Salü zäme, hoi Schmidu,
vielleicht könnte Euch bei der kubischen Berechnung nach SIA 116 folgendes helfen:
Die Höhe, die man für die Berechnung des Gebäudes nehmen muss, ist ab Unterkante Bodenplatte Keller (wenn unterkellert) bis 1 m über Oberkante Zangen (Decke über OG), in der Regel ergeben sich so an die 9,70 m bei einem normalen Einfamilienhaus.
Die Grundrissfläche berechnet sich ganz normal wie ein Bruttogeschoss – nehmen wir ein Beispiel:
Außenmasse 10,00 m x 8,00 m – Erdgeschoss und Obergeschoss sind flächengleich = 80,00 m2 brutto
x die Höhe 9,70 m = 776,00 m3
plus beispielsweise ein Balkon mit einer Länge von 5,00 m, Höhe nach SIA 116 gleich 1,50 m, Tiefe Annahme 1,50 m = 11,25 m3, zusammen also 787,25 m3, gerundet 790 m3. Ohne Garage, außer im UG.
Nun die Kubikmeterpreise – die Ziffer von rund 600,- CHF / m3 dünkt mich in der heutigen Zeit realistisch – die Preise von 450,- - 500,- CHF / m3 rechnete ich in der Schweiz vor etwa 20 Jahren (guter Standard, Zweischalenmauerwerk, Wärmepumpe etc.), zu diesem Preis müsste man rund 30% Teuerung für die letzten 20 Jahre dazu rechnen, dann stimmt es wieder mit den 600,- CHF/m3 bis 650,- CHF /m3.
Gebäude 790 m3 x 600,- CHF = 474 000,- CHF
Nebenkosten – Feinerschließung, Umgebungsarbeiten, Gebühren etc.
(hier rechne ich mit 20% der Bausumme) = 94 800,- CHF
Anlagekosten insgesamt: 568 800,- CHF ohne Bauland und Bauzinsen.
Nun weißt Du so ziemlich genau, mit welcher Summe Du bei einem Haus 10 x 8 Meter mit UG, EG, DG und z.B. Satteldach mit „normalem Standard“ rechnen musst. Sonst könnte man nach Fertigstellen des Vorprojektes die Kostenberechnung nach BKP (da werden die Flächen in Rechnung gezogen) vornehmen, diese stimmt dann rund zu +-3% genau.
Einsparungen seitens Bauherr:
Kommt darauf an, ob Du eher ein Handwerkertyp oder ein Organisationstalent bist und wieviel Zeit Dir Dein Beruf ermöglicht. Auf keinen Fall sollte weder Berufs- noch Familienleben unter diesen Eigenleistungen leiden. Ich hatte Bauherren, die haben ab Rohbau / Unterlagsboden + Dach und Fassade / Fenster praktisch alles selber per Samstag / Sonntag mit Freunden und Familie ganz gut selber hingekriegt – die Bauzeit wurde natürlich etwas länger, ich hatte aber auch Bauherren, die haben fleißig in der Planung, in der Beschaffung der Unterlagen sowie auch bei der Bauleitung kräftig Hand angelegt – diese Positionen beim Architekten- Honorar konnten natürlich prozentuell auch eingespart werden. Es mag vielleicht etwas fremd klingen – aber die Eigenleistungen in der Planungs- oder Ausführungsphase, die nicht groß schwieriger oder komplizierter sind, als ein ganzes Obergeschoss zu täfern oder Türfutter und Einbauküchen zu versetzen, werden von den meisten Bauherren gar nicht wahrgenommen. Vielleich weil ihnen die Architekten das nicht gleich unter die Nase binden und so tun, als wäre eine Einfamilienhausplanung etwas äußerst Delikates und könne nur von Auserwählten durchgeführt werden (rund 18% der honorarberechtigten Bausumme, also für ca. 90 000,- Franken mit Bauleitung – je nach dem könnte hier schon ca. 40 000 Franken eingespart werden). Jetzt werde ich sicher den Hass aller „Architekten“ auf mich ziehen ... zum Glück wohne ich weit weg ... aber Architekten werden normalerweise für größere Bauvorhaben eingesetzt ... also ich wenigstens ... Einfamilienhäuser zeichnen munter schon geschickte Hochbauzeichnerlehrlinge im vierten Lehrjahr! Also zumindest in den achtziger Jahren.
Unterschätzt Euch nicht! Bei diesen Eigenleistungen seit Ihr natürlich unter Obhut des Architekten, der mit Rat und Hilfe beisteht. Ein freundschaftliches Verhältnis müsste dies ermöglichen - wenn Ihr es wünschen würdet. Warum auch nicht?
Ein schönes Wochenende an alle! bud.