WP mit Sonde. Ökonomisch sinnvoll?

Serge-CH

Donator
Hallo zusammen

Kann mir jemand weiterhelfen? Eigentlich würde ich gerne eine Wärmepumpe mit Sonde einsetzen. Die Vorteile (Kühlmöglichkeit im Sommer, besserer Wirkungsgrad) überzeugen mich in der Anwendung und im Öko-Gedanke schon, aber der Aufpreis zur Luft-WP würde rund CHF 14'000.-- betragen (für Leitungen und Bohrung).

Nun meine Frage: Lohnt sich diese Investition überhaupt? Ich werde zu 99% Minergie bauen (Minergiepacket: Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, bessere Dämmung im ganzen Haus etc.). Das Einsparpotenzial mit einer WP/Sonde ist glaube nur 200.--/Jahr. Stimmt das wirklich?

Auf Sonnenkollektoren samt Anlage werde ich wahrscheinlich verzichten, weil sich gemäss Aussage des Arch und Literatur diese Investition nicht zurück zahlt.

Gruss und danke für Eure Inputs,

Serge-CH /emoticons/default_confused.png

 
Hallo Serge

Zur Zeit befindet sich der Energiesektor um Umbruch.

Bei Wärmerzeugung mit Erdöl explodieren die Preise.

Bei der Erzeugung mit Gas folgen die Preise parallel.

Durch die Erhöhung der Erdölpreise allgemein wird unser ganze Lebensweise teurer. Eine WP ist eine Wärmeerzeugung mittels Strom. Wenn in der Vergangenheit die Preise der Energieträger gestiegen sind, zogen alle anderen Energieformen nach.

Die Reduktion des Energieverbrauchs ist das grösste Sparpotential.

Mit einer Investition in erneuerbare Energien bist du auch in Zukunft auf der rentablen Seite.

erneuerbar :: Infos für Bauherren

http://www.aee.ch/fileadmin/user_upload/downloads/060119Vergleich_EFH_WWF.xls

Andy

 
Salü Serge

Das Einsparungspotential wird wirklich nicht höher sein. Wir haben ja eine L-W-WP und werden so im Rahmen von 500-600.- pro Jahr für den Strom der WP ausgeben.

Wenn Du aber wirklich ein zertifiziertes Minergiehaus bauen willst, ist es aber viel einfacher mit einer Erdwärmesonde, da bei der gewichteten Energiekennzahl der Strom doppelt eingesetzt wird. Bei einem COP von 3 (L-W-WP) wären das dann 2/3 bei einem COP von 5 (Erdwärme) wären das dann 2/5. Das ist ein grosser Vorteil. Bei Minergie könntest Du natürlich bei der Hypothek sparen.

Die Einsparung pro Jahr ist aber tatsächlich sehr klein.

 
Bei deinen gedanken Luft-WP oder Sol-WP würde ich nicht nur mit dem jetzigen Strompreis rechnen. Denn in Zukunft wird auch der Strompreis steigen.

Gruss Safira

 
@Serge

Und jetzt komme noch ich dazu! Wenn schon Minergie, dann gleich Minergie-P. Der Aufpreis hält sich bei sauberer Planung absolut in Grenzen.

 
Hallo Serge,

dann gebe ich auch gerne noch einen Vorschlag ab:

..unter Berücksichtigung der Vorhersage von safira, mache Dich (oder plane es schon zumindest entsprechend ein) Energiekostenunabhängig.

Gruß vom Pfälzer

 
@verygood

Hallo verygood. Ich kläre das mal ab. Bei Kobelt AG deklarieren sie Standardpreis +8% für Minergie. Ich frag mal beim zweiten Gespräch wie die Zusatzkosten sind für Minergie-P.

@Pfälzer

Energiekostenunabhängig? Meinst Du damit mit Holz aus dem Walde heizen? Wie in der Steinzeit? Oder alles über Sonnen-, Wasser- und Windenergie?

Gruss an alle,

Der ewig Denkende oder um es mit den Worten von Sokrates zu sagen "ich weiss, dass ich nichts weiss"

 
Hallo Serge,

nein, nicht wie in der Steinzeit, obwohl so eine Rohstoffgewinnung auch Spaß machen kann, zudem gibt es bei uns ein altes Sprichwort: ...Holz wärmt zumindest 2 Mal, einmal beim Fällen und Hacken und einmal im Ofen... /emoticons/default_biggrin.png:D

Ich dachte da schon eher an die Sonnenenergie. Bei einer südorientierten Dachfläche, ab einer gewissen Größe, wirst Du mehr Energie gewinnen können, als Du für den Eigenbedarf im Haushalt und für die Heizung benötigst. Dies setzt natürlich voraus, dass die Heizenergie über das Medium Strom läuft, was ja mit der WP gegeben ist. Wenn die erforderliche Energiemenge von Deinem Dach kommt, ist es egal ob Du mit oder ohne Sonde planst, da sie ja im Überfluss vorhanden ist. Somit können Dir dann auch die zu erwartenden Strompreise egal sein.

Eine Superdämmung des Hauses (nach Vorschlag Rolf- Minergie P) ist dem dienlich, müsste aber, wenn Du diese Variante jetzt oder später einplanst, nicht unbedingt gemacht werden. Schadet aber nicht!

Ich weiß, dass bei euch die Förderung zurzeit nicht, oder nur minimal vorhanden ist, die Kosten für die Anschaffung auch noch relativ hoch sind, aber man kann dies ja beim Hausbau trotzdem vorsehen und auch zu einem späteren Zeitpunkt, bei veränderter Finanzlage oder Förderaufkommen, nachrüsten. Man muss es nur entsprechend vorplanen. Was Dir im Augenblick keine Mehrkosten bescheren würde.

Gruß vom Pfälzer

 
@Serge

Ist es denn schon definitiv mit wem ihr baut? Falls ihr wirklich Minergie-P bauen wollt, unbedingt darauf achten, dass der GU oder noch besser (in diesem Fall) der Architekt schon mehrere Projekte in Minergie-P gebaut hat. Minergie-P ist schon sehr Erfahrungssache.

Photovoltaik lohnt sich meiner Meinung nach bei uns in der Schweiz leider noch nicht. Falls man wirklich selber genug Strom für Heizung und Warmwasser erzeugen will, ist der finanzielle Aufwand doch sehr gross. Falls dies aber kein Problem ist, würde ich es machen.

 
@Pippen

Betreffend Potovoltaik wurde ja jetzt die kostendeckende Einspeisevergütung beschlossen, die ab 1.1.2009 gewährt wird. Von daher lohnt sich dies schon.

@Serge

Im BL wird Minergie-P mit 70 Franken pro m2 EBF gefördert, auch bei Neubau. Zusätzlich wird die Labelgebühr übernommen (1600.-). Also bei 200 m2 EBF sind dies schon Mal 14'000 Franken. Trotzdem finde ich die Pauschalantwort - Minergie kostet einfach 8 % mehr - schon komisch. Das würde ich dem GU unter die Nase binden. Das muss uns beiden als Marketingmenschen doch im Herz weh tun....

Herzliche Grüsse

Rolf

 
@pfälzer

Hallo pfälzer (Dein Name bleibt natürlich geheim!/emoticons/default_biggrin.png). Du meinst aber in diesem Fall Sonnenkollektoren für die Photovoltaik. Nicht für das Aufheizen des Wassers, oder? Nur dann kann mir der Strompreis ja +/- egal sein.

Ah, pippen schreibt es ja auch unten... Photovoltaik. In der Schweiz lohnt es sich anscheinend wirklich nicht mit Photovoltaik Strom zu produzieren... (gemäss Recherchen). Ev. kann uns aber ein Schweizer Forum-Mitglied, der dieses System im Einsatz hat, mehr darüber Auskunft geben.

@pippen

Nein, ich habe mich noch nicht entschieden. Interessant scheint mir aber zurzeit die Firma Kobelt AG Kobelthaus. Und die loben sich damit aus, dass sie die Ersten waren, die in der Schweiz ein Minergiehaus gebaut haben. Ich nehme also an, dass sie sich auch mit Minergie-P auskennen. Aber das checke ich sobald wie möglich ab. Ich versuche es nächste Woche und informiere euch dann... Bei Ihnen kannst Du Standard bauen oder mit 8% Zuschlag im Minergie-Standard (Lüftung und stärkere Wärmedämmung).

 
@Serge

Kobelt brüstet sich vorallem mit dem ersten massiv gebauten Minergie-Haus. Gemäss der Minergie-Gebäudeliste hat Kobelt noch kein einziges Minergie-P-Haus gebaut. Ein Minergie-P im Massivbauweise ist halt von den Wandstärken her schon happig. Da wäre ein schlanker Holzbau vorteilhafter. Die Wanddicken liegen beim P dann über 50 cm. Beim Holzbau sind es "nur" 42 cm

 
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@Serge

Photovoltaik lohnt sich meiner Meinung nach bei uns in der Schweiz leider noch nicht. Falls man wirklich selber genug Strom für Heizung und Warmwasser erzeugen will, ist der finanzielle Aufwand doch sehr gross. Falls dies aber kein Problem ist, würde ich es machen.
Hallo

Aktuell ist es so das wir (die Schweiz) in den installierten m2 an Photovoltaik oder auch Kollektoren gegenüber anderen Ländern z.T. weit zurückliegen. Woran mag das liegen? Die installierten Photovoltaikpanele oder Brauchwasserkollektoren sind z.B. in Östereich auf (private) Eigeninitiative zurückzuführen. Kann es sein dass Strom gegenüber der Photovoltaik zu günstig ist und sich eine Investition rechnerisch noch nicht lohnt? Aus welchem Grund investieren Erdölmultis seit Jahren in Photovoltaik ? Erdöl und Erdgas werden aktuell teurer (ich denke das haben alle mitgekriegt). Die Geschichte lehrt, wenn der eine Energieträger teurer wird folgen die Anderen sogleich. Irgendwie gibt es noch die erneuerbaren Energieen. Jeder Energiekonzern der diese Möglichkeiten in der Nähe hat, investiert sein Geld in solche Technologieen. Aus welchem Grund soll zukünftig Photovoltaik unrentabel sein, wenn es die Grossen schon lange machen.

http://www.jenni.ch/pdf/Energievisionen.pdf

Welche 2 Formen von erneuerbaren Energieen eignen sich auch für den Hausbesitzer ??

Schweizerische Energie-Stiftung :: Energiethemen :: Erneuerbare Energien

Andy

 
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@pfälzer

Hallo pfälzer (Dein Name bleibt natürlich geheim!/emoticons/default_biggrin.png). Du meinst aber in diesem Fall Sonnenkollektoren für die Photovoltaik. Nicht für das Aufheizen des Wassers, oder? Nur dann kann mir der Strompreis ja +/- egal sein.

Ah, pippen schreibt es ja auch unten... Photovoltaik. In der Schweiz lohnt es sich anscheinend wirklich nicht mit Photovoltaik Strom zu produzieren...
Hallo Serge-CH, (so nun ist es auch wieder geheim:D)

sorry das ich es nicht extra erwähnt hatte, JA ich meinte Photovoltaik!

Pippen hatte es gleich verstanden, da wir uns erst vor kurzem über die unterschiedlichen, bzw. nicht vorhandene Förderung in unserer beider Länder ausgetauscht hatten.

Ich stimme Dir zu, dass es sich mit Stichtag 13.06.2008 noch nicht rechnet, bin mir aber sehr sicher, dass sich dies in spätestens 2-3 Jahren ganz anders verhält!

Vergleiche die Kostenexplosion im lezten Jahr (gleich ob Öl oder Gas- dies als üblichste Energiequelle für den Wohnungsbau), das ist doch Wahnsinn! Bei uns betrug sie beim Heizöl satte 50%! Rechne dies auf 3 Jahre weiter hoch und Du wirst nachdenklich! Bei Gas waren es schon 25% und nun will man nochmals rund 40%!

Wenn Dein Haus die passenden Voraussetzungen hat, ist die Nachrüstung in einem Tag gemacht, egal ob 2010 oder 2011 oder..

Die Strompreise haben ebenfalls angezogen, der Atomstrom wird in einer absehbaren Zeit auch teurer, Experten schätzen das Uranvorkommen wird nur noch rund 25 Jahre ausreichen. Dass dann schon vorher die Preise anziehen scheint logisch zu sein.

Gut, ihr habt noch etwas Wasserkraft, aber dies reicht wohl auch nicht aus.

Also für mich war "Photovoltaik" bis Jahresbeginn eigentlich kein Thema. Nun schon, wobei ich persönlich leider keine passende Dachausrichtung habe, womit sich die Ausbeute verschlechtert.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Ja, ich stimme Dir zu. Die Energiekosten werden steigen... und die Lage unserer Parzelle liegt sehr gut für eine Photovoltaikanlage oder Sonnenkollektoren. Ich werde nächste Woche unseren zukünftigen Energiedienstleister (ebl) kontaktieren und mich mal "aus erster Hand" zu erkundigen. Momentan und in naher Zukunft werden im Kanton Basel-Landschaft diverse ökologisch sinnvolle Massnahmen finanziell gefördert. Ev. haben sie auch etwas im Bereich Photovoltaik.

@Rolf

Danke für die Info. Sobald ich mehr weiss werde ich euch informieren. Dieses Wochenende wollen wir unsere Bedürfnisse genau definieren, um nächste Woche die Fa. Kobelt darüber zu orientieren. Danach folgt die Offerte von Kobelt. Als Option werde ich für Minergie-P und Photovoltaik anfragen.. Mal schauen... Das Modell "Delta" würde uns noh gut gefallen.

Das mit den 8% Pauschal ist wahrscheinlich so ein Misch- oder Erfahrungswert, die sie einsetzen. Bei rund 32'000.-- Aufschlag sind 17T bis 24T anscheinend bereits für Komfortlüftung eingeplant, der Rest geht in die Zusatzdämmung des Hauses, d.h. zusätzlich in Dach- und UG.

Gruss,

Serge

 
Wäre schön, wenn sich hier jemand melden würde der bereits eine Photovoltaik-Anlage bei sich gebaut hat und über Preise und geplante Vergütungen berichten könnte. Dann könnten wir gemeinsam rechnen wie lange es dauern würde oder wie stark der Strompreis steigen müsste, damit die Anlage in naher Zukunft ammortiesiert wäre. Wir haben jedenfalls von der Ausrichtung her so genaut, dass wir jederzeit eine Photovoltaik- oder Sonnenkollektor-Anlage installieren können. Auch Leerrohre sind gelegt.

Wenn ich so mit 50'000CHF für eine mittlere Anlage rechne, müsste der Strompreis mehr als verdreifacht werden, damit wir die Anlage in 15 Jahren ammortisiert hätten. Momentan geben wir für den Stom von Heizung und Warmwasser im Bereich von 800.- pro Jahr aus. Obwohl wir keinen speziellen WP Tarif haben.

PS. Wir haben übrigens auch mit Kobelt gebaut.

 

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