Kalibrieren soll man wenn möglich mit mehreren Werten innerhalb des Bereiches der zu erwartenden Daten. Bei Raumtemperaturwächtern ist das irgendwo zwischen 0 und 40 Grad.
In der Praxis reichen zwei Werte unten und oben aus, wenn der Sensor eine lineare Charakteristik hat.
Für die hier diskutierten Zwecke reicht der Nullpunkt vermutlich aus: den Sensor, meist ein thermosensibles Widerstandselement, einfach ein paar Messperioden (bei 5Min-Takt etwa eine halbe Stunde) in ein Eis-Wasser-Gemisch hängen, das man von Zeit zu Zeit etwas umrührt. Am besten in einer Thermosflasche. Das muss der Sensor aushalten.
Dann hat man einen recht zuverlässigen Fixpunkt.
Wenn man die Temperatur, die der Logger im Eiswasser angibt, von den Messwerten abzieht, stimmt es schon deutlich besser.
Für einen zweiten Temperaturfixpunkt, der sinnigerweise am oberen Ende der Werteskala (für Raumtemperatursachen etwa bei 40 Grad) liegen sollte, braucht man ein Laborheizgerät mit kalibriertem Thermostaten, der fähig ist, eine Temperatur in recht engem Schwankungsbereich konstant zu halten, sowie ein präzises geeichtes Thermometer, das auf 1/10 genau ist.
Messfehler entstehen aber hauptsächlich durch falsche Anordnung der Sensoren im Raum und durch Feuchtigkeit: Die Ströme durch den Thermosensor sind sehr klein; jede Feuchtigkeit, die irgendwo eindringt (in Sensor, Kabel oder in die Elektronik im Logger selber), verändert den Widerstand über den Kontakten, wo der Messfühler angeschlossen ist. Die Elektronik kann das aber nicht wissen, und der wegen Kondenswasser kleinere Widerstand wird als niedrigere Temperatur am Sensor interpretiert.
Für 100.- kann man aber kaum einen wirklich wasserdichten Logger bekommen, denn der Unterschied zwischen "ziemlich dicht" und "wirklich dicht" ist deutlich teurer.
Bei Software, deren Manual von irgend einer Übersetzungssoftware von koreanisch nach etwas übersetzt wurde, was die dort vermutlich für Deutsch halten, ist man am besten beraten, wenn man sich in englischsprachigen Foren etwas umsieht und eine englische oder US-amerikanische Version runterlädt. Oft ist es auch unsauber programmiert und manche Funktionen sind buggy oder seltsam. Den Logger starten sowie Temperaturen in eine Datei schreiben sollte das Programm aber können.
Kleine Falle: Wird Datum und Uhrzeit nicht vom Betriebssystem übernommen, kann es leicht sein, dass die amerikanische Datumsschreibweise implementiert ist. 3/11/15 ist dann der 11. März und nicht der 3. November.