Solare Wassererwärmung lohnt sich nicht?

rmaurspam

Mitglied
01. Mai 2007
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Hallo

Praktisch überall liest man, dass man doch Warmwasser mit Sonnenkollektoren erwärmen soll und dass sich dies schnell wieder amortisiere.

Ich habe das nun selber versucht auszurechnen und komme dabei auf haarsträubende Resultate, die eigentlich darauf hinweisen, dass sich Sonnenkollektoren nie und nimmer lohnen.

Ich frage mich, ob ich hier etwas wesentliches vergessen habe:

Variante "normal":

Stromverbrauch Elektroboiler/Jahr: ca. 3000 KWh

Stromkosten EW, Niedertarif: 0.10 CHF/KWh

Stromkosten/Jahr: 330 CHF

Mehrkosten Solarerwärmung: CHF 10000

Kapitalkosten (3.5% Zins): CHF 325/Jahr

Stromkosten/Jahr mit Solarerwärmung: CHF 110 (2/3 Reduktion)

Mehrkosten pro Jahr mit Solarerwärmung: CHF 105

Amoritisation: Nie!

Variante optimistisch:

Stromverbrauch Elektroboiler/Jahr: ca. 4000 KWh

Stromkosten EW, Niedertarif: 0.13 CHF/KWh

Stromkosten/Jahr: 520 CHF

Mehrkosten Solarerwärmung: CHF 8000

Kapitalkosten (3.5% Zins): CHF 260/Jahr

Stromkosten/Jahr mit Solarerwärmung: CHF 65 (7/8 Reduktion)

Mehrkosten pro Jahr mit Solarerwärmung: -CHF 195

Amortisationsdauer in Jahren: 41

Mit teurem Strom, hohem Wasserbedarf, tiefem Einkaufspreis für die Solaranlage und sehr guter Wetterlage rechnet sich so eine Anlage erst in 41 Jahren, wobei die Chance hoch ist, dass während einem so langen Zeitraum auch eine der zusätzlichen Komponenten kaputt geht.

Entgeht mir hier etwas wesentliches bei der ökonomischen Betrachtung?

 
Hallo,

ob du mit deiner Berechnung richtig liegst oder nicht kann ich nicht wirklich sagen. Sieht für mich aber realistisch aus.

Eine reine WW Solaranlage ist sicher nicht optimal. Wenn zusätzlich aber auch eine Heizungsunterstützung über den selben Kreislauf realisiert wird (Kombispeicher mit Integralboiler), denke ich die Rechnung würden einiges positiver ausfallen.

Gruss

HUPI

 
Bei der Variante normal bist du an der unteren Grenze beim Stromverbrauch. 4-5 Personen-Haushalt rein über Strom = ca. 4500 kWh.

Ich bin der Meinung, dass eine Solaranlage nur zur Brauchwassererwärmung nicht unbedingt lohnt. Aber die Anlage mit Heizungsunterstützung schon.

Ich kann zwar nachvollziehen, dass man alles nach ökonomischen Gesichtspunkten anschaut. Die Stromlieferanten werden es euch danken - mit steigenden Strompreisen!

 
Hallo

Praktisch überall liest man, dass man doch Warmwasser mit Sonnenkollektoren erwärmen soll und dass sich dies schnell wieder amortisiere.

Ich frage mich, ob ich hier etwas wesentliches vergessen habe:

Entgeht mir hier etwas wesentliches bei der ökonomischen Betrachtung?
Hallo maurspam

Weisst du wer den Gedanken "Geld muss arbeiten und sich vermehren" erfunden hat? Die Erhöhung der Erdöl und Erdgaspreise ist künstlich geschürt von Spekulanten. Aktionäre erwarten Gewinn für Geld, dass sie nicht mit normaler Arbeit erwirtschaftet haben. Der Profitgedanke ist der Untergang der Sozialgesellschaft! Ich erachte es als destruktiv wenn langfristig planende Häuslebauer für Eigenbedarf vorab mit einer Rendite-Rechnung kalkulieren.

Die Betrachtung ist dann wohl nur vor dem eigenen Gesichtsfeld ökonomisch.

Andy

 
Hi zusammen

Bei unserem Haus war die Brauchwasser Solaranlage standardmässig dabei und war mitunter auch ein Kaufargument. Ob sich die Solaranlage-Kosten amortisieren, war bei uns überhaupt kein Thema.

Nicht alles, was man kauft, amortisiert sich ... z.B. Schuhe und Kleider meiner Frau, PC's oder Homecinema Anlagen /emoticons/default_biggrin.png da rechne ich lieber nicht aus, ob es sich rentiert ... /emoticons/default_wink.png

Trotzdem vielen Dank, rmaurspam, für den interessanten Denkanstoss.

Schönen Gruss

Jim

 
@rmaurspam

Ist in deinen Berechnungen der reine Mehrpreis für die solare Erwärmung gerechnet? Hast du den Elektroboiler - den du ja nicht brauchst - auch abgezogen?

 
Natürlich muss sich nicht zwangsläufig alles im Leben rechnen /emoticons/default_biggrin.png.

Aber grad beim Bauen, was ja ohnehin nicht gerade ein billiges Vergnügen ist, muss halt oft aus Budgetgründen auf das eine oder andere verzichtet werden, obwohl es vielleicht a) energetisch sinnvoll oder /emoticons/default_cool.png auch einfach nur schön wäre, wenn man es hätte. C'est la vie.../emoticons/default_sad.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Wie Mirella sagt ist es immer der Budget-Konflikt, wir hätten auch noch Regenwassertank eingebaut und vielleicht Sonnenkollektoren auf's Garagendach usw.

Aber irgendwo ist das Budget beschränkt und manchmal muss man die schlechtere Lösung nehmen wie z.b. eine Luft/Wasser-WP anstelle einer Bodensonde, das Problem ist dort die Kosten der Bohrung, die Unabwägbarkeiten so dass sich die Erdsonde nicht rechnet (mind. 10t teurer).

 
Hallo,

Ich habe dieselbe Rechnung gemacht aber nach ein paar Vergleiche - 3 Offerten eingeholt - habe ich auch ein grosses Strich gemacht.

Ich denke die Anlage kann sich theoretisch in besten Fall in 20 Jahren amortisieren (wenn viel Warmwasser gebraucht wird, speziell in Sommer) .

Aber die Lebenserwartung einer solchen Anlage ist auch um 20 Jahren geschätzt.

Und durch Wartungs- und Reparaturkosten würden das Bild noch weiter verschlechtern.

Mit freundlichen Grüssen,

Fabio

 
Danke für die Einschätzungen.

Hat jemand Erfahrungswerte, was eine Solaranlage für die Nutzung zur Heizungsunterstützung kostet? 30000?

Wieviel m2 Kollektorfläche braucht man dazu und wie gross sollte der Speicher sein?

Was die Ersparnisse dabei im Vergleich zu einer Heizung ohne Kollektoren "nur" mit Luft/Wasser-Wärmepumpe? Macht man das überhaupt in Kombination mit WP?

 
@rmaurspam

Ist in deinen Berechnungen der reine Mehrpreis für die solare Erwärmung gerechnet? Hast du den Elektroboiler - den du ja nicht brauchst - auch abgezogen?
Es ist der reine Mehrpreis. Den Boiler/Speicher mit Heizstab brauchts ja weiterhin, sonst habe ich im Winter kaltes Wasser....

 
Ciao rmaurspam

Bei deiner "ökonomischen" Betrachtung gehen leider Punkte wie z. Bsp. Förderbeiträge+steuerliche Erleichterung nicht hervor. Im weiteren wäre meines Erachtens auch der ökologische Gewinn in dieser Rechnung zu berücksichtigen.

Die Anbieter von Solaranlagen (Warmwasser) rechnen heute unter der Berücksichtigung der obigen Punkte mit einer Amortisationsdauer von ca. 20 Jahren. Wenn ich mir dazu noch überlege dass ich mit meiner Anlage pro Jahr den Ausstoss von 1 Tonne CO2 vermeiden kann, lohnt sich das für mich persönlich alleweil.

Grüsse

Marc

Hier noch interessanter Link:

http://www.swissolar.ch/fileadmin/x_lib/download/Solarwaerme_Eigenheime_2007.pdf

 
Hallo,

schau mal Danfoss Internet Portal in Switzerland.

System SWIB.

Ist eine WP-Heizung mit Speicher und integriertem Boiler. Auf der Homepage sieht man leider nicht alles. Also ...

... die gibt's nicht nur für Sole, sondern als Split oder L/W Versionen. Bei mir steht die Split im Neubau, bei einem Kumpel die L/W.

... der Speicher hat 850L, ist von Jenni und optional mit Solar-WT bestückt. Der Boiler ist aus V4A Edelstahl mit 260L.

... Der Solarkreislauf kann so später (wenn wieder Geld verfügbar) angebaut werden. Dafür brauchts 4-6m2 Kollektor, Solarleitung und eine kleine Pumpe. Thats it. Gesteuert wird auch der Solarkreislauf von der bereits eingebauten Steuerung. Also keine Schnittstellenprobleme.

Die Split-Variante mit Solar-WT, el. Boilernachheizung und 10.3kW Heizleistung (L2/W35) hat 30'200.- gekostet (ohne Solarkreislauf, Bodenheizung, usw.).

Gruss

Hupi

 
@ rmaurspam

ich kann deine ansicht gut verstehen, ökonomie und ökologie sollten/müssen zusammen betrachtet und berücksichtigt werden,

wenn wir alle frei von ökonomischen zwängen entscheiden könnten, dann hätten wir sicher mit der ökologie kein problem ... *träum*

@alle

wir sind jedenfalls ziemlich unschlüssig, was die heizung und wwerwärmung angeht. habe kürzlich gelesen, dass ein elektrodurchlauferhitzer ökologisch betrachtet extrem sinnvoll sein soll (und erst noch günstig). hat jemand hier davon gehört?

 
@rmaurspam

Unsere Anlage hat inkl. Montage rund 18'000 Franken gekostet. 30 % Heizungsunterstützung, rund 70 % Warmwasser. Den Rest erledigt der Kachelofen im Winter. Bei einer langen Regenperiode in der Übergangszeit kommt ab und zu der Heizstab zum Einsatz.

Die Anlage bringt pro Jahr rund 4'400 kWh für Heizung und Warmwasser. Die Flächte beträgt 10 m2.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Dieses Propaganda-PDF kenne ich. Ein wesentlicher Fehler in dem PDF liegt im Strompreis. Einen Elektroboiler lädt man in der Nacht, d.h. man rechnet auch mit Nacht- resp. NT-Strom. Dieser liegt nicht bei 0.16 Rp./KWh, sondern bei 0.10. In einigen Kantonen liegt er beim Nachtstrom sogar unter 0.10.

Der zweite wesentliche Fehler liegt darin, dass bei den "Einsparungen" die Kapitalkosten für die Mehrkosten nicht hinzugerechnet werden.

 

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