Ich musste bei mir jetzt auch einmal messen. Ich konnte allerdings nur vor der BWT Anlage und nach BWT Anlage messen. Hier die Ergebnisse.
Zuerst einmal. Meine gemessenen Werte stimmen nicht mit den "offiziellen" Werte der Gemeinde überein, und es sind nicht nur geringe Abweichungen. Musste mich schon ärgern.
Bei mir ist das Verhältnis GH/KH nicht so massiv wie bei eurer Messung. Aus dem Bauch heraus, würde ich sagen, dass bei der BWT Anlage von Ben. irgend etwas nicht stimmt. Der Leitwert der Proben wäre einmal interessant. Auf dieser Basis bin ich mir auch nicht sicher, ob der Verdampfungstest nur Calcium und Magnesium als Rest hatte, sondern auch noch Natriumchlorid. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Struktur und die Haftung an den abgetrockneten Stellen an meinem Meerwasseraquarium ähnlich ist. In unseren Duschen lässt sich eigentlich alles problemlos abwischen. Auch der Kalk in den Perlatoren, lässt sich einfach abspülen. Früher in der vorherigen Wohnung ohne Entkalkung muss ich sie in Zitronensäure einlegen, da alles verkrustet war. Die Messung zeigt aber auch, dass BWT auch negativ geladene Ionen entfernt. Wie diese wieder aus dem Harz gelöst werden, ist mir allerdings ein Rätsel. Denn das Salz verdrängt ja eigentlich nur die positiv geladenen Kationen.
Werte wie Nitrit, Nitrat, Silikate sind natürlich u.a für Aquarianer wichtige Werte, vor allem für Meerwasser. Nitrit im Aquariumwasser mögen Fische überhaupt nicht. Und Kieselsäure, Phosphat und Nitrat ab einer bestimmten Höhe mögen nur die Algen. Wasser wird ja nicht ausschliesslich zum duschen, kochen, trinken verwendet. Auch wenn jemand seinen Pool füllt, wird er mit diesen Werten keine Freude haben, und ja, es sind doch einige, welche Poolwasser durch den Ionentausche laufen lassen. Die Sinnhaftigkeigkeit lassen wir einmal offen.
Zu Evodrop:
Mich würde interessieren wo der Kalk später bleibt, wenn dieser seine "Affinität" verloren hat. Setzt es sich unten im Speicher ab, oder haftet er trotzdem an der Opferanode. Denn dies hätte unterschiedliche Konsequenzen. Setzt er sich ab, wie bekomme ich ihn wieder heraus. Verklumpt es auf dem Boden, oder geht er nach erneutem Zulauf in eine "bewegte Form" über, was dann mehr Kalk im aktuellen Wasser zur Folge hat.
@Ben. Bist du dir sicher, dass 1600ppm einem Härtegrad von 80°fH entspricht. Ich komme auf 160°fH entspricht 89°dH.
Und ja, Calcium und Magnesium sind wichtig für den Körper. Ob Leitungswasser dazu die geeignete Quelle ist, glaube ich eher nicht. Man müsste ja nahezu, bei einen Gehalt von 120MG/L Calcium im Trinkwasser ja nahezu 10 Liter am Tag konsumieren um den Tagesbedarf zu decken. Prozentual fällt dies kaum ins Gewicht. Mit 2 Liter gutem Mineralwasser schafft man dies schon eher. Die Hauptquellen für Calcium und Magnesium findet man eher beim "normalen" essen.
Aus der deutschen Region, wo ich herkomme, hat man sehr sehr weiches Wasser GH 8-9°fH (umgerechnet) und bei einer Erhebung (schon sehr lange her) der zuständigen Ärztekammer gab es keinerlei Hinweise auf eine Häufung von Osteoporose oder Herzrhythmusstörungen aus diesen Regionen. Ebenso wenig wie es in Skandinavien mehr Depressionen wegen geringerem Sonnenlicht gibt, und dadurch auch noch weniger Vitamin D produziert wird, welches für die Aufnahme von Calcium im Darm, und für die Einlagerung im Knochen benötigt wird.
Ja, der Geschmack nach einem Ionentausch ändern sich. Ist es aber das Salz alleine? Das glaube ich nicht gänzlich. Der Grenzwert vom 200mg/L darf eh nicht überschritten werden. Naja, 100g Gruyère haben rund 330 mg Natrium. Es ist wohl eher so, dass das Wasser, welches man von klein auf kennt, "das bessere" ist. Vielen schmeckt auch das neue Leitungswasser nach einem Umzug nicht. Genau so wie Menschen auch die unterschiedlichen Mineralwasser beurteilen und kaufen.
Gruss Pit