Heizungsplanung mit Wärmepumpe

Kleiner Erfahrungsbericht.

Wir haben eine noch intakte Ölheizung und möchten aber in nächster Zeit wechseln, damit wir mehr Platz im Keller haben. Gasanschluss wäre schon im Haus. Jedoch möchte ich auch die Variante Wärmpepumpe prüfen lassen. Haben noch Radiatoren, entsprechend sind hier höhere Vorlauftemp. nötig.

Der Aussendienstler hat sich die Vorortsituation gar nicht gross angeschaut, sondern gleich so seiner Empfehlung gekommen (also er hat wohl eh nur 2 Modelle)....  Hat dann mit einem Temp.-Messgerät die Radiatoren gemessen: Schauen sie, die sind nur etwas mehr als 40 Grad. Somit ist die Wärmepumpe überhaupt kein Problem.... Ich dann zum Verkäufer: Die Temp ist wohl gerade so tief, weil das intelligente Ventil zu ist.... Unglaublich, was sich hier Aussendienstler als Heizungsexperten darstellen wollen....

 
Vielleicht herrscht jetzt auch nicht die kälteste Aussentemperatur (Auslegungstemperatur).

Jedoch gibt es durchaus Wärmepumpen die 60 Grad erreichen (ob eine solche Verwendung einer WP sinnvoll ist, weiss ich nicht), so gesehen kann man dein Gebäude wahrscheinlich schon mit einer WP ausrüsten.

 
Ist halt immer so eine Sache. Ob eine Aussenluft-WP mit solch hohen System-Temperaturen, bzw. tiefen Aussentemperatur noch effizient läuft ist sehr fraglich. Da hast du am Ende eher eine Stromheizung. Die Frage ist halt immer wie viele Stunden die WP unter solchen Voraussetzungen effektiv läuft. Würde ich sicher genau prüfen, ob die am Ende mit einem Brennwertkessel nicht besser fährst.... Würde sich evtl. ein Variantenvergleich mit Investitions- und Betriebskosten lohnen. Und schlussendlich ist es dann auch wieder eine Frage ob Fossil ja/nein. Und beachte, in teils Kantonen ist ein Anteil an erneuerbaren Energien bereits vorgeschrieben.

 
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Lieber @mikkeydoublex

Beruflich arbeite ich auf dem Gebiet der Anwendung von Wärmepumpen seit 1996. Zuerst in der Feldmessung von Wärmepumpen im Auftrag des BFE (energieschweiz). Später durfte ich im Rahmen der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweis FWS meine Erfahrung und Wissen einbringen. In verschiedenen Projekten wie z.B. WP-check beim Anlagebesitzer, oder WP-Doktor konnte ich mehr Wissen aneignen, das mir Heute als Fachberater ausweist.

Zudem konnten meine persönlichen Erfahrungen im eigenenHaus mit WP einiges Wissen anwenden und dazu lernen.

In meinem Berufsfeld sehe ich viele Fehler, die meist unwissend verursacht werden. Diese Fehler versuche ich in einem Auftrag vom Anlagebesitzer zu beseitigen.

Hoffe mit diesen Angaben gedient zu haben.

 
Lieber @hilfi

Es kann schon sein, dass der Radiator gerade diese Temperatur hat, denn der Raum kann Warm sein und braucht keine weitere Energie.

Wärmepumpen können schon für Radiatoren eingesetzt werden. Der Grund liegt darien, das meist die Heizkurven bei fossilen Heizungen falsch eingestellt sind.

Diese verursachen folgenden Effekt: Im Keller wird mit Vollgas gefahren und an den Radiatoren wird mit der Handbremse gesteuert. Würde die Heizkurven richtigt eingestellt, und die Ventile an den Radiatoren geöffnet (Wohnzimmer Stufe 4-5), könnte mit einer viel tieferen Heizkurve gefahren werden.

 
Mir war ja klar, dass das Ventil eben nicht offen war, weil es genug warm war. Der Experte ist aber davon ausgegangen, dass dies der Normalzustand sei. Habe ja die intelligenten Danfoss Steuerungen drauf.

Kosten (genaue Offerte liegt vor) für eine neue Gasheizung rund CHF 17'000 (inkl. einem neuem Aussenkaminrohr, damit der bestehende Kamin später für einen Schwedenofen genutzt werden kann).

Kosten für eine Wärmepumpenlösung wohl um die CHF 33'000 bis 35'000

Ich schätze die Kosteneinsparung der Wärmepumpe mit ca. CHF 1'000.... Dauert halt extrem lange, bis das amortisiert ist... Klar, wenn die CO2 Abgaben massiv erhöht werden, sieht das wieder anders aus, aber wohin die Strompreise gehen weiss ja auch niemand.

Jedenfalls haben wir jetzt das Projekt mal um 1 Jahr nach hinten geschoben und werden den Öltank nochmals füllen.

 
Lieber @mikkeydoublex

Beruflich arbeite ich auf dem Gebiet der Anwendung von Wärmepumpen seit 1996. Zuerst in der Feldmessung von Wärmepumpen im Auftrag des BFE (energieschweiz). Später durfte ich im Rahmen der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweis FWS meine Erfahrung und Wissen einbringen. In verschiedenen Projekten wie z.B. WP-check beim Anlagebesitzer, oder WP-Doktor konnte ich mehr Wissen aneignen, das mir Heute als Fachberater ausweist.

Zudem konnten meine persönlichen Erfahrungen im eigenenHaus mit WP einiges Wissen anwenden und dazu lernen.

In meinem Berufsfeld sehe ich viele Fehler, die meist unwissend verursacht werden. Diese Fehler versuche ich in einem Auftrag vom Anlagebesitzer zu beseitigen.

Hoffe mit diesen Angaben gedient zu haben.
Respekt. Dann kommen in der CH nicht mehr viele Personen in Frage mit diesem Leistungsausweis. Wahrscheinlich bist du auch schon im einen oder anderen Fachmagazin aufgetaucht, könnte ich mir vorstellen.

 
Lieber @mikkeydoublex

Danke für die Blumen.

Selber verfasse ich keine Fachberichte, aber meine Mitarbeit wird darin erwähnt.

Anbei ein Link zu einem solchen Bericht auf Seite 2 mein Name:
http://www.bfe.admin.ch/php/modules/publikationen/stream.php?extlang=de&name=de_88853.pdf

Einen weiteren Bericht mit meiner Teilnahme aus dem Jahr 2017.

https://www.fws.ch/wp-content/uploads/2018/06/20171215_Jahresbericht_WPSM_d.pdf

Mit dem WP-Systemmodul haben wir für den Endkunden einen ersten Konsumentenschutz in der Hand.

Wünsche Dir viel Vergnügen beim Lesen.

mfg

Carlos

 
Lieber @muraxi9001

Das würde ich gerne, aber dass kann ich nicht.

Die meisten, die zertifiziert sind, wissen die WP-Lieferanten.

Die FRIWA-Station sind abhängig der Wärmepumpe.

Ob eine FRIWA in einem EFH Sinn macht bin ich eher für einen Registerboiler.

In einem EFH wird das erzeugte Warmwasser meist innerhalb von 2-3 Tagen komplett ausgetauscht.

Wir haben dies seit 8 Jahren in Betrieb und keiner ist Krank geworden.

Ausch sind die Kosten bei eine Registerboiler tiefer angesetzt.

Hoffe mit diese Antwort gedient zu haben.

MFG

 
WPSM zertifiziert doch die FRIWAs oder?

WPSM zertifiziert zumindest Wärmepumpen und führt eine Liste. 

Verstehe ich das richtig, dass es keine Liste mit zertifizierten FRIWAs gibt? (für WPs aber schon)

Ich habe den Eindruck, dass es Tausend verschiedene Meinungen über FRIWAs,Trinkwasserspeicher und Legionellen gibt (je nach dem wen man fragt). Bei der FRIWA sehe ich aber kaum Nachteile (und es wird an vielen Stellen dazu geraten).

 
Wir planen fast ausschliesslich mit Frischwasserstationen. Leider gibt es viele schwarze Schafe auf dem Markt, welche qualitativ minderwertige Produkte vermarkten. Diese verursachen Druck- und Temperaturschwankungen, neigen dazu schnell zu verkalken oder regulieren schlecht.

 
Hallo zusammen

Besten Dank für die angeregte Diskussion.


Wieso wir mit einem Kompaktgerät planen ist eine gute Frage. Dieses wurde uns vom Planer vorgeschlagen wie auch das Modell von CTA. Der grosse Unterschied zwischen einer Kompaktanlage und konventionellen Wärmepumpenaufbau, sehe ich in der Grösse des BWW Speichers. Da habe ich mich natürlich gefragt, ob dies mit der Kompaktanlage wirklich funktionieren kann oder welche Kompromisse/Unterschiede zu erwarten sind im Vergleich zum konventionellen Aufbau.

Für die Auslegung der FBH war mein Ansatz, mit möglichst tiefen Vorlauftemperaturen zu planen, damit die WP möglichst effizient läuft. Wir sind uns über die Trägheit der FBH bewusst und der damit verbundenen Schwierigkeit auf kurzfristige Temperaturänderungen zu reagieren. Je nach Resultat der Heizungsberechnung (Vorlauftemperatur) werden wir eine ERR einbauen müssen.

Gruss

Maadmeno

 
Lieber @maadmemo

Dies ist eine gute Wahl. Ich habe diese auch schon einem Hausbesitzer vorgeschlagen und der ist sehr zu frieden.
Auch wenn der Warmwasseranteil gross ist, wirst Du kaum einen Wärmeverlust haben. Dabei sollte bei der Planung der Fussbodenheizung auf folgendes geachtet werden.
ich nehme an, dass ihr eine Fussbodenheizung einbauen lässt.

Dabei würde ich ich achten, dass der Verlegeabstand nicht grösser als 25cm ist.
Ebenfalls, wenn ich grosse Fenster einbaut, für die FBH eine Randzone mit Abstand 10 cm vorsehen.

Wird dieses alles eingehalten, werdet Ihr eine wollige Wärme im Haus haben.

Nun viel Spass beim Bau.


Hallo @maningreen

Was spricht gegen breitere Verlegeäbstände als 25cm?

Unser Planer hat für die Nasszellen einen Abstand von 10cm errechnet. Damit die Kinderzimmer mit der gleichen Vorlauftemperatur nicht überhitzen, errechnet er einen Abstand von 40cm. Ist dies ein gängiger Ansatz?

Wir können die Situation schlecht abschätzen, ob dies Sinn macht oder nicht.

Besten Dank für Deine Unterstützung.

Gruss Maadmeno 

 
Lieber @maadmemo

Ich bin nicht der Meinung deines Planers.

Es macht keinen Sinn den Abstand auf 40cm zu erhöhen, nur dass er die Vorlauftempratur nicht ändern muss.

Richtig wäre es den Durchflus richtig ein zu stellen, d.h. wieviel Liter7min durchfliessen müssen.

Darum sollte der Abstand nicht grösser als max 25cm sein.

Siehe Foto

Gruss

DSC01884.JPG

 
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Hallo @maningreen

Besten Dank für Deine Antwort. Würde dies bedeuten, dass er die Abstände verkleinern (längere Rohre) und die Durchflussmenge reduzieren müsste?

Ich habe ein separates Thema Bodenheizungsplan erstellt. Bitte schau Dir dort die Bodenheizungspläne an. In den Nasszellen (kleinste Räume, höchste Raumtemperatur) ist der Verlegeabstand 10cm.

Danke und viele Grüsse

Maadmeno

 
Lieber @maadmemo

Es wird automaisch längere Heizkreise geben.

Deine Pläne kann ich nicht beurteilen, weil ich kein Heizungsplaner bin.

Wie Du auf dem foto von mir siehst, sind die Abstände sehr klein.

Ich arbeite mit einer Vorlauftemperatur von +30°C. Habe Raumtemperaturen von 22 - 24 °C ohne Probleme.

Tiefer Vorlauf, erhöhte Wasser - Durchfluss. So einfach ist die Regel.

Gruss

 

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