wer hatte da schon erfahrung damit?
die mehrkosten sind wegen versteckte sachen die bei einem alten haus nach dem abbruch erst sichtbar werden unterfangungen , neuer beton boden ! der alte ist gebrochen und darunter hohl... mehr eisenträger.. neue kanalisation..
Hallo Mikraa,
wie schon Budweiser darauf hingewiesen hat, sind bei einer Gebäudesanierung durchaus unerwartete Mehrkosten als gegeben anzusehen. Zumindest muss damit gerechnet werden, womit ich dann auch Rolf zustimmen würde, dass hierauf schon frühzeitig vom Architekten verwiesen werden muss und von diesem auch in der Kostenermittlung eine entsprechende "Sonderposition" vorgeschlagen werden sollte. Zusammen mit der bekannten Kostenaufstellung ergäbe dies die eigentliche Bausumme, welche der Bank als Basis dienen sollte.
Für Dich stellt sich nun die Frage, wie genau und fachkundkig hat Dein Architekt diese Arbeiten ermittelt und mit aktuellen Baukostenzahlen zu einer Gesamtsumme addiert?
Die von Dir oben erwähnten "Mehrkostenpositionen" wären für mich persönlich eher fraglich anzusehen und deuten auf eine nicht ausreichende Voranalyse hin.
Unterfangungen/ also Stützen und Unterzüge sind in der Regel schon vorher erkennbar, wenn sie durch Umbaumaßnahmen erforderlich werden. Somit sind sie kalkulierbar. Ausnahme wäre hierbei die Feststellung, dass ein bekleidetetes oder ummanteltes Bauteil erst bei Abbruch erkennbar wurde und erneuert werden musste. Ansonsten können solche Bauteile auch vorher auf ihre Tragfähigkeit überprüft werden.
Gebrochene, hohlliegende Betonböden sind natürlich auch schon vorher erkennbar. Bei einer Bestandsaufnahme geht der Profi mit entsprechendem Werkzeug daran, alle Böden und Wände (wegen evtl. Hohlflächen im Abrieb/Grundputz) abzuklopfen um genau diese Dinge feststellen zu können und somit in die Massen- und Kostenanalyse einfügen zu können.
Eine neue Abwasserführung ist, je nach Alter des Hauses, auch als normal anzusehen und somit von Beginn an in die Kostenaufstellung aufzunehmen.
Wenn es sich um den Hausanschluss handelt, dann kann dies durchaus auch zutreffen, wobei man dies (wenn man den finanz. Aufwand nicht scheut?) auch vorab überprüfen kann.
Also wenn dies die einzigen Argumente waren, so sehe ich persönlich nicht viel, was als "Unvorhersehbares" hätte nicht kostenmäßig erfasst werden können. Zumindest in einem geschätzten Budget, womit Du nun nicht vor dem Problem mit der Bank stehen würdest.
Es sei denn, Du hättest mit Deinem Architekten die Sache etwas locker angegangen, nach dem Motto:...reißen wir mal ab und schauen was dann kommt... Dann wäre dies sicherlich nachvollziehbar.
Trotzdem gibt es natürlich immer noch viele Dinge, welche tatsächlich erst nach der Demontage von Bauteilen erkennbar werden, auch wenn vieles im sichtbaren Bereich noch prima aussieht und je tiefer man sie freilegt, umso schlechter werden sie. Davor ist man, bei aller Vorsicht und Fachwissen, nie sicher und muss daher eine Reserve einplanen um nicht später eine Nachfinanzierung anfragen zu müssen.
Natürlich kommen dann auch solche Fälle zum Vorschein, wo man während der Bauphase noch entscheidet, lassen wir dies noch drin, oder erneuern wir es doch lieber? Auch dies sind dann ggf. Mehrkosten, welche am Beginn nicht vorgesehen und geplant waren.
Gruß vom Pfälzer