Denkt an unsere Natur!

Die Überbauung von Kulturland dürfte in der Schweiz eines der Hauptprobleme im Umweltbereich sein.

Hier sind nicht die Eigenheimbesitzer gemeint , sondern die Spekulanten. Massnahme wäre nicht die Erhöhung der Eigenmittel, sondern das Erschweren des Bauens zu Spekulationszwecken. Die Leute, die ihre zweifelhaft erworbenen Gelder in Immobilien in der Schweiz in Sicherheit bringen und dadurch die Preise in Höhen treiben, welche das Eigenheim für Normalverdiener und Familien unerschwinglich machen. Es kann ja nicht sein, dass die besseren Fremdenverkehrsorte schon bald Sozialwohnungen für die Ortsansässigen Angestellten bauen müssen, während die fast immer leeren Zweitwohnungen wie Pilze aus dem Boden kommen.

Bei den Eigenheimbesitzern wundert mich immer, dass so viele für 400 oder noch mehr Franken pro m2 Land kaufen und es dann nur noch für die öden Thujahecken, Betonformsteine, Löffelsteinböschungen, Waschbetongrills, PTT-Einheitsbriefkasten Typ 17 und ein paar Stauden aus dem Einheitssortiment des nächsten Baumarktes reicht. Dabei gäbe es so viele Möglichkeiten, einen Garten zu gestalten, die nicht unerschwinglich teuer sind. Ein Apfelbaum kostet nicht mehr als eine panaschierte Scheinzypresse.

Für die Kinder wäre ein kleines Gärtchen auch eine Möglichkeit, ihnen die Natur näher zu bringen. Aber dafür gibts Multimedia und der Salat kommt fertig gerüstet aus dem Plastiksack.

Das ist kein Vorwurf an diejenigen, die ihren Garten nicht nach meinen Vorstellungen gestalten - ich möchte ja auch nicht, dass mir jemand dreinredet. Aber ich möchte meine Verwunderung hierüber ausdrücken.

 
Habe auch an die Natur gedacht.

...Gestern Rasenmähermesser geschliffen, Schlüsselblumen ausgerissen und Unkrautvernichter gekauft.

 
Ziemlich bissger und provozierender Kommentar von dir, lunatics. Der Diskussion nicht besonders förderlich.

Sollte dies nicht humoristisch gemeint gewesen sein, so bin ich froh, dass nicht alle gleich denken wie du. Letztendlich aber muss jeder selber wissen, ob man Leben im eigenen Garten zulassen oder vernichten will.

emil17, ich danke dir für diese Worte und stimme dir absolut zu;) Die Überbauung von Kulturland (sprich Bauernland, v.a. natürlich extensiv gedüngte Wiesen) haben (neben der ökologischen Zerstörung der Fliessgewässer durch Dämme an den Ufern der meisten Bäche und Flüsse in der Schweiz gerade im Mittelland) den grössten Schaden an der Schweizer Natur in den letzten 150 Jahren angerichtet. Noch mehr oder weniger intakt sind dagegen glücklicherweise unsere Wälder, wenngleich es noch immer an unberührten Waldstücken und natürlichen Waldrändern mangelt.

Im Gegensatz aber zur fortschreitenden Zubetonierung unseres Landes ist in den Bereichen Revitalisierungen von Gewässern und Schutz der Wälder eine positive Tendenz abzulesen.

Für all diese Massnahmen braucht es als Grundlage ein Umdenken von breiten Bevölkerungsschichten, ein neues Bewusstsein für unsere Natur. Dies ist eines der wichtigsten Ziele unseres Projekts Flosculus.ch !/emoticons/default_wink.png

Grüsse,

Rita

 
Jeder Eigentümer mit Garten kann stolz sein ob mit oder ohne Biowiese. Denn wir sind doch jene die in der Betonlandschaft für die grünen Punkte sorgen.

Gäbe es nur WG,s ,wäre die Luft nur halb so gut./emoticons/default_ohmy.png

 
Ich glaube, du stehst für grosse Teile der Bevölkerung, die tatsächlich wenig Ahnung von der Materie haben. Ich meine das überhaupt nicht negativ, ich finde es nur sehr schade. Wie ich schon sagte, sollte man viiel mehr über solche Themen in der Schule lernen sollte.

Es geht hier weder um grüne Punkte noch um gute Luft. Wenn du dir dieses Thema seriös durchliest, wirst du erkennen, worum es geht.

Grüsse,

Rita

 
Ich denke ich habe auf dein Zitat geantwortet?

Zitat:

Naturräume sind durch uns Menschen bereits jetzt sehr knapp geworden. Geben wir der Natur etwas zurück, was wir ihr genommen haben und sorgen wir für einen natürlichen oder naturnahen ökologischen Garten , der den Tieren, aber auch uns Menschen eine grosse Freude macht!

 
Ich habe einmal eine Dokumentation über Wiesen gesehen. Dort haben sie ein Stück ausgegrabene Wiese mit einem Stück englischem Rasen verglichen und auch die Bodenlebewesen sowie die verschiedenen Pflanzenarten gezählt.

Das Erstaunliche daran fand ich, dass der Rasen nicht nur überirdisch fast keinen ökologischen Wert hatte, sondern auch die Lebewesenzahl im Boden sehr gering und artenarm war.

Wer seinen Rasen schön findet, soll ihn haben, aber nicht denken, dass er damit der Natur ein Stück zurück gibt...

Gruss, Barney (der sich neulich für Geld eine Schlüsselblume gekauft hat und nun hofft, dass sie sich wohlfühlt und vermehrt)

 
vielleicht einfach als ergänzung:

weshalb werden nicht vermehrt grüne dächer gebaut? zumindest mit extensiver begrünung? ich war früher skeptisch, aber heute weiss ich, dass diese dächer grosse vorteile aufweisen:

  • super isolation - ziegel können dagegen sehr heiss werden, welche wieder material für eine isolation brauchen, also weniger materialverbrauch
  • wasser wird gesammelt und hat bei der verdunstung einen kühleffekt
  • wäre besonders in aufgeheizten städten im sommer ideal, im gegesatz zu den spiegelfassaden, welche das licht noch reflektieren
  • guter schutz bei unwetter
  • auch wenn der boden überbaut ist, bleibt etwas grünes auf der fläche erhalten
wieso wird dies nicht mehr gefördert? liegt es an der ästhetik? an der bauordnung? oder übersehe ich hier irgendwelche nachteile?

 
Die Bauordnung erachte ich als Hauptproblem. Jeder kann wegen Schattenwurf Beschwerde einreichen, bestes Beispiel das Stadion in Zürich. Wenn man weniger Schatten will darf man nicht so hoch bauen und verbraucht daher mehr Boden. Begrünte Dächer darf man zum Teilen aus Gründen des Heimatschutzes nicht machen. Heute sollte eigentlich das Ziel sein möglichst wenig Boden zu versiegeln. die Bauordnung sorgt aber genau für das Gegenteil. Die Häuser müssen dichter beisammen stehen und höher werden. Da führt langfristig kein Weg daran vorbei. Jemand der in einer Stadtwohnung lebt ist für die Umwelt besser als ein Bewohner in einem EFH. die Städte kann man durchaus so planen das sie eben keine Betonwüsten sind. Wichtig ist das eine Grünfläche innerhalb 5 Minuten Fussweg erreichbar ist. Es gibt auch genug Leute , die in der Stadt wohnen wollen. Siehe das Angebot und die Preise in Zürich. Auch hier muss man in die Höhe bauen, dann gibt es mehr Wohnraum ohne mehr Boden zu verbrauchen.

anstelle beim eigen kapital zu drehen müsste man den Bodenverbrauch besteuern. also die Grundfläche des Hauses, die so für die Natur verlorengeht. Die Zweitwohnungen kann man auch noch Mitbesteuern. Ein Bewohner eines Bungalows würde dann zehn mal mehr Flächenverbrauchssteuern bezahlen wie jemand der in einem einstöckigen Haus wohnt. Im Gegenzug müsste man die Bau und Zonenordung liberalisieren und für begrünte Dächer, Erdhäuser etc. Abzüge einführen.

 
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde uns auf unserem Flachdach eine Begrünung vorgeschrieben. Ist wahrscheinlich von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

Gruss, Barney

 
@RitaA: betr "Ziemlich bissger und provozierender Kommentar"

so wie man in den Wald ruft ......

Englischer Rasen? Teeren und grün anmalen

Nein, mal im Ernst

Was mir nicht passt, sind sind die vielen Weltverbesserer, die mit sicher besten Absichten meines erachtens zum Teil das Gegenteil bewirken

Wir Menschen wollen auch Lebensraum. Warum sollen Häuser nur den wirklich Reichen vorbehalten sein? die geben dann jede Menge Geld für Neophyten aus (um exclusiv zu sein) und der so verhasste englische Rasen ist dann auch Pflichtprogramm.

Der nicht so reiche hat so nebenbei in seinem 7 x 7m Garten gar kein Platz für eine Wildhecke, ein bischen Sitzplatz muss sein und die kinder möchten auch ihren Sandkasten.

Was treibt einen Pendler dazu 40km Arbeitsweg jeden Morgen auf der A1 richtung Zürich zu erdulden? Ein bischen Glück das er sich in der Nähe von Zürich für >1000 Franken/m2 nicht leisten kann? oder ist das einfach geil im Stau?

PS: in unserem zukünftigen Garten wird es keine Neophyten haben, nach bestem gewissen. Und unser Rasen wird wohl keine chance habe, da wir direkt an eine riesige Magerwiese grenzen. Mich stört es nicht, im gegenteil, ich freue mich darauf. Mir gehen einfach diese Heiligenscheingrünen die mir sowas vorschreiben wollen und mir mein Haus neiden auf den Wecker.

Gruss

Jonas

 
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Ich danke dir für deinen Kommentar, jonas. Ich wähle nicht die Grünen und will wie gesagt niemandem was vorschreiben. Auch trage ich keinen Heiligenschein mit mir rum /emoticons/default_biggrin.png

Ich weiss einfach, dass es sehr viele Leute gibt, die keine Ahnung haben 1) was überhaupt ein Neophyt ist 2) dass die heimische Natur mit diesen nicht umgehen können, diese fremdländischen Pflanzen also ökologisch absolut nutzlos sind. Absicht ist es nicht, man will ja nicht die Natur absichtlich schädigen, und billiger oder schöner als einheimische Pflanzen sind sie auch nicht.

Ich kann auch besten Gewissens sagen dass ich absolut keinen Neid verspüre, auch ich bin Bewohnerin eines EFH, ca. 20 Minuten entfernt von der nächstgelegenen Stadt und schaue ganz genau, was mir für Pflanzen in den Garten kommen. Es stört ja niemanden, dass der Mensch auch Lebensraum braucht! Mit den wie bereits vorgeschlagenen Massnahmen wie z.B. Dachbegrünung und natürlicher Gestaltung des Gartens kann man damit sogar der Natur neue Lebensräume schaffen (denn ohne Einfluss des Menschen wären grösste Teile des Mittellandes zugewaldet).

Klar, bei einem 7x7m Garten ist weniger möglich, aber das steht so ja auch schon alles auf der bereits gezeigten Seite rund um den Naturgarten bzw natürlich/naturnah gestalteter Garten

Grüsse,

Rita

 
Ich weiss einfach, dass es sehr viele Leute gibt, die keine Ahnung haben 1) was überhaupt ein Neophyt ist 2) dass die heimische Natur mit diesen nicht umgehen können, diese fremdländischen Pflanzen also ökologisch absolut nutzlos sind.
Das glaube ich dir, ich habe auch keine Ahnung was ein Neophyt ist. Genaus so aber kann ich auch sagen, dass die wenigsten wissen, wie effizient mit Energie umgegangen werden kann.Naturnahe Gärten sind sicher das Eine und ich finde die auch schöner als sterile Golfrasen. Nur ist das ein kleines Puzzleteil im grosses Spiel.

Nochmals, ich nehme sehr gerne Beispiele (Kannst ja mal ein Bild von deinem Garten posten) entgegen, um meinen Garten (Mit sehr vielen Böschungen) naturkorrekt zu machen. Denn eine grosse Blumenwiese liegt bei mir Platztechnisch nicht drin.

 
Ich gebe dir recht, es ist nur ein Puzzleteil von vielen. Aber meiner Ansicht nach ein sehr wichtiges. Das wichtigste ist für mich dort etwas tun, wo man tatsächlich was ändern kann.

Den CO2-Ausstoss werden wir nicht im Alleingang verringern können. Ausserdem zweifle ich persönlich an der CO2-Theorie. Ich sage nicht, sie ist falsch. Es gibt keinen Beweis und viele widersprüchliche Angaben (nur ganz kurz dazu, diese Grafik hier zeigt die Temperaturkurve der letzten 11000 Jahre). Fakt ist, dass die Natur schon immer Veränderungen ausgesetzt waren und immer sein werden, auch klimatische Veränderungen. Das ist für die Natur weder etwas neues noch etwas bedrohendes.

Da ich relativ viel Zeit habe und nur Teilzeit arbeiten muss, habe ich in Absprache mit dem Team einen kleinen Dienst eröffnet, wo man Bilder des Gartens einschicken kann. Hier können wir auf Wunsch Tipps und Anregungen schicken, wie man den Garten natürlicher gestalten kann. Wie gesagt, Beispiele von natürlichen Gärten werden bald auf der Homepage zu finden sein. Einige Eindrücke könnt ihr natürlich auch auf Google sammeln: z.B. hier, hier, hier und so weiter .. (Stichwort Naturgarten auf Google Bilder)

Grüsse,

Rita

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich weiss einfach, dass es sehr viele Leute gibt, die keine Ahnung haben 1) was überhaupt ein Neophyt ist

Kartoffeln z.B.

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Ein Neophyt ist eine Pflanze die nach der Entdeckung Amerikas bei uns angesiedelt wurde. Die Pflanzen können auch aus anderen Kontinenten wie Amerika kommen.Die bekanntesten Pflanzen sind da sicher Kartoffel, Mais und Tomaten.

Daneben gibt es Pflanzen die schon früher z.B durch die Römer in Mitteleuropa angesiedelt wurden und eigentlich hier nicht heimisch sind. z.B Apfelbäume und viele Getreidearten.

Ohne eingeführte Pflanzen würde unsere Landschaft und unsre Speisekarte ganz anders aussehen. Ohne Kartoffeln hätte Europa nie eine so grosse Entwicklung durchgemacht.

Dann gibt es noch Pflanzen, die einmal in Mitteleuropa heimisch waren und dann ausgestorben sind. z.B gab es bis vor der letzten Eiszeit Bambus in Europa.

Wenn jetzt jemand einen Bambus pflanzt. Verbreitet er dann einen unerwünschten Neophyt oder hilft er eine Pflanze bei uns wieder anzusiedeln die leider einmal ausgestorben war?

Ich denke sofern sie in unsere Klimazone passen und nicht allzu schädlich sind kann man durchaus Neophyten pflanzen.

 
Ich denke sofern sie in unsere Klimazone passen und nicht allzu schädlich sind kann man durchaus Neophyten pflanzen.
Ja, daneben gibt es nämlich noch invasive Neophyten. Diese verdrängen einheimische Pflanzen - die sollte man unbedingt vermeiden!Der Bambus ist schon zu lange verschwunden, die letzte Eiszeit ist schon länger her, und darum gibt es bei uns keine an den Bambus angepassten bzw. spezialisierten Tiere mehr. Man kann sie verwenden im Garten, wenn sie nicht zu den invasiven gezählt werden, aber der Nutzen für die heimischen Tiere ist schon minim.

 
Der Bambus ist ideal, wenn man lieber einen Bambus sieht als den Nachbarn.

Gruss, Fred

PS: Ich vermute, den Kampf gegen die kanadische Goldrute hat man aufgegeben dereinst wird sie alle unsere Waldränder bilden. Kämpfen tut man noch gegen die Ambrosia. Auch den Sommerflieder muss man im Zaum halten, er macht sich gerne breit.

PPS: Das selbe passiert in der Fauna. Dereinst gibt es die selben Vögel, Spinnen, Frösche usw. von Norwegen bis Sizilien. Bei den Haustüren ist es bereits soweit.

 
PPS: Das selbe passiert in der Fauna. Dereinst gibt es die selben Vögel, Spinnen, Frösche usw. von Norwegen bis Sizilien. Bei den Haustüren ist es bereits soweit.
Haustüren oder Haustieren?Auf jeden Fall eine beunruhigende Entwicklung, meiner Meinung nach sollte alles getan werden, um die Vielfalt zu erhalten ... /emoticons/default_wink.png Mal schauen wie das alles weitergeht.

Als Sichtschutz gibt es aber auch andere Möglichkeiten als Bambus, auch mit einheimischen Sträuchern.

 
Ich meinte Haustüren.

Und sogar die ganzen Häuser. Die selben Häuser in Dänemark und im Tessin, im Neuenburger Jura und im Burgenland.

Dank dem Navi weiss man noch, wo in Europa man ist. Die neuen Häuser sehen alle gleich aus.

Und eben auch die Haustüren.

Und die nachgerüsteten Balkongeländer.

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Gruss, Fred

 

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