Gell, die sind nicht alle so, oder?

Muffinman

Mitglied
01. Juli 2008
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Nächste Woche richten wir auf und daher habe ich meine Erfahrungen mit der netten Dame vom Heimatschutz Bern bereits erfolgreich verdrängt. Nun muss ich aber noch einmal etwas Luft ablassen /emoticons/default_additional/209.gif

Bis wir endlich unsere Baubewilligung hatten, mussten wir uns einige Monate mit der Heimatschutzbeauftragten herumschlagen und uns all ihren Anforderungen beugen (keine Anböschung, sondern Mäuerchen - keine Galeriebleche - andere Erkerform). Hat und wird uns so 10-15 KCHF zusätzlich kosten, doch was macht man nicht alles, für die Ästhetin der Nation.

Und nun heute dies: /emoticons/default_additional/106.gif

Da der Heimatschutz unser Farbkonzept genehmigen muss (klingt lustig, ist aber so) haben wir heute eine erste Stellungsnahme erhalten.

Über das Farbkonzept sind wir nicht sehr angetan. Die Auswahl ist mehr als konventionell und unterstreicht die Biederkeit des EFH noch.
Ich sehe den Sinn und Zweck des Heimatschutzes ja ein, doch bitte sagt mir doch, dass dort nicht alle so abgehoben arrogant sind. /emoticons/default_additional/213.gif

PS: Ach ja, wir sprechen von einem Neubau und wir hätten gerne hellbraune Ziegel, bordeaux-rote Storen und ein weisses Haus. Wir Unmenschen wir /emoticons/default_additional/70.gif

 
katastrophe sowas.

zudem hätte ich eher erwartet, dass der heimatschutz eher vorhaben wegen ZUWEINIG biederkeit bremmst.

habt ihr denn lauter häuser im lego-style in euer nachbarschaft?

 
Hallo Muffinman

Ne, das ist aber nicht wahr, oder??? Dass es die "Bünzlischweiz" zeitweise noch gibt war mir klar. Aber sooo...??!!?? Du musst Du Dir aber Deine neue Heimat schwer verdienen!

Ein Bier nach dem Sandsacktraining von Andi kriegst Du bei uns. /emoticons/default_additional/85.gif

Liebe Grüsse

Mutz

 
hellbraune Ziegel, bordeaux-rote Storen und ein weisses Haus
Dann mach doch einen Vorschlag mit grasgrünem Dach, violetten Wänden und rosaroten Fensterläden (aber für jedes Fenster in ner anderen Farbnuance). Vielleicht sind die dann wieder zufrieden mit was konventionellerem.
 
Dann mach doch einen Vorschlag mit grasgrünem Dach, violetten Wänden und rosaroten Fensterläden (aber für jedes Fenster in ner anderen Farbnuance). Vielleicht sind die dann wieder zufrieden mit was konventionellerem.
So "komisch" dieser Vorschlag tönt: Es ist genau so!

Die lieben Mitmenschen, welche einen Job haben, wo sie glauben, ihre persönliche Meinung allen anderen "aufdrücken" zu müssen (sorry, musste jetzt einfach mal sein), kann man nur mit der Methode "ich habe mehrere Vorschläge, du darfst wählen" beikommen. In den meisten Fällen ist diese auch erfolgreich: Daher würde ich schon mal einen krassen Gegenvorschlag mit möglichst vielen und grellen Farben machen....

Tendenziell ist man dem Heimatschutz eher "zu modern" mit gewissen Bauten. Dort, wo es eine historische Stätte zu schützen gilt, kann ich das ja noch verstehen. Aber dort, wo neue Siedlungen entstehen, hat dieser sog. Heimatschutz m.E. nichts zu bestellen. Solche Machenschaften gehören an den Pranger gestellt - und dieser Person sollte man eine Alternative zur persönlichen Selbstverwirklichung bieten (mir kommt spontan ein Mal- oder Töpferkurs in den Sinn), damit sie ihren Job so ausführt, wie er einmal angedacht war.

Martin

 
Und nun heute dies: /emoticons/default_additional/106.gif

Da der Heimatschutz unser Farbkonzept genehmigen muss (klingt lustig, ist aber so) haben wir heute eine erste Stellungsnahme erhalten.

Zitat:

Über das Farbkonzept sind wir nicht sehr angetan. Die Auswahl ist mehr als konventionell und unterstreicht die Biederkeit des EFH noch.
Naja ich nehme mal an der Heimatschutz sollte die Dinge nach bestimmten Richtlinien bewerten und obige Aussage beinhaltet deren persönliche Meinung.

Ist denn obige Aussage nun ein Verbot oder einfach eine Aussage? Ansonsten nach dem Motto "Göschenen - Airolo" auf der einen Seite rein- auf der anderen wieder raus.

Ach ja:

Wir haben terracotta Farbene Ziegel, ein weisses Haus und terracotta Farbene Jalousien /emoticons/default_biggrin.png

 
@alle: Vielen Dank für das Mitgefühl. Manchmal frage ich mich, ob es vielleicht an mir liegt und ich die Wirklichkeit nicht sehe. Ihr gebt mir Mut /emoticons/default_wink.png

Ein Paar Frage die Aufgekommen sind möchte ich noch gerne beantworten. Also unser Haus stellen wir in ein Ortsbild-Schutzgebiet da unser "biederes" zukünftiges Heimatdorf sehr stolz ist, dass es dem ISOS (Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz) angehört. Würde jemand ein Haus im Sinne der Frau Heimatschutz bauen, hoffe ich doch, dass jemand für mich das Ortsbild schützt.

Abgelehnt ist das Farbkonzept noch nicht und ich werde auch alles daran setzen, dass es dies nicht wird. Die Baukommission ist aber leider sehr beeinflussbar von der Frau Heimatschutz. Ich würde hier ab und zu ein beherztes "Halten sie doch bitte die ****, wir machen das nun so!" begrüssen. Ich schalte nun mal auf Göschenen - Airolo und baue munter weiter.

Obwohl, vielleicht sollte ich sie doch mit einem Töpferkurs bestechen, danke für die Idee John.

 
Töpferkurs ist nicht von mir aobwohl die idee nicht schlecht ist. Das Problem beim Ortsbildschutz ist eben genau dass es nicht so 100% genau definiert sein kann. Wobe ein "konservatives" eigentlich besser in ein bestehendes Ortsbild passt als ein modernes. Insofern verstehe ich die Argumentation nicht. Aber das ist das gleiche wie wenn bei Anbauten an geschützter Bausubstanz nur etwas Topmodernes bewilligt wird so dass man alt und neu unterscheiden kann. Das ist deren Denkweise. Woher die kommt versteht niemand. Aber das ist das gleiche wie dass Architekten für absolut katastrophale und unbrauchbare Bauten einen Preis erhalten.

 
Ich würde sagen: Eindeutig ein Fall für den Konsumentenschutz und nicht für den Heimatschutz! Das ist ein gefundenes Fressen für den "Beobachter".

 
Meinst du, dass das genug schlimm ist? Nun, sobald ich alle Bewilligungen habe würde ich schon gerne "zurückschlagen" /emoticons/default_wink.png.

Hat jemand einen Kontakt zu den Konsumentenschützern? Dann könnte ich die Vorabklärungen gleich mal aufnehmen /emoticons/default_additional/87.gif

 
Ich würde sagen: Eindeutig ein Fall für den Konsumentenschutz und nicht für den Heimatschutz! Das ist ein gefundenes Fressen für den "Beobachter".
Wer ein Haus baut ist (in den augen der Konsumentenschützer) REICH, der Konsumentenschutz, K-TIPP Beobachter usw. will aber vor allem die ARMEN z.B. Mieter vertreten. Glaube nicht dass die grosses Interesse haben da was zu machen.
 
Hallo muffinman

Sehe dass in der selben Richtung wie John.

Beim Heimatschutz und seinen Vorschriften speziell, ist wenig eindeutig geregelt.

Somit nichts Greifbares.

Am Schluss hilft nur "Schleimen" bei der hauptverantwortlichen Person.

Die sind aber misstrauisch und haben jede Menge Zeit.

Den Vorschlag mit mehreren Vorschlägen aber am Grundziel festhalten, erachte als am aussichtsreichsten.

Andy

 
Zitat:

Über das Farbkonzept sind wir nicht sehr angetan. Die Auswahl ist mehr als konventionell und unterstreicht die Biederkeit des EFH noch.
Unglaublich solch eine unprofessionell Aussage!/emoticons/default_additional/76.gif Da müsst man dem Heimatschutz mal die Macht beschneiden, damit sie wieder auf den Boden kommt.

 
Meiner Meinung nach ist der "Heimatschutz" vielerorts nur noch eine Arbeitsplatzbeschaffungsmassnahme um diese (speziellen) Leute nicht in den Bauämtern arbeiten zu lassen.../emoticons/default_rolleyes.gif

Bei uns waren es Modetrends (ich stell' mir vor, wie die Heimatschützer an einer Architektur-Vernissage darüber diskutieren, welche Farben nächstes Jahr wohl en vogue sind.../emoticons/default_biggrin.png) und da ging "normales weiss" überhaupt nicht. Nun ist's ein gelbes Haus geworden... dieses Jahr scheint rosa "hip" zu sein, denn viele neu gebauten Häuser werden jetzt rosa gestrichen.... lustiger Weise war das ja bereits schon früher mal in.... naja die Modeströmungen wiederholen sich - aber das kennen wir ja schon von Paris her...

Mein Tipp: Die soll man - wie bereits erwähnt wurde - aus einem Stapel Varianten aussuchen lassen.... der Stapel darf aber riesig sein und die Wunschlösung könnte dann (unter Berücksichtigung winziger abweichender Details) gleich mehrfach eingereicht werden...
s015.gif


Grüssle

Arcuos

 
Denkmalschutz, Heimatschutz und Ortsbildschutz sind im prinzip schon sinnvoll auch wenn es manchmal zu Einschränkungen für den Bauherrn führt. Aber das ganze sollte schweizweit Einheitlich und Nachvollziehbar gehandhabt werden. Das was Muffinman erlebt hat ist eines Rechtsstaates nicht würdig. Vor allem in Randregionen wid dort wo Muffinman baut sollte die Gemeinde froh um jeden Steuerzahler und jede Familie die zuzieht sein. Und was an einem ganz gewöhnlichen Bauerndorf so wahnsinnig schützenswert ist kann ich auch nicht nachvollziehen.

 
Ich habe jetzt erst einmal die Baukommission darauf hingewiesen, dass wir an unserem Konzept festhalten und wir eine positive Antwort erwarten. Wenn sie nicht mögen, können wir immer noch weitere Schritte prüfen. Das Schreiben sah konkret so aus: (Frau G. ist die nette Dame vom Heimatschutz)

Sehr geehrte Herren

Wir haben das E-Mail von der Gemeinde und vor allem auch die Worte von Frau G. zu Kenntnis genommen.

Es ist uns einerseits terminlich nicht möglich, den vorgeschlagenen Termin wahrzunehmen und andererseits sehen wir hierfür auch keinen Bedarf. Durch unser Erscheinen würden wir dem Thema und Frau G. mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als diese verdienen.

Aus den gemachten Erfahrungen der letzten "Ausspracheverhandlung" mit Frau G. vom 1. September 2008 wissen wir, dass das geplante Gespräch wohl nicht sehr konstruktiv ausfallen wird. Ausserdem dürften nicht nur unsere bisher angefallenen Zusatzkosten aufgrund solcher Gespräche und unpräzisen Äusserungen bzw. Schreiben seitens Frau G. beträchtlich sein. Ich möchte Ihnen auf diesem Wege unseren Dank für Ihre bisherigen Bemühungen ausdrücken.

Wir bestätigen somit unser eingereichtes Material- und Farbkonzept, welches im Übrigen vom Heimatschutz im Schreiben vom 22. September 2008 als grundsätzlich in Ordnung befunden wurde. Wir erwarten von Frau G., dass sie unser Konzept entweder "genehmigt" oder konkret auf die bestehenden Mängel hinweist. Leider ist unser ästhetisches Gespür anscheinend nicht gleich gut entwickelt wie jenes von Frau G., so dass wir aus ihrer Aussage, dass das "konventionelle Farbkonzept die Biederkeit des ganzen Gebäudes unterstreicht", keine verwertbaren Erkenntnisse ableiten können.

Wir danken Ihnen für Ihre Bemühungen und hoffen auf einen positiven Bescheid. Für Fragen stehen wir der Baukommission jederzeit zur Verfügung.

Herzliche Grüsse

Familie Muffinman
Ich hoffe mal, dass ich's nicht übertrieben habe. Aber das befreit eben so schön /emoticons/default_biggrin.png

 
Dass die Leute vom Heimatschutz (oder was auch immer für -Schutz), wenn sie in die Verfügungsgewalt der Besitzer eingreifen, nicht immer eine glückliche Hand mit ihrer Sprachwahl haben, ist leider so. Es ist in klassischer Interessenkonflikt: Auf einer Seite der Bauherr, der es gerade schafft, seinen Traum zu finanzieren, auf der anderen Seite die Behörde, die verhindern will (und die Gesetzesgrundlage dazu hat), dass Ortsbilder durch allzu individuelle Neubauten verunstaltet werden. Nun findet der Bauherr seinen EFH-Traum in der Regel nicht hässlich, und der Denkmalschützer versteht nicht, warum man dieses Haus an dieser Stelle wollen kann.

Versucht es doch einmal so:

Redet einfach erst einmal mit den Leuten, um gegenseitig herauszufinden, was ihr wollt bzw. nicht wollt, und warum. Für Euch ist es lästig, zeitraubend und teuer, dauernd neue Pläne machen zu lassen, nur um von der Behörde ein 'so nicht' zu erhalten und nochmal neu einzureichen. Für die Leute vom Heimatschutz ist es wahrscheinlich nicht nachvollziehbar, warum die Bauherren nicht verstehen, "wie man hier doch bauen muss, damit es zum Ortsbild passt". Im besten Fall weiss nach dem Gespräch jede Partei, was der anderen wichtig ist und warum. Wenn Ihr versucht, mit dem Verantwortlichen des Heimatschutz und dem Präsidenten der Baukommission einen gemeinsamen Termin zu finden, und das Gespräch gut vorbereitet, sollte das doch möglich sein.

Ob es angebracht ist, Korrespondenz mit den Behörden oder Teile daraus ohne beidseitiges Einverständnis ins Internet zu stellen, wäre auch noch zu diskutieren. Wie würdet Ihr reagieren, wenn die Behörde dies täte, um Beispiele von - aus behördlicher Sicht - mühsamen Bauherren zu schildern?

 
...Es ist in klassischer Interessenkonflikt: Auf einer Seite der Bauherr, der es gerade schafft, seinen Traum zu finanzieren, auf der anderen Seite die Behörde, die verhindern will (und die Gesetzesgrundlage dazu hat), dass Ortsbilder durch allzu individuelle Neubauten verunstaltet werden. ...

...Ob es angebracht ist, Korrespondenz mit den Behörden oder Teile daraus ohne beidseitiges Einverständnis ins Internet zu stellen, wäre auch noch zu diskutieren. Wie würdet Ihr reagieren, wenn die Behörde dies täte, um Beispiele von - aus behördlicher Sicht - mühsamen Bauherren zu schildern?
Moooooment! Es ging laut Muffinman ja nur noch um die Farbe:
Da der Heimatschutz unser Farbkonzept genehmigen muss (klingt lustig, ist aber so) haben wir heute eine erste Stellungsnahme erhalten.

Zitat:
Das Haus von Muffinman ist ja dem Heimatschutz "zu bieder" und von daher auch kaum etwas, was der Heimatschutz beanstanden sollte.../emoticons/default_wink.pngVermutlich muss er jetzt das Haus grasgrün anmalen um dem Heimatschutz zu entsprechen...
a015.gif


...und wenn man so als Behörde antwortet, wieso soll man sowas nicht publizieren...?

Grüssle

Arcuos

 

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