohnung zum Vermieten stecke. Das sind aber alles Sachen, die Risiko bringen.

 
..... Abzahlen lohnt sich! auch heute!
Hallo,

das stimmt. Diese Erkenntnis ist aber den meisten Leuten unangenehm.

Wenn man das erkannt hat könnte man ja das Bedürfnis entdecken, tatsächlich zu amortisieren, und dann bleibt eben weniger Geld für den Konsum.

...... Wenn ich die 400 kCHF in Aktien stecke und diese guten Gewinn machen, kann ich mit dem EMW/Hypoabzug System viel Geld sparen. Ebenso, wenn ich sie statt dessen als Eigenkapital in eine Wohnung zum Vermieten stecke. Das sind aber alles Sachen, die Risiko bringen.
naja, in der heutigen Zeit eher "falls" man Gewinn macht anstelle von "wenn".

Das Risiko ist doch erheblich, dass das nicht gut ausgeht.

Und eben aus dem Grunde sollte der Eigenmietwert und der Schuldzinsabzug abgeschafft werden.

Ohne EMW und Schuldzinsabzug würde der Anreiz, Schulden beizubehalten, für alle offensichtlich wegfallen. In der Folge wird mehr Geld zum Abzahlen bestehender Schulden verwendet anstelle dafür, mit Spekulationen einen Gewinn zu erzielen. Und damit wäre dem einzelnen und auch der Gesellschaft mehr geholfen als mit der Zockerei.

Aber unsere mit Abstand mächtigste Lobbygruppe, das Banken(un)wesen, wird das schon zu verhindern wissen....

Gruss

 
In der Folge wird mehr Geld zum Abzahlen bestehender Schulden verwendet anstelle dafür, mit Spekulationen einen Gewinn zu erzielen. Und damit wäre dem einzelnen und auch der Gesellschaft mehr geholfen als mit der Zockerei.
Hier liegt der Hase im Pfeffer!Solange das Sprichwort, wer selber arbeitet, hat keine Zeit zum Geld verdienen, noch stimmt, solange wird es "Finanzkrisen" geben. Denn die Gesellschaft funktioniert letztlich, weil es Leute gibt, die relle Waren und Dienstleistungen erzeugen. Man kann Weizen essen, nicht Optionen auf Weizenfonds. Und der Weizen wächst auf dem Acker und nicht an der Börse. Und Häuser werden nicht durch Finanzoptimierungsstrategien gebaut, sondern durch diejenigen Leute, die mit Überkleid und Maurerkelle auf dem Gerüst stehen. Aber die kriegen am wenigsten dafür.

 

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