Ich hab mal der Bequemlichkeit halber einen
online-Luftfeuchterechner verwendet und den mit angenommenen Daten deiner Lüftung gefüttert:
Aussenluft 17 Grad, 95% rh: 11.7 g Wasserdampf pro kg Luft (ein Kubikmeter sind rund 1.25 kg)
Fenster zu, Raum erwärme sich auf 22 Grad: immer noch 11.7 g Wasserdampf pro Kubikmeter Luft (das Wasser ist ja nicht verschwunden, wir verändern nur die Temperatur)
Bei 22 Grad entspricht ein Wasserdampfgehalt von 11.7 g/kg einer rH von 70%
Also 25% Schwankung.
In der Praxis werden diese Schwankungen durch poröse "atmende" Baumaterialien wie ungestrichenes Holz, Kalkputze, Mauern aus gebrannte Ziegeln usw. abgepuffert, weil die recht viel Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben können, ohne sich nass anzufühlen, und dadurch ausgleichend auf das Raumklima wirken.
Man kann das leicht durch ein Experiment ausprobieren: Lege einen gewöhnlichen Backstein einige Stunden vor dem Duschen ins geflieste Badezimmer (nicht in die Duschkabine ...), damit er Raumtemperatur annimmt.
Nach dem Duschen sind die Fliesen durch Kondenswasser nass, der Backstein aber nicht, obwohl er gleich warm ist.