Geburt Wo?

@ Winnetou

Habe soeben deinen Geburtsbericht gelesen und habe nun natürlich sehr viel mehr Verständnis für deine Kritischen aussagen. Mit so einer Erfahrung würde ich wohl auch jedem raten eine Hausgeburt sein zu lassen!

 
Auf Eumom.com gefunden:

Nach aktuellen Zahlen, die bei den Perinatal-Erhebungen (alle Geburten der letzten Jahre in Bayern) gewonnen wurden, sterben dreimal soviele Frauen bei einer Sectio als bei einer vaginalen Geburt.
Sectio = Kaiserschnitt / Perinatal = Nachgeburtlich

Weiter gefunden auf Eumom.com

In der Schweiz kommen jährlich etwa 2% aller Kinder zu Hause oder im Gebärhaus zur Welt. 10-15% der geplanten Haus- oder GebärHausgeburten müssen nach Geburtsbeginn ins Spital wechseln, in den allermeisten Fällen nicht notfallmässig. Ein unverantwortliches Wagnis muss eine Hausgeburt nicht sein: Die Chancen, dass Ihr Kind friedlich und ohne Komplikationen geboren wird, stehen bei 99,9 Prozent.
Aber wie gesagt es gibt immer verschiedene Ansichten und Meinungen.

Die von einer Kollegin empfohlene Hebamme wird am Donnerstag das erste mal bei uns vorbeikommen. Wir können uns dann mal in aller Ruhe kennenlernen und die verschiedenen Themen besprechen. Vorallem wollen meine Frau und Ich schauen ob uns die Person sympathisch ist oder nicht. Wenn wir schon auswählen können, wollen wir auch wirklich das beste für uns alle haben.

Gerade das finde ich auch so schön bei einer geplanten Hausgeburt. Wenn alles normal verläuft sind alle beteiligten Personen bestens bekannt und die Gebärende kann in einer absolut vertrauten Umgebung mit Leuten welche sie verstehen Ihr Kind auf die Welt bringen.

Wir bleiben am Ball /emoticons/default_icon/smile.gif

 
@mortimer

ich finde es gut wie ihr das ganze angeht, einfach mal informieren, antasten und dann entscheiden.

wie ich es aus dem bericht gesehen habe, ist die hausgeburt eigentlich noch recht sicher, aber wir fühlen uns einfach sicherer wenn wir ins spital gehen können. so verschieden können meinungen sein, aber genau das ist wichtig, da sonst alle das gleiche möchten.

 
soeben gefunden:

Die negativen Effekte der Entwicklung auf die Müttersterblichkeit werden auch deutlich. Geburtshilfliche Eingriffe wie die Sectio caesarea retten manchmal Leben und töten manchmal – die Müttersterblichkeit ist sogar bei elektiver (nicht Notfall-)Sectio 2,84-mal so hoch wie bei vaginaler Geburt.[3] In den USA ist nach Daten des US Center for Disease Control die Müttersterblichkeit, nach Jahrzehnten stetigen Abfalls, von 7,2 (bezogen in der Regel auf 100.000 Lebendgeborene) in 1987 auf 10,0 in 1990 gestiegen.[4] Während diese Rate in anderen Industrieländern weiter fiel, stieg die Rate mütterlicher Tode in den USA auch in den 90er Jahren langsam, aber stetig an. Laut WHO ist sie jetzt höher als in 20 anderen hoch industrialisierten Ländern.
Sectio caesarea = Kaiserschnitt

Geschwindigkeit:

Die dritte falsche Annahme ist, dass im Krankenhaus schneller gehandelt werden kann. Die Wahrheit ist, dass in den meisten privaten Einrichtungen der Frauenarzt während des größten Teils der Geburt nicht einmal im Krankenhaus ist und erst gerufen werden muss, wenn Probleme auftreten. Die «Transportzeit» für den Arzt ist genauso lang wie die «Transportzeit» für die Frau, die im Geburtshaus oder zu Hause ihr Kind zur Welt bringt. Sogar bei Krankenhausgeburten dauert es, wenn eine Sectio nötig wird, durchschnittlich 30 Minuten, bis der Operationssaal vorbereitet, der Anästhesist gefunden ist etc. In einer Studie mit 117 Krankenhausgeburten mit Notfall-Sectio aus fetaler Indikation lag in 52% der Fälle die EE-Zeit über 30 Minuten.[15] In diesen 30 Minuten ist also entweder der Arzt oder die außerklinisch gebärende Frau auf dem Weg ins Krankenhaus.
Diese Angaben stammen aus diesem Artikel:

the need to humanize birth

Marsden Wagner: International Journal of Gynecology and Obstetrics, vol 75, suppl 1, Nov 2001, 99 S25-37.

Gefunden auf Hebammen-winterthur.ch

Link zum kompletten PDF: http://hebammen-winterthur.ch/pdf/wagner.pdf

Absolut lesenswert.

 
vor einigen beiträgen, wurde davon gesprochen, dass der arzt im spital bei der geburt nicht dabei ist, ausser es sind bereits anzeichen für komplikationen da. wir waren gerade dieses wochenende am gvk im spital zimmerberg und da hat uns die hebamme gesagt, dass der arzt ab dem zeitpunkt wo es los geht, immer dabai ist. dies einfach zur info.

 
Wir haben geplante Sectios (natürlich im Spital) gehabt. Was ich wichtig finde (falls man sich für einen Spital entschliesst) ist, dass es dort auch eine Neonatologie gibt. Ansonsten kann man die Geburt genauso gut zu Hause machen (wenn man die 'Sauerei' durch die Geburt in Kauf nehmen will)...

 
@storch

wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr euch für einen im voraus geplanten keiserschnitt entschieden, ist das richtig?

darf man fragen ob ihr euch dafür entschieden habt weil es von vornherein klar war das eine natürliche geburt nicht möglich war, oder weil ihr euch den "stress" und die schmerzen der natürlichen geburt nicht antun wolltet?

 
Der Hauptgrund ist, dass wir uns für die 'sicherste' Variante (zumindest für das Kind) entschieden haben, da es ein Kopf-Becken Missverhältnis (zu grosse Köpfe durch kleines Becken) gab.

ABER ICH MUSS DA MAL EIN GENERELLES MISSVERSTÄNDNIS AUS DER WELT ZU SCHAFFEN VERSUCHEN:

Ein Kaiserschnitt ist insgesamt definitiv schmerzhafter als eine normale Geburt!!! Das sieht man schon daran, dass nach einem Kaiserschnitt ziemlich starke Schmerzmittel verabreicht werden müssen während die 'Normalgebärer' schon wieder (relativ munter) herumhüpfen. Die Schmerzen während der Geburt sind definitiv weniger, doch auch die Sectio-Frauen haben Nachwehen welche häufig als noch schmerzhafter als die eigentlichen Geburtswehen beschrieben werden (und dann ist da gleichzeitig noch der Schnitt im Bauch). Zudem lassen sich die 'modernen' Frauen heutzutage für die 'natürliche' Geburt eine Epiduralanästhesie geben was dazu führt, dass sie nicht einmal die Geburtsschmerzen erleben (was daran 'natürlich' sein soll weiss ich dann auch nicht!).

Also ein Schmerz-Drückeberger wird ganz sicher NICHT eine Sectio machen!!!

Was allerdings bei einer Termin-Sectio angenehm ist, ist dass man den Eintritt in den Spital ganz ruhig nehmen kann, da die Sectio ja meist zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin geplant wird.

 
@storch

besten dank für deine antwort. ich gebe auch zu, dass ich nicht wusste, dass der keiserschnitt schmerzhafter ist als die natürliche geburt. klar, ich wusste das wegen dem schnitt, dass dies sehr schmerzhaft ist, der rest jedoch nicht. genau, ist schon eine andere vorstellung wenn man genau weiss, dass man ins spital geht und es "geholt" wird. hat durchaus seine vorteile /emoticons/default_icon/wink.gif

was die epiduralanästhesie angeht, hast du schon ein bisschen recht, denn es ist schon nicht ganz das gleiche wie ohne. ich möchte jedoch weder die einten noch die anderen kritisieren, denn ich finde es muss jeder selber wissen was für sich besser ist, egal ob es nun natürlich oder nicht ist.

 
Klar, das muss jede/jeder selber wissen was für sie stimmt. Schlussendlich soll die Geburt ja ein 'einigermassen' gutes Erlebnis werden... ...allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand den Geburtsvorgang selber als 'toll' (oder was auch immer) erlebt (vielleicht nach 5 Jahren wenn man sich nicht mehr so gut an die Details erinnern kann). Das Tolle ist meiner Meinung nach der Moment wo man das Baby sehen kann, Schreien oder schlicht Atmen hört, in die Arme nimmt....

 
@storch

das es für die frau schmerzhaft ist und für den mann auch eine ganz spezielle situation, da er nicht gross was dagegen machen kann, ist ganz klar. jedoch wenn ich so um mich höre ist dieser schmerz relativ schnell vergessen, denn sonst würden ja vielmals die frauen nicht nach +/- einem jahr bereits wieder ein kind wollen.

 
Der Wunsch ein Kind zu haben ist wohl bei den Meisten so gross, dass man die Schmerzen schlicht 'in Kauf nimmt'...

Noch etwas was man vielleicht in Betracht ziehen muss, wenn man sich für normale Geburt oder Sectio entscheidet: Etwa doppelt so viele Frauen leiden nach der normalen Geburt an Belastungsinkontinenz als Frauen die durch eine Sectio entbunden haben...

 
Eine sectio kann sicherlich für einige Paare eine gute Lösung darstellen. Und auch ich bin ein Kaiserschnitt Kind. Vielleicht gäbe es mich nicht wenn diese Möglichkeit nicht bestanden hätte.

aus der kaiserschnitt.ch Homepage:

Hauptproblem bei Kaiserschnitt, Saugglockengeburt und Zangengeburt

Der natürliche Weg eines Babys führt durch den Geburtskanal in die Welt. Der Geburtskanal hat eine Schraubenform. Durch eigenes Drehen und Mitbewegen und durch die Kraft der Wehen geschoben, bewegt sich das Kind durch den Geburtskanal.

Man weiss heute dass das Kind an die 50% oder mehr der vorwärtstreibenden Kraft selber beisteuert. Diese Mitarbeit ist ein fundamentaler Vorgang während der Geburt, weil das Kind auf diese Weise seine erste aktive Arbeit im Leben leistet. Und es muss diese Arbeit leisten, denn sonst fehlt ein ganz wichtiger Teil für den Anfang des Lebens. Ausserdem werden Kopf (Sitz des Gehirns und Zentralnervensystem) und Rücken (Sitz der Wirbelsäule und damit Nervensystem) intensiv massiert und dadurch wichtige Impulse gegeben und damit das gesamte Nervensystem aktiviert. Diese wichtigen Abläufe fehlen komplett bei einem geplanten Kaiserschnitt ohne Wehentätigkeit. Bei einem unter der Geburt gemachten Kaiserschnitt, mit vorheriger Wehenarbeit also, fanden sie nur teilweise statt.

Bei einer Geburt mit Saugglocke (Vakuum) oder Zange wird der Kopf des Babys einem sehr grossen Druck ausgesetzt und die natürliche Schraubenbewegung des Kindes durch den Geburtskanal wird unterbrochen.Ausserdem kann der grosse Druck am zarten Köpfchen des Babys zu grossen Spannungen führen.
Weitere Informationen auf kaiserschnitt.ch

 
ich bin ja auch ein kaiserschnittkind, denn mich würde es ansonsten definitiv nicht geben.

 
@ Storch

Etwa doppelt so viele Frauen leiden nach der normalen Geburt an Belastungsinkontinenz als Frauen die durch eine Sectio entbunden haben...
Nur so als gegenargument:

Das Risiko für die Mutter bei der Geburt zu sterben ist bei einem Kaiserschnitt je nach Quelle und Untersuchung zwischen doppelt und achtfach so hoch als bei einer vaginalen Geburt!

Beide Aussagen stimmen sicher doch fehlen beiderorts die Refernzwerte.

Eine Geburt ist so indiviuell und hängt von so vielen Faktoren ab, dass wir mit so einfachen Aussagen sicher nicht viel zur besseren aufklärung beitragen. Ausser vielleicht, die Leser versuchen sich angespornt durch die Diskussion ein eigenes Urteil zu machen und recherchieren selbst.

 
Hallo Daddys

Habe soeben das Buch "Im Einklang mit der Natur" von Michel Odent gelesen.

Einige interessante Aussagen:

In Holland sind 80% der Hebammen selbständig tätig, es gibt 30% Hausgeburten und nur ca 11% Kaiserschnitte.

In Schweden gibts auch eine grossen Hebammenfraktion und nur ca 10% Kaiserschnitte.

Seine Thesen im Buch sind, dass eine Industrialisierte Geburtshilfe die Geburt erschwert hat. Ein natürlicher Vorgang wird oftmals durch Standardverfahren behindert.

Schlussfolgernd empfiehlt er, Geburten möglichst ungestört in einer Ruhigen, warmen, vertrauten Atmosphäre zu machen um allen möglichen Komplikationen vorzubeugen.

Oftmals werden Komplikationen erst durch die Entscheidung pro Spital hervorgerufen....

Nur so zur Diskussion

Tinu

 
Zum Glück waren wir in einem Universitätsspital zum Gebären. Der Gebärsaal war zum Schluss Rappelvoll mit Ärzten, Schwestern und Hebammen und es hat alle gebraucht. Unser Kind hätte auch kaum überlebt, wenn nicht sofort ein Kinderarzt-team sich um sie gekümmert hätte. Und schliesslich musste die Verletzungen meiner Frau auch rund eineinhalb Stunden lang wieder von zwei Ärzten gemeinsam zusammengenäht werden. Nein, zu Hause hätte ich das niemals erleben wollen!

 
Nein, zu Hause hätte ich das niemals erleben wollen!
Ihr wärt wohl auch nicht bis zu diesem Zeitpunkt zuhause geblieben.

Aus unserer Erfahrung (HG mit KS Ende, übrigens auch in der Uniklinik) spricht immer noch viel mehr für eine HG als für eine Spitalgeburt.

Es mag zwar anhand der Einzelschicksale immer etwas komisch tönen, doch eine HG ist "normalerweise" komplikationsärmer und somit sicherer als eine Spitalgeburt.

 
Der Zeitpunkt, ab dem es hektisch wurde, war erst wirklich kurz vor Geburt. Bis dahin waren z.B. die Herztöne unseres Kindes absolut i.O. - ich glaube nicht, dass es dann noch bis ins Spital gereicht hätte und die Anzahl Fachpersonen, welche wir benötigten, die hätten auch kaum in nützlicher Frist zu uns nach Hause gebracht werden können. Kannst Du belegen, dass eine HG komplikationsärmer ist? Und ist eine solche Aussage nicht schon dadurch mit einem Bias belegt, dass eine SS mit Komplikationen sowieso nicht als HG angesetzt wird? Ich denke, jeder muss selber wissen was er will - aber dass eine Spitalgeburt zu mehr Komplikationen führt, das glaube ich auf keinen Fall!

 
Dass eine Spitalgeburt zu mehr Komplikationen führt lässt sich z.B. hiermit beweisen:

www.quag.de

"Außerklinische Geburtshilfe in Deutschland - Qualitätsbericht 2004"

Download: PDF-Datei (1,5mb)

Von 9892 Geburten konnten 93.4% spontan beendet werden, KS 4.8%, vaginal Operativ 1.8% (nachzulesen auf Seite 71) Verlegungen gab es 12.1% (Seite 12).

Wir müssen uns nun, im Gegensatz dazu, bewusst werden, dass mit unserer schweizerischen, ärztlichen Geburtshilfe (wo die allermeisten Geburten im Spital passieren) 32% der Geburten mit KS enden.

Somit ist der Beweis erbracht. Denn der KS wird (ausser bei geplanten KS aus verschiedenen Gründen) meist erst als sekundärer KS gemacht also wegen "Komplikationen".

Findest du die 10000 Geburten aus D nicht aussagekräftig genug? Ok in Holland werden Schwangere von Hebammen betreut und die ausserklinische Geburtshilfe ist Normal, erst wenn die Hebammen meinen es müsse jetzt ein Doc hin wird überweisen. In NL gibt es wie oben beschrieben nur ca 10% KS. Also auch hier wieder weniger Komplikationen weniger KS.

Übrigens apropos Herztöne, Odent hat in seinem Buch geschrieben: der einzige Effekt der "dauernden" Herztonüberwachung mittels CTG war, dass die KS Rate anstieg. Es wurde keine Verbesserung anderer Werte festgestellt.

my 2 cts

tinu

 

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