Ist das realistisch?

L

Lia

Guest
Hallo zusammen

Ich bin schon seit längerem fleissige Mitleserin. Nun wage ich mal meine erste Frage.

Seit Januar 06 sind mein Mann und ich am Sparen (früher gings leider nicht), um im Januar 09 unser Haus zu bauen. 1200.- bis 1400.- bringen wir pro Monat zusammen (haben schon drei Kinder und ich bin Hausfrau).

Zusammen mit der Pensionskasse hätten wir dann eine knappe Anzahlung, aber leider wäre gar kein Erspartes mehr übrig.

Jetzt meine Frage: Ist es überhaupt realistisch, den Bauzins und die fortwährend anfallenden Rechnungen während der Bauphase mit 1400.- pro Monat bezahlen zu können?

Oder ist das völlig Jenseits, - was meint ihr?

Bin leider totale Anfängerin /emoticons/default_ohmy.png .

Danke für eure Hilfe

Lia

 
hi lia

schön das du es gewagt hast und deinen ersten beitrag hineingeschrieben hast /emoticons/default_biggrin.png nur mut!

also wegen dem realistischen betrag müssen dir die grösseren rechner antwort geben, aber wegen dem mietbetrag während der bauphase kann ich dir nur sagen, dass dies alles von der bank übernommen wird. das gehört alles zum baukredit. zuerst wird das eigenkapital aufgebraucht, dann vom schuldbrief und am ende des baus wird ausgerechnet, was alles gebraucht wurde und davon wird dann die hypothek erstellt und du siehst, was es dich wirklich kostet.

ich weiss nicht, ob das überall so ist, im baselland ist das jedenfalls so.

ich hoffe, ich habe dir etwas gedient mit meiner antwort.

plant gut und realisiert, was euch wirklich wichtig ist. es ist schade, wenn man sich überschätzt und das budget sprengt und anschliessend auf alles andere ganz verzichten muss oder man das haus sogar fremd vermieten muss oder so.

ich drücke euch die daumen

liebe grüsse

josleepy

 
Hallo Josleepy

Danke für deine Antwort!

Ich glaub, ich muss mich einfach noch etwas gedulden und dann das Bauen aktuell wird, wird uns die Bank schon aufklären.

Ach, ich kann einfach fast nicht mehr warten:( . Wir wissen schon welches Haus wir wollen, haben das Land schon mündlich reserviert...jetzt fehlt "nur"

noch das Geld.

Da hoff ich halt schon sehr, dass ich in zwei Jahren nicht nochmals auf später vertröstet werde.

Jedenfalls nutze ich die Zeit, um mich hier im Forum etwas schlauer zu machen:) .

 
Hallo Lia

bei einigen Banken ist es in der Tat so dass die Baukreditzinsen und -gebühren in den Kreditbetrag aufgenommen werden und so einfach dein späterer Hypokredit höher wird.

Nicht vergessen darfst Du aber andere Kosten wie Errichtung des Schuldbriefes und das Grundbuchamt. Die Handänderungssteuer kann auch massig sein und ist noch nicht pberall abgeschafft. Dann kommen noch Erschliessungskosten sowie Ersatzabgaben für Schutzraume etc.

Also lieber rechtzeitig mal am zukünftigen Wohnort nachfragen und Euch vor bösen Überraschungen bewahren.

 
Grundsätzlich ist der Baukreditzins ja nicht höher als die spätere Hypothek, das Problem könnte sein dass ihr dann anstatt weiter Kapital anzusparen die 1400.- eben komplett für den Bau ausgeben müsst.

Vielleicht macht es in eurem Fall mehr Sinn ein bestehendes Haus zu kaufen, dafür vielleicht noch ein Jahr länger sparen und dann über die 3.Säule abzahlen, oder direkt über eine 3. Säule zu sparen, das spart noch zusätzlich Steuern.

@Booker, wie geht's bei euch vorwärts? Unser Haus ist verkauft, bis Ende Monat sollte der notarielle vertrag erledigt sein. Kommt doch mal vorbei solange wir noch in Flüh wohnen. Gruss.

 
Hallo booker

Ja, ich weiss, dass da noch einiges, wie z.b. Erschliessungskosten usw auf uns zu käme. Unsere finanzielle Vorstellung sieht so aus:

500 000 fürs Haus

150 000 fürs Land

100 000 für den Rest

Ich habe mir jetzt einfach noch Gedanken gemacht, weil unser Bankberater uns gesagt hat, dass da noch Rechnungen kommen werden, die nicht mit der Hypothek bezahlt werden können. Da hätten wir wie erwähnt, 1400.-pro Monat zu Verfügung.

Aber ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen, und mal bei der Gemeinde vorbeischauen. Wir wollten da sowieso demnächst mal hin, um abzuklären, ob wir unser Wunschhaus auch ohne grosse Veränderungen dort bauen können.

Werden dann gleich nach den Gebühren usw. fragen.

 
Hallo raycecile

Mein Sorge ist eben, dass die 1400/Mt für den Bau nicht reichen. Vom zusätzlichen Sparen hab ich nicht zu träumen gewagt.

Ein bestehendes Haus kommt für uns nicht in Frage, da wir, wenn wir schon alles investieren, ein Haus möchten, dass ziemlich unseren Vorstellungen entspricht und auch am gewünschten Standort steht.

Eine 3.Säule haben wir schon eingerichtet.

Mal sehen, obs in 2 Jahren klappt, sonst muss ich mich halt noch etwas in Geduld üben:219:

Aber vielleicht ists ja halb so wild:)

 
Puh, bei 750'000 CHF Baukosten muss doch einiges an Eigenmitteln zusammen kommen und auch der Lohn sollte wohl nicht so schlecht sein, um das finanzieren zu können.

Den letzten Franken würde ich aber nicht hergeben für die Finanzierung...

 
Ich möchte niemandem zu nahe treten aber 1400.- sparen für ein Eigenheim von 750t finde ich ziemlich knapp.

Die Ausgaben welche nicht durch die Hypothek gedeckt werden können sind die Gebühren für Notar, Grundbuch, Handänderungssteuer usw.

Speziell die Handänderungssteuer kann je nach Kanton noch kräftig einschenken, im Kanton SO 2,2 Promille welche hälftig geteilt werden, das wären in eurem Fall bei einem Kauf rund 8000.- ich glaube Zürich ist da ähnlich.

 
Hallo Lia,

ich bin Bänkler, also kannst mir sonst eine PN schicken, mit total

Anlagekosten, Eigenmittel, ca. Einkommen, dann mach ich Dir mal

ein Rechenbeispiel.

Wäre das okay für Dich?

 
Also bei uns werden sämtliche Kosten durch Baukredit/Hypothek gedeckt auch Kosten Notar, Handänderung, aufgelaufener Zins Baukredit etc. .

Wir hätten den Baukredit/hypothek auch noch höher haben können um eventl. Mehrkosten darin abzudecken.

Wir waren bei 5 verschiedenen Banken und bei allen war es das selbe.

Atina

 
Naja, da das Haus ja etwa 750'000 CHF kosten wird und ich mal annehme, dass man etwa 20% als Eigenmittel bringt, wären das ja immer noch 600'000 CHF Kreditbedarf. /emoticons/default_ohmy.png Und da muss man wohl einfach schauen, dass da die Tragbarkeit auch noch mitspielt.

Viele Banken rechnen ja mit 5 % Zinsen, dann 1% Amortisation und 1 % Unterhalt...

Das wären dann auch 30'000 Zinsen, 6'000 Amortisation und 7'500 Unterhalt, also zusammen eine jährliche Belastung von 43'500 CHF... Und das sollte ja nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens sein...

Naja, ich denke, dass man das einfach auch mitansehen muss, es geht ja nicht nur um die Eigenmittel /emoticons/default_wink.png

Aber das hat dir wohl Ragiba auch schon erzählt, wenn ich so die alten Beiträge anschaue...

 
Hallo maureen

Wir hatten zu Beginn ein ausführliches Gespräch mit dem Bankberater. Die Anzahlung würde keine 20% betragen. Wir sind keine Superverdiener, aber so schlecht ist der Lohn nicht, und mein Mann hat eine sichere Anstellung.

Die Tragbarkeit wurde uns ausgerechnet,-klar, die monatlichen Kosten wären sicher hoch. Aber wir sind bereit, so viel zu bezahlen, da uns ein Eigenheim sehr viel bedeutet. Auf Ferien zu verzichten z.B ist für uns kein Problem,- die letzten waren sowieso die Flitterwochen und die sind schon ein Weilchen her /emoticons/default_smile.png

Der Bankberater meinte, es würde so knapp reichen.

Aber nun hab ich halt doch etwas Zweifel.../emoticons/default_additional/70.gif

 
Hallo Ragiba

Wollte nur schnell nachfragen, ob du die PN bekommen hast, da ich nicht weiss, obs geklappt hat mit abschicken.

Die PN wird immer noch im Postausgang angezeigt. Muss ich da nochmals irgendwo auf "Abschicken" klicken?

 
Hallo Lia

Smile..jetzt mische ich mich auch noch ein /emoticons/default_smile.png .. sag, ihr würdet nicht auf 20% kommen und Eure Bank meinte, dass es ok sei? Habt ihr denn eine hohe Tragbarkeit?

Ich werde ganz ehrlich zu Dir sein: Ich finde es toll, dass ihr vom Eigenheim träumt und ich möchte es Dir nicht ausreden, aber ich finde es ganz wichtig, dass ihr Euch es gut überlegt und Euch proffessionell von einem unabhänigen Berater beraten lasst (nicht von einem GU oder einer Bank). Wir vom Geschäft empfehlen immer das VZ (Vermögenszentrum) und finden alle, dass das so ausgegebene Geld sehr gut investiert ist. (Ich gehöre nicht zum VZ und bekomme auch kein Geld dafür, dass ich das hier schreibe).

Du musst wirklich einfach gut rechnen. Berechne auch, dass beim Haus auch immer mal Wünsche aufkommen, z.B. ein neuer Schrank, weil der alte nicht passt etc. und auch für das sollte eine Reserve da sein. Wie auch für unvorhergesehene Dinge, wie teure Zahnarztrechnungen etc. Es wäre sehr schade, wenn ihr ganz knapp ein Haus kauft und es dann nicht halten könnt.

Ich persönlich finde es auch nicht ideal, wenn man für das Haus auf Ferien verzichten muss...während der Sparphase: ok! Aber wenn man im Haus wohnt und auch wenn das wunderschön ist, eine Auszeit mit Ferien tut trotzdem mal der ganzen Familie gut und ich würde so planen, dass Du jeden Monat einen Betrag für die Ferien auf die Seite legen kannst.

Noch zur Finanzierung: Verwendet ihr zusätzlich zum Ersparten noch Gelder aus der Pensionskasse?

Grüssli leila

 
Hallo Ragiba

Wollte nur schnell nachfragen, ob du die PN bekommen hast, da ich nicht weiss, obs geklappt hat mit abschicken.

Die PN wird immer noch im Postausgang angezeigt. Muss ich da nochmals irgendwo auf "Abschicken" klicken?
Hallöchen Lia

nein ist angekommen, werd Dir gleich ne Antwort schicken

/emoticons/default_biggrin.png

 
Hallo Lia,

wenn der Wille gross genug ist, gibt es meist auch irgendwelche Wege... Ich hoffe jedenfalls, dass es für euch klappt.

Grundsätzlich problematisch ist natürlich immer, wenn sich sowohl Eigenkapital als auch Einkommen im unteren Bereich der Tragbarkeit bewegen. Dieses Problem gab es Ende der 90er Jahre als die Zinsen explodierten, das in einer Phase, wo die Banken in den 80ern immer frivoler finanzierten (bis teilweise 100% und darüber!!! -> für Möbel etc.). Da hat es sehr vielen Leuten "den Deckel gelüpft".

In eurem Fall wäre eine langfristige Festhypothek wohl die planbarste und sicherste Finanzierung (die Hypozinsen bleiben gleich - momentan verhältnismässig tief !!! - über Jahre). ICh spreche hier von 10 bis 15 Jahren Dauer. Somit könntet ihr auch ruhig schlafen. Grösster Nachteil an den Festhypotheken ist die faktische Unkündbarkeit (respektive nur mit riesen Verlust) in Notfallsituationen (Todesfall, Scheidung, Arbeitsplatzverlust...). Wählt ihr hingegen ein variables Modell, so müsst ihr jederzeit mit einem Zinsanstieg rechnen (man weiss nicht, was in 5 oder 10 Jahren los ist).

Ausserdem würde ICH die Pensionskassengelder nicht aus der Pensionskasse entfernen, sondern als der Bank als Sicherheit geben (verpfänden), damit man höher als 80% belehnen kann. Dies aufgrund der Tatsache, dass bei sehr vielen Pensionskassen ein Vorbezug einen argen Einbruch in der Risikodeckung (Invalidität, Tod) bewirkt! Wenn also jemandem etwas passieren sollte, so wäre die resultierende Rente sehr viel geringer!

Ich hoffe, ein paar gute Anregungen zum Thema geliefert zu haben.

Liebe Grüsse und viel Glück

Dominik

 
Ich finde die Überlegungen meiner Vorredner sehr sinnvoll, es nützt nichts auf ALLES zu verzichten, um dann ein Haus zu bauen. Es kann immer wieder mal etwas Unvorgesehenes passieren, was viel Geld kostet.

Also bei den Tragbarkeitsberechnungen kommt man eigentlich meist nicht so rosig weg, v.a. wenn nur einer alleine Geld verdient...

Und wenn man die Pensionskasse verpfändet, muss man ja nicht zusätzlich noch 20% EK haben, ich finde die Verpfändung mit Blick auf die Zukunft eigentlich schon noch gut.

Aber das ist natürlich letztlich eure Entscheidung (und die der Bank)... Ich finds natürlich für jeden schön, wenn er sich diesen Traum erfüllen kann /emoticons/default_wink.png

 
An alle:

Ganz lieben Dank, für eure ehrlichen Antworten!

Bin froh, um jeden Gedankenanstoss!

leila

Ja, die Einrichtung ist da natürlich nicht miteinberechnet. Das Musterhaus haben wir aber schon besichtigt, und die Grundausstattung an Möbeln sollte auch im neuen Haus passen.

Die Beleuchtung scheint mir im Innenbereich das Wichtigste zu sein, das nach dem Bauen noch auf uns zu kommen würde. Vorhänge (Rollläden im Hauspreis enthalten) und Bilder müssen ja nicht grad am ersten Tag hängen. Bin da irgendwie zuversichtlich./emoticons/default_smile.png

 
Hallo Dominik

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Die Überlegung wegen der Pensionskasse habe ich bis jetzt vor mir hergeschoben, dachte, ich könne mich ja dann damit befassen, wenns soweit ist.

Muss darum gestehen, dass ich da noch nicht so durchblicke.

Hab mich bis jetzt einfach mal drauf verlassen, dass wir die leerräumen können (haben ja noch genug Zeit, diese wieder aufzufüllen).

Wie sieht denn die Anzahlung aus, wenn die PK bei der Bank verpfändet ist? Und wie läuft das nachher weiter?

 

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