Wir bauen ein Minergie oder Passivhaus, aber mit wem?

Meine Ursprungsfrage hier im Thread war ja die nach guten GUs, mit welchen wir ein Minergiehaus aus Holz bauen könnten. Flachdächer gefallen mir nicht also fällt Renggli schon mal wegg. Rensch-Haus ist mir irgendwie zu gross und zu Mainstream. Gibts irgendwo eine Liste von GUs welche Holzbau-Experten sind? Ich komm im Moment nicht recht vom Fleck.

 
Hallo Roman

Renggli baut übrigens nicht nur Häuser mit Flachdächern... Du kanns alle Dachformen von Renggli haben...

 
Guten Morgen RomanHaller

Ich möchte, da ich nun schon länger von GU`s lese mal definieren:

Es hat sich im Laufe der Jahre in den Köpfen eingeprägt, dass es klassische GU`s gibt. Entstanden ist diese Meinung der Leute, durch alle Büros wie Swisshaus, ehemals Hausfactory, Marty etc. .

Diese Firmen boten in der Vergangenheit (und machen es heute noch) Typenhäuser zu "mehr oder weniger" Fixpreisen an.

Die Vertragsform hierbei ist der Generalunternehmervertrag (siehe hierzu auch die zwei Schemen, welche ich unten angehängt habe).

GU-VERTRAG

Wenn Du als Bauherr also mit einem Büro einen GU-Vertrag abschliesst, hast du:

- Einen Vertrag mit dem Planer über das gesamte Werk zu einem vereinbarten Gesamtpreis (was das Werk genau beinhaltet, wird speziell definiert)

- Einzelaufträge mit Spezialplanern (Bau-Ingenieur, Haustechnikplaner, etc.)

Erläuterung:

Der Planer wird damit, bevor es zum Vertragsabschluss kommt, alle bevorsteheneden Arbeiten offerieren lassen. Er weiss, wie hoch die mutmasslichen Baukosten kommen werden. Dann schlägt er neben seinem Honorar einen gewissen Prozentsatz Risiko-Gewinn dazu (im Falle, dass etwas höher kommt, oder er vergass etwas auszuschreiben).

Du bekommst jedoch nur die BKP-Hauptpositionen zu sehen (Baukostenplan), hast selber also keine Gesamttransparenz, wie sich das Geld genau zusammensetzt - hast aber auch keine erheblichen Mehrkosten zu befürchten (die zahlst Du bereits in der Sparte Risiko-Gewinn /emoticons/default_wink.png).

Etwas überspitzt vieleicht, aber in der Richtung gehts nun mal.

Architekturvertrag

Wenn Du als Bauherr mit einem Büro einen Architektur-Vertrag abschliesst, hast du:

- Einen Vertrag mit dem Planer

- Einzelaufträge mit Spezialplanern (Bau-Ingenieur, Haustechnikplaner, etc.)

- Einzelverträge mit jedem Sub-Unternehmer (Handwerker)

- Volle Kosteneinsicht (Du weisst, welches Teil wieviel kostet, Du wirst jederzeit auf dem Laufenden gehalten, wieviel Geld verbaut ist, was noch folgt.

- Du hast die gleichen Garantien auf die einzelnen Werke, wie beim GU-Vertrag (via Garantiescheine der Handwerker)

- Der Risiko-Gewinnteil fällt vorderhand weg, jedoch musst Du damit leben, dass dieser für unvorhergesehene Ereignisse gebraucht werden könnte (zB. schlechter Baugrund, etc.). Falls nichts ausergewöhnliches passiert, behältst Du diesen Teil aber

(siehe dazu ebenfalls das Schema unten)

Zusammenfassend möchte ich Dir und allen weiteren Lesern damit erklären, dass:

- es einen GU eigentlich per Definition nicht gibt. Es gibt lediglich Planerbüros, die mehrheitlich Typenhäuser verkaufen (diese dadurch schon x-fach nachkalkuliert haben und wissen, wieviel sie vor 10 Jahren gekostet haben und in 10 Jahren kosten werden) und dadurch zumeist GU-Verträge anbieten; sich deshalb Generalunternehmung nennen

- jedes Architekturbüro auch in der Lage ist, mit Dir einen GU-Vertrag abzuschliessen, da es wie gesagt eine Vertragsform ist und keine Büroform.

En Gruess

Philippe

Vertrags-Schema Generalunternehmervertrag:

GU-Schema.jpg


Vertrags-Schema Architekturvertrag:

Arch-Vertrag.jpg


Quelle:

Gesamtleitung von Bauten (Ein Lehrbuch der Projektsteuerung, 2. vollständig überarbeitete Auflage)

von: Paul Meyer-Meierling

Zusammenfassend 2 möchte ich Dir und allen weiteren Lesern damit erklären, dass:

- Ich bei einem GU nur für eine Pauschale unterschreiben würde, wenn ich seine bei meinem Haus beabsichtigten Aussenbauteile gesehen und verglichen, resp. kennen und für Gut halten würde, denn

Der GU kann in drei Sparten Geld verdienen (drum rentiert das Ganze auch): 1. Sein Honorar unter BKP 2 ins Gebäude einrechnen (ausweisen muss er es nicht)/ 2. Sein Risiko-Gewinnanteil (=das Geld, womit Ihr beim Architekturvertrag als Mehrkosten rechnen müsstet) dito ins Gebäude einrechnen (da er es auch nicht ausweisen wird) und 3. überall auf dem Markt suchen, wo die günstigste Anbieter/Unternehmer für seinen Baubeschrieb stecken; will heissen, dass zwar Fenster nicht gleich Fenster ist,...er aber mir dem günstigen Fenster mehr Geld verdienen kann, als mit dem teuren -> Da Ihr im ja eine Pauschale Summe bezahlt.

Es gibt seriösere GU`s, die gerne wiedermal für Bauherren bauen möchten und es gibt unseriösere. Leider überleben auch letztere, weil 1. sie entweder schöne Musterhäuser besitzen, die über eine tatsächliche Ausführung hinwegtäuschen, oder 2. positive Mund-zu-Mundpropaganda von Bauherren erfolgt, welche es nicht besser wissen....

Ich habe fertig.

PS: Auc ich habe ein Jahr in einem Typenhausbüro gearbeitet, welches zu ersterer Sorte zählt. Ist also nichts persönliches dieser Text, sondern....der soll lediglich zu genauen Hinschauen animieren.

 
Zuletzt bearbeitet:
@RomanHaller

/emoticons/default_biggrin.png Entschuldige! Die Schemas sind doch sehr gross dargestellt.

Wenn Du ein Holzelementhaus in Minergiestandart bauen willst, kann ich, wie auch alle anderen Architekturbüros Dir das in beiden Vertragformen bieten /emoticons/default_wink.png

Ich benötige benötige hierfür viel "Hirnschmalz" für den Entwurf Deines Traumhauses, einen guten Holzbauer und einen Haustechnikplaner an meiner Seite; und - ich verfüge über beides.

Wenn dieser Umstand neu für Dich ist (GU = Vertragsform, die jedes Büro Dir anbieten kann), hast Du nun sicher ungemein mehr Auswahl an Planern in Deiner Region zur Verfügung. Der Vorteil ist, dass Du in einem eigenen Entwurf hausen wirst und nicht im Mainstreamhaus, wie Du es umschrieben hast *Grins*, obschon ich der Meinung bin, dass auch der individuelle Entwurd Deines Hauses bereits schon irgendwo auf der Welt umgesetzt und begehbar steht /emoticons/default_biggrin.png

Duck und weg

Philippe

 
Hallo alter Freund ^^

Jap, sry. wollte es zuerst als Link reintun, kam dann aber alles anders /emoticons/default_biggrin.png

Dafür kann man es jetzt gut lesen (inkl. scrollen) /emoticons/default_smile.png

 
Aha, ziemlich grOOOs...

Nun seh ich klarer. Wie kann ich den richtigen Architekten finden?

Google: Architekt Holzbau Schweiz Minergie und dann die Referenzen checken? Oder kennt ihr noch andere Vorgehensweisen?

Merci

 
Hallo zusammen ich bin heute auf die Seite gestossen und habe mich sofort angemeldet...

Ich habe nicht alle Beträge hier im Forum gelesen und möchte darum nur kurz meine Meinung zum besten geben.

Bin selber auch Archtitekt und wir machen ausschliesslich Minergie und Minergie - P bauten seit unserer Gründung.

Wenn Du ein Haus in dem Standard bauen willst es ist sicher von Vorteil, wennd er Architekt Erfahung hat im Bau von Minergie - P ..denn es ist nicht einfach 18 cm auf 36 cm Dämmung sondern es gibt noch viel mehr kleine änderungen zwischen Minerge und Minergie - P, wie Luftdichtigkeit, sommerlicher Komfort und und und...zudem kann ein Architekt der weiss um was es geht auch günstigere Lösungen konstuieren und asführen, denn er weiss was funktioniert und was nicht.

Wenn der Architekt keine Erfahung hat, wäre es sicherlich gut, wenn wenigstens der beigezogene Energieingenieur oder der Haustechniker oder irgend jemand sich bereits mit dem Thema schon einmal richtig auseinander gesetzt hat und auch sicherlich schon einmal eins gebaut hat.

Architekten Plane Ingenieur oder was auch immer findest Du sicher unter Minergie.ch im Adressverzeichnis oder auch auf der Homepage von IG-Passivhaus.

Ich würde nur direkt über ein Holzbauer gehen, der auch einen ausgebildeten Architekten oder guten Hochbauzeichner verfügt.

 
auch Archtitekt und wir machen ausschliesslich Minergie und Minergie - P bauten seit unserer Gründung.

.. ist sicher von Vorteil, wennd er Architekt Erfahung hat im Bau von Minergie - P ..denn es ist nicht einfach Architekten oder guten
Ja und woher hattest Du, bei der Gründung die Erfahrung, die Du hier als Forderung stellst oder anmahnst? Du konntest sofort ein Minergie-P Haus bauen, ohne dass Du vorher schon viele gebaut hast..... das ist doch keine Logik!

Wenn jemand gut ist, sich des Themas annimmt, dies gewissenhaft durcharbeitet und auch sonst ein Perfektionist ist, dann wird dies ggf. besser klappen als bei einem ....anderen.

 
Alle werden sich anpassen müssen und Energetisch besser Häuser bauen schon auf grund der Verschärfungen des Energiegesetzt.

Alle haben mal angefangen aber alle haben auch Leergeld bezahlt.

Es geht darum, wer ein Haus machen will, wenn es ein guter Architekt ist in einem guten Team, denke ich auch dass er es schaffen wird, zudem ist noch die Frage ob Sie der Architekt weitergebildet hat in dem Bereich. Aber es gibt sehr viele Architekten die alle Berechnungen auswärts geben und dann von einem Ingenieur Beschied bekommen ob es für den Standard reicht oder eben nicht, wenn Du das erste mal ein Haus machst, die Berechnungen auswärts gibst, wie willst Du dann optimieren, dass der Standard erreicht werden kann und das noch in wirtschaftlich interessant?

 
Ja und woher hattest Du, bei der Gründung die Erfahrung, die Du hier als Forderung stellst oder anmahnst? das ist doch keine Logik!
@Pfälzer: Grins /emoticons/default_biggrin.png:D /emoticons/default_cool.png

 
@Pfälzer: Grins /emoticons/default_biggrin.png:D /emoticons/default_cool.png
ich weiss es klingt doof und auch arrogant...

aber es bringt wirklich Probleme, wenn der Architekt keine Ahnung von Energie hat ein Ingenieur was berecht, der Architekt aber gar nicht so ganz genau was dahinter steckt und dann kommt es selten gut...

aber ich wollte hier nicht streiten ...sondern nur meine Meinung zum besten geben... was mir leider nicht ganz gelungen ist..sorry

 
aber es bringt wirklich Probleme, wenn der Architekt keine Ahnung von Energie hat ein Ingenieur was berecht, der Architekt aber gar nicht so ganz genau was dahinter steckt und dann kommt es selten gut...

aber ich wollte hier nicht streiten ...sondern nur meine Meinung zum besten geben... was mir leider nicht ganz gelungen ist..sorry
@sitr: als Planer bewegen wir uns in einem vorwiegend Bauherrenforum sowieso auf Messer`s Schneide /emoticons/default_wink.png . Mir gehts hier darum, aus eigenen Erfahrungen zu Themen zu schreiben.

Wie ich in der kurzen Zeit mitgekriegt habe, sind hier viele Cracks vertreten, die wissen, wovon sie schreiben. Daher; wie man es im Militär sagen würde: ddss:"denken, drücken, schlücken - sprechen /emoticons/default_biggrin.png bevor man sich selber durch die deutschen Sprachwindungen in eine Ecke manövriert, aus der man nicht mehr rauskommt /emoticons/default_wink.png

PS: Ich für meinen Teil habe fünf Jahre Ing.-Architektur studiert: Das sind im Schnitt 12h Naturwissenschaften/Woche - traue es mir dementsprechend auch zu ein M-P Haus zu realisieren, obschon es mein erstes sein wird. Einen HLKS-Ing. habe ich hierbei trotz meines nicht schmalen Wissens in dieser Matierie trotzdem an meiner Seite stehen.

En Gruess

Philippe

 
es bringt wirklich Probleme, wenn der Architekt keine Ahnung von Energie hat ein Ingenieur was berecht, der Architekt aber gar nicht so ganz genau was dahinter steckt und dann kommt es selten gut...
Hallo sitr,

nein nein, das ist schon in Ordnung, Du siehst nur, dass hier genau mitgelesen wird und auch, so oder so, eine Reaktion kommt. /emoticons/default_biggrin.png

Ich wollte mit meinem Beitrag auch nur verdeutlichen, dass auch ein Anfänger sich, ggf. sogar noch mehr als ein alter "Schweizer Hase", wenn er selbst Interesse an der Sache hat, mit dem Bau nicht automatisch Schiffbruch erleiden muss!

Man sollte aber davon ausgehen, dass er dann auch bereit ist, sich mit erfahrenen Kollegen auszutauschen und von sich aus auch neue Wege zu suchen, ggf. Berechnungen von Ingenieuren zu hinterfragen und mit diesen den Dialog zu suchen.

 
Ich wollte wirklich niemand auf die Füsse treten.

Was ich geschrieben habe hat schon Hand und Fuss.

Ich kenne ein Beispiel ein Architekt ein Ingenieur, jeder in Sich hat seine Arbeit gut gemacht, dann wurde das ganze an ein GU weitergegeben der hat seine Sache in Sich auch gut gemacht, das Problem ist nur keiner hat miteinander geredet bzw. das wissen war so tief, dass es am Schluss nicht einmal zu Minergie gereicht hat.

Ich denke auch, wenn jemand will, sich mit der Materie auseinandersetzt, und sich auch die Zeit nimmt, kann jeder ein MP Haus bauen.

Trotzdem denke ich mit etwas Erfahrung im Rucksack ist es einfacher und der Bauherr kann fragen, Häuser anschauen, man weiss einfach von was man spricht und weiss was genau welchen Einfluss hat.

@ad-arch : wieos baust den Du kein MP Haus ein als Gu zum verkaufen oder Dein eigenes? wenn ich fragen darf?

 

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