Studie aus Kanada stärkt HausgeburtEinmal mehr hat eine wissenschaftliche Studie aufgezeigt, dass Mütter, die zu Hause mit ihrer Hebammen gebären, kein grösseres Risiko eingehen als Frauen, die im Spital gebären.
Ein Forscherteam aus der kanadischen Provinz British Columbia verglich 862 geplante Hausgeburten mit 1314 Spitalgeburten. Von letzteren wurden 571 nicht von Ärzten, sondern von Hebammen betreut. Es liess sich bei den Hausgeburten kein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind feststellen. Nicht überraschend war die Anzahl medizinischer Interventionen wie Epiduralanästhesie, medikamentöse Einleitung und Episiotomie bei den Spitalgeburten höher. Die Sectiorate bei den zu Hause gebärenden Müttern betrug 6.4 %, diejenige bei den Spitalgeburten 18 %. Ebenso war die Rate begleitender Infektionen und die Menge abgegebener Schmerzmedikamente bei den Spitalgeburten höher. 31 Frauen oder 3.6 % aus der Hausgeburtsgruppe mussten aus Gründen wie Beckenendlagengeburt, abfallende kindliche Herztöne und Atmungsprobleme notfallmässig ins Spital verlegt werden. Drei Kinder aus der Hausgeburtsgruppe und ein Kind aus der Spitalgruppe kamen tot zu Welt oder starben kurz nach der Geburt. Allerdings konnte kein Zusammenhang zwischen Mortalität und Geburtsort hergestellt werden. Das Forscherteam will die Untersuchung auf die Jahre 2000 bis 2005 ausdehnen.
Da Hebammen in Kanada offiziell erst seit Beginn der Neunzigerjahre lizenziert werden, sind diese Studienergebnisse von besonderer Bedeutung: hier weht ein kräftiger Rückenwind zu Gunsten einer breiteren Anerkennung des Hebammenberufs!
Quelle: Canadian Medical Association Journal, 5. Februar 2002.