Warmwasser dauert lange

Pippen

Donator
Hallo an alle Häuslebesitzer

Bei unserem neuen Haus dauert es beim Aufdrehen des Wasserhahns bei Heisswasser vielleicht 7-8 Sekunden (voll aufgedreht) bis wirklich heisses Wasser zum Hahn rauskommt.

Ist das normal? Dauert das bei euch auch so lange?

Wenn man dann vielleicht 15 Minuten kein Wasser aus diesem Hahn lässt und nun wieder das Heisswasser aufdreht, dauert es erneut 7-8 Sekunden bis wieder heisses Wasser kommt. Dass das Wasser nach 1 Stunde in der Leitung abgekühlt ist, ist mir klar, aber nach 15 Minuten?

In unserer alten Wohnung vorher war das jedenfalls nicht so. Wenn man da den Heisswasserhahn aufrehte ging es vielleicht max. 2 Sekunden und man hatte heisses Wasser. Es scheint so, als würde das WW in den Leitungen extrem schnell auskühlen.

Wurden da die WW Leitungen nicht korrekt isoliert? Wie wird das überhaupt gemacht?

Mir geht es in erster Linie darum, dass man so viel Energie (vom WW) verschleudert.

Ich wollte Sachkundige nur rasch fragen, ob das normal ist.

Besten Dank.

 
Die Ausstosszeit hängt von der Leitungslänge ab.

(Distanz vom Verteiler bis zur Entnahmestelle).

Gemäss SIA beträgt die max. Ausstosszeit 12 Sekunden.

 
@Bruenel

Danke für die Antwort. Mich erstaunt aber vielmehr, dass das Wasser in der Leitung innert 15 Minuten wirklich kalt ist, nicht nur kühler!

 
Hallo Pippen,

wie ich auf vielen Bautagebüchern entnehmen konnte, werden bei Euch wohl die meisten Wasser-Leitungen innerhalb der Betondecken verlegt? Zumindest sah es bei vielen Bilder so aus.

Dies ist natürlich für die Wärmeabgabe bzw. deren Verlust mit verantwortlich. Auf den Bildern sah man auch keinerlei Wärmeisolation um/an den Leitungen.

Dies wird bei unseren Planungen und Ausführungen völlig anders gelöst und zudem auf eine hochwertige Isolation geachtet.

Wie wurden sie denn bei Dir verlegt?

Wenn die Leitungen (Warm- und Kaltwasser) ab einem Verteiler direkt zum "Verbraucher" geführt werden, so ist es natürlich auch davon abhängig, wieviele Meter dazwischen liegen! Je länger der Weg, desto höher die Abkühlung und die Menge an abgekühltem Wasser innerhalb der Leitungsführung! Dieses "kalte" Wasser muss dann erst ablaufen, bevor neues, heißes Wasser nachkommt!

Wenn man solch lange "Vorlaufzeiten" vermeiden möchte, was ja den Komfort erhöht, dann müssen die Zirkulationsleitungen auch an den Verbrauchern vorbeigeführt werden. Dann wäre hier nur noch der Abstand vom Boden (vor dem Verbraucher) über das kurze Wandstück bis zum Auslauf, was sich bei guter Wärmedämmung nur geringfügig abkühlen könnte, zu überbrücken.

Gruß vom Pfälzer

 
Die Ausstosszeit hängt von der Leitungslänge ab.

(Distanz vom Verteiler bis zur Entnahmestelle).

Gemäss SIA beträgt die max. Ausstosszeit 12 Sekunden.
...ja, das gilt aber nur bei vollem Volumenstrom. Das Problem ist, dass es trotzdem wesentlich länger dauern kann (trotz Einhaltung der SIA-Norm), wenn man den Hahn nur ein bisschen aufdreht, was (zumindest für uns) üblich bzw. notwendig ist, will man sich nicht vollspritzen.

grüsse pb

 
Hallo zusammen

möchte das Thema wieder aufgreifen.

Wir wohnen nun 8 Monate in unserem EFH und haben das gleiche Problem.

Unser GU sagte uns, dass dies "normal" sei.

Mich stört vorallem der hohe Wasserverbrauch.

Kann man da was dagegen machen? Oder muss man sich mit dem Problem in einem EFH abfinden?

Gruss

 
Wir wohnen nun auch schon seit 2 Monaten im neuen Heim und ärgern uns ebenfalls darüber, wie lange es dauert, bis das warme Wasser fliesst.

Mit 15 Sekunden wären wir glücklich....

Es dauert doch tatsächlich 40 Sekunden, und das bei 'Vollgas'. Das entspricht offensichtlich nicht der Norm.

Welche Möglichkeiten gibt es grundsätzlich, hier Abhilfe zu schaffen und wer ist dafür verantwortlich/haftbar?

 
... wir haben eine Rohrbegleitheizung machen lassen (finde leider kein Foto). Kosten mit Anschlussdose rund CHF 370.-- und habe keine lange Wartezeit. Ich weiss nicht, ob man eine solche nachrüsten kann... Wahrscheinlich schon. Ev. wäre das was...

 
@Serge

Energietechnisch finde ich dies aber nicht ideal.

Ich habe via Google ein Produkt gefunden, das eine Aufnahmeleistung von 7-12W/m hat und dies die ganze Zeit.

Auf der anderen Seite spart man Wasser und das W-Wasser würde in den Leitungen nicht mehr auskühlen.

Ich fände es aber wichtiger, dass die Schweizer Sanitäre/Baumeister begreifen würden, dass die WW-Leitungen lückenlos vom Boiler bis zur Zapfstelle gedämmt werden müssen. Also auch in Backsteinbänden und Betondecken, usw.

@wottau

Also 40s finde ich schon extrem lange. Hast Du ein so grosses Haus, dass es 40s dauert, bis das Wasser bei der Zapfstelle angelangt ist?

Ich denke da ist noch etwas falsch.

 
Pippen,

die Leitungen sind bestimmt ziemlich lang. Vom Boiler bis zur Zapfstelle wo ich die Zeit gemessen habe, dürften es an die 20 Meter sein.

Sonst sollte bei einem Elektroboiler an sich kaum viel zum Falschmachen sein, oder?

 
Aber auch wenn es 20m sind dürfte es doch nicht so lange dauern.

Die Flussgeschwindigkeit bei "Vollgas" müsste doch um einiges höher liegen als 0.5m/s, oder irre ich mich da (bin kein Spezialist)?

 
Hallo Wottau,

leider habe ich es nicht mehr im Kopf (falls Du es hier schon bekannt gegeben hattest) wer der GU war, bzw. Architekt?

Es ist leider so ein Problem der Schweizer "Verlegeart", Pippen hat es ja schon erwähnt, wenn alles in dem Beton geworfen wird, dies noch ungedämmt, die Decke meist noch über unbeheizten Räumen liegt und zudem noch in aller Regel ein Verteiler im KG besteht. Der Verlust an Wärme ist dann dementsprechend. Zumal in der Regel ja auch eure Technikräume noch unbeheizt sind. Allso alles "im Kalten" steht.. zumindest meistens..

Ich habe noch nie eine Warmwasser-Leitungsverlegung ausgeschrieben, verlegen lassen oder solches akzeptiert, welche keine gute bis sehr gute Wärmeisolation aufweisen konnte. Und dies ab Verteiler bis Verbraucher. Zudem wird die Leitungsführung in DE in aller Regel auch innerhalb der Dämmschicht des Estriches (UB) vorgesehen, was nochmals zusätzlich isoliert, bzw. den Verlust verringert.

Weiterhin habe ich noch nie einen Verteiler im KG einbauen lassen, von dem aus alle Verbraucher des Hauses versorgt werden. Hierzu gibt es ja schließlich Unterverteilungen in den einzelnen Geschossen. Wenn man diese auch noch exakt nahe am Verbraucher platziert, gibt es in der Regel. auch mit Dämmung, nur 1-4 m Leitungslängen.

Die Verteiler kosten nichts mehr, da sie ja im KG ebenfalls vorhanden gewesen wären. Lediglich die 2 Leitungen (Vor- und Rücklauf) kommen bei meiner Variante hinzu. Dies ist aber kein echter Betrag.

Der Boiler versorgt die Verteiler mit heißem Wasser, je nach Vorgabe oder zeitlicher Einstellung, von denen aus die Verbrauchsstellen in kurzer Zeit erreichbar sind.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmm.. vielleicht ?halbpassend? zum Thema, aber ich versuch?s trotzdem:

Bei mir heizt die unterstützende Elektroheizung des Boilers das Wasser jeden Tag (resp. Nacht) auf rund 60 Grad. Die WP erwärmt das Wasser gemäss Hoval auf rund 50 Grad. Den Rest übernimmt dann eben die Elektroheizung?

Eigentlich war die Idee, dass wir pro Woche einmal auf über 60 Grad heizen wollten, um die Legionellen abzukochen. Hoval, Heizer, Elektriker, BL und ich hatten aber alle andere Meinungen, wie das funktionieren soll. Heizer meinte, dass alles von der WP gesteuert wird und wir nichts machen müssen (falsch), Hoval und BL, dass man eine Zeituhr installieren muss (richtig, wenn man das Steuern will), der Elektriker hat in der WP Kabel verlegt, die aber gar nicht nötig sind? etc.

Lange Rede, kurzer Sinn. Nun heizen wir jede Nacht mit der Elektroheizung auf ? resp. dies passiert automatisch, Steuerung über das EW (das würden anscheinend 90% der Hoval-Kunden so machen)? In einem EFH sei das Problem der Legionellen marginal, weil der Wasserdurchfluss oft durchgeführt wird ? im Vergleich zu einem Schulhaus wo z.B. 6 Wochen nichts mehr geht. Nun, bin noch nicht dazu gekommen rumzupröbeln. Ev. kann ich die Nachtheizung ausschalten und hoffen, dass die 50 Grad ausreichen um zu Duschen etc.

Jede Nacht aufheizen finde ich - aus energetischer Sicht ? nicht optimal. Wobei mir dann gesagt wurde, dass der Stromaufwand sehr gering ist? Ich warte jetzt mal auf die erste Stromrechnung und dann sehen wir weiter?

 
Hallo Serge

Hab soeben Deinen Bericht gelesen.

Ich habe meine WW-Aufbereitung auf 50Grad eingestellt. Die Steuerung erfolgt auf dem Display der WP. Der Heizstab wird nur einmal die Woche oder wenns verdammt kalt ist für die Heizung zugeschaltet.

Jede Nacht den Heizstab in Betrieb nehmen kostet doch schon etwas.

 
Hallo zusammen

Wie bereits geschrieben ist die längste Wartezeit die Zulässig ist 12 sek.

Alles was darüber liegt ist ein Mangel.

Bei einer Begleitheizung sollte der Wert mind. halbiert sein.

Bei mir wird das WW nur wenn ich den Hahn öffne erwärmt und ich habe 8 sek. bis 45° aus der Leitung kommen. Mit dem Nebeneffekt das dies dann echtes Trinkwasser ist./emoticons/default_smile.png

Gruss Bauprofi

 
Ich habe meine WW-Aufbereitung auf 50Grad eingestellt. Die Steuerung erfolgt auf dem Display der WP. Der Heizstab wird nur einmal die Woche oder wenns verdammt kalt ist für die Heizung zugeschaltet. Jede Nacht den Heizstab in Betrieb nehmen kostet doch schon etwas.
Bin deiner Meinung... Aber eben, der Hoval-Monteur meinte, dass ich von der WP aus den Heizstab des Boilers nicht ansteuern kann... Ich sag dir, da sind soviele Meinungen und Thesen aufeinandergestossen, dass am Schluss niemand recht wusste was jetzt Sache ist. Ich werde bei Gelegenheit die Bedienungsanleitung (die Kopierte von Hoval!) durchlesen und schauen ob dort etwas steht... Hast du denn auch die Belaria von Hoval? Glaube nicht oder?

Gruss,

Serge

 
Ev. kann ich die Nachtheizung ausschalten und hoffen, dass die 50 Grad ausreichen um zu Duschen etc.

Jede Nacht aufheizen finde ich - aus energetischer Sicht ? nicht optimal. Wobei mir dann gesagt wurde, dass der Stromaufwand sehr gering ist?
hallo,50 grad reichen auf jeden Fall zum Duschen, wir haben meist 53 Grad und das ist heiss genug.

Die Frage ist halt, ob du Probleme mit den Legionellen bekommst oder nicht.

Ganz grob und ohne Garantie:

Ich nehm mal an du hast nen 300 Liter Boiler

Wasser hat eine Wärmekapazität von 4.2 KJ/kgK Bei 300kg und einem Aufwärmbedarf von 10 Grad ergibt das einen Energiebedarf von 12570 KJ

Das sind 3.5 KWh und kostet Nachts bei uns ca 35 Rappen.

Aufs Jahr gerechnet wären das für die elektrische Nachheizerei also mindestens CHF 130.-

In der Realität musst du hier noch Verluste einrechnen, wird also eher etwas mehr sein.

In der Gesamtstromabrechnung fällt dieser Posten vermutlich nicht auf, ist aber auch nicht zu vernachlässigen.

Gruss

 
Hallo mime7

Vielen Dank für die Musterrechnung. Ich werde es mal im Auge behalten... Unser Boiler hat 400L, ich rechne es entsprechend auf.

Eben, wegen den Legionellen meinen eigentlich alle (die bei mir im Keller waren), dass das für ein EFH nicht gilt, weil da der Wasserabfluss genug hoch ist. Nach längeren Ferien, müsse man das Wasser am Anfang einfach länger laufen lassen und gut ist.

Gruss,

Serge

 

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