Brandgefahr Speicherakku - eure Einschätzung

Moudi

SuperFan
27. Mai 2007
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Hallo zusammen
Wie schätzt ihr die Brandgefahr bei einem BYD HVS Akku ein ?
Sollte man da ein Augenmerk darauf haben ?
Bei mir soll der Speicher neben der WP im Technikraum stehen.
Erhöht sich durch evtl die GvB-Prämie ?
Gruss Moudi
 
Hallo Moudi,

die Brandgefahr bei Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in den BYD HVS Batteriespeichern verwendet werden, ist generell sehr gering, solange die Akkus ordnungsgemäß genutzt und gewartet werden. Diese Akkus verfügen über mehrere Schutzsysteme, darunter eine Schutzschaltung, die Überladung, Tiefentladung und Kurzschluss verhindert. Ausserdem haben sie eine interne Temperaturüberwachung.

Allerdings kann es in sehr seltenen Fällen bei Überhitzung, Beschädigung oder Fehlfunktion zu einem sogenannten "thermal runaway" kommen, bei dem die Akkuzellen sich selbst erhitzten und es zu einem Brand kommen kann. Dieser Zustand ist aber extrem selten und nur unter extremen Bedingungen zu erwarten.

Das Aufstellen des Batteriespeichers neben Ihrer Wärmepumpe im Technikraum birgt keine spezifischen zusätzlichen Risiken, sofern genügend Platz vorhanden ist und die Akkus nicht direkter Hitze ausgesetzt sind. Es ist sicherlich wichtig, die Bedienungs- und Installationsanleitung des Herstellers genau zu beachten und sicherstellen, dass die Installation von einem qualifizierten Fachmann durchgeführt wird.

Die GvB-Prämie, die zur Förderung von erneuerbaren Energien und Stromspeichern dient, steht in keiner direkten Verbindung zur Brandgefahr eines solchen Akkus. Jedoch ist es immer gut, sich über mögliche Prämien und Förderprogramme auf dem Laufenden zu halten, um von zusätzlichen finanziellen Vorteilen zu profitieren.

Unabhängig davon, ob du eine Prämie erhältst oder nicht, ist es immer ratsam, die notwendigen vorbeugenden Maßnahmen zur Vermeidung von Brandgefahr zu ergreifen. Hierzu gehört die korrekte Installation und Wartung des Akkusystems, sowie der Einsatz von Brandschutzeinrichtungen.

Ich hoffe, das hilft und beruhigt etwas bezüglich deiner Bedenken.

Beste Grüße!
 
gerade mit der GvB telefoniert: Der Wert des Hauses wird angepasst und eine extra Prämie für Solarspeicher gibt es keine !
 
Ich habe auch Respekt vor so einer Batterie im Keller. Allenfalls lieber aussen im Gartenhaus? Von den Feuerwehrkollegen höre ich oft den Satz: Bei einem Tesla schauen wir einfach zu wie der abbrennt. Wir können nichts löschen.

Das macht einem ja dann schon nachdenklich beim eigenen Haus. Wobei dort auch schon nur mit Solar auf dem Dach nicht so einfach gelöscht werden kann (alles muss vorher stromlos geschaltet werden).

Ich habe mir schon überlegt ob man den Speicherakku in einer „feuerfesten“ Hülle packen könnte oder ob man ihn hermetisch abriegelt um mit CO Gaslöschern (ähnlich wie in Rechenzentren) den Sauerstoff zu entziehen. Aber dann würde ich auch nicht mehr in den Keller gehen ohne Messgerät :)

Dies gilt natürlich vorallem für Ionen Akkus. Allenfalls sind die Salzbatterien bald eine bessere Option. Die brauchen einfach mehr Platz.
 
Hallo Moudi

Von selbst zusammengebastelten Akus würde ich die Finger lassen.
Auch von den kleinen USV Anlagen.
Über die teils brandheissen Akus der PV Anlagen welche Häuser abgefackelt haben, gibt es genügend Berichte, welche du vermutlich schon kennst.
Diese werden zukünftig vermutlich zunehmen.

In der Schweiz gibt es x-tausend funktionierende Anlagen.

Würde es auch aus einer anderen Sicht anschauen.
Um einen brennenden Aku zu löschen, der etwas leistungsfähiger als ein E Bike Aku ist, benötigst du ab 3000Liter Wasser. Bei einem E-Auto sind es 30 000Liter.

Unser Reservoir des Orts wäre relativ bald leer.

Bei einem Sicherheitsschrank für Akus welche getestet und geladen werden, wird empfohlen, das dieser einen unverstellten Transportweg hat, damit er im Notfall schnell und einfach ins Freie gestellt werden kann.
Auf den spezifischen Seiten von Denios findest du viele Infos zu den Risiken und Industrie Lösungen.

Würde mir die Frage stellen.. Will ich das wirklich im Keller?
Brennen ist das eine. Die giftigen Gase das andere.

Ich habe mich dagegen entschieden und warte auf bessere Speichermöglichkeiten.

In den nächsten Jahren wird sehr viel passieren im Speicher Bereich. Auch mit den Autos welche Bidirektional Laden-/Entladen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Restrisiko ist sicher vorhanden:

Brände von Batteriespeichern häufen sich: Eine Marke ist besonders betroffen

Weitere Brände von Photovoltaik-Batteriespeichern im September

https://www.pv-magazine.de/2023/08/...-von-senec-erneut-im-konditionierungsbetrieb/

Wenn bei relativ neuen Speichern, das Risiko klein ist, stelle ich mir die Frage, wie sieht es nach 5, 10 oder 15 Jahren aus, wenn einzelne Komponenten oder einzelne Batteriezellen eine Materialermüdung oder Defekte aufweisen.

Es gibt heute aber auch Alternativen, die nicht brennen können, zum Beispiel RedoxFlow oder Salzbatterien.
 
Grundsätzlich ist die Brandgefahr bei einem Akku in etwa gleich wie bei jedem anderen elektronischen Gerät.
Eigenbauten schliesse ich mal aus, da es hier eine grosse "Bandbreite" gibt.

Zudem muss beim Brand unterschieden werden, ob die Steuerung/Elektronik oder die Akku-Zellen gebrannt haben, da das Löschen der Elektronik wesentlich einfacher und der Schaden meist kleiner ist.
In diesem Foto aus dem Artikel war es "nur" die Elektronik, da das Schadensbild bei einem Akku-Brand ganz anders ausgesehen hätte:
feuerwehr-kochel-abgebrannterspeicher-e1696859623574-65253c1d5136b.jpg

Auch werden immer wieder gern brennende Elektroautos gezeigt. Dass der Brand grösstenteils gar nichts mit dem Akku zu tun hat, wird aber nicht erwähnt: z.B. läuft bei einer Kollision schnell die Kühlflüssigkeit der Klimaanlage aus, welche hoch entzündlich ist und sich in der vorderen Knautschzone befindet...

Dass es zu einem Zellen-Brand kommt, braucht es entweder eine mechanische Beschädigung der Zelle (interner Kurzschluss) oder grosse Hitze von aussen (z.B. Feuer).
Es gibt natürlich noch andere Gründe, aber das sind die Hauptursachen.

Aufgrund der im Betrieb befindlichen riesigen Anzahl grosser Akkus mit einem BMS (Battery Management System) würde ein erhöhtes Risiko/Brandgefahr zumindest zu einer Einschränkung oder gar zu einem Verbot führen müssen.
Von daher werde ich mir sofort einen Speicher installieren, sobald dieser wirtschaftlich betrieben werden kann.

PS: Akkus sollten nicht im Freien installiert werden, da diese bei Kälte und Hitze nicht mehr so leistungsfähig sind und die Lebenserwartung geringer ist.
 
Das Installationshandbuch von BYD bringt einige Infos, wie z.B geeignete Feuerlöscher. Obs hilft, keine Ahnung. Was mir aber wichtiger erscheint ist, dass es offensichtlich eine Zulassungsliste für geeignete Wechselrichter gibt. Zur Sicherheit, ich hätte auch diese neuere Akkuvariante nicht gerne in einem geschlossenen Raum ohne zusätzliche Sicherheitsmassnahmen. Bei Brandschutzgehäusen/Schränken wäre ich aber vorsichtig, denn diese müssen auch vom Hersteller zugelassen sein, vorwiegend wegen der Temperaturen im Gehäuse.
Gruss Pit
 
Die Akkuchemie macht einen grossen Unterschied. Die Bilder und Videos von brennenden und explodierenden Akkus sind meistens nicht vom selben Typ wie für stationäre Speicher verwendet wird. Im Keller spielt die Speicherdichte und das Gewicht nur eine untergeordnete Rolle, daher werden dort meistens LiFePo4 Akkus verbaut. Die sind nahezu unbrennbar. Ich empfehle daher die Zellchemie herauszufinden und dann damit gezielter nach den Risiken (und Vor-/Nachteilen) zu suchen.
 
Hallo Pustwa, bei mir soll es ein BYD HVS 7.7 werden. Keine Ahnung, was der für eine Zellchemie hat.
Je mehr ich lese, desto verunsicherte bin ich. Ich habe meinen Speicher mit dem Tool von bonotos.com berechnet und da hat sich eine Wirtschaftlichkeit ergeben 😀
Gruss moudi
 
Eine gewisse zusätzliche Gefahr nimmt man sicher in Kauf. Dazu stellt sich die Frage, ob so ein Stromspeicher sich rechnet, sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Der sicherste Speicher ist sicherlich das Netz.
 
Wir installieren in unserem neuen Haus ebenfalls ein Produkt von BYD, B-Box HVM 13.8.

Wir haben diese direkt über einen Händler bezogen - war beim Solarbauer kein Problem - und dadurch senkt sich der Preis deutlich. Wir haben dafür knapp CHF 9'000 bezahlt.

Aufgrund der verwendeten LiFePo4 Technologie habe ich bezüglich der Brandgefahr relativ kleine Sorgen.
 
Wie bereits geschrieben habe ich den Speicher aufgrund von den Berechnungen auf der Seite bonotos.com dimensioniert.
In den entsprechenden Youtube Videos wird das ganze auch ausführlich erklärt. Sehr zu empfehlen.
Mein BYD HVS 7.7 rechnet sich nach 10 Jahren mit einer Rendite von 6%.
Kommt halt sehr auf den EK Preis an :)
Grüsse Moudi
 
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Wie bereits geschrieben habe ich den Speicher aufgrund von den Berechnungen auf der Seite bonotos.com dimensioniert.
In den entsprechenden Youtube Videos wird das ganze auch ausführlich erklärt. Sehr zu empfehlen.
Mein BYD HVS 7.7 rechnet sich nach 10 Jahren mit einer Rendite von 6%.
Kommt halt sehr auf den EK Preis an :)
Grüsse Moudi

Wenn der Hersteller noch 10 Jahre Garantie auf den Speicher gibt, siehts ökonomisch wirklich nicht schlecht aus. Ökologisch überzeugen mich diese Batteriespeicher allerdings immer noch nicht. Aber das ist hier OT.
 
Um die Rentabilität eines Elektrospeichers zu berechnen, sind bei vielen Faktoren Annahmen zu treffen, welche nicht ganz klar sind. Grundsätzlich gilt, je grösser der Unterschied der Einspeisevergütung zum Bezugstarif und je mehr Vollzyklen pro Jahr oder Batterielebensdauer möglich sind, desto eher rechnet sich der Speicher. Da sich die Energiepreise von Quartal zu Quartal ändern und die Lebensdauer des Speichers mit >10 Jahre angenommen werden soll um überhaupt rentabel zu werden, ist es etwas wie Kaffeesatzlesen.
Realistische lassen sich zwischen 150-250 Vollzyklen pro Jahr erreichen, abhängig von Verbrauch, Anlagengrösse und Nutzerverhalten. Ich persönlich habe auch einen Speicher, mit dem Ziel, dass er sich bezahlt macht, weiss aber dass es nicht die grosse Rendite sein wird. Bei mir ist aufgrund der Zuleitung eine Einspeisebegrenzung vorgeschrieben, so kann ich das Laden der Batterie so einstellen, dass kein Verlust durch die Einspeisebegrenzung resultiert.

Etwas, was in Zukunft immer wichtiger wird, ist die Entlastung des Netzes. Momentan werden in der Schweiz etwa 8% der Energie durch PV Anlagen produziert. Dieser Anteil soll bis 2050 auf 40% gesteigert werden, hauptsächlich auch um im Winterhalbjahr relevante Anteile an PV Produktion bereitstellen zu können. Das bedeutet, dass die Zeiten mit Stromüberschuss zunehmen werden, diesen Überschuss gilt es sinnvoll zu verwerten. Optimal wären natürlich Pumpspeicherwerke, da ist jedoch das Potential an geeigneten Standorten begrenzt. Einige Elektrizitätswerke planen nun Wasserstoffproduktionsanlagen, die lassen sich aber nur mit tiefen Strompreisen einigermassen wirtschaftlich betreiben. Das dürfte heissen, dass die Einspeisevergütungen im Sommer eher tiefer werden oder PV Anlagen durch die Steuersignale der EWs bei drohendem Überschuss gedrosselt werden. In diesem Zusammenhang, können Batteriespeicher und intelligente Steuersysteme auch für den Endnutzer oder Anlagenbetreiber interessant werden.

Ein weiterer Punkt, der inzwischen wieder etwas an Bedeutung verloren hat, ist die Möglichkeiten des Fullbackups, also dass die PV Anlage während einem Netzausfall oder einer geplanter Abschaltung ein Inselnetz aufbauen kann und so bei Sonne weiter Energie produziert und alle Verbraucher des Hauses weiter mit Strom versorgt.
Dieses Inselnetz funktioniert nur mit Batteriespeicher richtig, so dass Schwankungen im Verbrauch oder der Produktion durch die Batterie gepuffert werden können.

Wie immer soll jeder selber entscheiden, was für Ihn richtig ist. Mit Speicher macht eine PV Anlage natürlich mehr Spass, trotzdem sollen auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte beachtet werden.
 
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Ich würde mich nicht auf den stationären Batteriespeicher festlegen.
Hat man die Möglichkeit, die Energie im Warm oder Kaltwasserspeicher zu bunkern?
Kommt man ins Pensionsalter? Somit das E-Auto häufig auf dem eigenen Parkplatz steht.
Wie oben schon geschrieben, wird der Lastabwurf und die Einspeisebegrenzung immer mehr ein Thema.
Das wird sich auch nicht so schnell ändern.
Dieses Thema der Speichermöglichkeit sollte man gesamtheitlich betrachten.
Besonders bei grösseren Gebäuden eröffnen sich mit der Sektorenkopplung diverse Möglichkeiten, welche es lohnt zu prüfen.
 
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