Überfordert mit feuchten Kellerwänden

Ultramarin

Mitglied
02. Juni 2008
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Hallo zusammen!

Unser Haus ist Baujahr 1947, es wurde vor 13 Jahren renoviert. Einen Teil der Kellermauer ist aber noch aus diesem porösen Beton der im Jahre 1947 beutzt wurde.

Diese Wände sind feucht, der Putz bröckelt ab, und wir haben auch sandige Stellen bemerkt.

Wir möchte dies jetzt beheben, allerdings sind unsere finanziellen Möglichkeiten im Moment recht beschränkt.

Die Meinung von Fachleuten gehen da sehr auseinander, und uns als Laien fällt es schwer da zu entscheiden.

Optimal wäre wohl die Wand aussen mit Bitumen abzudecken und eine Sickerleitung zu legen.

Anscheinend besteht auch die Möglichkeit die Wand innen mit einer Bitumenwanne auszulegen, allerdings habe ich da ein etwas komisches Gefühl dabei.

Dann bin ich im Netzt noch auf folgende zwei Seiten gestossen:

Bertschy Baudichtungen Info's und Ursachen

Vastu Baubio GmbH - Feuchte Mauern, Feuchte wände, Feuchter Keller, Gesundes Bauen, Gesundes Wohnen, Mauer entfeuchten, Mauerentfeuchtung

Was ist von diesen beiden Verfahren zu halten ?

Helft mir mal etwas Licht in die Dunkelheit zu finden, danke!

Ultramarin

 
Hallo Ultramarin

Wirklich ein schöner Name.

Meine Meinung:

Firma Bertschi gibt 3 Seiten Analyse zum Besten.

Ein Produkt zur Behebung der Probleme wird geboten.

Entscheidend ist der 2. letzte Satz:

Falls trotzdem eine Aussenabdichtung gemacht werden soll....

Bei alten Grundmauern fehlt meisten die Abdichtung und nur durch die Behebung der Ursache stellt sich Erfolg ein. Dies noch mit Chemie zu vergolden ist schlichtweg überflüssig.

Ein weiterer Vertreter dieser Gilde:

Mauertrockenlegung Kapillarwassersperre Mauerentfeuchtung feuchte mauern

Vastu Baubio hier werden keine Produkte beschrieben sondern nur das was man gerne hätte (Wohlbefinden, Baubiologie). Interessant der Beitrag Baubiologie - hier geht es um Einfluss bei der Planung und nicht um bestehende Situationen.

Glauben ist alles. Mit Komunikation wird das Ziel des Glaubens transveriert.

Nochmals - meine Meinung.

Wozu ich gerne auch sage, dass unsere Familie die Kinesiologin wie auch die Chinesische Medizin für Ihr Wohlbefinden aufsucht.

Einfach nur fragen wie feuchte Mauern trocken gelegt werden und eine unverbindliche, kostenlose Offete verlangen. Das Ergebniss wird sein - abgraben bis zum Fuss der Grundmauern und eine entsprechende Feuchtesperre anbringen !!

Das kann auch der örtliche Baumeister. Bilder einer erfolgreichen Trockenlegung bei Bruchsteinmauern folgen.

Andy

 
Hallo Ultramarin,

willkommen im Forum!

Hilfreich für Dein Problem wären hier Fotos von der betroffenen Stelle (bzw. den Stellen oder Flächen) da "Feuchtigkeit" alleine gesehen, viele Ursachen und Auswirkungen haben kann. Daher sind Ferndiagnosen immer sehr schwierig.

Wenn die Schäden sehr stark sind, würde ich Dir raten einen Baustatiker oder Bauphysiker vor Ort zu einem Termin zu bestellen.

Generell sollte Feuchte dort vor Eindringung gehindert werden, wo sie auch entsteht. Also in diesem Falle von der Außenseite oder von der Unterseite sofern sie kappilar aufsteigt.

Eine innere "Bitumenwanne" auszulegen ist für mich ein unbekannter Begriff?Falls Du damit meinst, eine Bitumenschweißbahn auf den Kellerboden aufzubringen, so ist dies eine normale Feuchtigkeitsabdichtung auf waagrechten Betonflächen. Dicht wird das Ganze allerdings nur, wenn dies auch an die Bitumenstreifen unter dem Mauerwerk angefügt werden kann.

Da Du aber wohl, oder zumindest zum Teil, Betonwände hast, wird dies keine absolute Abdichtung ergeben. Somit bringt Dir diese Variante, wenn die Feuchte in den Außenwänden vorhanden ist, leider keine Lösung.

Bei den beiden Links käme für mich nur der Erste ernsthaft in Frage, der Zweite, bzw. das hier angeprießene Produkt würde bei mir persönlich unter die Rubrik "Hokuspokus"-Geräte fallen.

Bei der Abdichtungsmethode für kappilar aufsteigende Feuchtigkeit (also wenn keine Horizontalsperre unter dem Mauerwerk vorhanden ist, bzw. der Beton nicht dicht ist) kann man durchaus mit Einbringung von Harzen oder Kieselsäure eine Verschließung der Hohlräume erreichen. Dies gibt aber nur dann Sinn, wenn es sich um ein relativ geschlossenes, volles und hohlraumfreies Mauerwerk oder eben um Beton handelt.

Bei Kellermauerwerken aus Steinen mit Hohlraumanteilen funktioniert dies nicht bzw. es müssten auch Unmengen solcher Mittel eingefüllt werden, was eigentlich kein Bauherr zahlen möchte.

Bei den vertikalen Abdichtungen gibt auch dieses Unternehmen den Rat, die Außenwandflächen freizulegen um ihr Produkt auf die Außenwände aufbringen zu können.

So, genau dies ist meine persönliche Überzeugung und Vorschlag für Dich als sinnvolle Gegenmaßnahme: Wenn es auch schmerzt, ich würde die betroffenen Kelleraußenwände komplett freibaggern und sehen, dass hier eine ausreichende und zulässige Abdichtung aufgebracht würde.

Dabei ist es noch nicht entscheidend, ob als Bitumen-Dickbeschichtung oder als zementöse Dichtmasse.

Dazu eine Sickerleitung welche dauerhaft den Wasserdruck von der Wandfläche fern hält. Dabei sollte diese natürlich unterhalb der Bodenplatten-Oberkante liegen, damit genau diese nicht im Bereich der evtl. anstehenden Feuchtigkeit liegen würde.

Aber wie gesagt, das sind bisher nur Vermutungen, da ich nicht sehen kann, wie und wo diese Feuchtigkeit vorhanden ist oder entstehen könnte.

Bevor Du ordentlich Geld ausgibst, nochmals mein Rat, hole Dir einen Baufachmann hinzu.

Dies ist aber NICHT der VERKÄUFER für obskure Produkte!!

Alternativ zum Baggereinsatz gibt es auch Unternehmen (in der Schweiz weiß ich dies jedoch nicht) welche mit einem "übergroßen Staubsauger" den Arbeitsraumbereich freilegen können. Hierbei wird sehr exakt die Fläche, bis in mehrere Meter Tiefe, in einer Breite von rund 25-30cm abgesaugt. Der Staubsauger ist hiebei allerdings ein ziehmlich wuchtiges Gerät auf einem Anhänger, aber mit eben jener benötigten Leistung ausgestattet, die er benötigt um bis in eine Tiefe von 3 m alles Erdreich oder Schottereinlagen zu entfernen.

Der abgesaugte Bereich wird anschließend gleich mit einer Betonfüllung (WU-Beton) verfüllt und verdichtet, was eine neue, äußere Sperrschicht ergibt.

Vorteil dieser Methode ist, dass die Außenanlagen evtl. nicht entfernt und erneuert werden müssen.

Gruß vom Pfälzer

 
Erst mal muss man wissen (nicht vermuten) woher die Feuchtigkeit kommt.

Ich denke an 4 Möglichkeiten:

a) Wasser kommt durch kaputte Leitung (Dachwasserfallrohr, Wasserleitung, usw.)

/emoticons/default_cool.png Wasser kommt von aussen durchs Erdreich

c) Wasser kommt aus dem Fundament und steigt in der Mauer auf

d) Kondenswasser, weil die Mauer zu kalt ist

Vermute mal, bei Baujahr '47, dass es keine Bodenplatte gibt und es Streifenfundamente sind, die im Nassen stehen, und dass es sich um den typischen "Kriegsbeton" bescheidener Qualität handelt. Feuchtigkeit wird kapillar im Beton von unten aufsteigen und Salze mitnehmen, die dann dort auskristallisieren, wo die Gleichgewichtszone zwischen Wasserfluss von unten und Austrocknung liegt, und den Verputz abtreiben.

In dem Fall bringt nur Abdichten von aussen wenig bis nichts.

Abgraben bis unter die Fundamentebene wäre notwendig, ist aber aufwendig und bringt das Risiko von Sackungen mit sich. Man könnte das Mauerwerk auf Fundamentebene waagrecht durchschneiden und eine Sperrschicht einbauen. Ist auch aufwendig ...

Wahrscheinlich ist es am günstigsten, wenn die Feuchtigkeit nicht sehr weit aufsteigt, die Kellerwände von innen mit einer Vorsatzschale zu versehen und den Zwischenraum sehr gut zu belüften. Man verliert allerdings etwas Grundfläche.

Auf jeden Fall: Erst Diagnose durch Fachmann, dann Firma suchen, die basierend darauf eine Offerte erstellt. Die Fachleute der Frimen haben wunderbarerweise immer gerade ein neues Produkt am Markt, das den technischen Durchbruch darstellt (aber trotzdem schon bewährt ist) und für genau den Fall entwickelt wurde.

 
Hallo

Wie schon geschrieben gibt es viele Scharlatane auf diesem Gebiet.

Für viel Geld versprechen sie alles.

Mit dieser Firma habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Suter Bautenschutz AG, Horgen

Den Saugbagger welchen Pfälzer beschrieben hat wird bei der Firma Eberhard betrieben. Sie waren die ersten der Schweiz welche diesen einsetzten.

Die teuren und fachlich sicherlich korrekten Lösungen wurden ja bereits beschrieben. Offenbar drängt sich aber eine billig Lösung auf.

Ich würde abklären, ob ein bereits vorhandener tiefer Schacht einiges über der Schachtsohle angebohrt werden kann um Stauwasser abzulassen. (Wirkung?

Da gibt es keine Garantie. Kostet aber auch nichts.) Rückstauhöhe beachten vor dem Bohren.

Ich habe in meinem EFH zurzeit auch noch aufsteigende Feuchte in den Aussenwänden. Da unser UG unterhalb der Kanalisation liegt habe ich einen Pumpenschacht in die Bodenplatte eingegraben. (Schmutzwasser) Ich hätte nie gedacht, das soviel Wasser unter meinem Haus in einem Meter tiefen Loch zusammenläuft.

Für einige tausend Franken könnte eine professionelle Pumpenanlage (allenfalls mit Sickerleitung unter dem Haus) installiert werden. Nur als weitere Möglichkeit zur Entwässerung.

Wie stark dein Haus dadurch entlastet wird, kann keiner vorhersagen.

Eine weiter Lösung welche ich Dir vorschlagen möchte ist eine Infrarot Heizung. Diese Lösung ist nur eine halbe Korrektur indem die Mauer ausgetrocknet wird und das auch nur in der Heizperiode. Das Wasser wird seinen Weg in die Mauer wieder finden.

Jedoch wird die Mauer nicht mehr so weit hinauf durchnässt.

Für diejenigen welche jetzt schreien "Werbung" da ich letzhin geschrieben habe, das ich die Vertetung für diese Art Heizung übernommen habe. Klar. Ist aber nicht so gedacht. Übrigens vermittle ich auch professionelle Pumpenanlagen. /emoticons/default_biggrin.png Ist aber nicht mein Kerngeschäft.

Es gibt noch elektrische Systeme welche an die Mauern angeschlossen werden und die Durchfeuchtung verhindern sollen. Wie gut oder schlecht die sind, kann ich nicht sagen.

Einen Spezialisten zuziehen schadet sicherlich nichts.

Gruss Turbo

 
Den Saugbagger welchen Pfälzer beschrieben hat wird bei der Firma Eberhard betrieben. Sie waren die ersten der Schweiz welche diesen einsetzten.

Für einige tausend Franken könnte eine professionelle Pumpenanlage (allenfalls mit Sickerleitung unter dem Haus) installiert werden. Nur als weitere Möglichkeit zur Entwässerung.

Wie stark dein Haus dadurch entlastet wird, kann keiner vorhersagen.

Gruss Turbo
Hallo Turbo,

schön zu sehen, dass es den "Saugbagger" bei Euch gibt. Hast Du ihn schon in "Aktion" erleben können?

...bei der Pumpenanlage ist etwas Vorsicht geboten!

Leider hat sich Ultramarin bisher noch nicht gemeldet um einige Daten nachzutragen oder Fragen zu beantworten, daher weiß nun eben keiner was, woher und wieviel genau an Feuchte vorhanden ist.

Daher nur Allgemein:

...wenn der Boden bzw. die Bodenschichten um das Haus (ehemalig Baugrube) wasserführend sein sollten (?), dann würde man mit einer Sickerleitung unter dem Haus, bzw. mit einem tieferen Pumpenschacht mit permanenter Abpumpung des Grundwassers/Stauwassers, den Umkehreffekt erzielen und das Wasser aus dem Umfeld noch beiziehen! Es könnte also ggf. plötzlich mehr Wasser als vorher sein!

Wenn dann die Pumpe nicht ausreichend ist oder sie ausfällt, dann wird es unter Umständen sehr naß im Keller.

Das andere habe ich jetzt übersehen.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo!

Erstmal danke für die Antworten! Sorry, dass ich mich noch nicht gemeldet habe, ich gebe zu die Situation ist schwer zu durchschauen, zudem war ich heute beschäftigt mit Putz wegfräsen. Dabei flogen mir heute ein paar Steine um die Ohren: in der Wand war ein Hohlraum im Beton, da waren Steine drin die nicht zusammen gemörtelt waren.

Morgen kommt ein Baunternehmensleiter und Freitag gleich nochmals einer. Ich brauch 2 Meinungen ;-).

Der Mörtel ist an verschiedenen Orten recht sandig, und ich werde mich nach einer kurzfristigen Ersthilfe sowie einer Langzeitighilfe erkundigen.

Bilder hab ich im Moment nur eins:

keller1.jpg


lg,

Ultramarin

 
Hallo Ultramarin,

kann es sein, dass der mit Steinen ausgelegt "Hohlraum" eine frühere Öffnung war?

Ein altes Fenster? Lüftungsöffnung oder die Durchführung einer früheren Öl-Fülleitung?

Ist dies der einzige Raum bzw. die einzig betroffene Fläche?

Wie es scheint, ist die Feuchtigkeit hauptsächlich ab der Wandhälfte nach ob vorhanden.

Berichte uns doch nach den stattgefundenen Terminen was die beiden Fachleute für Vermutungen haben?

Weitere Bilder, auch vom betroffenen Außenbereich dieser oder der Wände sind immer hilfreich.

Wie oft wird dieser Raum benutzt? Früher und/oder heute? Ist er permanent belüftet oder ist er nach "Umnutzung" (evtl. zum Werkraum?) aus Nutzungsgründen eher verschlossen?

Gruß vom Pfälzer

 
Es sind 2 Räume an der selben Fassade. Das Foto stammt aus dem Heizungsraum.

Der andere Raum war der Fitnessraum. Unser Vorbesitzer hat diese poröse Wand mit Styropor und eine Gipsplatte isoliert, und mit einem Laminat ausgelegt. Unnötig zu erwähnen, wie es unter der Isolation ausgesehen hat, die Wand hat regelrecht geschwitzt.

Mitllerweile haben wir einen Bautrockner.

Nein, ich glaube der Hohlraum ist einfach schlecht gestampfter Beton. Es sind Steine die nicht zusammenkleben. Das Loch ist etwa 8cm breit und 4-5 cm tief.

Ich werde gerne berichten wenn ich mehr weiss. Irgendwie hab ich Schiss, das Fundament könnte gelitten haben.

lg,

Ultramarin

 
Ja, dann ist doch einiges klarer.

Du meinst mit den "Steinen" die Kieselsteine (oder gebrochene Steine) aus dem Beton! Ich dachte, Du hättest richtige Bausteine (Kalksandsteine/Backsteine) gefunden.

Nun, wenn die Wandfläche mit einer Innendämmung versehen wird, welche selbst aber nicht 100% dicht ist (egal ob die Feuchte von unten oder von der Außenseite kommt), dann ist dieser Zustand vorhersehbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis darunter sich die Feuchte ansammelt, anstaut und alles was darüber ist mit einer entsprechenden Schimmel- Pilzschicht überzieht.

Das muss aber noch nicht zwangsläufig zu Schäden am Fundament führen. Soweit ist es ja noch nicht. Es kann/könnte sogar sein, dass nach Entfeuchtung und freien Wandflächen die Bauteilfeuchte stark zurückgeht! Mit den Dämmplatten und den Gipskartonplatten hatte er eigentlich nur den evtl. unschönen optischen Zustand "verschönern" wollen, dabei aber den Schaden provoziert.

"Angst" solltest Du ggf. vorm Schimmel haben (wenn er stark vorhanden ist?) und ihn nicht einfach so, ohne Schutzmaßnahmen, selbst abklopfen! Hier solltest Du ggf. die Fachleute (oder einen hierfür speziellen kommen lassen!) um Rat fragen, da sie den Gesamteindruck vor Ort besser einschätzen können.

Im Ernstfall sollte man dies durch ein Fachunternehmen entfernen lassen.

Trotzdem noch einen schönen und erholsamen Abend!

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Hallo Turbo,

Das andere habe ich jetzt übersehen.

Gruß vom Pfälzer
/emoticons/default_biggrin.png/emoticons/default_additional/86.gif

Was meinst Du zum Vorschlag mit dem anbohren allenfalls vorhandener tiefer Schächte oberhalb der Schachtsohle und Rückstauhöhe zur Entlastung. Habe das bei mir gemacht. Wirkung bis jetzt bei trockenem Wetter=0

Mit der Gefahr der Pumpenanlage hast Du sicherlich recht. Es könnte eine Chance sein. Aber auch eine zusätzliche Gefahr.

Wenn Pumpe nur ein geschlossenes System mit Alarm, damit nicht der Keller geflutet wird. Besser im Aussenbereich. zb. im Kellerabgang.

Anhand des nachgelieferten Bildes sehe ich, das ich die falschen Annahmen getroffen habe. Ich ging von aufsteigender Feuchte aus.

Bei diesem Schadenbild würde ich die vorhandenen Leitungen überprüfen und allenfalls eine Sickerleitung einbauen.

Gruss Turbo

 
Es sind 2 Räume an der selben Fassade. Das Foto stammt aus dem Heizungsraum.

Der andere Raum war der Fitnessraum. Unser Vorbesitzer hat diese poröse Wand mit Styropor und eine Gipsplatte isoliert, und mit einem Laminat ausgelegt. Unnötig zu erwähnen, wie es unter der Isolation ausgesehen hat, die Wand hat regelrecht geschwitzt.

Mitllerweile haben wir einen Bautrockner.

Nein, ich glaube der Hohlraum ist einfach schlecht gestampfter Beton. Es sind Steine die nicht zusammenkleben. Das Loch ist etwa 8cm breit und 4-5 cm tief.

Ich werde gerne berichten wenn ich mehr weiss. Irgendwie hab ich Schiss, das Fundament könnte gelitten haben.

lg,

Ultramarin
Hallo Ultramarin

Aus eigener Erfahrung schliesse ich mich den Aussagen von Emil 100% an. In meinem Haus war die Situation ähnlich. Bruchsteinwand gegen ehemaligen Stall. Ein Abgraben und Einbringen einer Sicherleitung war nich möglich. Mit einem Zuluftrohr Durchmesse 100 haben wir Frischluft in den Raum geleitet und durch Vorsatzschalen und Deckenverkleidung zu einer Luftumwälzung gezwungen. Die Vorsatzschalen der Wände müssen unten einen Luftspalt haben und zur Deckenverkleidung dicht abschliessen. Diese Kosten einer Innensanierung kannst du einfach ermitteln. Kreuzlattenrost und Feuchteresistente Wandplatten + Zuleitung Frischluft. Wenn du die Kosten einer Aussensanierung kennst und diese mit wenig Aufwand möglich ist, kannst du eurer weiteres Vorgehen abwägen. Bei neuer Nutzung des Raumes würde eine Wärmequelle zusätzlich helfen.

Um die Festigkeit der Grundmauern würde ich mir keine Sorgen machen.

Andy

 
Was genau sind Vorsatzschalen ? ist es nicht das was unser Vorgänger angebracht hat ? es waren Gispwände innen mit Styropor ausgekleidet. Es war wohl etwas Raum zwischen Wand und Schale, jedoch waren die "Schalen" Bodeneben. Wie gesagt, die Wand tropfte so richtig.

Eine Lüftung gibts dort auch, ein Stahlrohr, ca. 15 cm Durchmesser welches draussen aber Bodeneben ist. Ich frag mich da, ob wenn ordentlich Schnee draussen liegt nicht Feuchtigkeit da durch dringt. Einen Radiator gibts dort auch, haben wir aber sehr wenig gebraucht.

Die Leitungen wurden übrigens alle geprüft, die sind dicht.

lg,

Ultramarin

 
Also nochmals um Klarheit zu schaffen.

Beide Aussenwände waren verkleidet mit diesen Platten: Rigips - Der Ausbau-Profi. (Produkte & Systeme - Dmmstoffe - Wand - Rigitherm Gipskarton-Verbundplatte)

Die Lüftung sieht so aus:

keller6.jpg


Hier haben wir diese Gipskarton-Styropor-verkleidung weggenommen, damit die Wand gut trocknen kann. Die Wand ist wie gesagt aus Stampfbeton

keller7.jpg


Das ist übrigens der Hohlraum:

keller10.jpg


Diese Wand ist Trennwand zwischen Fitnessraum und Heizungsraum (aus dem ersten Foto). Ich frage mich, ob hier der Fehler war, dass sie nicht auch mit Gipskarton/Styropor ausgekleidet war, und daher die ganze Feuchtigkeit kommt.

keller9.jpg


Die letzte Wand ist diese. Beide Wandteile neben den Fenstern ist auch mit Gipskarton/Styropor ausgekleidet, sowie - nehme ich an- die Decke (klingt so beim Klopfen)

keller8.jpg


Bin froh um weitere Einschätzungen.

lg,

Ultramarin

 
Das Steinnest ist ein Betonierfehler, der früher, beim manuellen Einbringen und Stampfen in die Schalung, häufig vorkam. Ist wohl kein statisches Problem.

Aufgrund des Schadbildes (die Innenseite der Mauer scheint bodennah trockener zu sein als oberhalb) scheint das Wasser von aussen und nicht von unten zu kommen. Das wäre eine gute Nachricht. Ich würde mal aussen aufgraben und die Aussenseite der Mauer mit einer Noppenfolie oder den dafür gemachten Betonsteinen belegen und dafür sorgen, dass es dort nicht hin regnet oder das Wasser oberflächlich vom Haus weg fliesst. Ne Drainage wäre auch nicht schlecht.

Von aktiven Entwässerungssystemen (Pumpen mit Alarmanlage) halte ich nicht viel. Wenn die Dinger funktionieren, vergisst man sie, wenn dann nach 7 Jahren zum ersten Mal ein Alarm ist, muss man sich erinnern, was da wo warum piepst oder blinkt, und wenn der Strom weg oder die Pumpe kaputt oder keiner zu Hause ist, nützt der Alarm nichts. Bei Mehrfamilienhäusern mit professionellem technischem Hausdienst mag es ja gehen, aber sonst lieber etwas mehr Aufwand treiben und halt den Garten aufgraben, um das Wasser abzuführen.

 
Was meinst Du zum Vorschlag mit dem anbohren allenfalls vorhandener tiefer Schächte oberhalb der Schachtsohle und Rückstauhöhe zur Entlastung. Habe das bei mir gemacht. Wirkung bis jetzt bei trockenem Wetter=0

Gruss Turbo
Hallo Turbo,

das kann bei Dir durchaus funktionieren. Es kommt immer auf die örtlichen Gegebenheiten an. Der von mir geschilderte Fall wäre hierbei nur der "Extremfall", welcher aber eintreten könnte!

Wasser sucht sich immer den leichtesten Weg! Wenn Du diesen per Bohrung vorgeben kannst, der Schacht sich noch außerhalb des Gebäudes befindet, dann ist dies sicherlich eine einfache und schnelle Entlastungsmöglichkeit.

Sollte sich mein Extremfall andeuten, kann man eine saubere Bohrung ggf. auch wieder verschließen und die Aktion damit rückgängig machen.

Auf Dauer sollte man immer, zumindest wo dies baulich möglich ist, eine Abdichtung auf der Außenseite vorziehen. Trockene Wände sollten bei wohnlicher Nutzung oberste Priorität haben.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Ultramarin,

könntest Du auch noch Bilder von der Außenseite machen?

Wie sieht es dort aus? Wie hoch ist die betroffene Wandseite angefüllt?

Gruß vom Pfälzer

 
Werde ich machen, heute aber nicht ich liege mehr oder weniger Flach mit Grippe. Ich kann allerdings sagen, dass der untere Teil der Lüftung gerade Bodeneben ist.

Zudem habe ich an dieser Fassade mein Gemüsegarten, welchen ich ja mehr wässern muss als z.b. Rasen. Das werde ich ändern, es war mir bis jetzt nicht bewusst, dass das nicht gut für die Mauern ist.

lg,

Ultramarin

 
Also der vom Baunternehmen meinte: Aussen abdichten und sickerleitung legen. Oder auch Wand injezieren. Was ist die bessere und/oder günstigere Variante ? kostet ja alles ein Vermögen.

Am Freitag bekomm ich noch eine Zweite Meinung.

lg,

Ultramarin

 
Also nochmals um Klarheit zu schaffen.

Beide Aussenwände waren verkleidet mit diesen Platten: Rigips - Der Ausbau-Profi. (Produkte & Systeme - Dmmstoffe - Wand - Rigitherm Gipskarton-Verbundplatte)

Die Lüftung sieht so aus:

Hier haben wir diese Gipskarton-Styropor-verkleidung weggenommen, damit die Wand gut trocknen kann. Die Wand ist wie gesagt aus Stampfbeton

Das ist übrigens der Hohlraum:

Diese Wand ist Trennwand zwischen Fitnessraum und Heizungsraum (aus dem ersten Foto). Ich frage mich, ob hier der Fehler war, dass sie nicht auch mit Gipskarton/Styropor ausgekleidet war, und daher die ganze Feuchtigkeit kommt.

Die letzte Wand ist diese. Beide Wandteile neben den Fenstern ist auch mit Gipskarton/Styropor ausgekleidet, sowie - nehme ich an- die Decke (klingt so beim Klopfen)

Bin froh um weitere Einschätzungen.

lg,

Ultramarin
Hallo Ultramarin

Aufgrund deiner Fotos ist der Fall klar.

Alle Wände haben in keiner Weise eine Isolationsschicht.

Die Folge die wärmere Luft der Räume trifft auf die kalten Wände und kondensiert. Indem eine Isolation mit Gipskarton montiert wurde, hat man die Kondensatsituation verschlimmert.

Je Raum würde ich dir aufgrund meiner eingenen Erfahrungen folgendes vorschlagen.

Kellerräume mit Stampfbetonwänden:

Die Wände gegen Aussenklima mit Vorsatzschalen und genügend Luftzwischenraum verkleiden. Das Zuluftrohr hinter die Vorsatzschale zurückschneiden und Klappe in Zuluftrohr entfernen. Darauf achten das der Zuluftquerschnitt von aussen reguliert werden kann. Kreuzrost mit 50/30 Latten auf Wand anbringen. Auf die Wand stehende Latten montieren mit Schrauben und Dübeln. Auf die stehenden Latten Querlatten schrauben. Unten zum Boden hin Luft von 20-30 mm lassen. Auf diesen Lattenrost OSB-Platten schrauben. Das sind die Platten mit den grossen Holzschnitzeln. Die Platten in der Höhe 20 mm kürzer schneiden. Die Platten mit den Rostlatten verschrauben. Zu den Wänden und zur Decke hin Kompriband anbringen, dass zwischen Wand/Decke und den Plattenkanten keine Fugen entstehen. Wenn die Platten montiert sind kannst du diese mit einer weissen Farbe streichen. Zum Boden hin eine Sockelleiste 15 mm ab Boden montieren - fertig.

Die Erklärung dazu:

Durch das Loch vom Dampfabzug strömt automatisch Aussenluft in den Raum. Diese Luft ist im Winter kälter und sinkt nach unten, dadurch steigt warme Raumluft hinter der Wandverkleidung nach oben. Die warme Raumluft steigt links und rechts von der kalten, abfallenden Aussenluft nach oben und nimmt die Feuchte die auf der kalten Aussenwand entstehen kann mit. Im Sommer ist die Aussenluft wärmer und gelangt somit nicht in den Raum da die Verkleidung zur Decke dicht ist. Wieviel Zuluft nötig ist musst du ausprobieren indem du von aussen her den Querschnitt verkleinerst. Dass du auf diese Art an der Wand innen nichts weiteres machen musst, ist diese Art der Entfeuchtung die günstigste Variante. Sie hat den Nachteil das ihr im Winter quasi nach drausen heizt. Der nächste Schritt wenn nötig, wäre das Anbringen einer Aussenisolation mind. im Bereich der über der Erde liegt und eine Feuchtesperre im Bereich der unter der Erde liegt !! Mit der Anbringung einer Aussenisolation könnt ihr die Kondensatbildung an der Innenseite komplett eliminieren.

Räume über Erdreich mit grossem Fenster:

Hier hat es offensichtlich auch keine Isolation im Bereich der Wand. Hinter den noch verkleideten Wänden wird sich das selbe Bild presentieren wie im Keller. Schnellste, einfachste Lösung mit Vorsatzschale wie im Keller aber mit frischer Zuluft für Luftzirkulation. Um ein Verlust der Raumwärme auf Dauer zu verhindern - an den Aussenwänden eine Isolation mit Abrieb anbringen. Bereiche im Erdreich mind. mit einer Feuchtesperre versehen. Bilder der Lüftungsschlitze folgen.

Andy

 
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