Darf das EK mehrheitlich aus der PK sein und wie errechnet die Bank die tragbarkeit?

Wir haben das Projekt Haus wieder etwas zurück gesteckt. Mein Mann hat extreme Zukunftsängste, ich kann ihm die nicht nehmen, irgendwo ein Restrisiko besteht doch immer. Er meint dass die Zinsen in 15-25 Jahren dann so in die höhe gehen dass wir dann kurz vor dem Rentenalter die Hypothek nicht mehr zahlen können wenn die Zinsen dann auf 6-7 % oben wären. Er nimmt schon mal den Supergau an. Ich sehe das anders, aber ich hab nicht die Erfahrung um ihm diese Angst zu nehmen. Auch hat er schier Panik dass wenn wir das Haus kaufen, er gekündigt wird. Was zwar auch total unbegründet ist, da er ein wirklich guten Job hat und auch die Leistung bringt. Aber ich kann da nichts dagegen tun. Vielleicht ist es aber einfach zu früh. Die Freundin ist sich auch nicht mehr 100% sicher, dass sie das Haus verkaufen will. Ich hab ihr dann gesagt, dass es evt. einfach ein Jahr zu früh ist. Es ist wirklich verflixt. Ich bin jetzt immer wieder am Schauen für andere bezahlbare Projekte, aber hier im Dorf sind die rar gesäht. Millionen-Häuser hats hier einige, aber sowas können wir nicht finanzieren.

 
Hallo Goodie 31

Also ich kann dein Mann einfach nicht verstehen. Die Häuser und das Land werden Jahr um Jahr teurer verkauft. Das Land in der Schweiz wird nicht mehr! Ihr bekommt in 2-3 Jahren nicht ein günstigeres Haus, ausser es ist noch älter. Aber das Renovieren ist auch sehr kostspielig.

Sollte wirklich der Gau passieren, verkauft man einfach das Haus, ohne Verlust!! Wir haben unser 16 jähriges Haus ohne 100.- Fr. Verlust (gerechnet inkl. Investitationen) verkauft. So hat man doch praktisch 16 Jahre gratis gewohnt.

lg Carin

 
Hallo Goodie 31

Also ich kann dein Mann einfach nicht verstehen. Die Häuser und das Land werden Jahr um Jahr teurer verkauft. Das Land in der Schweiz wird nicht mehr! Ihr bekommt in 2-3 Jahren nicht ein günstigeres Haus, ausser es ist noch älter. Aber das Renovieren ist auch sehr kostspielig.

Sollte wirklich der Gau passieren, verkauft man einfach das Haus, ohne Verlust!! Wir haben unser 16 jähriges Haus ohne 100.- Fr. Verlust (gerechnet inkl. Investitationen) verkauft. So hat man doch praktisch 16 Jahre gratis gewohnt.

lg Carin
na was der Mann von Goodie31 zu vorsichtig erscheint mir Carin etwas zu leichtsinnig.

In der Not verkaufen müssen weil die Hypozinsen auf 5-6% gestiegen sind wird mir Sicherheit nicht leicht sein und wird dannzumal mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nur mit Verlust möglich sein. Also nox mit gratis gewohnt haben, sondern sich bös die Nase angeschlagen.

Wenn es dem Mann von goodie nicht wohl ist bei der Sache dann wird er seine Gründe haben.

Ich würde die Sache wirklich einfach mal ruhen lassen, wenn es sein muss wird sich die Gelegenheit ergeben.

Ich habe z.B. weder eine Wohnung noch ein Haus gesucht und plötzlich bin ich über eine Anzeige gestolpert und

WOW das war es und alles hat dann auch problemlos geklappt.- Haus gekauft / EW verkauft / Haus umgebaut - alles in 6 Monaten ..aber ohne ächzen und würgen und drängen

Die Gelegenheiten finden uns wenn es Zeit ist!

 
Lieber für den Supergau planen und dann relaxed zurücklehnen wie sein Vermögen durch Leichtsinn in den Sand setzen. Wenn die Zinsen stark ansteigen, wird es viele Notverkäufe geben und entsprechend werden die Immopreise sinken. Und je mehr sie sinken, desto mehr Notverkäufe und desto mehr steigen die Zinsen. Genau das ist 2008 in den USA passiert. Und angesichts der Tatsache, wie leichtsinnig viele - auch hier im Forum - sichans absolute Maximum belehnen und viele Banken diesen Leichtsinn finanzieren, ist so ein Szenario auch in der Schweiz denkbar. Gab es btw auch schon vor knapp 20 Jahren! Da ist der 3M Libor kurzfristig auf über 9% geklettert und viele Häuser sind um 10-20% weniger wert gewesen... Das ist gar nicht sooo lang her...

 
In goodies Fall scheint es mir tatsächlich besser, noch etwas zu warten (und zu sparen /emoticons/default_smile.png). Im Moment sind die meisten Objekte eh zu teuer /emoticons/default_sad.png!

 
Lieber für den Supergau planen und dann relaxed zurücklehnen wie sein Vermögen durch Leichtsinn in den Sand setzen. Wenn die Zinsen stark ansteigen, wird es viele Notverkäufe geben und entsprechend werden die Immopreise sinken. Und je mehr sie sinken, desto mehr Notverkäufe und desto mehr steigen die Zinsen. Genau das ist 2008 in den USA passiert. Und angesichts der Tatsache, wie leichtsinnig viele - auch hier im Forum - sichans absolute Maximum belehnen und viele Banken diesen Leichtsinn finanzieren, ist so ein Szenario auch in der Schweiz denkbar. Gab es btw auch schon vor knapp 20 Jahren! Da ist der 3M Libor kurzfristig auf über 9% geklettert und viele Häuser sind um 10-20% weniger wert gewesen... Das ist gar nicht sooo lang her...
Hallo gfc,

volle Zustimnmung, allerdings halte ich es nicht nur für denkbar, sondern für hochgradig wahrscheinlich, dass das auch hier passiert, die Frage ist nur wann.

Die Zinsen sind nahe null, die müssen irgendwann wieder steigen. Sobald sie steigen stagnieren oder fallen die Hauspreise. Je höher die Zinsen steigen, desto mehr Wertverlust auf den Immobilien, zumindest für eine gewisse Zeit. Wer dann verkaufen will/muss hat verloren.

Die weit verbreitete Annahme, dass Hauspreise nur steigen, ist schlichtweg naiv.

Es wäre zur Zeit für jeden ein leichtes, diese Annahme abzulegen, man schaue sich nur die Tageszeitung oder die Nachrichten an:

Nicht nur die USA, sondern auch Irland, Grossbritannien, Spanien, Portugal und Griechenland beweisen aktuell, dass Immopreise auch massiv fallen können, sobald es aus irgendwelchen Gründen weniger oder teureren Kredit für die Hausbesitzer gibt.

Gruss

 
Hallo Mime7

Wir sind hier aber in der Schweiz. Die USA und die anderen angegebenen Ländern haben Bauland zum versauen. Bei uns ist in den lentzen Jahren die Bevölkerungszahl auch stegig gestiegen und die Schweiz ist ein begehrtes Wirtschaftsland. Und alle wollen irgendwo wohnen und unser Bauland ist praktisch aufgebraucht. Der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. So wird es sicher nie so kommen wie anderswo. Auch haben wir ein Gesetz zu den höchsten Zinssätze. Sicher kann es kurzfiristig zu einem kleinen Fall der Hauspreise kommen. Dies sollte aber doch überwindbar sein. Man kann doch nicht immer mit dem "wenn dies wenn das" leben. Man kann Morgen auch aus dem Bett fallen, und was dann?? Wir haben zu einem sehr hohen Zins unser Haus gebaut. Und wir waren am Limit. Alle haben uns abgeraten und haben mit dem wenn, wenn, wenn, argumentiert. Ich habe dazu nur gesagt:" Ja und wenn es so kommt, habe ich wenigstens einmal eine Zeit in einem Haus gewohnt." Jetzt sind es 16 Jahre, und wir bauen nochmals. Es kann auch jetzt was passieren, aber dann durfte ich wenigsten eine Zeit lang in einem Holzhaus leben und habe meinen Traum gelebt:eek: und nicht mein Leben lang geträumt.

Lg Carin

 
@carin

Ich gebe dir Recht, man kann die Situation USA/Schweiz nicht 1:1 vergleichen. In goodies Fall ist es aber so, dass der grösste Teil des EKs ja aus der PK kommen würde und da sehe ich schon ein Problem. Abgesehen davon; selbst eine solide Finanzierung reicht u. U. nicht, wenn die Immobilie zu teuer gekauft wurde.

 
Natürlich kann man die USA und die Schweiz nicht 1:1 vergleichen. Aber dass es in den USA unbeschränkt Bauland gäbe, ist bei weitem nicht wahr: Ein Grossteil der Bevölkerung lebt in Siedlungsräumen und nicht in den Wüsten, genauso wie in der Schweiz das Mittelland viel mehr bevölkert ist als die Alpen! Denk daran, der aktuell bewohnte Anteil der Schweiz ist irgendwo bei 40-45%... Und Bauland in den Siedlungszentren ist auch in den USA rar. Und dort zahlt man auch vergleichbare Preise wie in der Schweiz!

Aber das ist arg neben dem Thema. Wer aber glaubt, dass die Immokrise in der Schweiz nicht passieren könnte, irrt sich gewaltig. Wir sind auf dem besten Wege dahin und kleinere Immokrisen sind in der Schweiz alle paar Jahre schon vorgekommen! Anfangs der 90er Jahre gab es in vielen Regionen über mehrere Jahre hinweg sinkende Hauspreise. Und das betrifft auch insbesondere Eigentümer, die sich an die Grenze verschuldet haben! Ich geb dir ein Rechenbeispiel:

Hauswert bei Kauf: 1'000'000

Eigenkapital: 200'000

Hypothek: 80% --> 800'000

Hauswert 5 Jahre später: 900'000

---> Dein Eigenkapital ist nur noch 100'000 CHF wert ! Denn die Hypo sinkt nicht

---> Die Bank will aber max. 80% besichern, also max. 720'000

---> Du musst der Bank innert Monatsfrist 80'000 CHF Hypo zurückzahlen

So, und wenn du das nicht innert Frist kannst, wird dir die Hypo gekündigt. Und wenn du dann keine andere Bank findest, die dich finanziert - natürlich zu viel höheren Zinsen - wird das Haus zwangsverkauft. So schaut die Realität aus, wenn die Preise sinken. Und das wollen viele hier nicht wahrhaben.

Es geht gar nicht drum, dass man sich nicht den Traum eines Hauses verwirklichen soll! Aber: Man soll sich so komfortabel finanzieren, dass man auch Krisen überstehen kann. Wer sich keinen Ferrari leisten kann, soll halt den VW Golf kaufen! Aber viele sind angesichts der tiefen Zinsen halt versucht, sich doch den 5er BMW anzuschaffen... So wahr ihnen Gott helfe...

 
Und noch betreffend der Zinssituation: Ich habe mir die Mühe gemacht, die letzten 22 Jahre des 3-Monats CHF Libors aufzuzeichen. Die Daten sind auf SNB für alle verfügbar. Vorsicht beim lesen der Grafik: Wenn der Libor - wie heute - bei 0,05% ist, dann kostet die Libor-Hypothek oft zwischen 0,55 und 1.55%! In der Grafik sieht man nur den Wert 0.05.

libor3MCHF.png


Was die Grafik aussagt:

a) Die Zinsen für Hypos in der Schweiz können durchaus > 5% sein bzw. waren sie in der Vergangenheit bereits über längere Zeit! Siehe Bereich 1989 bis Ende 1995 ! (dann erst ist der Libor unter 4% gesunken)

/emoticons/default_cool.png Die Zinsen können innert sehr sehr kurzer Zeit massiv steigen! Siehe den Bereich Mitte 99 - Mitte 2000, wo die Zinsen in 12 Monaten um 2,5% gestiegen sind! Davon allein innert 3 Monaten ein Sprung von 1%-Punkt (Anfangs 2000)!

c) Vor gar nicht so langer Zeit - nämlich 2008 - waren die Zinsen noch massiv höher wie heute. Nämlich fast 3%-Punkte!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde auch nie ganz ans Limit gehn. Wir haben auch die PK benötigt, um bauen zu können. Aber nur einen Teil der PK und den nur verpfändet. Wir haben nur 3a bezogen. Wir haben also die Möglichkeit, PK zu beziehen, noch offen. Wenn ich die PK heute ganz beziehe, gehört das Haus nur noch zu 2/3 der Bank.

Des weiteren amortisieren wir 2.5% pro Jahr (wir müssen nur 1%), somit sieht die Situation in 5 Jahren, wenn die erste Tranche Festhypo fällig wird, nochmal gleich was besser aus. Und die Erneuerung einer Hypo ist ja der wahrscheinlichste Moment wo die Bank Geld nachgezahlt haben möchte.

 
Ich rate ehrlich gesagt davon ab, die gesamte PK für eine Finanzierung zu verpfeffern, wenn sonst keine Kohle da ist...

 
Ich rate ehrlich gesagt davon ab, die gesamte PK für eine Finanzierung zu verpfeffern, wenn sonst keine Kohle da ist...
Ich habe vor 15 Jahren eine Wohnung gekauft und dabei den gesamten EK Betrag - 25% - aus der PK bezahlt.

Vor 1 Jahr habe ich die Wohnung mit Gewinn verkauft und ein Haus gekauft, in welches ich das PK Geld und den Gewinn wieder investiert habe und ich würde es immer wieder so machen.

Das Geld das ich so gegenüber hohen Hypotheken einspare kann ich selber Anlegen und ich werde locker mit 60 Jahren in Rente gehen können.