Fenster / Türen undicht

[Boehsi01]

Hallo liebe Gemeinde

Ich heiße Bernd, ich bin neu hier, absolut Forum unerfahren und hoffe mir kann hier geholfen werden. 

Das Problem das ich habe ist, daß nach dem das Heizprotokoll unseres Hauses in vollem Gange ist, das Wasser nur so zwischen Fenster und Fensterbrett und unter dem Fensterbrett aussen an der Fassade herunter läuft. Der Bauträger meint das ist nicht wild. Wir allerdings sind da skeptisch, da es sich um ein Energiesparhaus in Massivbauweise handelt und später noch ein Blower Door Test erfolgen soll. Kann uns jemand evtl. Mehr dazu sagen?

Vielen Dank schon mal im Voraus 

PS stelle noch Fotos ein. Werden komischer weise auf dem Kopf stehend angezeigt

 

[Pfälzer]

Hallo Bernd,

hast Du noch Bildmaterial aus der Bauzeit - Einbau der Fenster - vor Verputzarbeiten -  ?

Hier könnte man eher erkennen ob und wo ein möglicher Fehler läge.

Kondensat, je nach Wetterlage (Temp. + Luftfeuchtigkeit) kann bei diesem Material auch ohne Mangel entstehen.

Ggf. hast Du ja auch eine Schnittzeichnung (Werkplanung) durch ein solches Fenster, inkl. Brüstung.

Die Fenster müssen auf der Innenseite ebenso abgedichtet sein wie auf der Aussenseite (nach Einbau-vor Verputzarbeiten).

und später noch ein Blower Door Test erfolgen soll.

...den sollte man allerdings bereits vor der Fertigstellung ausgeführt haben.

In der Regel nachdem Dämmung/Dampfbremse und Fenster (inkl. der erf. Abdichtung) eingebaut ist. Wenn dann ein Leck ersichtlich wird, kann es eben vor dem weiteren Ausbau fachlich sauber und einfach nachgearbeitet werden....  wenn man dies nun erst feststellen würde, dann wird das in der Nachbesserung nicht wirklich lustig.

 

[Boehsi01]

Hallo Pfälzer,

vielen Dank für die Antwort .

Ich habe mal alles was ich an Fotos gefunden habe angehängt. Wir waren sehr verunsichert als wir das Wasser an der Außenseite der Fensterbretter gesehen haben. Habe mal geschaut, es ist weder innen noch aussen zwischen Fensterrahmen und Fensterbrett ein Dichtstoff aufgetragen worden. Schnittzeichnungen habe ich leider nicht. (Wir sind gerade damit beschäftigt dem Bauleiter auf die Baustelle zu bekommen. Er reagiert grundsätzlich sehr träge und erst nach mehrmaligen Anrufen... ) Wie das Wasser unter dem Fensterbrett nach aussen gelangt, können wir nicht nachvollziehen. Das Haus war allerdings 3 Tage auf über 41 Grad geheizt. Das sah wirklich wie in der Sauna aus. Kann Wasserdampf evtl. das Dichtband durchdringen und aussen kondensieren? 

Vielen Dank noch mal

 

[pitw]

Ich sehe keine umlaufenden Dichtbänder, innen luftdicht, aussen diffusionsoffen. Auf dem Bild die gestrichelten Linien.

 

[Boehsi01]

Ich werde den Bauleiter mal dahingehend ansprechen. Vielen Dank für die Antwort

 

[pitw]

aussen schlagregendicht habe ich noch vergessen

so sieht es dann aussen aus (schwarzer Streifen rundum mit den Löcher), ist bei Fenstern genau so. Im inneren sieht es auch so aus, nur ist das Luftdichtband weiss

 

[Boehsi01]

Der Bauleiter hat uns per Mail mitgeteilt, das er unsere Bedenken an die Firma weitergeleitet hat, die die Fenster/Türen eingebaut hat. Hört sich irgendwie danach an, sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben... Wie warten mal ab was da kommt... Sowas ähnliches hatten wir nämlich gerade, als vergessen wurde, das da wo der Kamin hin kommt, keine Fubo- Heizung verlegt werden sollte. Da bekam die ausführende Heizungsfirma die Mail vom Bauleiter. Nur wusste die vorher nichts von einem Kamin. Ich frage mich, wozu man eigentlich vorher alles mit der Baufirma geplant und besprochen hat...

 

[pitw]

Ja, aber dies sind 2 verschiedene Sachen. Einmal war es ein Planfehler, was sicher der Planer zu verantworten hat. Das andere wäre eine mangelhaft Ausführung, was der Fensterbauer zu verantworten hätte. Denn dieser hat relativ sicher zugesagt, dass er nach SIA oder DIN-EN verbaut. Denn die Ausführung nach Norm X  ist eigentlich immer in den Ausschreibungen aufgeführt. Aber das mit dem "schwarzen Peter" bei TU-GU stimmt natürlich schon ein Stück weit.

Gruss Pit

Achso, und noch was. Eine alleinige Abdichtung der Fenster mit PU-Schaum erfüllt die Anforderungen nicht. Ausser sie können vom Fensterhersteller ein Gutachten, z.B der Technischen Hochschule Rosenheim vorlegen, wo alle Anforderungen bestätigt, wenn ausschliesslich PU-Schaum eingesetzt wird.

 

[Pfälzer]

Hallo Bernd,

die von pitw angesprochenen Bänder hat es bei Dir wohl nicht, oder nicht überall....

Ich sehe allerdings, was bei deinem Porenbetonsteinen auch gut möglich ist, ein umlaufendes Kompriband (schwarze Fuge) zumindest im 5. Bild.

Es gibt diese Kompribänder mit RAL-Zulassung in unterschiedlichen Varianten... darunter auch ein so genanntes "3-in-Eins" Band, welches die Anforderungen an die 3-Ebenen-Abdichtung gem. RAL erfüllt (kenne dies von Firma Illmot).

Zusätzlich wurde wohl auch im Brüstungsbereich, siehe Bild Nr. 9, ein Abdichtband zwischen Rahmen und Brüstung (hellgraue Farbe) angebracht.

Es wäre also in der Tat zu klären, welches Kompriband verwendet wurde.

Und dies sollte der Bauleiter natürlich  auch ohne Nachfrage wissen, da man diese wichtigen Punkte ja schon vor Auftragserteilung an die ausführende Firma, klärt oder selbst vorgibt.

 

[pitw]

Es gibt diese Kompribänder mit RAL-Zulassung in unterschiedlichen Varianten... darunter auch ein so genanntes "3-in-Eins" Band, welches die Anforderungen an die 3-Ebenen-Abdichtung gem. RAL erfüllt

Hallo Pfälzer

Ja, die gibt es. Aber sollten dann die Fugen beim Porenbeton, und der Stein selbst nicht zuvor verschlossen/verspachtelt  werden?

 

[Pfälzer]

Aber sollten dann die Fugen beim Porenbeton, und der Stein selbst nicht zuvor verschlossen/verspachtelt  werden?

Hallo Pit,

ganz genau weiss ich das im Augenblick nicht, weiss nicht, ob dies ein RAL-Kriterium wäre...  in der Praxis wäre es aber sicherlich von Vorteil. Zumindest im Fugenbereich, wobei dieser beim Klebeverfahren verschwindend gering ist und nach einigen Millimeter, durch den vollflächigen Kleber, auch nicht mehr vorhanden sein sollte.

Letzendlich ergibt sich durch Auftrag vom Putz auch eine Art Dampfbremse innerhalb der Leibung.

Das, wenn alles korrekt verarbeitet wurde, sollte das Eingangsproblem nicht ausgelöst haben.

Aber ich war natürlich nicht vor Ort dabei.....

Ich finde  es allerdings grundsätzlich schön und bereichernd, dass Du dich hier so toll im Forum einbringst.... das sollte hier auch mal lobend erwähnt werden

Ganz liebe Grüsse an Kerstin.

 

[Boehsi01]

Vielen Dank noch mal an Euch für die tollen Ratschläge und Infos. Der Fensterbauer hat sich gemeldet und will die Tage vorbei schauen. Ich melde mich, wenn ich weiß ob und wie die Sache angegangen wird

 

[pitw]

@Pfälzer

Du meinst diese hier illmod trioplex SFI. Auszug aus dem technischen Merkblatt:

...Die Mauerleibung grob von Bauschmutz und Mörtelresten reinigen. Im Abdichtungsbereich sind die Mauersteinfugen bündig mit Mörtel abzustreichen.....

 

[Pfälzer]

@Pfälzer

Du meinst diese hier illmod trioplex SFI.

Hallo Pit, ja genau die hatte ich im Hinterkopf...

Die Mauerleibung grob von Bauschmutz und Mörtelresten reinigen. Im Abdichtungsbereich sind die Mauersteinfugen bündig mit Mörtel abzustreichen.

Ist so.... allerdings handelt es sich bei dem Objekt um Porenbetonsteine (die haben die Maurer zudem sehr sauber verarbeitet) die weder Vorsprünge und offene, hohle Mörtelfugen haben... die Fläche in der Leibung ist vollflächig erstellt.

Bei andern Steinen, gerade auch bei gebranntem Material wie Ziegelsteine ist am Ende die Leibung immer etwas uneben oder hat, wenn die Steine noch gesägt sind, grössere Vertiefungen...dann muss man bei den Bändern einfach vorab für eine glatte Fläche sorgen.