Grosse Schwankung der Feuchtigkeit innerhalb weniger Tage

xenix

Mitglied
04. März 2013
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Guten Morgen

Ich habe feststellen müssen, das es in unserer Wohnung (nicht Parterre nicht Attika) zu, aus meiner Sicht, extremen Schwankungen der relativen Luftfeuchtigket kommt. Dies kann ich mir nicht erklären. Die Wohnung ist seit einem Jahr bewohnt und wird mindestens 3 mal im Tag längsgelüftet :).

Es sind innerhalb 3 Tagen Schwankungen von weit über 20% aufgetreten. Mir ist schon klar, dass das Wetter einen Einfluss darauf hat, aber ich denke es kann nicht sein dass die Feuchtikeit innerhalb von 3 Tagen von unter 40% auf 60% steigen tut.

Kann mir bitte jemand plausibel machen wie es in unter den oben beschriebenen Umständen dazu kommen kann?

Vielen Dank für erhellende Antworten.

 
Lieber Tom

Dochdoch, das kann schon sein. (Können tut viel)

Ohne genauere Info über HAusbeschaffenheit (Dichtigkeit! Wasserbindungsvermögen in Putzen, Möbeln usw.) und Bewohnung lässt sich sehr wenig sagen.

Letztendlich. Wenn Du es wissen willst, führt der Weg nur über eine automatische Messung mit Speicher. An mehreren Standorten, damit Du sehen kannst, wann die Feuchtigkeit wie zunimmt.

Verdachtsmomente sind:

- Warmwasser-Aquarium für Tropenfische

- Kochen: ein Dampfabzug Umluft entlüftet den Dampf nicht weg! Ausser er hat einen Kondensator (wäre mir aber neu).

- Duschen, Baden, Wellnessen

- Viele Leute.

Wäre irgendwo ein feuchtigkeits-Leck, würde die Feuchte beim Lüften (im Winter!) runterfallen und dann wieder kontinuierlich steigen. Sprunghafte Anstiege in einer Feuchtigkeitskurve haben meist einen konkreten Anlass. (Übrigens ist der kontinuierliche Anstieg ebenfalls möglich, wenn Deine Baukonstruktion viel Feuchte gespeichert hat, welche sie nach dem Lüften wieder abgeben kann. Dann stellt sich jeweils eine "Ausgleichsfeuchte" ein. Das würdest Du nur langfristig runterkriegen.)

Hoffe, das hilft

Haba

 
Lieber Haba

Ich weiss, ich weiss, können tut sehr viel...

Haus soll nach Minergievorgaben gebaut worden sein, aber ohne Zertifikat....

- Warmwasser-Aquarium für Tropenfische; nöööö

- Kochen: ein Dampfabzug Umluft entlüftet den Dampf nicht weg! Ausser er hat einen Kondensator (wäre mir aber neu). Kein Umluft-Dampfabzug

- Duschen, Baden, Wellnessen; na ja, wer duscht schon nicht

- Viele Leute zwei Personen

Dein letzter Absatz ist mir eigentlich klar und genau darum habe ich diesen Thread eröffnet. Bis vor drei Tagen war alles so wie ich es mir vorstellen kann.

Nach dem Winter aber noch relativ kühl am Morgen und Abend, die Tage waren grösstenteils sonnig und warmn Heizung heizt nur noch "unregelmässig". Luftfeuchtikgkeit unter 40 %. dann zwei Tag Regen und kühl und die Luftfeuchtigkeit ist zum Teil bis 60 % hochgegangen.

Was ich mir einfach nicht erklären kann ist der "schlagartige" Anstieg von über 20%.

Heute Morgen (06:00 Uhr) habe ich gelüftet und die Feuchtigkeit fiel auf 48%, jetzt aktuell (08:39 Uhr) beträgt die Feuchtigkeit 53%.

Ich bin immer noch einigermassen ratlos, denn ich denke nicht das dieses Phänomen nur dem "Neubau" anzulasten ist.

 
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Ich lach mich schlapp an dieser Frage. Yogi81 hat natürlich recht.

Die Heizperiode ist vorbei! Der Sommer lässt grüssen!

 
@ postit

Da bin ich doch froh, dass Du dich schlapplachst. Damit ist mir aber nicht geholfen, denn ich halte einen Anstieg von über 20 % innerhalb von max. 3 Tagen nicht für normal.... Eigentlich ist der Anstieg an einem Tag passiert und dann die beiden nächsten Tage so geblieben.

@ yogi81

Genau darum habe ich mir sogar ein kleines Programm geschrieben das die Taupunkte aussen und innen, den Sättigungsdruck, Ist Wasserdampdruck, Wassergehalt bei 100% Sättigung sowie den Wassergehalt bei aktueller reativer Feuchte für aussen und innen geschrieben.

Die Zusammenhänge sind mir also sehr wohl bewusst.

Aber entwede mache ich irgendwo eine Fehlüberlegung oder dann gilt der letzte Satz den ich oben postit geschrieben habe

 
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Wenn dich die Situation wirklich interessiert kauf dir einen Datenlogger. Die kosten nicht mehr alle Welt.

In Problemfällen mache ich alle fünf Minuten eine Temperatur und Feuchtigkeitsmessung. Dies über die Dauer von etwa 2 Wochen. (5000 Messungen) So erhält man Fakten auf denen man aufbauen kann.

Vielleicht hast du der Pufferfähigkeit des Mauerwerks etc. wenig Beachtung gewidmet.

 
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@xenix

Könntest Du die Messwerte und Deine Berechnungen dieser letzten Tag mal posten?

Dann könnte man mehr ins Detail gehen.

 
@turbo

Danke für Deine konstruktive Antwort und ja sie interessiert mich aus verschiedenen Gründen wirklich.

Da Du ja, wie es scheint, Erfahrungen mit solchen Loggern hast, wäre ich froh für eine Empfehlung eines Produktes.

 
@ Pippen

Grrrrr, ich habe es mir noch fast gedacht, dass ich die Resultate hätte aufschreiben sollen. Es ist halt nur ein Excel und keine Datenbank... Die Daten ensprechen halt nur immer dem Moment...

 
@ turbo

Danke.

Kannst Du mir noch ein paar hier reinschreiben. Solche Logger sind absolutes Neuland für mich. Bevor Du davon geschrieben hast wusste ich noch nicht mal das es sowas überhaupt gibt.

 
@ turbo

Weches dieser Geräte hast Du denn? Das Produkteportfolio ist ja immens für ein Greenhorn wie mich....

 
Möglicherweise hilft das Verständnis dafür weiter, was relative Luftfeuchtigkeit überhaupt ist.

Weil das die wiki hier viel besser erklärt, als ich es könnte, nur soviel:

Die relative Luftfeuchtigkeit (rH) ist der aktuelle Wasserdampfgehalt der Luft als Prozentsatz des maximal möglichen. Der aber ist stark temperaturabhängig.

Die rH verändert sich, wenn sich die Temperatur der Luft verändert, ohne dass auch nur ein einziges Wasserdampfteilchen hinzugekommen oder verschwunden wäre. Deshalb wird es beim Heizen "trockener" - zuviel Wasser wird man aber nur durch Lüften los.

Die rH besagt ohne Angabe der Temperatur nicht eben viel. Sie ist aber bequem zu messen und wird deshalb viel verwendet.

Bei trübem Wetter rasch lüften, dann wieder Fenster zu, zwei Stunden später ein Sonnenstrahl durchs geschlossene Fenster - und die rH wird abenteuerliche Sprünge machen.

 
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Möglicherweise hilft das Verständnis dafür weiter, was relative Luftfeuchtigkeit überhaupt ist.

Weil das die wiki hier viel besser erklärt, als ich es könnte, nur soviel:

Die relative Luftfeuchtigkeit (rH) ist der aktuelle Wasserdampfgehalt der Luft als Prozentsatz des maximal möglichen. Der aber ist stark temperaturabhängig.

Die rH verändert sich, wenn sich die Temperatur der Luft verändert, ohne dass auch nur ein einziges Wasserdampfteilchen hinzugekommen oder verschwunden wäre. Deshalb wird es beim Heizen "trockener" - zuviel Wasser wird man aber nur durch Lüften los.

Die rH besagt ohne Angabe der Temperatur nicht eben viel. Sie ist aber bequem zu messen und wird deshalb viel verwendet.

Bei trübem Wetter rasch lüften, dann wieder Fenster zu, zwei Stunden später ein Sonnenstrahl durchs geschlossene Fenster - und die rH wird abenteuerliche Sprünge machen.
Ja wenn Xenix die Zusammenhänge so klar sind, dann weiss er dies sicher auch schon! ;-)

Ganz einfach, ein Bsp. bei uns Zuhause:

Ich habe gestern Abend die Garage länger offen stehen lassen: Garage ca. 16 grad, aussen 20°C / 80% rh. Nach dem "lüften" rh in der Garge 95%!!!!! Ist nun meine Garage kaputt? ;-)

 
Noch etwas zum Thema Datenlogging bei Klimadaten:

Die Art und Weise, wie der Logger angeordnet ist, ist für die Ergebnisse entscheidend. Der Logger misst nämlich nur seine eigenen Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit der unmittelbaren Umgebung des Messfühlers. Ist der Logger nicht exakt gleich warm wie die Raumluft (kann durch einen Sonnenstrahl darauf oder durch sonstwas leicht passieren), dann ist die gemessene relative Luftfeuchtigkeit eine Hausnummer.

Deswegen treiben die Wetterdienste einen riesen Aufwand bei der Aufstellung und Konstruktion ihrer Wetterstationen.

Daten ablesen ist leicht, aber dass der Messrüssel das misst, was interessiert, das ist im Detail dann recht anspruchsvoll.

 
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Hallo emil17

Vielen Dank für Deine Antwort. Genau da habe ich die Formeln her für das Excel....

Was Du in Deinem letzten Satz schreibst, könnte tatsächlich so gewesen sein. Zuerst ausgiebiger und ausgedehnter Regen, dann geschlossene Wokkendecke und ab und an ein Sonnenstrahl.

Kann das tatsächlich eine 20%-Sprung auslösen?

 
@yogi81

Das hoffe ich doch nicht dass Deine Garage kaputt ist :).

Ich denke aber, dass eine Garage etwas anderes ist als Wohnräume.

Deinem Auto wird es ziemlich schnuppe sein ob sich Schimmel bildet oder nicht, Dir aber mit sicherheit nicht.

 
@ emil17

Danke für Deinen Beitrag zum Thema "Datenloggin".

Was man da alles beachten muss. Je moderner gebaut wird je komplizierter ist das wohnen :).

 
Ich hab mal der Bequemlichkeit halber einen online-Luftfeuchterechner verwendet und den mit angenommenen Daten deiner Lüftung gefüttert:

Aussenluft bei Regenwetter 17 Grad, 95% rh: 11.7 g Wasserdampf pro kg Luft (ein Kubikmeter sind rund 1.25 kg)

Fenster zu, Raum erwärme sich auf 22 Grad: immer noch 11.7 g Wasserdampf pro Kubikmeter Luft (das Wasser ist ja nicht verschwunden, wir verändern nur die Temperatur)

Bei 22 Grad entspricht ein Wasserdampfgehalt von 11.7 g/kg  einer rH von 70%

Also 25% Schwankung.

In der Praxis werden diese Schwankungen durch poröse "atmende" Baumaterialien wie ungestrichenes Holz, Kalkputze, Mauern aus gebrannte Ziegeln usw. abgepuffert, weil die recht viel Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben können, ohne sich nass anzufühlen, und dadurch ausgleichend auf das Raumklima wirken.

Man kann das leicht durch ein Experiment ausprobieren: Lege einen gewöhnlichen Backstein einige Stunden vor dem Duschen ins geflieste Badezimmer (nicht in die Duschkabine ...), damit er Raumtemperatur annimmt.

Nach dem Duschen sind die Fliesen durch Kondenswasser nass, der Backstein aber nicht, obwohl er gleich warm ist.

 
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