Hallo atina
ich beantworte auch gerne Deine Frage, nach besten Wissen & Gewissen.
Die Dampfsperre (meist PE-Folie) ist zwingend erforderlich für den Dachausbau oder in der Holzständerbauweise. Hier wird das "Dämm"-Material, also die Mineralwolle, vor der Aufnahme von Feuchtigkeit (diese saugt sich damit nähmlich voll, was ein Verlust der Dämmeigenschaft eintreten lässt) verhindert! Zudem wird durch die seitliche Verklebung auch die Luftdichtigkeit gewährleistet. Feuchte Mineralwolle oder Hölzer führen, früher oder später, zu ordenlichen Baumängeln.
Im Kellerbereich ist so eine Dampfsperre aber nicht zwingend erforderlich. Über, oder unter, der Dämmplatte auch nicht abringbar! Bei einer guten Dämmung und normalen Kellerräumen sollte sich daher kein Nachteil einstellen.
Falls aber gewünscht, gibt es natürlich auch hierfür Lösungen:
Die einfachste wäre, auf die fertige Dämmung mit Spachtelung, einen Kunstharzputz aufzubringen. Der ist kaum atmungsaktiv und hält so die Feuchtigkeit unter der Decke. Eine kleine Körnung, ca. 1mm, sieht auch noch gut aus
Die BESTE und einfachste, weil mit dem zuvorbeschriebenen Aufbau fast identisch, wäre die Verwendung von Dämmplatten mit einer Alukaschierung! Die bereits aufgebrachte Alu-Folie übernimmt dann die Funktion der Dampfsperre. Die überstehenden Ränder werden jeweils auf der nächsten Platte verklebt. Am Ende ist die Decke lückenlos dampfdicht.
Dies verwendet man aber meist nur bei Innen-Schwimmbädern, in denen ja permanent eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Sinn könnte es auch geben, bei Garagen im Keller, insbesondere wenn diese auch beheizt werden! Hier entsteht ebenfalls durch Motorwärme, Raumheizung und im Winter etwas "Schneematsch" eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Dies kann aber in der Regel die Speicherfähigkeit der Wände und eine gute Lüftung (alleine) wieder ausgleichen.
Wichtig wäre es bei beheizten Räumen, über denen zum Beispiel eine Loggia oder Balkon/Terrasse (typisch über Erkern) zum "Freien" führt. Nur wird hier die Dampfsperre über dem Beton, in Form einer Bitumen-Schweißbahn, unter der Dämmung an-bzw. aufgebracht.
Beachten solltet Ihr aber, dass bei der nachträglichen Anbringung, der Kellerraum ausgetrocknet ist. Nicht die Restfeuchte in der Decke nun noch einschließen! Sie sucht sich dann "andere Wege".
Dies könnt Ihr vorher auf einfache Art und Weise, "grob" überprüfen!
Wie? Klebt dazu eine gute PE-Folie, ca. 50*50 cm, mit dichten Klebebändern unter/an die Decke. Diese hängt dann etwas durch. "Beschlägt" sie nun auf der Oberseite, ist noch genügend Restfeuchte im Beton! Funktioniert auch, im Groben, beim Unterlagsboden (bei uns Estrich genannt).
Viel Spaß bei der Planung.
Gruß vom Pfälzer