Heizungsplanung mit Wärmepumpe

Maadmeno

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24. Mai 2014
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Liebe Forumsmitglieder

Wir sind an der Heizungsplanung für unser EFH.

Der Heizungsplaner schlägt uns für die Heizung und Brauchwarmwasser die Wärmepumpe CTA Optiheat Inverta 4esr TWW vor. Dieses Modell hat einen integrierten Warmwasserspeicher von 220 Liter und einen Leistungsbereich von 2,5 – 7,5 kW.

Hat jemand Erfahrung mit dieser WP und dem integrierten Speicher?

Ist die Leistung der Wärmepumpe ausreichend?

Weitere Eckdaten der Berechnung:

170 Meter Erdsonde (Sole/Wasser)

Energiebezugsfläche: 320 m2

Wärmeleistungsbedarf inkl. BWW ca. 7kW

Tagesbedarf Brauchwarmwasser 250 Liter

Besten Dank für Eure Antworten.

Maadmeno

 
Nun ja, wenn dir Heizung bis zu 7.5kW leistet und ihr nur 7kW braucht (an sehr wenigen sehr kalten Tagen), dann scheint sie auszureichen.
Ich kenne das Modell nicht, aber modulierende Pumpen sind angesagt (auf Haustechnikdialog werden fast ausschliesslich solche empfohlen)

 
Lieber Maademo.

Ich stehe bald vor der gleichen Entscheidung. Wieso hast du dich für eine Wärmepumpe entschieden und nicht für eine andere Art von Heizung?

Hast du vielleicht einen Hinweis, wo man eine gute Seite von den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Heizungssystemen finden kann?

Vielen Dank für deine Hilfe.

 
Abgesehen von der Gesetzgebung und der eigenen Erwartung an zukünfrige Preise (und Steuern), habe ich den Eindruck, dass es vorallem eine persönliche Entscheidung ist (und man nicht allzuviel falsch machen kann). Wenn du gerne mit Holz heizt, kauf eine Holz Heizung. Wenn du eine Gasheizung möchtest (weil bereits erschlossen), kauf eine Gasheizung. Bei Neubauten sind Wärmepumpen relativ beliebt (weil sie günstig sind).

DAs Internet ist voll mit Tipps und Vergleichen, hier sind zwei

https://www.heizanlagenvergleich.ch/ 

https://topheizung.ch/heizsysteme/uebersicht-heizungen/

 
Bei dieser WP machst du vermutlich nicht so viel falsch. Habe mit dieser jedoch noch keine Erfahrungen gemacht. Kommt natürlich etwas drauf an, wie die Heizleistung berechnet wurde, bzw. ob ein Zuschlag für die Ladezeit des BWW gemacht wurde usw.. Oft wird die Heizleistung jedoch grosszügig berechnet. Interne Wärmelasten (Licht, Kühlschrank, EDV, Menschen) werden meist gar nicht berücksichtigt. Habe bisher noch nie einen zu kleinen Wärmeerzeuger gesehen. ;)

 
Liebe Forumsmitglieder

Wir sind an der Heizungsplanung für unser EFH.

Der Heizungsplaner schlägt uns für die Heizung und Brauchwarmwasser die Wärmepumpe CTA Optiheat Inverta 4esr TWW vor. Dieses Modell hat einen integrierten Warmwasserspeicher von 220 Liter und einen Leistungsbereich von 2,5 – 7,5 kW.

Hat jemand Erfahrung mit dieser WP und dem integrierten Speicher?

Ist die Leistung der Wärmepumpe ausreichend?

Weitere Eckdaten der Berechnung:

170 Meter Erdsonde (Sole/Wasser)

Energiebezugsfläche: 320 m2

Wärmeleistungsbedarf inkl. BWW ca. 7kW

Tagesbedarf Brauchwarmwasser 250 Liter

Besten Dank für Eure Antworten.

Maadmeno
Lieber @maadmemo

Dies ist eine gute Wahl. Ich habe diese auch schon einem Hausbesitzer vorgeschlagen und der ist sehr zu frieden.
Auch wenn der Warmwasseranteil gross ist, wirst Du kaum einen Wärmeverlust haben. Dabei sollte bei der Planung der Fussbodenheizung auf folgendes geachtet werden.
ich nehme an, dass ihr eine Fussbodenheizung einbauen lässt.

Dabei würde ich ich achten, dass der Verlegeabstand nicht grösser als 25cm ist.
Ebenfalls, wenn ich grosse Fenster einbaut, für die FBH eine Randzone mit Abstand 10 cm vorsehen.

Wird dieses alles eingehalten, werdet Ihr eine wollige Wärme im Haus haben.

Nun viel Spass beim Bau.

 
Lieber @maningreen

Besten Dank für Deine Antwort. Ja, wir werden eine Bodenheizung installieren und ich werde dem Planer auf die Finger schauen. Wir möchten auch den Vorlauf möglichst unter 30 Grad haben (keine Einzelraumregulierung).

Wir sind ein 4 Personenhaushalt und ich habe etwas Bedenken, dass die Warmwassermenge nicht ausreichen wird. Der integrierte Warmwasserspeicher hat eine Grösse von 220 Liter. Bei getrennten Anlagen wird eher ein Warmwasserspeicher in der Grössenordnung von 400 Liter eingebaut. Heizt die Wärmepumpe bei der Kompaktanlage das Warmwasser häufiger wieder auf, wenn es zur neige geht?

Wie verhält es sich mit dem Wärmeleistungsbedarf und der Pumpenleistung? Die Differenz beträgt nur 0.5kW. Läuft die Pumpe an kalten Tagen dann in einem höheren Drehzahlbereich?

Sind die NIBE F1255 (3-12kW) und Alpha Innotec alterra WZSV-Serie (1.77-8.6kW) vergleichbare Produkte?

Besten Dank und viele Grüsse

maadmeno

 
Lieber @Maadmeno

Zu Deiner Frage:

Wie verhält es sich mit dem Wärmeleistungsbedarf und der Pumpenleistung? Die Differenz beträgt nur 0.5kW. Läuft die Pumpe an kalten Tagen dann in einem höheren Drehzahlbereich? 

Diese Art von Wärmepumpen Modulieren nach Aussentemperatur, d.H. Je Kälter es draussen ist, so höher wird die Heizleistung. Somit wird die Heizleistung gefahren die das Haus benötigt. Wichtig ist, das im Haus der Hauptraum eine Innenraumfühler installiert wird. Mit diesem Innenraumfühler, der mit der WP verbunden ist, kann der Energiebedarf noch besser gesteuert werden und der Verbrauich von Strom kann bis 10% reduziert werden.

Deine Frage zu den Produkten von NIBE und AIT kann ich nur sagen, dass die mit CTA vergleichbar sind.

Es stellt sich die Frage, wieso Du ein Kompaktgerät einbauen möchtest.

Unsere Anlage besteht aus einer frei stehenden Wärmepumpe und in der beheizten Waschküche steht der 500 lt Warmwasserbehälter. Wir sind mit dieser Lösung gut gefahren, den der Boiler wird von Unten nicht ausgekühlt.

Weitere Information findest Du in meinem Blog, den ich vor Jahren erstellt haben, inkl. Messdaten.

MFG

Carlos

 
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Lieber @maningreen

Besten Dank für Deine Antwort. Ja, wir werden eine Bodenheizung installieren und ich werde dem Planer auf die Finger schauen. Wir möchten auch den Vorlauf möglichst unter 30 Grad haben (keine Einzelraumregulierung).

Wir sind ein 4 Personenhaushalt und ich habe etwas Bedenken, dass die Warmwassermenge nicht ausreichen wird. Der integrierte Warmwasserspeicher hat eine Grösse von 220 Liter. Bei getrennten Anlagen wird eher ein Warmwasserspeicher in der Grössenordnung von 400 Liter eingebaut. Heizt die Wärmepumpe bei der Kompaktanlage das Warmwasser häufiger wieder auf, wenn es zur neige geht?

Wie verhält es sich mit dem Wärmeleistungsbedarf und der Pumpenleistung? Die Differenz beträgt nur 0.5kW. Läuft die Pumpe an kalten Tagen dann in einem höheren Drehzahlbereich?

Sind die NIBE F1255 (3-12kW) und Alpha Innotec alterra WZSV-Serie (1.77-8.6kW) vergleichbare Produkte?

Besten Dank und viele Grüsse

maadmeno
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es in normal gedämmten Häusern, teilweise sogar in Minergiehäusern schwierig ist die 30° VL einzuhalten. Die VL-Temperatur wird vom Raum mit der höchsten spezifischen Heizlast vorgegeben. Oftmals hat man einen Eckraum im Dachgeschoss mit viel Fensterfläche, bei welchem man mit 30°C VL einfach nicht genügend Heizleistung abgeben kann. Es gilt dann abzuwiegen, was man höher gewichtet. Wir haben bisher praktisch jedes Objekt mit Raumthermostaten ausgerüstet. So kann man auch einzelne Räume in einem gewissen Masse regulieren.

Beim Warmwasserbedarf spielt nicht nur die Grösse des Speichers eine Rolle, sondern auch die Ladezeiten, sowie Nachladeleistung. Sofern du genügend Ladefenster zur Verfügung hast und die WP genügend Leistung hat um dies zu kompensieren, kann das durchaus funktionieren. Die Fussbodenheizung ist ein träges System und kann durchaus mehrmals am Tag kurzzeitig abgeschaltet werden.

 
Ich bin auch ein Freund tiefer Vorlauftemperaturen.

Aber bitte verzichte nicht auf eine ERR! Wozu macht man sowas?

Mehrkosten sind MInimal, der Nutzen aber grösser als man denkt.

Schon nur die Temperatur im Schlafzimmer auf 16 oder 18°C einstellen.

Interne Lasten kompensieren. 

Mal höher stellen wenn man wirklich kalt hat / nicht fit ist.

Im Nebenraum oder WC doch nur 20°C, im Wohnzimmer aber 22°C

Das willst du doch nicht alles über einen einzigen Referenzraum machen?

Oder die Wassermenge auf dem FBH-Verteiler versuchen anzupassen?

Von mir aus gesehen ist das eine Unsitte. Du Kannst auch tiefe VL auslegen lassen und trotzdem ERR installieren.

Ich persönlich plane nichts für Kunden ohne ERR. Und habe dafür schon einige Objekte nachrüsten dürfen.

Geht dann meist nur noch per Funk wenn keine Leerrohre vorhanden sind.

auch der von maningreen angesprochene Referenzraumfühler für die WP;

Das geht auch ohne Referenzraumfühler, entweder über sinnvoll platzierte Speicherfühler oder Rücklauffühler. Referenzraumfühler können ziemlich verzeigen, je nachdem wo sie angebracht werden.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin auch ein Freund tiefer Vorlauftemperaturen.

Aber bitte verzichte nicht auf eine ERR! Wozu macht man sowas?

Mehrkosten sind MInimal, der Nutzen aber grösser als man denkt.

Schon nur die Temperatur im Schlafzimmer auf 16 oder 16°C einstellen.

Interne Lasten kompensieren. 

Mal höher stellen wenn man wirklich kalt hat / nicht fit ist.

Im Nebenraum oder WC doch nur 20°C, im Wohnzimmer aber 22°C

Das willst du doch nicht alles über einen einzigen Referenzraum machen?

Von mir aus gesehen ist das eine Unsitte. Du Kannst auch tiefe VL auslegen lassen und trotzdem ERR installieren.

Ich persönlich plane nichts für Kunden ohne ERR. Und habe dafür schon einige Objekte nachrüsten dürfen.

Geht dann meist nur noch per Funk wenn keine Leerrohre vorhanden sind.
Sehe ich auch so. Klar schafft man es mit der ERR nicht komplett unterschiedliche Klimazonen zu schaffen, da Innenwände nicht gedämmt sind. Aber es ist nur schon ein anderes Gefühl, wenn im Schlafzimmer der Boden kühl ist, und im Wohnen etwas temperiert. Auch wenn die Raumtemperaturen ähnlich sein sollte, ist es von der Behaglichkeit her völlig anders.

Zudem muss beim Weglassen der EER meiner Meinung nach eine dynamische Simulation der Heizleistung erfolgen. Zudem müssen Deckenverluste und -gewinne ganz genau berücksichtig werden, da Räume ansonsten überhitzen können.

Falls du ERR weglassen willst würde ich zumindest Leerrohre vorsehen.

 
Sehe ich auch so. Klar schafft man es mit der ERR nicht komplett unterschiedliche Klimazonen zu schaffen, da Innenwände nicht gedämmt sind. Aber es ist nur schon ein anderes Gefühl, wenn im Schlafzimmer der Boden kühl ist, und im Wohnen etwas temperiert. Auch wenn die Raumtemperaturen ähnlich sein sollte, ist es von der Behaglichkeit her völlig anders.
Das ist problemlos auch ohne ERR möglich, mittels Einstellen der Stellventile im Verteiler. Die meisten der genannten Punkte sind eh sehr statisch (z.B. im Schlafzimmer kühler), und das kurzfristige Hochstellen weil man kalt hat bringt eh nichts - bis die Temperatur fühlbar angestiegen ist, ist man schon lange im Bett. Wir haben auch auf ERR verzichtet und haben es bis jetzt nicht vermisst.

Wenn man ein Budget einzuhalten hat, muss man halt als erstes Dinge weglassen die einfachst nachrüstbar sind. Und das ist bei Einzelraumregelung der Fall.

 
Ja es gibt pro und kontra.  Wir bauen demnächst. Dann kann ich es am eigenen Objekt testen. ;)

In einem EFH kann man das sicher machen, sofern man den hydraulischen Abgleich im Griff hat und sich ein bisschen mit der Materie auseinander setzt. In einem MFH wäre mir das viel zu riskant. Dort wollte ich nicht, dass jeder Mieter am FBH-Verteiler rumschraubt. Und das machen sie, wenn keine Raumthermostaten vorhanden sind.... Gerade wenn man Freecooling (mit Erdsonden) hat und dann die Hälfte der Fussbodenheizungskreise manuell geschlossen wurden, kann man das Erdreich zu wenig regenerieren.

 
Wie Geret0290 schreibt, ist es wichtig, dass der hydraulische Abglich der Heizkreise gemacht wurde. Leider sind einige Installateure nicht in der Lage dies zu machen.

Bezüglich eines Raumregler im Referenzraum hat nichts mit den Einzelraumregler zu tun. Der Referenzraumfühler hat die Funktion, dass die Wärmepumpe nicht nur nach der Aussentemperatur gesteuert wird, sondern, dass der Raumregler die Energieeffizienz steigert. In den Übergangszeiten wird die Wärmepumpe nur eingeschaltet, wenn wirklich Bedarf vorhanden ist. Somit wird auch die Umwälzpumpe gesteuert, bezw. ausgeschaltet. Ohne diese Funktion läuft die Heizkreispumpe 24h ohne Nutzen. Wichtig ist auch zu achten, dass die Heizgrenze bei einem Neubau sehr tief gestellt wird. Unsere steht bei +14.5°C und reduziert die Heizzeiten sehr. Somit kann Elektrizität eingespart werden und Lebensdauer der Wärmepumpe verlängert werden, weil diese nicht Taktet.

 
Ich staune, dass man sich bei ERR nicht einig ist. Ich glaube im Haustechnikdialog wird von ERR generell abgeraten.
Hat jemand ein modernes Haus mit KWL und 30 Grad Vorlauftemperatur, wo im Schlafzimmer wirklich 16 Grad herrschen und im Bad oder Wohnzimmer neben dran 22 Grad? Ich wüsste gerne was hier realistisch ist.

Wie oben erwähnt sollte der Verteiler doch ähnliche Einstellmöglichkeiten wie ein Raumregler bieten, oder stimmt dies nicht?

 
[mention=35578]muraxi9001[/mention]

Vergiss es, das ist nicht möglich. Höchstens kurzfristig wenn du das Fenster öffnest.

Ich habe bei mir nach etwa 4 Jahren alle Motorventile auf dem Heizverteiler entfernt und die Raumtemperatur mit dem Durchfluss angepasst.

In einen Raum kurzfristig die Temperatur um 2° zu erhöhen oder abzusenken ist nicht möglich. Das dauert mit der FBH viel zu lange.

Bei uns sind auch alle Räume in etwa gleich warm. Ansonsten müsste man konsequent die Türe schliessen und das kannst du mit kleinen Kindern vergessen. Und die Lüftung trägt das übrige dazu bei.

Nach 4 Jahren mit ERR und jetzt 3 Jahre ohne sehe ich keine Vorteile für die ERR.

 
Danke. Das ist eben auch mein Eindruck. ERR kostet Geld, braucht Strom, wird von vielen Nutzern falsch verstanden, und bietet kaum einen Mehrwert in gut gedämmten Gebäuden mit Niedertemperaturheizung.

 
Hat jemand ein modernes Haus mit KWL und 30 Grad Vorlauftemperatur, wo im Schlafzimmer wirklich 16 Grad herrschen und im Bad oder Wohnzimmer neben dran 22 Grad? Ich wüsste gerne was hier realistisch ist.

Wie oben erwähnt sollte der Verteiler doch ähnliche Einstellmöglichkeiten wie ein Raumregler bieten, oder stimmt dies nicht?


Ja die Verteiler haben die selbe Einstellmöglichkeit, aber sie regeln halt nicht aktiv nach wenn z.B. Fremdwärme durch Sonneneinstrahlung eintritt. Allerdings ergibt die tiefe Vorlauftemperatur automatisch einen gewissen Regeleffekt.

Wir haben ein sehr gut gedämmtes Haus mit KWL und aktuell ca. 26° Vorlauftemperatur, hier ein Screenshot der Raumtemperaturen. Die Sensoren sind abgeglichen. Man sieht dass durchaus gewisse Differenzen möglich sind, aber nur begrenzt. Die kühlen Räume (Estrich und Reduit) sind nicht belüftet und fensterlos.

Screen Shot 2019-02-01 at 06.45.25.png

 

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