Wir bauen ein Minergie oder Passivhaus, aber mit wem?

Du siehst ja, mit was sich die Bauherren in erster Linie beschäftigen und wie wenig sie sich für energieeffizientes Bauen Interessieren. Passivhaus wird als Luxus dargestellt, wenn es um die Kosten geht, aber z.B. beim Thema Hauselektronik stellt man die Frage nicht sondern überlegt sich welches Produkt am günstigsten zu haben ist. Das ganze hat auch mit der Beratung der Planer zu tun. manchmal erstaunen mich Passivhäuser in kleinen Gemeinden. Wenn man dan genau hinschaut, findet man meist einen passivhausbegeisterten Architekten oder GU der dahinter steckt.

Seit dem wir unser Bauvorhaben planen, haben wir noch keinen Planer resp. GU etwas über Passivhaus reden gehört aber gegen KWL und so schon!

Eigentlich müsste die Grundausbildung von Energiefragen geprägt sein, der Rest würde dann von selbst kommen.

Ein Passivhaus ohne Heizsystem sehe ich noch etwas in der Ferne, aber die mit kleinen Heizsystemen sehe ich als massentauglich an, da die Sonne ja nicht immer scheint. Im Grunde ist so ein Konzept dem Minergie Standard naheliegend. Einige kleine GU's machen das ganz prima.

LG Ibo

 
Sehr geehrte Damen und Herren

Ich kann sie wirklich nur vor der Firma KAMPA warnen.

insolventsverfahren läuft schon und unser Anwalt versucht unser Geld zurück zu bekommen.

 
@ibo

Ich gebe Dir vollumfänglich recht mit Deinem letzten Beitrag.

Für mich ist klar, dass sich jeder Bauherr der heutigen Zeit mit dem Thema des Energiesparens und der Ökologie, resp. Nachhaltigkeit aus gutem Grund auseinandersetzt.

Für mich kommt als erstes bei einem Bauprojekt die Lage/ das Grundstück.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es Grundstücke gibt, die sich gerade zu für Passiv- und Minergiehäuser anbieten (gute Besonnung, gute Parzellengeometrie und so ideale Voraussetzungen, das Gebäude auf der Parzelle nach Südosten auszurichten, etc.). Letzten Endes kann man natürlich auf jeder Parzelle ein zertifiziertes Haus realisieren; auf erster angeschriebenen Parzellen wird mit Sicherheit einfacher und kostengünstiger, als auf letzteren.

Bei der Berechnung der Gebäudehülle muss man das Wohnhaus an und für sich als reines Verlustvolumen ansehen; das Haus wird immer Abwärme produzieren. Und so geht es eigentlich nunmehr rechnerisch darum, welchen Wandaufbau man auswählt, wie das Gebäude auf der Parzelle platziert wird und wo Fensteröffnungen zu liegen kommen, resp. wie gross diese sind.

Heutzutage wird das ganze dann von einem Rechenprogramm eines Haustechnikplaners über eine Zeitperiode automatisiert berechnet. Und dabei hat man mit der ersten Zahl bereits die Möglichkeit zum "weiterspielen" - einzelne Fenster wegzulassen, zu verkleinern/ vergrössern, etc. und sieht jeweils, was das auf den Energieverbrauch des Gebäudes für Auswirkungen hat, resp. wie hoch der solare Wärmegewinn sein wird.

 
Ich freue mich auf weitere Inputs und Diskussionen. Im Übrigen ich vertrete nicht die Meinung, dass man schon 20 PH realisiert haben muss um ein guter Partner zu sein.

LG Ibo

 
Ich freue mich auf weitere Inputs und Diskussionen. Im Übrigen ich vertrete nicht die Meinung, dass man schon 20 PH realisiert haben muss um ein guter Partner zu sein.

LG Ibo
Grins. Wenn Du mir nun noch erklärst, was 20 PH sind? /emoticons/default_biggrin.png

 
@ad-arch

- Die Gebäudehülle muss sehr gut gedämmt sein, d.h. wir sprechen von Dämmstärken ab 18cm-25cm;
Aus deinen vorangegangen Beiträgen entnehme ich, dass du in im Miniergie Bereich einige Erfahrungen hast.Wir werden ein Minergie-Zertifiziertes Haus haben, bei einer Isolationsstärke von nur 14cm (EPS, 0.031W/m2k). Zumindest sagen der Energie-Ing und der Architekt dass dies reicht (und im Nachweis sind auch noch einige Reserven ersichtlich). Ich war zuerst auch über die geringe Dicke erstaunt. Nachdem ich etwas mehr über Minergie und deren Berechnungsarten/varianten gelernt habe bin ich mir nicht mehr sicher, was ich von dem Label generell halten soll.

gruss

marco

 
@ad-arch

Nachdem ich etwas mehr über Minergie und deren Berechnungsarten/varianten gelernt habe bin ich mir nicht mehr sicher, was ich von dem Label generell halten soll.

gruss

marco
Guten Morgen Marco

Ich kann mich gut in Dich als Bauherr hineinfühlen mit Deiner Unsicherheit.

Zuerst möchte ich festhalten, dass der Lamdawert von 0.031 W/m2K ein sehr guter ist. Meistens arbeite ich mit Dämmungen mit einem Lamdawert von 0.044.

Was Dich beim Thema Minergie-Berechnung (Nachweis) so verunsichert, wird die Tatsache sein, dass man als interessierter Bauherr keine Standartrechnung verwenden kann, um alles nachzuvollziehen. Vielmehr ist es ein, wenn man das so nennen darf, dynamisches System welches an vielen Parametern gemessen beurteilt wird.

Die Parameter sind zum Beispiel: Dach, Aussenwand, Aussenwand im Sockelbereich (=Perimeterdämmung), Erdberührte Aussenwand bei geheizten Räumen, Fenster, Durchdringungen bei zB. Vordächern, Dachrand, etc. um nur einige zu nennen.

Für alle Details wird der Haustechnikplaner eine Rechnung erstellt haben. Und weiter folgt dann eine dynamische Berechnung, bei der man die Ausrichtung von Fassaden nach Himmelsrichtungen mitberücksichtigt). usw.

Aber zurück zu Deiner Verunsicherung:

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Euer Haus zertifizierbar ist. Alleine schon vom guten Lamdawert der Dämmung her. Die von Deinem Planer gewählte Dämmung ist natürlich etwas teurer als 14cm mit 0.04 W/m2K, jedoch günstiger als 20cm mit 0.04W/m2K, welche Du nehmen müsstest um gleiche Werte zu bekommen.

Heutzutage kann man übrigens in der Theorie bereits mit 2cm Dämmung ein Minergiehaus bauen (Vakuumdämmung). Umsetzen tut es niemand, da die Dämmung viel zu kostspielig ist.

 
Hallo Marco,

wenn du ein gut gedämmte Gebäudehülle haben willst, dann würde ich "das reicht abklären"

man schaut die Ganze Gebäudehülle und die Daten Findest du in dem Nachweis drinn.

dann kanns du dir überlegen ob du noch Weiter isolieren, was diese Kostet

Man muss nicht knapp unter Minergie sein - mehr Isolation schadet nicht.

Es zählt nicht nur Isolation sondern auch die Wärmebrücken am gesamten Gebäude. Hier kann eben Falls was optimiert werden.

LG Ibo

 
hallo marco

Mit Dämmstärken von 18-25cm rechnet man normalerweise bei normalem EPS (lamda ca. 0.038) und nicht isoliertem Keller, damit man genügend Reserven hat für Sockelbereich usw.

Bei Dir ist jedoch auch der Keller isoliert, was für viele zu teuer ist. Denn Perimeterdämmung ist doch ziemlich kostspielig aber äusserst sinnvoll.

 
danke für eure Antworten.

Ich habe mich jetzt gefragt, warum denn nicht alle diese 0.031er Isolation verwenden wenn sie schlussendlich günstiger kommt als die 0.040er. Ich meine Preis/Leistung bezieht sich ja in diesem Fall darauf, wieviel Geld ausgeben werden muss um einen bestimmten U-Wert (in unserem Fall 0.2) über die Wandkonstruktion zu erhalten....

Natürlich hört sich 20cm Isolation imposannter an als "nur" 14cm. Man kann damit auch besser "werben". Aber ich denke, es wird auch rationale Gründe dafür geben....

bzgl. keller-isolation:

also sooooooo teuer kommt die auch wieder nicht. Wir haben eine 20cm Schicht (verdichtet) Misapor (25 cm unverdichtet) unter der Bodenplatte und 14cm XPS an den Wänden. Für die Kosten habe ich total ca 10-12kCHF (5kCHF Misapor, 6kCHF XPS) im Kopf, bin aber nicht mehr ganz sicher.

nochmals danke für euere antworten!

gruss

marco

 
..., es wird auch rationale Gründe dafür geben....
Hallo Marco

In der Tat gibt es dafür natürlich auch bauliche Gründe.

Beispielsweise im Thema Holzelementbau. Die Elemente werden mit Zellulosefasern, Glas- oder Steinwolle ausgefacht. Diese Dämm-Materialien haben zumeist den 0.04-Wert. Es macht aus Überlegungen der Ökologie, aber auch aus der Ausführung heraus keinen Sinn, EPS-, oder XPS-Platten zurecht zu schneiden und dazwischen einzubauen - kann man die Dämmmatten bequem übergross schneiden und mit wenig Aufwand dazwischendrücken.

En Gruess

Philippe

 
Hallo Marco,

mit dem 14 cm Dämmschicht sollten auch Fenster und Lammellenkasten möglichst mit kleinem Wärmebrücken unterbracht werden. Ein 90'er Rafflamelle hat 13 cm innen Katenbreite.

LG Ibo

 
Danke für all die hilfreichen Beiträge. Auf der Minergie Homepage finden sich tatsächlich bereits viele Antworten. Gibt es in anderen Ländern andere Normen wie Minergie bei uns? Weil Baumhaus baut zB mit schwedischem Knowhow, kann ich da irgendwie vergleichen?

 
@marco

Ich habe aber ziemlich andere Zahlen im Kopf. Bei unserem Haus wäre die Kellerisolation auf ca. 20k (inkl. Arbeit) zu stehen gekommen. Pro m2 Perimeterdämmung an den Wänden wurde glaube ich CHF 80.- gerechnet.

 
@Pippen

Habe nochmals im Baumeistervetrag nachgeschaut...

XPS 14cm ? 66CHF/m2 -> 90m2 -> 6000CHF

Noppenbahn aus Spezial-PE ? 7CHF/m2 -> 200m2 -> 1400CHF

Misapor 20cm verdichtet ? 144CHF/m3 -> 25m3 -> 3600CHF

Obige Zahlen sind Bruttopreise inkl. verlegen des Baumeisters...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ibo,

ja, aber die preise in meinem posting sind die "montierten" preise... d.h. XPS mit kaltbitumen aufgeklebt etc... Mit Brutto meinte ich, ohne Rabatt & Skonto des Baumeisters.

 
danke marco

Bei uns wollte der Gipser einiges mehr. Ich habe 90.-/m2 (16cm XPS) im Kopf.

Deine Preise finde ich ziemlich fair!

 

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