Guten Tag,
Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum.
Meine Partnerin und ich sind derzeit am Haus bauen.
Als wir uns im März dieses Jahres für einen Anbieter entschlossen haben, forderten wir auch von Swisshaus & Co. Offerten/Unterlagen an. Dies aus dem Gedanken, dass die Häuser bei diesen Partnern günstiger zu bekommen wären . (Unser Budget betrug 750k) Neben diesen GU haben wir zum Vergleich auch die Offerte eines Architekten eingeholt der uns von einem Bekannten empfohlen wurde. Schlussendlich, hatten wir 4 Offerten und einige "Vertreterbesuche" im Haus.
Fazit: Um es vorweg zu nehmen. Wir haben uns für den - scheinbar teuren - Architekten entschlossen. Das Haus also ganz traditionell zu bauen und (fast) jedes Teil davon selber auszuwählen. Ein Grund war auch, dass uns keiner der Grundrisse und die Optik der GU-Häuser richtig angesprochen hatte resp. unseren Bedürfnissen entsprach. Wir haben schlussendlich selber einen Grundriss festgelegt, den der Architekt nun umsetzt.
Bei Vergleich der Offerten ist uns aufgefallen, dass die GU Offerten durchwegs unvollständig waren. Der m3 Preis wurde zwischen 500.-- bis 650.-- berechnet für einen Mittleren Standard. (Architekt 700.--)
Der Umfang der Offerten reichte von einer A4 Seite (GU) bis zu einer 10 seitigen, gebundenen Doku (Architekt). Die offerierte Preisspanne reichte von 574'000 (günstigster GU) bis 751'000 (Architekt) dies inkl. Land.
Aus unseren Erfahrungen möchte ich daher folgendes mitgeben:
- gut überlegen, ja nicht drängeln lassen, einen Vertrag unterzeichnen zu lassen
- das scheinbar günstigste Angebot ist nicht unbedingt das schlussendlich günstigste
- mehrere Offerten einverlangen von verschiednen Anbietern (GUs und nicht GUs)
- Offerte auf Vollständigkeit überprüfen.
- Hinterfragen, welche Leistungen werden erbracht. (z.B. wie oft ist der Bauleiter auf der Baustelle, wird dies separat verrechnet, welche Materialien werden verwendet, wie dick ist die Aussendämmung, welcher Betrag wird für Küche/Nasszellen eingesetzt etc.)
Wann ist eine Offerte gut?
Aus meiner Sicht und den heutigen Erfahrungen wird diese nach SIA erstellt, dh. mit Auflistung der sog. BKPs.
Neben den Gebäudekosten gehören in jede seröse Offerte auch:
- Zinskosten während der Bauzeit
- Versicherungen, inkl. allfälligen Selbstbehalt
- Sämtliche Erschliessungskosten der Gemeinde (Wasser, Elektro, Telefon, Sat, Gas, Kanalisation)
- Sämtliche Baunebenkosten wie alle Gebühren (Liegenschafskauf, Vermessungsgebühren, Elektro-Wasseranschlussgebühren, Schutzraumersatzgebühr, Beiträge an Privatstrassen/Brücken etc. etc.)
- Honorare (Architekt, Ingenieur, Energienachweise, Baukontrolle etc.)
Grundsätzlich wurde bei den Offerten der GUs die Umgebungs- und Erschliessungskosten sowie die Baunebenkosten nicht oder nur unvollständig angegeben. In unserem Falle betragen diese Kosten alleine rund 120k. Zählt man diese Kosten zu den GU Offerten hinzu resp. korrigierte man die dort enthaltenen ungenauen Zahlen so kam ein GU sogar teurer als der Architekt. (Swisshaus)
Die Richtwerte in den Offerten sollten denn auch nicht "aus der Luft gegriffen" sein. Ich rate daher, diese zu hinterfragen und, wo möglich, zb. bei den Gebühren, bei der Gemeindeverwaltung selber abklären zu lassen.
Kostentransparenz bei den Handwerkern - Nach der Offerte das Devis-Verfahren:
Unser Architekt hat für jede Arbeitsgattung mind. 5 Offerten einverlangt. Nachdem die Handwerksbetriebe diese an den Architekten zurückgesandt hatten, erhielten wir jeweils saubere Aufstellungen. Teuerster und günstigster Anbieter, gewährte Rabatte, Skonti etc.
Schlussendlich haben wir erst zu bauen begonnen, als das Budget stimmte. Einiges mussten wir etwas abspecken da nach der Angebotsrunde wir bei Baukosten von rund 850k waren. Mit der Bank konnten wir den Kredit auf 790k erhöhen. Dies ist das derzeitige Budget. Die meisten Rechnungen sind bereits bezahlt und es scheint so, dass wir eine gute "Punkt-Landung" machen!
Wir freuen uns schon sehr auf unser eigenes Heim.!
Grüsse, Ralph