Komfortlütung - wie teuer? heute absolut ein Muss?

Hallo Zuger

Sirupflex redet von seinem Haus mit einem Heizwärmeeinsparpotential von 1000 kWh/a.

Im Vergleich dazu von einem Niedrigenergiehaus (Passivhaus) mit einem Heizwärmebedarf von 2500 kWh/a.

Eine weitere Erklärung - die Wärmerückgewinnung einer Lüftungsanlage gewinnt 90% der Wärme der Abluft zurück.

Ohne Abluft gibt es keine Zuluft.

Zuluft heisst kalte Luft (im Winter).

Bei einem Lüftungsvolumen von 200 m3/h fürs ganze Haus sind diese Anfangszahlen schnell erreicht.

klöti

 
@pulsedriver:

In ein Haus mit 150m2 Wohnfläche 400-500m3/h Luft einblasen zu wollen ist meiner Meinung nach extrem unsinnig, ganz egal was irgendwelche Richtwerte sagen. Erstens liegt da der Stromverbrauch einer KWL in der Praxis (mit praxisorientiertem Druckverlust gerechnet) bei 200+ Watt/h, was jenseits von Gut und Böse ist.
Ich besitze keine KWL, kann daher nicht aus der Praxis sagen, was wirklich sinnvoll ist. Ich habe mich an die Empfehlung gehalten, die man überall liesst: Reiner NR Haushalt: 0.5 Luftwechsel pro Stunde, mit Raucher: 1 Luftwechsel pro Stunde.

Es kann natürlich nun sein, dass die Empfehlungen nicht taugen, und so hoch angesetzt sind. So hab ich versucht zu schätzen, ob eine KWL sich aus Umweltsicht für mich lohnt, andere Angaben hatte ich nicht. Und ich kam zum Schluss: Lohnt sich nicht oder allenfalls noch minimalst.

Wenn ich in mein haus etwas einabuen würde, dass über 10'000 Fr. kostet, dann würde ich es auch so auslegen, dass es zumindest in der höchsten Stufe auch den Anforderungen eines Raucher genügt. Sonst schliesse ich per se beim späteren Verkauf 30% der Käufer aus. Man kann die grössere Lüftung ja auf eine kleinere Stufe stellen. Das Beispiel von gestern kam auf ca. 60W bei einer Förderleistung, die 0.5 Luftwechseln in etwa entspricht, da sind wir also auf den hier als sinnvoll genannten 50 bis 60W, warum soll man dann nicht ein Gerät rein tun, das ein eventueller Käufer, der zu hause rauchen will, auch so hoch einstellen kann, dass er bis auf 1 Luftwechsel pro Stunde kommt? Mag ja sein, dass es ökologisch nicht sinnvoll ist, das genannte Gerät bei der zweithöchsten (160 W) oder gar bei der höchsten (240 W) zu betreiben. Welcher Raucher wird aber beim kauf danach fragen, wieviel Strom das braucht? Ein Raucher, der sich was auskennt, wird allenfalls fragen, ob man die Lüftung auch stark genug stellen kann für die notwendige höhere Austauschrate.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Zuger 2500kWh Energieverbrauch (Stromverbrauch) ist doch kein Passivhaus? Wenn es der Heizwärmebedarf wäre, sähe es anders aus.

 
Wenn man hier im Forum sucht, dann bewegt sich der Energiebedarf für ein EFH mit einer L/W-WP bei +/-10'000kWh/a

 
Reiner NR Haushalt: 0.5 Luftwechsel pro Stunde
Das sind theoretische Planungsgrössen. Die Praxis sieht unter Umständen anders aus und hängt von diversen Faktoren ab (Anzahl Personen im Haushalt, Anzahl Zimmer, usw.). Wir sind ein 2 Personen Haushalt, 6.5Zi, und bei uns reicht ein Luftwechsel von 0.35/h fürs Haus. Dazu läuft die Lüftung ca. 9h pro 24h in der niedrigsten Stufe. Für einen 5 Personen Haushalt im gleichen Haus wäre das evt.l zu wenig und man wäre wahrscheinlich eher bei 0.4/h oder 0.45/h.

Wenn ich in mein haus etwas einabuen würde, dass über 10'000 Fr. kostet, dann würde ich es auch so auslegen, dass es zumindest in der höchsten Stufe auch den Anforderungen eines Raucher genügt. Sonst schliesse ich per se beim späteren Verkauf 30% der Käufer aus. Man kann die grössere Lüftung ja auf eine kleinere Stufe stellen.
Die Rechnung wird so nicht stimmen. Denn die meisten Raucher, die ich kenne, rauchen kaum im Haus selbst sondern gehen nach draussen. Somit wirst du wahrscheinlich maximal 5% der Käufer ausschliessen, und das nehme ich gerne in Kauf.

Das Problem mit der 1/h Luftwechsel-Auslegung ist noch etwas komplexer. Du kannst nicht einfach nur das grössere Aggregat im Keller hinstellen und gut ist. Du musst die ganzen Rohre anders auslegen. Grössere Hauptverteiler, und pro Zimmer sicher doppelt so viele Rohre wie "normal", ansonsten hat der Raucher dann zwar Luft aber auch Zugluft und Lärm in jedem Zimmer und wird das Haus sowieso nicht kaufen. Somit werden sich deine Kosten für die KWL wahrscheinlich um 50-80% erhöhen (Bauchgefühl), d.h. gut 30-35'000.- anstatt 20'000.-. Und das nur, um evtl. Jahrzehnte später potentiell knapp 5% von eventuellen Käufern glücklich zu machen? Lohnt sich definitiv nicht. Zumal, wie bereits gesagt, so eine Lösung absolut unsinnig ist (Energieverschwendung, Staubtrockene Luft).

Wenn man hier im Forum sucht, dann bewegt sich der Energiebedarf für ein EFH mit einer L/W-WP bei +/-10'000kWh/a
Das ist der Gesamtenergieverbrauch inkl. 3000-5000kWh Haushaltsstrom plus Warmwasser. Du darfst aber nur den Heizverbrauch nehmen, denn Warmwasser und HH-Strom wird durch eine KWL nicht beeinflusst.

Ganz grundsätzlich hängt dieser Verbrauch aber von der Hausgrösse und dem Heizbedarf ab (Minergiehaus ja/nein, etc.).

 
Hallo Leute

Letzte Woche haben wir uns gegen eine KWL entschieden. Dies vor allem, weil es rein finanziell gar nicht interessant ist.

Wir werden in einem eher ruhigen Quartier wohnen. Das tägliche Lüften sind wir uns ja schon gewöhnt...

Vielen Dank für die zahlreichen und interessanten Beiträge.

Housi

 
So wie ich das verstehe geht es ja nicht direkt darum noch ein paar Rappen beim Strom einzusparen, sondern darum, das Wohnklima zu verbessern und Schimmelbildung zu unterbinden.

Ein nach MuKEn09 / Minergie erstelltes Haus dürfe ja mit Ausnahme des Dunstabzugs in der Küche so dicht wie ein U-Boot sein.

Besonders im Winter kann mir keiner erklären, das er morgens nach dem Duschen entsprechend richtig lüftet (wenn man auf den Bus pressieren muss...) - das ist doch illusorisch.

Nach den jüngsten Ereignissen dürfte elektrischer Strom mittelfristig eine sehr kostbare und teure Resource werden.

Ich überlege mir auch, das es vielleicht besser wäre, noch etwas mehr zu sparen und dann gleich in Richtung Minergie-P zu gehen.

 
Ich sehe das genau so. Primär geht es darum zumindest bei einem Haus mit Aussendämmung mit Polystyrol die Feuchtigkeit raus zu bringen. Und falls dabei noch ein wenig Heizenergie gespart werden kann wäre ja noch ein Bonus, aber kein Muss.

Die Frage welche ich mir jetzt stelle, ob bei einem Zweischalenmauerwerk welches nach den heutigen gesetzlichen vorschriften im Kanton BL gebaut wird, eine KWL nicht auch nötig ist, um die Feuchtigkeit raus zu bringen. Da wir beide 100% Arbeiten können wir gar nicht erst wie nötig Lüften. Und zweitens kann ja auch bei einem zweischalenmauerwerk nicht die ganze Feuchtigkeit durch die Wand diffusionieren. Was meint ihr.

 
In einem normalen Haushalt werden durch Atmung, Transpiration, Zimmerpflanzen, Kochen usw. ca. 10 l Wasser pro Tag als Wasserdampf frei. Diese Menge übersteigt die Diffusionsfähigkeit der Wände um ein Vielfaches.

Link: Atmende Wand

 
Was noch nicht erwähnt wurde: bei minergie-Häusern ist eine Komfortlüftung Pflicht. Weitere Tipps auf meiner Lieblingsplattform unter: Komfortlüftung

Auch noch wichtig:

- geräuscharme Lüftung einsetzten

- Wartungskosten/Filterkosten sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich

- darauf achten, dass die Lüftungsrohre später gereinigt werden können

- bei dichten Gebäuden ist der Einsatz von schadstofffreien Baumaterialien noch wichtiger

 
Eine KL muss gar nid teuer sein. Wir haben in unserem Haus die Lüftung nachträglich selber installiert. Wir haben einen Easylluefter für rund 1'500 Fr. Die Frischluft im Haus habe ich bei Schlafzimmer und die Abluft im Badezimmer gelegt. So wird die Freuchtigkeit gerade abgesogen.

Die Luftqualität ist jetzt viel besser und wir sparen Heizkosten. Ich plane jetzt noch einen zweiten zu installieren mit Frischluft Whonzimmer und Abluft in der Küche...

Ah, und einen Filter habe ich keinen. Evtl mache ich noch nachträglich einen ran. Aber wir haben nicht so grossen VerkehrsSmog und darum warte ich noch

 

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