Hallo kiki,
es freut mich, dass Dir meine Beiträge gefallen und dass Du, je nach Thema, evtl. auch davon was mitnehmen kannst.
Mit dem Wissen ist das so eine Sache, dieses ist zwar breit gestreut, aber auch natürlich nicht für alle Gebiete vorhanden. Du darfst jedoch davon ausgehen, dass ich mich nur an Beiträgen beteilige, über die ein Wissen vorhanden ist und ich ggf. auch über entspr. praktische Erfahrungen verfüge.
Dass vielerorts, zumindest im privaten Wohnungsbau, speziell auch bei Sanierungen /Renovierungen, noch, oder auch wieder, auf Bitumenbahnen zurückgegriffen, wird hat meist mehrere Gründe.
Oft ist es die persönliche Empfehlung des ausführenden Unternehmens, das ggf. auch nur positive Erfahrungen gemacht hat, evtl. aber auch keine anderen Lösungen anbietet, da sie diese bisher noch gar nicht kennt oder ausgeführt hat? Man bleibt dann auch gerne bei dem, das man kennt!
Bei Renovierungen oder Teilsanierungen stellt sich die Frage meist nicht, da man auf dem vorhandenen System natürlich weiterarbeiten kann und möchte, was sich ja gegenüber einer grundlegend anderen Ausführungsart meist ja schon am zu erwartenden Gesamtpreis ausmachen lässt. Mit dem Systemwechsel müssen ja alle Komponenten entsprechend erneuert werden.
Wenn Du mit Unternehmen verhandelst/sprichst, die wirklich viele Flachdächer jährlich erstellen oder sanieren, hier insbesondere in Industrie und Gewerbe, wo auch Flächen von mehreren tausend Quadratmetern zusammenhängend vorhanden sind, dann wird man mit Sicherheit auch anderslautende Empfehlungen erhalten!
Ich habe persönlich nichts gegen Bitumenbahnen, bin auch kein Absatzförderer für Kunststoffbahnen, wobei es bei uns ja auch noch die Fa. BRAAS, wohl als größeren Anbieter, gibt. Diese Unternehmen entwickeln ihre Produkte natürlich auch jährlich weiter und können so die Beschaffenheit, Qualität und Langlebigkeit verbessern!
Das wissen nur nicht alle Bauherren und Verarbeiter, insbesondere (weil schon immer...) mit Bitumen gearbeitet wurde.
Bei der Brandgefahr kommt es natürlich auch auf die Gewissenhaftigkeit des Arbeiters an! Aber auch wenn dieser sehr behutsam vorgeht, sich auch vorher über die Gegebenheiten informiert, liegt es oft nicht in seiner Hand, einen Brand zu vermeiden. Speziell an Fugen/Anschlüssen aufgehender Bauteile, Übergängen, an Schornsteinen u.s.w. muss er, ob er will oder nicht, mit einer nicht immer kontrollierbaren Flamme ans Werk gehen. Diese schlägt dann auch bis in den Unterbau durch (was immer sich dort auch befindet oder angesammelt hat, kann somit entzündet werden)!
Ich habe solche Fälle persönlich erlebt, wobei schon im Vorfeld, wissend um die Gefahr, alles mögliche zur Vorbeugung getan wurde, inkl. einer "Brandwache" im Geschoss darunter! Trotzdem brach nach etwa 2 Stunden, nach anfänglichem Schwelbrand, ein Feuer aus. Dann beginnt die Suche nach dem Brandherd, einhergehend mit Grobabriss der Deckenbekleidungen u.s.w.
Daher bin ich ein Freund aller Dachbahnen, die nicht mit Flamme verlegt werden müssen.
So, mit dieser Ausführung wird Duese wohl auch nicht schlauer, aber er kennt dann doch die Vor- oder Nachteile der verschiedenen Dachbahnen.
Wobei jedoch mein persönlicher Favorit, wenn Flachdach gewünscht oder erforderlich, in der ganzen Diskusion noch garnicht benannt wurde. Ich würde mich nämlich für eine Kautschuk-Dachbahn entscheiden! Wobei ich nicht weiss, ob dies bei Euch eher als "Exote" läuft, bzw. überhaupt angeboten wird?
Solche Bahnen sind von Hause aus wurzelfest (also direkt für Begrünungen geeignet), hoch reißfest (Dehnung bis 300% möglich!!!) und zudem auch beständig gegen Chemikalien und Flugfeuer (somit gelten sie bei uns als "harte Bedachung", wie Ziegel)! Diese Bahnen lassen sich auch auf spezielle Größen vorfertigen und per Kran, als ganze Einzelbahn, auf dem Dach verlegen.
Gruß vom Pfälzer