Hallo zusammen! Hallo Pfälzer!
Erstmal herzlichen Dank, wie du dich hier im Forum reinkniest. Da meine Ehegattin ebenfalls eine "fast" Pfälzerin ist (Region Schwetzingen), sind mir Deine Beiträge besonders sympatisch!
Iona, aka Siegi
Hallo Iona,
das lese ich besonders gerne.
Schwetzingen, gut das ist noch sehr, sehr nahe daran, ein paar Meter Landschaft und das bisschen Rhein dazwischen, das lasse ich doch gerne als "Fast-Pfälzerin" durchgehen. Grüße Deine Frau recht herzlich von mir.
Nun zu Deiner Frage. Da hast Du ja schon einiges im Haus gemacht, bzw. machen lassen. Bei den Schlafzimmer-Rollladenkästen besteht, je nach Breite, durchaus die Möglichkeit sie nachträglich noch stärker zu dämmen (womit sie dann wieder einige Jahre bleiben können), notfalls, wenn auch die Rollläden schon ein gewisses Alter hätten, tausche die Walze mit Lager und den Panzer aus. Es gibt ja in der Profilstärke und Höhe kleinere Abmessungen der Lamellen, welche sich dann natürlich dünner aufrollen lassen und somit Raum für zusätzliche Dämmung geben! Habe ich gerade bei Sanierungen schon öfter ausgeführt.
Nun zu den Heizleitungen, die wie Du schreibst, wohl etwas wild oder kreuz & quer "unter der Kellerdecke" montiert bzw. abgehängt sind. Wenn diese auch noch aus den 60er Jahren stammen, dann würde ich mir ggf. deren Austausch innerhalb der zugänglichen Verlegung im Keller überlegen? Bei dem vorigen Thema von maison ging ich davon aus, dass es sich ggf. um einzelne Leitungen handlen könnte.
Wenn sie wirklich kreuz & quer verlegt sind, dann wir die Anarbeitung mit Dämmplatten eine fürchterliche Quälerei und steht evtl. hinsichtlich der Merhkosten in keinem rechten Verhältnis zum Nutzen. Eine einzelne Leitung kann man einfach in die Dämmung integrieren, aber wenn diese viele sind, dann sollte man dies eigentlich nicht machen.
Dann wäre vorrangig "Ordnung" unter der Decke zu schaffen damit die restliche Deckendämmung dann flächenbezogen ausgeführt werden könnte. Wenn Du nur kleine Streifen schneiden und anbringen müsstest, dann wäre das ein riesiger Aufwand und würde auch die Gefahr von Fehlern nicht ausschließen, welche man ja später nicht mehr sehen würde.
Also nochmals prüfen ob dies wirklich so wild ausgeführt ist?
Die Rohrleitungen aus den 60ern wurden oft auch in der Schwerkraftversion ausgeführt, was bedeutete, dass die Vorlaufleitungen alle steigend und die Rücklaufleitungen alle fallend verlegt wurden. Also im Gefälle. Somit wäre dann nirgends eine gleichmäßige Höhe für die Dämmplatten gegeben. Heutzutage ist dies mit den Umwälzpumpen nicht mehr nötig, womit man die alten Leitungen ohne weiteres erneuern könnte.
Wenn möglich, kann man bei dieser Gelegenheit eine gebündelte Rohrleitungsführung anstreben, was die Dämmung stark vereinfachen würde. Auch sind die Verteiler selbst schon mit einem Wärmedämm-Mantel versehen, was auch hier die Wärmeverluste stark vermindert.
Rohleitungen sollte man möglichst auch separat isolieren. Die direkte Ummantelung ist die beste Gewähr für einen minimalen Wärmeverlust. Wenn dann immer noch eine Leitung im Weg ist, dann kann man sie, inkl. der Rohrdämmung in die Deckendämmung integrieren. Wenn kleine Ecken problematisch wären, dann kann man auch mal die Rohrdämmung entfernen, aber nicht generell!
Die Hitze der Vorlaufleitungen macht dem Styrodur nichts. Es sind ja meist nur 60 -70° C.
Wandabschlüsse brauchst Du nicht abzukleben. Du hast ja keine Dampfsperre wie bei einer Dachdämmung mit Mineralwolle. Nein, hier solltest Du passgenau die Deckendämmplatten zuschneiden und ggf. entstehende Lücken mit Bauschaum füllen. Diese sollten aber möglichst klein sein.
Am Schluss kannst Du die Deckenplatten nochmals überspachteln und dann die Ränder mit Acryl ausfugen. Und wenn Du möchtest, die Fläche mit einem Abrieb oder Anstrich versehen.
Leitungskästen oder besser gesagt "Schächte" kann man natürlich auch machen, dann geht es etwas grober mit der unteren Dämmplatte zu arbeiten, aber das Ziel sollte immer sein, die Wärme dort zurückzuhalten wo sie austritt. Das wäre dann das Rohr.
Der "gewollte Verlust" und somit die Erwärmung der Betondecke innerhalb der "Schächte" ist dann leider nicht kontrollierbar. Zumal Du darunter die Dämmung, wohl aus Platzgründen, in ihrer Stärke halbieren müsstest. Also wäre dies wieder ein Schwachpunkt.
Es ist für mich halt immer schwer, aus der Ferne zu beurteilen, was vor Ort, gerade in solchen Sanierungsfällen am einfachsten und passendsten wäre. Wenn die Rohrleitungen noch nicht erneuert wurden, würde ich persönlich dies vor einer Deckendämmung zuerst in Angriff nehmen. Es wäre doch schade, wenn man nach kurzer Zeit die Decke wegen Rohleitungssanierungen wieder entfernen müsste.
Die Rohrleitungen selbst kann man eigentlich auch gut in Eigenleistung dämmen. Ist nicht besonders schwer, dauert nur ein paar Stündchen. Oder war dies eh schon so geplant und die 1.600 Franken waren nur für das Material gedacht?
Die Gefahr von Kondensat besteht innerhalb der "Schächte" meist nicht. Eher wird es so sein, dass sich die Kaltwasserleitung erwärmt und Du kein "kaltes" Wasser mehr hast. Das Kondensat bildet sich in der Regel an Kaltwasserleitungen welche völlig frei im Raum verlegt sind und an diese pötzlich Warmluft gelangt.
Ein Beispiel dafür ist meist die Hauptwasserzuleitung von der Gemeinde, im Sommer ca. 14-18° kalt, an welche durch Raumöffnungen plötzlich 30° warme Außenluft strömt. Dabei bildet sich meist schnell Kondensat auf der Kunststoffleitung und es tropft. Bei Metallteilen und Rohren natürlich ebenso. Oder ein weiteres Beispiel ist das Haus-Wasserwerk (Pumpe) welches aus der Zisterne das kalte Regenwasser, evtl. über die Garage oder einen Kellerraum, in den Garten befördert. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum kühlt die Pumpe mit Anschlussleitungen stark ab und es "tropft" überall munter vor sich hin.
Ist etwas lang geworden, aber für eine "Fast-Pfälzerin", bin ich doch gerne bereit noch ein paar Anschläge anzuhängen. /emoticons/default_biggrin.png
Gruß vom Pfälzer.