Kellerdecke isolieren unten oder oben?

mischu860

Mitglied
28. Sep. 2011
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Hallo Zusammen.

Ich habe mal eine Frage für die Bauphysiker etc. unter uns.

Was ist bei meinem Hausaufbau schlauer?

Kellerdecke oben oder unten isolieren.
(Ich habe später vor auf FBH zu wechseln. Termin ist jedoch noch nicht klar. Kann gut noch 3-4 Jahre dauern.)

U-Wert ist: ca. 2,6

U-Wert soll <= 0,25

Möglichkeiten:

- Wenn ich oben Isoliere lasse ich die gesamte Kellerdecke kalt. (schneller warm, weniger wärme gespeichert)

- Wenn ich von unten isoliere (mehr wärme gespeichert trägere Erwärmung der Räume)

Fakt:

- Was ich aber immer Habe ist die Kältebrücke beim Auflager der Kellerdecke auf die Massivbetonwand vom UG.

Frage:

- Verliere ich beim unten isolieren Mehr Energie da ich immer Wärme durch die Bodenpaltte verliere oder ist es möglicherweise sogar besser da ich eine längere Phasenverschiebung habe bei forschen Temperaturveränderungen?

Was mir auch noch wichtig ist ist die maximale Aufbauhöhe. U-Wert von <= 0,25 erreiche ich mit 8cm Swisspor PUR Alu. (lambda 0,21)

Zum Abschluss dachte ich an 1,2cm Gipskartonplatte damit ich auch was befestigen kann und das ganze weiss ist.

Das ganze mit dübeln ohne Kleber an der Decke mechanisch befestigen.

Oder gibt es möglicherweise  eine fertige Isolationspaltte mit einer Massivseite womit ich nicht höher als ca 9cm komme um trozdem <= U-0,25 zu erreichen.

Der Keller ist ohne Isolation 2,10m Hoch. Kleiner als 2 Meter sollte das Ganze nicht werden.

Im Anhang ist der Schnitt vom Haus. (BJ 1954)

Hier noch ein Link zum U-Wert Rechner.

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/index.php?&d0=2&mid0=5777&d1=10&mid1=12&d2=8&mid2=1133&l2=0.021&d3=1.2&mid3=229&bt=5&T_i=21&RH_i=55&T_e=10&RH_e=70&outside=4&name=Kellerdeckenisolation_LW7

Gruss Mischa

Isolationsaufbau unten.png

 
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Hallo mischu 860

Auf den ersten Blick sieht das nicht ganz falsch aus. Aber ohne Ortsbegehung und Kenntnis der Gebäudegeometrie werde ich keine bauphysikalische Aussage machen. Dies ist auch nicht kostenlos zu erhalten. Um genau Aussagen zu machen muss man Rechnen und etwas kostenintensivere Programme einsetzen. Der U-Wert Rechner kann keine Wärmebrücken beurteilen und rechnen. Dies ist bei so einer Massnahme aber zwingend notwendig.

Gruss Bauprofi

 
Noch nichts....

Ich werde aber fast sicher von unten her dämmen da das EG noch nicht renoviert wird.
Dabei bin ich noch auf ein schlaues Alternativprodukt gestossen mit lambda 0.022 (kingspan kooltherm K10) Somit erreiche ich auch einen U-Wert von 0.25 mit 10cm Isolation.

Eine PUR Platte die an die decke gedübelt oder geklebt werden kann und einfach verputzt werden kann.

In der Schweiz kaum zu finden aber zum Beispiel über den bausep.de erhältlich und wird sogar in die CH geliefert.

Mühsam ist nur das versetzen der ganzen Stromverteilungen lampen etc. die an der zuoberst an der Wand hängen.

Gruss Mischa

 
Abschlussbericht:

Ich habe mich für Swisspor PUR Premium entschieden. (lambda Wert 0.020, mit Stufenfalz)

Isolation von unten her.

Das ergibt einen theoretischen gesamt U-Wert von ~ 0.236 mit nur 8cm.

1. Sämtliche Stromverteilungen/Leitungen/Lichter entfernen.

2. Isolation von unten anbringen mittels mechanischer Befestigung (Plastikdübel).

3. Teilweise Abschlüsse mit etwas Bauschaum verfüllen damit es dicht ist.

4. Sämtliche Stromleitungen wieder anbringen.

Der Keller ist nun richtig goldig, und hat keine feste Oberfläche mehr. Stört aber überhaupt nicht. Die Leitungen und Lichter halten auch so mit genug langen schrauben.

Gesamthaft habe ich ca. 73m2 Netto isoliert. (Grundriss ist 100m2 Brutto).

Der Boden ist definitiv Wärmer geworden und im Keller ist es nun auch wirklich unangenehm kalt!

Zum Verbrauch kann ich nicht viel sagen da noch kein Winter vorbei ist und im gleichen Jahr noch die Aussenwände isoliert wurden sowie die Heizung ersetzt.

Der U-Wert von 0.25 wollte ich zwingend erreichen wegen den Förderbeiträge.

Würde ich es wieder so machen?

Sofern es nicht im oberen Geschoss eine Gesamtsanierung auf Fussbodenheizung gibt; ja.

Wenn man die auf Fussbodenheizung umbaut; nein. Dann lieber soviel wie möglich oben drauf isolieren.

Mit etwas Rabatt und den Förderbeiträgen belief sich die Gesamtinvestition nur auf ca. 1'850chf. Das ist aus meiner Sicht ein sehr gutes Kosten / Nutzen Verhältnis!

Schon nur weil wir uns wirklich immer die Füsse abgefrohren haben auf dem komplett durchgehenden Massivboden im Gang, WC und Küche.

Beste Grüsse

Mischa

 
Hallo zusammen

Ich erlaube mir, mit meiner Frage in das bestehende Thema einzusetzen. Ich möchte ebenfalls in unserem alten Haus (Baujahr 1945) die Kellerdecke in der Waschküche (später dann im ganzen UG) neu isolieren. Aktuell sind weisse Sagexplatten mit einer Dicke von 4 cm aufgeklebt. Diese möchte ich herunter nehmen und eine neue Isolation anbringen. Das Problem ist noch, dass die Elektrik auf Putz montiert und die Stromschächte genau unter die bestehenden Platten (siehe Fotos) angebracht wurden. Ich möchte sie aber nicht alle abschrauben und tiefer wieder anschrauben; auch weil ich Angst habe, dass ich auf einmal zu kurze Stromkabel haben könnte. Das andere Problem sind die bestehenden Abwasser und Wasserleitungen (siehe Fotos), welche z.T. auch nur knapp unter den bestehenden Sagexplatten angebracht worden sind und welche ich ganz sicher nicht neu legen kann. Bei einer neuen Isolation müssten diese Leitungen z.T. unter die Isolation oder irgendwie eingepackt werden.

Was habt ihr für Vorschläge? Soll ich Dämmplatten ankleben oder soll ich mit eine Holzlattung anbringen und dann Dämmplatten dazwischen eindrücken und anschliessend eine Gipskartonplatte oder eine MFD-Platte anschrauben? Meine Ziele: die bestehenden Strom- und Wasserleitungen nicht versetzen und eine zeitgemässe (von der Dicke her) Dämmung. Danke für eure Antworten.

IMG_00000324.jpg

IMG_00000326.jpg

 
Perimeter platten mit einer Unterschicht aus Pharmazell die für eine glatte Untersicht der Decke sorgen.

Das ist schon besser als diese Sagexplatten.

Perimeter hat auch einen besseren Dämmwert als Styropor oder Mineralwolle bei gleicher oder ungefährer Stärke.

Hatte das oft bei Dämmung von Kellerdecken gesehen wenn die Kellerräume ohnehin schon sehr niedrig sind.

Wasserrohre sollten gegen Schwitzwasser isoliert werden.

Und die Fenster mit der Einfachverglasung sollte man auch mal erneuern.

Gruß Strippe

 
Hallo Strippe

Danke für deinen Tipp. In welcher Dicke würdest du den die Platten wählen? Es handelt sich um einen ungeheizten Keller ohne direkten Zugang ins Haus. Dies ist auch der Grund, wieso wir die Fenster derzeit nicht auswechseln, weil es wohl keinen Sinn machen würde. Die Wasserleitungen sind übrigens isoliert, denn diese wurden dieses Jahr alle erneuert. Nur die Kaltwasserleitungen sind nicht isoliert.

Meinst du mit "Pharmazell" nicht Fermacell? Das würde heissen, ich bräuchte die Platten nach dem Aufkleben nicht mehr zu behandeln?

 
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Hallo Paetsip

Sicher hat Strippe Fermacell-Platten gemeint... wenn einem der Baustoff nicht geläufig ist, so ist es die Schreibweise dann evtl. auch nicht.

Wäre durchaus eine gute Wahl, aber die Platten kannst Du nicht einfach auf eine geklebte Dämmplatte nochmals unterkleben... das wird leider nicht funktionieren.

Fermacell- oder Gipskartonplatten müssten grundsätzlich bei Deckenbekleidungen auf einen Lattenrost geschraubt werden. Wenn Du den machen möchtest, dann kannst Du die Platten auch entsprechend verwenden. Allerdings müsstest Du dort zumindest die Stösse und Schrauben (-löcher) passend verspachteln... und dann am einfachsten weiss streichen.

Wenn Du etwas kleben möchtest....dann nimm einfach eine harte Dämmplatte. Die kannst Du am Ende auch einfach (sieht sauberer aus) mit einem Systemspachtel überziehen...  und/oder auch nicht, weiss steichen. Dabei ist es im Keller ja nicht so wichtig, dass dies ein glatter "Verputz" würde... als Laie ist da auch eine etwas rustikalere Version erlaubt.

Im Idealfall solltest Du alle Leitungen und Rohre (zumindest die Leuchtstofflampen) unter die neue Dämmung packen. Wenn Dir der Aufwand zu gross ist, dann musst Du in diesen Bereichen eben die Dämmung schwächen und weniger dick einbauen. Hier gälte dann aber möglichst, so wenig als möglich weniger...

Elektroleitungen kannst Du auch, sofern man sie nicht wirklich um das entspr. Mass versetzten/verlängern könnte, einfach durch eine Verteilerdose trennen. An diese Dose kommst Du dann ja immer wieder dran... das ist also technisch, wenn erforderlich, kein Problem.

 
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Hallo Paetsip

Sicher hat Strippe Fermacell-Platten gemeint... wenn einem der Baustoff nicht geläufig ist, so ist es die Schreibweise dann evtl. auch nicht.
Hallo Pfälzer und Paetsip.

Ich meinte auch Fermacell-Platten damit, aber in der Norddeutschen Ausdrucksweise: "Pfarmazell" wird ein Wort auch gerne mal so geschrieben wie es ausgesprochen wird.

(Worte in Schweizerdeutsch werden ja auch anders geschrieben).

Aber mal auf dem Baustoff zurück zu kommen, es gibt soweit ich weis Isolierplatten aus Perimeter die mit Fermacell-Platten in einer Einheit verbunden sind und die man mit sogenannten "Tellerdübeln" an die Decke befestigen kann, gesehen hatte ich das mal in einer Sanierungsbaustelle. Dort musste ich auch Leuchten an diese Platten befestigen was man mit sogenannten Schneckendübeln oder auch Speed-Dübel macht. Auch das wäre in diesem Fall mit der Leuchtstofflampe wie auf dem Foto zu sehen ist,  machbar.

Natürlich geht es auch mit einer Lattenkonstruktion wie Pfälzer schon beschrieb.

Frohes neues Jahr.

Strippe

 
Hallo Strippe

Du meinst dann sicherlich die Kellerdecken-Dämmelemente..... das geht natürlich auch. Die werden dann eben auch gedübelt und nicht geklebt.

Es ist dann letztlich eine Frage des Könnens... oder Hilfen beim anbringen. Wenn man schon dämmt, sollt man sicher eine Dicke von 120 mm wählen....durch die dann eben auch gebohrt und geschraubt werden muss. Wenn das relativ eben/gerade werden und bleiben soll, sicherlich 3-4 Mal je Platte (100 x 50 cm). Die Decke muss also vorgängig, falls sie es nicht wäre, geebnet werden. Das hängt dann wiederum von der Situation vor Ort ab...  wenn die Unterseite relativ grob und uneben wäre, dann fällt der Ausgleich via Lattenrost meist einfacher aus.. man hat Zeit und kann später, je nach Wahl der Dämmung, bzw. deren Anordnung, auch die dünneren Platten leichter (schneller) anschrauben.

 
Vielen Dank für Eure Antworten bisher. Ich muss mir noch genau überlegen, welche Variante ich wähle.

Noch zwei andere Fragen:

  1. In den restlichen Kellerräumen haben wir keine Betondecke sondern Balkenlage. Auch dort habe ich aktuell eine Isolation mit 4cm Styropor. Was wäre hierzu die bessere Alternative? Macht es Sinn, wieder eine andere 4cm Isolation anzubringen oder ist das Geld heraus geworfen? Ich kann kaum dicker isolieren, weil die Bälken, welche an den Balken selber angebracht sind, nicht höher als 4cm sind.
  2. Wieso genau wird jeweils eine Dampfbremse angebracht? Ich frage, weil ich mir überlege, eine solche auch unterhalb der Deckenisolation anzubringen. Oder macht das gar keinen Sinn? Wenn ich es mir genau überlege, macht eine Dampfbremse nur sinn, wenn unterhalb ein beheizter Raum ist und somit Wärme steigen kann. Bei mir im Keller also nicht notwendig. Stimmt das?
Noch eine Anschlussfrage, falls das jemand so pauschal beantworten kann: Wo spare ich mehr Heizenergie ein? Bei der Isolation der Kellerdecke oder des Estrichbodens? Ich meinte beim Estrichboden, auch wieder wegen der steigenden Wärme.

Danke für Eure Hilfe und einen schönen Abend

 
Guten Morgen.

Estrichboden!

Ist auch viel einfacher. Bitte alles schön vollstopfen und eine gute deckentüre verbauen. Das ist i.d.R. eine riesen energieschleuder. Vorallem weil sie undicht ist.

Lasse ich aber sein, da ich das dach auf fordermann bringen werde und den estrichboden rausreisse...

Attika stil...

Mach aber beides! Und pass auf das dir keine marder, mäuse oder vögel in die neue isolation rein gehen.

Gruss mischa.

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Hallo

Einmal mehr hole ich hier ein ganz altes Thema aus dem Nirvana zurück.

Ich habe ein unisolierter Technikraum im Erdreich, darüber im EG mein Büro mit Fussbodenheizung. Gerne würde ich die Decke des Technikraumes isolieren. Wie das in einem solchen Raum halt so ist, habe ich dort etliche Leitungen, Rohre, Anschlüsse, etc. so dass eine 100% verlegte Dämmung fast nur möglich ist, wenn ich diese abhänge. Das will ich aber nicht, weil mir sonst die Decke zu tief ist.

Darum: Macht es Sinn, wenn ich die Decke zu 80% isoliere? Mir ist schon klar, dass dies alles andere als ideal ist. Ich frage mich einfach ob das besser als nichts ist, oder ob ich es in diesem Fall gleich ganz sein lassen kann.

 
Bin jetzt nicht Bauphysiker, aber bin der Meinung, dass wenn es dir nur um die Energieverluste geht, jegliche Dämmung einen positiven Einfluss hat. Ist schlussendlich halt ein inhomogenes Bauteil, aber wenn du 80% dämmst, hat 80% der Deckenfläche einen besseren U-Wert, sprich weniger Wärmedurchgang.

 
Wir konnten zur Werkstatt auch nur ca. 3/4 der Fläche dämmen, aber wir meinen, es hat sehr wohl Einfluss auf die Raumtemperatur. 

 
OK, danke für die Rückmeldungen. Ich war auch der Meinung, dass dies besser als nichts ist. Aber man weiss ja nie... Ich werde demnach die Decke isolieren soweit es möglich ist.

 
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