Komfortlütung - wie teuer? heute absolut ein Muss?

>Ganz essentiell ist allerdings, dass eine KWL professionell

>und korrekt geplant und auch implementiert wird

mit welchen planerkosten ist für eine KWL in etwa zu rechnen?

das kommt ja bei den 20k noch hinzu, oder?

oder machen das gewisse KWL-lieferanten bei abnahme teilweise kostenlos?

und welches sind die hauptsächlichen risiken, die man sich bei schlechter planung aufhalsen kann?

 
Hallo smart

Im Forum sind genügend Beiträge zu schlechter Ausführung vorhanden.

klöti

 
Wir haben die Komfortlüftung in unserem Doppel-Single-Haus, wohlverstanden beide Wohnungen haben ein eigenes Gerät das der Abluft die Wärme entzieht und der Frischluft zufügt, wenn also eine Wohnung wegen Ferien nicht bewohnt, kann abgeschaltet werden. Jetzt sind wir daran jede Wohnung in ein STWG umzuwandeln, Wohnung + Boden je 50/50, es soll nie ein Problem geben wenn einer von uns nicht mehr ist.

Einzig die Luftfeuchtigkeit muss mit Beobachtung unter Kontrolle gehalten werden. Meine Wohnung hat Aquarien, also Verdunstet einiges an Wasser. Was auch ein Aspekt ist, Haus muss "Luftdicht" sein, keine Katzentür, keine Fensterlüftung oder wenn man es nicht lassen kann, wirklich KURZ! Schlafen mit geschlossenen Fenstern, ist für uns kein Problem, da die Luft nie als verbraucht wahrgenommen wird. Kanton gibt einen Betrag für Minergiehaus wenn Minergiezertifizierung vorhanden! Wir haben das gemacht, weil in wenigen Jahren wird das sowieso vermehrt aufkommt. Wir sind an Dorffernheizung angeschlossen, einen zusätzlichen Speicherofen mit Wärmespeicher in Stein ist ebenfalls vorhanden, so kann ev. massiven Aufschlägen von der Gemeinde ausgewichen werden. Nur der Anschlusswert in KW wird berechnet, wenn kein Wärmeverbrauch ist.

Wir haben auch für Wasser und Fernwärme für jede Wohnung einzeln Zähler einbauen lassen, die sind in der Zuleitung im Keller installiert. Auf dem Dach sind Wärmespeicher installiert für Warmwasser.

Zudem eine Entsalzungsanlage, weil die Wasserhärte zu hoch ist über 26 fr. Grad. Alles rechtzeitig überlegen, dann kann es in den Baukredit und später in die Hypothek übernommen werden. Keine Service Verträge, handwerkliches Können vorausgesetzt, bin mit Handwerker von Klima / Lüftung / Service, im Haus zusammen.

 
Zuletzt bearbeitet:
>Ganz essentiell ist allerdings, dass eine KWL professionell

>und korrekt geplant und auch implementiert wird

mit welchen planerkosten ist für eine KWL in etwa zu rechnen?

das kommt ja bei den 20k noch hinzu, oder?

oder machen das gewisse KWL-lieferanten bei abnahme teilweise kostenlos?

und welches sind die hauptsächlichen risiken, die man sich bei schlechter planung aufhalsen kann?
Gratis gibt's nix. Aber die Planerkosten sind (sollten) in den 20k bereits enthalten sein (war bei uns so). Auch enthalten sein sollte die Inbetriebnahme und genaues Einmessen aller Räume inkl. Einmessprotokoll.

Zu den Risiken gibt's viele Beiträge hier im Forum. Was mir spontan grad in den Sinn kommt sind: Falsch dimensioniertes / plaziertes Aggregat, falsch dimensionierte Rohre / Verteiler (-> hoher Druckverlust, erhöhter Stromverbrauch, Lärm), ungenügende Anzahl Rohre, falsche Plazierung der Öffnungen im Raum, inkorrekte Überströmöffnungen zwischen Räumen, inkorrekte Gesamtluftvolumen, inkorrekte Luftvolumen per Raum (zuwenig ist falsch, zuviel ist falsch), falsche Verrohrung von Frischluft- und Aussenluft-Rohren (Isolierung, Ansaughöhe, Dimensionen), falsche / ungeeignete Filter in Frischluft oder Abluft, etc. ... Liste nicht abschliessend ...

Grundprinzip beim Hausbau sollte sein: Lüftungsrohre haben Priorität, danach kommen Wasser- und Heizungsrohre.

 
Ich war gestern auf der WOHGA und der nette Herr von einer KWL-Hersteller hat von 4'000kWh Einsparung pro Jahr als Mittelwert gesprochen.

Lass den Wert mal unkommentiert stehen...

 
So eine Angabe erscheint mir als hochgradig unseriös. Absolute Angaben können sowieso nicht gemacht werden als "Mittelwert". Denn die Einsparung hängt direkt vom Heizbedarf und Baustandard des Hauses ab. Bei einem Neubau mit z.B. 5-8000kWh Heizbedarf kannst du sicherlich nicht mal annähernd 4000kWh einsparen.

 
Ok, alles klar ... in der Tat ein unseriöser Schaumschläger also ... da hat er in der Rechnung eine kleine Null vergessen ...

Rein finanziell lohnt sich eine KWL nicht. Ich rechne bei uns mit einer Energie-Einsparung von ganz grob ca. 100-300.- an Heizkosten pro Jahr. Das reicht gerade, um den Unterhalt zu finanzieren (Filter, die regelmässig gewechselt werden müssen).

Schlussendlich sparen wir also kaum "echtes" Geld und es dürfte somit schwierig werden, eine KWL rein finanziell überhaupt je zu amortisieren. Wir reduzieren aber unseren Energiebedarf, was mir persönlich auch als wichtig erscheint. In erster Linie ist es aber, wie schon beschrieben, eine Investition in den Komfort und in ein gesundes Klima für Mensch und Haus, und keine Geld-Spar-Maschine.

 
Genau.

Ich war beim Gespräch echt sprachlos, was da mit voller Überzeugung versprochen wurde /emoticons/default_mad.png

Es hat mal wieder gezeigt, dass ein gesunder Menschenverstand auch als Laie viel wichtiger ist als das blinde Vertrauen in solche Verkaufsversprechen.

 
sirupflex, bin völlig einverstanden, ob wir einsparen, wann und wo und wie viel, keine Ahnung. Ehrlich, mir ist wichtig dass mein Schlafzimmer kühl ist, Bodenheizung im Bad ist angenehm, Wohnraum einen Aufenthalt ohne Schweissausbrüche. Versteht Ihr wie ich es meine. Dieses Haus in Holz ist einfach angenehm und ich möchte auf keinen Fall zurück.

So wie ich es empfinde, gesundes Klima und das ist mir doch wichtig.

Die überheizte STWG von früher, lieber nie mehr, jetzt schlafe ich prima, zwar nicht am Stück, aber das wird sich noch einpegeln. Dann wie in der Jugend, sehe ein Bett und bin schon eingeschlafen, herrlich war's damals!

 
Die Komfortlüftung sorgt halt für gehörige Wartungskosten - richtig teuer wird es, wenn man irgendwann mal die Rohre reinigen lassen muss.

Energiepolitisch gesehn hab ich vor einigen jahren mal gerechnet: Lüftung 7x24 im Dauerbetrieb, grade stark genug für einen Raucherhaushalt (braucht höhere Umsatzrate, wer eine KL so knapp dimensioniert, dass sie beim späteren Verkauf nicht für einen rauchenden Kaufinteressenten reicht, erleidet einen Verlust beiM Verkauf). Angenommene Einsparung beim Heizen: 20 KW/h pro qm Wohnfläche und Jahr (kommt etwa hin).

Reslutat: EIn Nullsummenspiel. EIn thermisches Kraftwerk braucht genauso viel Heizenergie zur Herstellung des Stromes für die Lüftung, wie die Lüftung an Heizenergie spart. Da sämtlicher Strom auf dieser Welt aus nicht thermischen Kraftwerken schon heute anderswo verbraucht wird, führt die Installation einer KL zwangsläufig zu einem Mehrbedarf an Strom aus thermischen Kraftwerken - und zwar zu 100% ihres Strombedarfes.

Umwelttechnisch (wenn amn die Welt als ganzes anschaut und nicht jenseits der eigenen Steckdose aufhört zu denken) bringt das erst was, wenn wir global (oder zumindest innerhalb des europäischen Netzes so gut wir gar keinen Strom mehr aus Gas- Öl- Kohle- und Atomkraftwerken brauchen. Man könnte die gleiche Strommenge auch nutzen, um die durch die KL eingesparten Wärmeverluste mit einer Wärmepumpe zu erzeugen.

Nicht mit eingeflossen in die Rechnung ist die Befeuchtung. 20 oder 30% Luftfeuchte im Winter ist ungesund. Wenn die Anlage das nicht selber macht, muss man mit zusätzlicher Energie auf ca. 50% befeuchten (40 bis 60% ist der gesunde Bereich). Befeuchter fressen auch ganz schön Strom!

Angesichts dessen, dass wir über die nächsten 20 bis 30 jahre sicher noch thermische Kraftwerke brauchen, ist Komfort Lüftung für mich das richtige Wort. Es schadet in der globalen Energiebilanz kaum, bringt aber auch kaum was. Ich persönlich würde dann wegen der Artungskosten in der Regel auf den Komfort verzichten. Ausnahme: Wenn das Quartier nicht sehr ruhig ist. Es kann hilfreich sein, KL statt offenes Fenster im Schalfzimmer zu haben, wenn man nachts die nächste Strasse bei offenen Fenster hören würde. Dann ist aber auch schon klar, woher das Geld für die Installation der KL und die Wartung kommt: solche Grundstücke sind billiger!

 
@pulsedriver

Deine Zahlen erstaunen mich ein bisschen.

Meine Lüftung läuft momentan mit ca. 50W das entspricht pro Jahr ca. 440kWh. Aber sie spart mir bestimmt keine 4000kWh wie Du angenommen hast.

Wie kommst Du auf 20kWh/m2 und Jahr?

 
Deine 440kWh beziehen sich auf die Kosten der Lüftung.

Die 20kWh sollen die Einsparung pro m2 und Jahr mit einer Löftung darstellen. Vielleicht meint pulsedriver 20Wh...

 
@Pippen: Ich hab das damals für ein Haus mit 150 qm gerechnet. Das sind 3000 kW/h Wäremersparnis, also darf die Lüftung 1000 kW/h im Jahr brauchen (1000 kW/h **zusätzlichen** Strom machen, kostet 3000 kW/h Öl, Gas, Kohle oder Uran). Damals war nicht die Rede von 50W, sondern eher etwas über 100W. Dann haben sich die Lüftungen inzwischen verbessert, hab das doch schon vor einiger Zeit gerechnet.

Die restlichen Daten damals: 1 Luftwechsel pro Stunde (Empfehlung für Rauscherhaushalt, wie oben schong esagt, 30% der Schweizer Bevölkerung raucht). Bei 150 qm Nettowohnfläche sind das mit den Teilen, die nicht zur Netto Wohnfläche zählen, sicher 450 bis 500 m3.

Hab mal grade hier geschaut, was das heute braucht (einfach einer der ersten Google Treffer, ohne Garantie, dass das die beste ist)..

http://www.heliosventilatoren.de/katalog/ge/pdf/helioshk_076_101_kwl_geraete.pdf

Die braucht dann in einem NR Haushalt aus Stufe 2 2x30W, in einem Raucherhaushalt mit knapp 1 Luftwechsel (nur 2-höchste Stufe, sonst frisst sie Energie wie blöd) bereits 2x79W.

Allerdings: Fussbodenheizung ist Niedrig Temperatur. Und genau das verbrauchen wir mehr, wenn wir Lüften statt eine KL nutzen. Wärmepumpen kommen in dem Bereich (Ausgabe 30 bis max. 35 Grad) inzwischen auf 4 bis 5mal so viel Wärme, wie sie Strom fressen. Wenn ich statt der KL mit einer Wärmepumpe 3000 kW/h mehr erzeuge, braucht das vielleicht noch 600 kW/h Strom - das wäre noch eine 70W Lüftung 7x24.

Die oben genante KL ist da in einem NR Haushalt minimal drunter. Raucht jemand, liegt sie mit fast 160W bereits heftig drüber! Man kann als Raucher natürlich immer nach draussen rauchen gehn, damit die KWL nicht hoch gedreht werden muss. das hat dann aber eher mit Energiesparwillen zu tun, nichts mehr mit Komfort!

Wie ich auf die 20 kW/h komme? In den damals verfügbaren Studien ging man von ca. 2l weniger Öl pro qm aus - das wären dann rund 20 kW/h.

 
So, jetzt verstehe ich vielleicht langsam, woher diese "4000kWh pro Jahr Ersparnis" herkommen. Das ist wohl der nackte Heizbedarf, der hier gerechnet wird. Im Zeitalter von Wärmepumpen mit COPs von 3 (LW) bis 4+ (Erdsonde) und anderen alternativen Energiequellen bleiben davon natürlich noch max. 1000-1300kWh explizit notwendigem Strom übrig. Abgesehen davon sind absolute Werte sowieso nicht allgemeingültig.

@pulsedriver:

In ein Haus mit 150m2 Wohnfläche 400-500m3/h Luft einblasen zu wollen ist meiner Meinung nach extrem unsinnig, ganz egal was irgendwelche Richtwerte sagen. Erstens liegt da der Stromverbrauch einer KWL in der Praxis (mit praxisorientiertem Druckverlust gerechnet) bei 200+ Watt/h, was jenseits von Gut und Böse ist. Zweitens bläst du da so extrem viel Luft in die Wohnung, dass du trotz effizientem Wärmetauscher permanent unsinnig viel Wärme nach aussen lüftest. Drittens hast du da im Winter auch mit Enthalpietauscher garantiert staubtrockene Luft, die du wahrscheinlich nicht einmal mit zusätzlichen Luftbefeuchtern (weitere 50-100W/h) auf einen vernünftigen Level bringst. Hier würde ich von einer KWL dringenst abraten und zur konventionellen Fensterlüftung raten.

Bei 150m2 Wohnfläche reichen für einen 2-4 Personen (nichtraucher) Haushalt üblicherweise ca. 150m3/h, was auch mit ca. 50-60W/h KWL-Leistung machbar ist. Eine KWL als Nichtraucher wegen dem "Wiederverkaufswert" auf extreme Kettenraucher-Anforderungen auszulegen macht in meinen Augen gar keinen Sinn, erst recht nicht weil eine solche Auslegung per se völlig unsinnig ist.

 
@pulsedriver

Also wenn Du schon von einem Raucherhaushalt ausgehst, in dem im Haus geraucht wird, musst Du dies aber auch bei der Fensterlüftung berücksichtigen.

Wenn Du von 400-500m3/h ausgehst, was total unsinnig ist, musst Du dies aber auch mit Fensterlüftung erreichen wollen. Das wären dann min. 20 Mal

15min querüften pro Tag. Ob das dann noch angenehm ist?

 
So, jetzt verstehe ich vielleicht langsam, woher diese "4000kWh pro Jahr Ersparnis" herkommen. Das ist wohl der nackte Heizbedarf, der hier gerechnet wird. Im Zeitalter von Wärmepumpen mit COPs von 3 (LW) bis 4+ (Erdsonde) und anderen alternativen Energiequellen bleiben davon natürlich noch max. 1000-1300kWh explizit notwendigem Strom übrig. Abgesehen davon sind absolute Werte sowieso nicht allgemeingültig...
Also ich sehe bei einer Lüftung mit bestem Willen keine Einsparung, da die Betriebskosten (Strom und Unterhalt) für die Lüftung wahrscheinlich im Bereich der "verlorenen" Energie beim Lüften liegt.Geht man von einem Jahresverbrauch von ca.10'000kWh mit einer Wärmepumpe aus, dann sind Einsparungen von mehreren Tausend kWh nicht realistisch.

 
Eine kleine Energieeinsparung sehe ich schon. Auch bei uns beträgt die von mir geschätzte Einsparung bei grob ca. 1000kWh. Aktuelle Verbrauchswerte geben den groben Hinweis, dass das in der Praxis durchaus auch eintreten kann (werden die nächsten Jahre genauer zeigen). Der Energiebedarf der KWL übers ganze Jahr im 7x24 Betrieb ist bei uns bei ca. 500kWh. Somit bleibt definitiv eine Einsparung, wenn auch nicht in riesigen Dimensionen.

Finanzielle Einsparungen sehe ich nicht, denn wie schon früher dargelegt fressen die Unterhaltskosten die Einsparungen in etwa auf. Allerdings sind die Unterhaltskosten stabil. Mit den jüngsten Entwicklungen spricht man ja evtl. von massiv höheren Strompreisen, um einen AKW-Ausstieg mit kürzerer Laufzeit finanzieren zu können. Dann lohnt sich plötzlich jedes gesparte kW. Aber das ist reine Spekulation.

Paradoxerweise gibt es einen "Break-even", bei dem der Verbrauch der KWL schlussendlich grösser ist als die Heizwärme-Einsparung, und dieser "Break-even" wird erreicht je geringer der Heizbedarf eines Hauses ist. Bei einem Haus mit ca. 2500kWh Energieverbrauch für die Heizung (realer Energieverbrauch, nicht Heizwärmebedarf) wird man wohl gerade noch die 500kWh einsparen können, welche die KWL für den Betrieb braucht. Bei noch geringerem Energieverbrauch für die Heizung hat die KWL dann einen grösseren Energiebedarf als sie bei der Heizung einsparen kann. Ein super-effizientes Haus sieht somit eine KWL plötzlich als "Energiefresser", denn der Luftvolumenbedarf (somit auch die Leistung) bleibt ja gleich. Abhilfe könnten technische Weiterentwicklungen bringen, welche Ventilatoren mit deutlich geringerer Stromaufnahme bringen müssten. Mal sehen, wohin die Reise geht...

 

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