Welche Pflanzen pflanzen?

HausinSicht

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11. Okt. 2017
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Hallo zusammen

Ich möchte mich gerne auf das Gespräch mit unserem Gärtner vorbereiten und habe bisher noch keine grosse Garten-Erfahrung... Unser Wunsch ist es, den Garten möglichst pflegeleicht zu gestalten - viel Rasen (mit Rasenmähroboter:))... Steingarten hinter dem Haus (wo es eh schattig ist). 

Hecke: Dann aber doch noch eine Hecke zum Sichtschutz gegenüber der Strasse - hier wäre es uns wichtig, dass die Hecke schnell blickdicht ist und immergrün.

Baum:Ausserdem evtl. noch einen Baum (was gibt es besseres als im Schatten eines Baumes zu sitzen?) > der Baum müsste also vor allem Schatten geben.

Pflanzen: Welche Stauden, Blumen etc. empfehlt ihr? Eben, möglichst pflegeleicht wäre schön.-)

Ich bin gespannt auf eure Tips, herzlichen Dank!

 
Nach meiner Erfahrung wünscht man sich einen pflegeleichten Garten, wenn man es einigermassen ordentlich mag und dennoch nicht viel Aufwand betreiben kann/will. Richtig? Leider, auch wenn der Gärtner es so verkaufen sollte: Es gibt keinen pflegeleichten Garten :)  

Eine Garten ohne Pflege sagt schon, wie es zum Schluss aussieht: ungepflegt :D   

Am einfachsten ist noch der Rasen: Gemäht mit Roboter ist er wirklich pflegeleicht. Vorausgesetzt, man wählt die richtige Sorte dafür - nur dann kommt man ums Vertikutieren, Düngen und Lüften herum. Also eher sog. Sportrasen wählen...
 

Eine immergrüne Hecke ist meist Kirschlorbeer oder Thuja. Dazu sage ich nichts  ;)  

Generell gilt: Eine Hecke muss man schneiden und in Form halten, bis zu drei Mal im Jahr. Gewährt man ihr etwas Platz, dass sie auch ein wenig umgezähmt wachsen kann, wird es pflegeleichter - dann würde ich Glanzmispel (Fotinia fraseri) oder Rhododendron (mit Moorbeet) empfehlen.

Ein Steingarten ist sehr pflegeintensiv, denn das Unkraut ist immer schneller. Die Lage muss ausserdem sonnig oder maximal halbschattig sein, denn Steingartenpflanzen mögen Sonne und Trockenheit, im Schatten wachsen sie nicht. Ein Schattengarten hingegen lässt sich leicht anlegen, da würden schon ein paar Hostas, ein Goldbandgras (Hakonechloa) und ein Waldgeissbart (Aruncus) genügen, das gibt schon Wirkung und nicht allzu viel zu tun.
Wenn du einen Schottergarten meinst, also unterlegt mit Vlies, dann ist das ökologisch eine Wüste, dazu sage ich gleichviel wie zum Kirschlorbeer  :mrgreen:

Ein Hausbaum ist wünschenswert, stimmt :)  Da würde ich mich auf den Rat des Gärtners verlassen, denn die Lage und das Klima ist entscheidend. Ein Baum verliert Blätter und muss geschnitten werden, er ist also nicht ganz ohne Pflege zu haben. Ein Obstbaum gibt noch ein wenig mehr zu tun und braucht ev. eine Spritzung pro Jahr. Was blühen und Früchte tragen soll, braucht Bestäubung - das sollte bei der restlichen Bepflanzung bedacht werden.

Was die Stauden und Blumen angeht: Ich nehme an, du meinst Gehölz und Stauden. Es gibt zig Tausende, ohne Bild der Lage und einer Beschreibung der Absicht kann ich dazu so gut wie gar nichts sagen. Ausser: Die brauchen in der Regel Pflege... ;)  

 
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Eine immergrüne Hecke ist meist Kirschlorbeer oder Thuja. Dazu sage ich nichts  ;)  

Wenn du einen Schottergarten meinst, also unterlegt mit Vlies, dann ist das ökologisch eine Wüste, dazu sage ich gleichviel wie zum Kirschlorbeer  :mrgreen:
Schottergärten finde ich ebenfalls das Allerletzte, da kann man den Garten gleich betonieren und grün anstreichen. Thuja ist für mich ebenfalls keine Alternative, obwohl der Strauch als Heckenpflanze sehr oft verwendet wird. Ggf. hängt dies auch damit zusammen, dass man diesen Strauch in jedem Gartencenter findet. Aber woher kommt die Abneigung zu Kirschlorbeer?  

 
Aber woher kommt die Abneigung zu Kirschlorbeer?  
Da gibt es mehrere Gründe:

- die Lorbeerkirsche - wie sie eigentlich richtig heisst - ist im Wachstum kaum zähmbar. Was als nette, dichte Hecke beginnt, wird mit der Zeit eine grüne Wand.

- dementsprechend macht sie lange, dicke, tiefgründige Wurzeln; nach einigen Jahren kann man in direkter Umgebung nichts mehr pflanzen.

- da sie meist als Hecke gepflanzt wird und die Blätter nie verliert, macht sie den Garten schattig und feucht, andere Pflanzen erhalten zu wenig Luft und trocknen nicht mehr ab, damit steigt die Pilzgefahr. Sie verändert also das Gartenklima nachhaltig.

- selber leidet sie nicht selten an Echtem Mehltau und Schrottschuss; da sie die Blätter nicht verliert, überträgt sie die Krankheiten auf andere Pflanzen.

- als Hecke zum Nachbarsgarten - wie bei mir - bewurzelt und beschattet sie auch diesen über die Grenze hinaus. (Meine Beerensträucher wachsen entsprechend schief...)

- ästhetisch gesehen macht eine Hecke aus Lorbeerkirschen ein "totes Bild", mindestens ebenso wie Thuja. Sie sieht - abgesehen von der kurzen Blütezeit - das ganze Jahr über gleich aus.

- Die Beeren werden von Vögeln gefressen, damit kann sie sich überall ausbreiten. Man sieht sie hier bereits an Bachufern und Waldrändern.

- Sie ist ein Neophyt und auf der Schwarzen Liste eingetragen.  Mit den oben genannten Eigenschaften verdrängt sie andere Pflanzen radikal und ist nur mit viel Aufwand zu entfernen. 

M.E. sollten sie auch Gärtner nicht mehr verkaufen, aber: Wenn die optische Langeweile nicht stört :mrgreen: , sollte man den Kirschlorbeer wenigstens als solitär, nicht als Hecke pflanzen. Man sollte ihn von anderen Pflanzen fern halten, regelmässig schneiden und die Samenstände nach den Blüten entfernen. 

 
M.E. sollten sie auch Gärtner nicht mehr verkaufen, aber: Wenn die optische Langeweile nicht stört :mrgreen: , sollte man den Kirschlorbeer wenigstens als solitär, nicht als Hecke pflanzen. Man sollte ihn von anderen Pflanzen fern halten, regelmässig schneiden und die Samenstände nach den Blüten entfernen. 
.....Klasse Erläuterungen. Fazit: Bevor man eine Entscheidung trifft, sollte man sich vorher informieren. Leider macht man dies aus vielerlei Gründen nicht immer. Die Entscheidung fällt oftmals spontan nach optischen Eindrücken. Die weiteren Konsequenzen (Wachstum, Ausbreitung, Krankheitsanfälligkeit, Pflege usw.) werden nicht bedacht. Auch ich habe drei Exemplare in meinem Garten. Bei zwei Exemplaren handelt es sich um Kirschlorbeer Genolia (Beschreibung meines Lieferanten):

"Kirschlorbeer Genolia ist eine wunderschöne, ansprechende und gut winterharte Neuheit, die wegen ihres schlanken, dichten Wuchses besonders gut als Heckenpflanze geeignet ist, vor allem da Genolia auch noch über eine ausgezeichnete Winterhärte verfügt. Er wurde auf der Kirschlorbeer-Sichtung sogar mit einer Silbermedallie ausgezeichnet. Prunus laurocerasus Genolia kann eine Höhe von bis zu 300 cm erreichen. Er wird dabei jedoch nicht mal 100 cm breit. Einen derartig schlank bleibenden Kirschlorbeer hat es so bisher nocht nicht gegeben. Die Blätter sind dunkelgrün und schmal."

Diese Exemplare befinden sich als Solitär an der Grenze zum Nachbarn. Sie wachsen schlank nach oben und nicht in die Breite. Dazwischen befinden sich als Stauden Frauenmantel und Storchschnabel, die bisher ohne Probleme wachsen. Ein weiteres Exemplar befindet sich als Solitär im Vorgarten (siehe Bilder). Um welche Art es sich hierbei handelt ist mir nicht bekannt. Dieser Kirschlorbeer wird einmal im Jahr im Herbst vom Gärter in Form gebracht, also regelmäßig geschnitten. Die Größe ist daher seit Jahren wie auf dem Bild sichtbar.

Weshalb sollte man die Samenstände nach der Blüte entfernen? Ich habe bisher teilweise nur die schwarzen Beeren entfernt. Diese werden nämlich von den Vögeln gefressen und dann auf unserer Terrasse wieder entsorgt. 

Kirschlorbeer (2).jpg

Kirschlorbeer.jpg

 
Du hast völlig Recht, Horst, man sollte sich vorher informieren - auch über den Habitus der spezifischen Sorten - und den Kirschlorbeer als einzelne Pflanze verwenden.

Einige gut verträgliche Stauden wie die von dir genannten überleben auch direkt neben dem Kirschlorbeer, aber Gehölze mit hohem Wasseranspruch leiden, wie die von mir genannten Beerensträucher.

Gepflanzt wie bei dir ist der Kirschlorbeer ein ansprechender Strauch, die Zähmung geradezu vorbildlich - aber das ist nicht wirklich die Regel, angesichts der meterhohen Garteneinfassungen, die man normalerweise sieht  ;)  

"Deine" Vögel entsorgen die Samen auf deiner Terrasse - andere Vögel tragen sie aber weiter, was eben zu der unerwünschten Verbreitung führt. Die Beeren sollten sich besser gar nicht entwickeln, weil die Vögel diese (leider) sehr gerne fressen.
(Auch für Kinder können die Beeren verlockend sein, für uns und unsere Haustiere sind die Beeren aber giftig.) 

Die Vögel kann man nicht beeinflussen, weder ihre Gelüste, noch ihren Flugradius. Deshalb wird empfohlen, nach der Blütezeit das Abgeblühte oder eben etwas später die Samenstände zu entfernen. Man kann auch einfach den Formschnitt auf die Zeit direkt nach der Blüte legen, da man den Kirschlorbeer - ausser während der Blüte und bei Frost - das ganze Jahr über schneiden kann.

 
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wenn ich mir Pflanzen aussuchen könnte, dann wären das wahrscheinlich Palmen und Aloe Vera Sträucher. Da fühlt man sich dann doch gleich wie im Urlaub, findet ihr nicht? 

Die Frage ist nur, ob unsere klimatische Verhältnisse den Pflanzen auch recht sind!? Palmen dürften ja nicht so empfindlich sein...die habe ich z.B. schon in Frankreich gesehen, und so viel wärmer wie bei uns ist es dort ja auch nicht...

 
wenn ich mir Pflanzen aussuchen könnte, dann wären das wahrscheinlich Palmen und Aloe Vera Sträucher.
Aloe Vera muss man im Gewächshaus oder drinnen überwintern, sie sind nicht winterhart.

Bei den Palmen kommt es auf die Sorte an. Hanfpalmen sind recht gut winterhart (in diesem Winter sind sie bei mir aber vermutlich erfroren, wegen der Bise). Auch die Phoenix kann draussen überwintern, allerdings nur in milden Gegenden. 
Grundsätzlich kann man auch mit anderen Pflanzen "Urlaubsfeeling" erzeugen, es gibt auch winterharte, die durchaus südländisch wirken...

 
danke für die Antwort, Susann. Stimmt, es gibt sicher auch einige Alternativen. Mir gefallen eben Palmen und Aleo Vera richtig gut. Bei uns ist es halt immer recht schwierig einzuschtäzen, wie kalt der Winter schlussendlich wird...ein paar Tage Kälte werden die Palmen wohl überstehen?

 
Ja, Hanfpalmen überstehen ein, zwei Nächte bei -15°, Phoenix bis -5°. Allerdings sollte man sie einpacken, bevor es soweit ist und wenn es länger so kalt bleibt. Die Faustregel ist: Bei 5° vor den tiefsten noch möglichen Temperaturen einpacken (Hanfplamen also bei - 10°, Phoenix bei 0°)

 

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