Oli1545221715
Erfahrener Benutzer
Nein - das ist kein Beweis. Sponsor dieser Studie ist die "ausserklinische Geburtshilfe in Deutschland". Schon in den ersten Seiten dieser Publikation steht die Intention - Zitat:
"Die Hebammenverbände möchten mit den Ergebnissen
• die Kompetenz von schwangeren Frauen und Hebammen aufzeigen
• die Hebammengeburtshilfe sichern und erweitern
• zeigen, dass die Betreuung Schwangerer und Gebärender durch Hebammen eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft ist..."
Es geht in dieser Studie nicht darum, unvoreingenommen die Komplikationsgefahr zwischen klinischen- und ausserklinischen Geburten aufzuzeigen. Dies ist auch nicht möglich, da das untersuchte Patientenkollektiv schon a priori vorselektiert ist. Der Sponsor masst sich dies erfreulicherweise auch gar nicht an, will vielmehr aufzeigen, dass eine "Hausgeburt" in vielen Fällen (glücklicherweise in der Mehrzahl der Fälle) ein gangbarer Weg ist.
12.1 % der Frauen wurden während der Geburt doch noch in eine Klinik verlegt, weitere 4.8 % wurden postpartal noch in eine Klinik verlegt. Interessanterweise ist die Zahl der befundeten Geburtsrisiken beim untersuchten Patientinnenkollektiv mit rund 11 % sogar unter dieser Quote. Mich würde hier interessieren, wie hoch der Anteil aus den befundeten Risikofällen ist, welche schlussendlich doch noch in eine Klinik überwiesenen wurden - leider fehlt dazu die Angabe.
Auf Seite 77 wird dann die Rate der Episiotomien mit jenen aus Kliniken verglichen - wobei schon auf der dritten Zeile der Hinweis gemacht wird, dass dieser Vergleich gar nicht sinnvoll ist - Zitat: "Wie bereits gezeigt, sind die Unterschiede in den Befunden zu stark." Der Outcome wird also auch gemäss Aussagen der Studienführenden gebiast...
Schliesslich steht auf Seite 91 folgendes: "Ein Vergleich von außerklinischer und klinischer Geburtshilfe ist nicht möglich, da in der
außerklinischen Geburtshilfe eher „normale“ Geburten erfolgen und im klinischen Bereich eher die „Problemgeburten“ stattfinden sollten. Die Gegenüberstellung dient dazu, Entscheidungen für den letztendlichen Geburtsort in Bezug auf das Wohlergehen des Neugeborenen
nachzuvollziehen."
Es ist also eine FALSCHE Aussage, dass eine Spitalgeburt zu mehr Komplikationen führt. Vielmehr ist es so, dass potentielle Risikogeburten viel eher in Spitälern durchgeführt werden, was dann natürlich einen Effekt auf den statistischen Outcome hat.
Die bei ausserklinischen Geburten auf Seite 91 weiter angeführte und gegenüber klinischen Geburten höhere perinatale Mortalität sollte man aber auch nicht überbewerten - die tiefen Werte hier sind statistisch nicht signifikant.
Schlussendlich kommt die Studie zum Schluss, dass ausserklinische Geburten für PROBLEMLOSE Schwangerschaften eine valable Alternative darstellt. Sie behauptet mit keinem Wort, dass eine klinische Variante in irgend einem kausalen Zusammenhang zu Komplikationshäufigkeit steht.
Ich muss es nochmals betonen: aus wissenschaftlicher Sicht ist die Aussage, dass eine klinische Geburt zu mehr Komplikationen führe, schlichtwegs nicht haltbar!
"Die Hebammenverbände möchten mit den Ergebnissen
• die Kompetenz von schwangeren Frauen und Hebammen aufzeigen
• die Hebammengeburtshilfe sichern und erweitern
• zeigen, dass die Betreuung Schwangerer und Gebärender durch Hebammen eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft ist..."
Es geht in dieser Studie nicht darum, unvoreingenommen die Komplikationsgefahr zwischen klinischen- und ausserklinischen Geburten aufzuzeigen. Dies ist auch nicht möglich, da das untersuchte Patientenkollektiv schon a priori vorselektiert ist. Der Sponsor masst sich dies erfreulicherweise auch gar nicht an, will vielmehr aufzeigen, dass eine "Hausgeburt" in vielen Fällen (glücklicherweise in der Mehrzahl der Fälle) ein gangbarer Weg ist.
12.1 % der Frauen wurden während der Geburt doch noch in eine Klinik verlegt, weitere 4.8 % wurden postpartal noch in eine Klinik verlegt. Interessanterweise ist die Zahl der befundeten Geburtsrisiken beim untersuchten Patientinnenkollektiv mit rund 11 % sogar unter dieser Quote. Mich würde hier interessieren, wie hoch der Anteil aus den befundeten Risikofällen ist, welche schlussendlich doch noch in eine Klinik überwiesenen wurden - leider fehlt dazu die Angabe.
Auf Seite 77 wird dann die Rate der Episiotomien mit jenen aus Kliniken verglichen - wobei schon auf der dritten Zeile der Hinweis gemacht wird, dass dieser Vergleich gar nicht sinnvoll ist - Zitat: "Wie bereits gezeigt, sind die Unterschiede in den Befunden zu stark." Der Outcome wird also auch gemäss Aussagen der Studienführenden gebiast...
Schliesslich steht auf Seite 91 folgendes: "Ein Vergleich von außerklinischer und klinischer Geburtshilfe ist nicht möglich, da in der
außerklinischen Geburtshilfe eher „normale“ Geburten erfolgen und im klinischen Bereich eher die „Problemgeburten“ stattfinden sollten. Die Gegenüberstellung dient dazu, Entscheidungen für den letztendlichen Geburtsort in Bezug auf das Wohlergehen des Neugeborenen
nachzuvollziehen."
Es ist also eine FALSCHE Aussage, dass eine Spitalgeburt zu mehr Komplikationen führt. Vielmehr ist es so, dass potentielle Risikogeburten viel eher in Spitälern durchgeführt werden, was dann natürlich einen Effekt auf den statistischen Outcome hat.
Die bei ausserklinischen Geburten auf Seite 91 weiter angeführte und gegenüber klinischen Geburten höhere perinatale Mortalität sollte man aber auch nicht überbewerten - die tiefen Werte hier sind statistisch nicht signifikant.
Schlussendlich kommt die Studie zum Schluss, dass ausserklinische Geburten für PROBLEMLOSE Schwangerschaften eine valable Alternative darstellt. Sie behauptet mit keinem Wort, dass eine klinische Variante in irgend einem kausalen Zusammenhang zu Komplikationshäufigkeit steht.
Ich muss es nochmals betonen: aus wissenschaftlicher Sicht ist die Aussage, dass eine klinische Geburt zu mehr Komplikationen führe, schlichtwegs nicht haltbar!