Erfahrungen mit Younergy?

Tribun

Mitglied
15. Juni 2011
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Guten Tag

Hat jemand Erfahrung mit dem Mietmodell von Younergy gemacht? (Vereinfacht: Die Firma stellt mir kostenlos eine Photovoltaikanlage auf das Dach meines EFH und unterhält diese während 20 Jahren. Im Gegenzug verpflichte ich mich den benötigten und produzierten Strom während dieser Zeit zu einem bestimmten Preis abzukaufen.)

Offensichtliche Vorteile: ich habe nichts damit zu tun, unterstütze und konsumiere aber trotzdem erneuerbare Energien, die auf meinen Dach produziert werden.

Offensichtliche Nachteile: rein finanziell lohnt es sich allenfalls nicht, da die zukünftigen Energiepreise nicht vorhersehbar sind. Dieses Risiko ist überschaubar.

Aber: Hat jemand Erfahrung mit diesem Geschäftsmodell und/oder sieht spezielle Risiken? Gab es irgendwelche Überraschungen? Ist die Firma zuverlässig und seriös?

Bin für jeden Input dankbar!

 
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Und was genau erhoffst du dir davon? Wieviel sollst du denn neu bezahlen pro kWh die vom Dach kommt?

Wir haben eine PV Anlage. Die lohnt sich allerdings erst, wenn wir möglichst viel des selbst produzierten Stroms selber verbrauchen. Jede kWh die wir nicht aus dem Netz brauchen ist deutlich mehr wert als wenn wir sie einspeisen.

 
Ich habe verschiedene Kaufofferten kritisch durchgerechnet und kam zum Schluss, dass das Ganze monetär ca. ein Nullsummen-Spiel ist und der primäre Antriebsfaktor für eine PV-Anlage daher der ideologische Gedanke sein muss. Dieser ist mir auch was wert.

Das oben erwähnte Modell hat den Vorteil, dass die Anlage während 20 Jahren garantiert betrieben wird (sofern die Firma nicht Konkurs geht) und ich keine Kosten für Projekt, Installation und Unterhalt trage. Ich stelle nur mein Dach zur Verfügung und kaufe den darauf produzierten Strom ab. (Eigentümer der Anlage ist Younergy.) Dieser Preis ist natürlich höher, als wenn der Strom vom üblichen Provider kommt. Dafür unterstütze ich die Gute Sache und habe keine Arbeit damit. Der zuviel produzierte Strom wird eingespiesen und dafür erhalte ich auch eine Entschädigung. Je nach Preisentwicklung kann also auch dieses Modell rein monetär interessant sein. So stelle ich mir das vor. Kaufe ich die Anlage, trage ich deutlich mehr Risiken, kann aber monetär wahrscheinlich auch eher profitieren. So stelle ich mir das vor.

Siehst Du das anders?

 
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Also der Preis den ich bezahlen sollte, muss natürlich tiefer sein als vom lokalen Anbieten. Sonst machst Du ja Verlust und hast keine Motivation als Eigentümer Dein Dach zur Verfügung zu stellen. Preis wird sich ja zwischen der Einspeisevergütung und dem Preis vom lokalen Stromanbieter bewegen.

 
Hallo Tribun

Vorab, nein das Unternehmen und sein Geschäftsmodell kenn ich nicht..... ABER, solche gibt es in DE schon seit vielen Jahren (liegt/lag an der hohen, geförderten Einspeisevergütung), wobei diese Unternehmen, ggf. auch eben Versorgungsunternehmen/Stadtwerke sich Dachflächen "mieten/pachten" um so an vielen Stellen Strom erzeugen und verkaufen können. Die Hausbesitzer bekommen dafür allerdings ein entspr. Betrag für Miete/Pacht dieser Flächen... so lohnt es dann für beide Seiten. Es gibt, oder gab, auch Modelle wo nach "X  Jahren" die Anlage in den Besitz des Hauseigentümers übergingen..... wobei dann aber ggf. von diesen wieder in Austausch von Teilen investiert werden musste..    Am Ende war dann aber für beide Seiten ein Gewinn vorhanden.

Bei Dir scheint es ja eigentlich nur Mehrkosten zu verursachen. Das macht wirtschaftlich natürlich keinen Sinn. Dein Anbieter muss ja, damit es sich für ihn lohnt, eine entspr. hohe Einspeisevergütung bekommen....  der ggf. kleine Anteil an dem von Dir gekauften, teueren Strom wird ja seine Investition nicht abdecken.

Wenn, dann würde ich persönlich dann eher zum eigenen Kauf und Betreiben der Anlage raten.... bei guter Qualität, Fläche und Lage produzierst Du dann den eigenen, benötigten Strom.

In DE, soweit mir bekannt, laufen Anlagen schon 20-30 Jahre ohne nennenswerte Verluste und Ausgaben, dann liegt man auf alle Fälle in der Gewinnzone.

 
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Bei den aktuellen Zinsen würde ich die Anlage definitiv selbst bauen und sogar versuchen den Strom zu speichern (was aber bekanntlich teuer ist). Leider ist der Grossteil unseres Pultdaches gegen Norden gerichtet, so macht das bei uns nur wenig Sinn.

 
Salve Tribun ?

Ich kenne dieses Modell nicht. Was ich kenne ist das Energiecontracting mittels Wärmepumpen, welches von einem grossen Energieanbieter - Namensnennung ist ja hier verpönt - gepusht wird. Wenn Du dort die Rechnung genau betrachtest wirst Du feststellen, dass der kalkulatorische Zinssatz im heutigen Umfeld nahe des Mondes angesiedelt ist.

Klar, Du hast nicht damit zu tun, aber eine fachmännisch installierte Anlage gibt auch nicht zu tun. Ohne die zahlen zu kennen, würde ich Dir davon abraten. Aber vielleicht schickst Du mir die Offerte mal zu. Du findest mich schon, wenn Du willst. Dann kann ich Dir konkret eine hoffentlich objektive Meinungsäusserung abgeben.

Wünsche Dir einen schönen Abend

Urs Tischhauser 

 
Hallo

ich bin auch auf diese Firma gestossen. Gibt es mittlerweile Erfahrungen? Irgendwo muss doch der Haken sein?

danke und lg

 
Diesen Artikel habe ich auch gelesen. 

Die Idee finde ich schon toll, zumal wir uns zur Zeit keine Anlage selber finanzieren könnten. 

Welche Fragen hast du dazu? Ich kenne mich leider zu wenig aus mit dieser Materie......

LG

 
Welche Fragen hast du dazu? Ich kenne mich leider zu wenig aus mit dieser Materie......
Ich möchte hochwertige Module auf dem Dach haben.
Was ist wenn es Probleme mit der Anlage gibt, gibt es dann die Firma noch oder wie schnell kommen sie es reparieren.

Ich sehe auch ein Fragezeichen bei der Kalkulation durch Your Energie.

Bei einem Kunden der tagsüber wenn die Sonne scheint viel Strom verbraucht, können sie ihm viel PV-Strom aus der Anlage auf seinem Dach zu einem guten Preis verkaufen.
Bei einem Kunden bei dem tagsüber niemand zu Hause ist und deshalb nur wenig Strom verbraucht wird, kann er nur wenig PV-Strom am Kunden verkaufen und muss der Rest zu einem sehr schlechten Preis eingespiesen werden.

Bei so einer unsicheren Kalkulation muss ja die Marge so hoch sein, damit auch bei den Kunden mit wenig Verbrauch von PV-Strom noch ein Gewinn übrig bleibt.

 

 
Das ist für mich mal wieder ein so typisches Beispiel unserer "modernen" Zeit. Ich kanns mir nicht leisten, wills aber trotzdem, also "miete" ich einfach.

 
Ich möchte hochwertige Module auf dem Dach haben.
Was ist wenn es Probleme mit der Anlage gibt, gibt es dann die Firma noch oder wie schnell kommen sie es reparieren.

Ich sehe auch ein Fragezeichen bei der Kalkulation durch Your Energie.

Bei einem Kunden der tagsüber wenn die Sonne scheint viel Strom verbraucht, können sie ihm viel PV-Strom aus der Anlage auf seinem Dach zu einem guten Preis verkaufen.
Bei einem Kunden bei dem tagsüber niemand zu Hause ist und deshalb nur wenig Strom verbraucht wird, kann er nur wenig PV-Strom am Kunden verkaufen und muss der Rest zu einem sehr schlechten Preis eingespiesen werden.

Bei so einer unsicheren Kalkulation muss ja die Marge so hoch sein, damit auch bei den Kunden mit wenig Verbrauch von PV-Strom noch ein Gewinn übrig bleibt.

 
Der Punkt ist, dass Du den gesamten von der Anlage produzierten Strom an Younergy bezahlst, nicht nur den [eigen-] verbrauchten Strom. Allfällige Einspeisevergütungen kriegst dann aber auch Du zugschrieben. Für Younergy ist das Risiko daher klein und die Kalkulation relativ einfach. Dieses Modell kann je nach Situation (abhängig v.a. von Einspeisevergütung und Eigenverbrauch) für beide Seiten interessant sein

 
Das ist für mich mal wieder ein so typisches Beispiel unserer "modernen" Zeit. Ich kanns mir nicht leisten, wills aber trotzdem, also "miete" ich einfach.
Miete muss nicht a priori falsch oder schlecht sein, oder hast Du Deine Hypothek bereits voll zurückbezahlt? (Du hast ja auch nur Geld geliehen, weil Du dir das Haus sonst nicht leisten konntest...) Zumal hier ganz sicher auch der ideologische Gedanke mitspielt.

 
Richtig, es gibt Dinge die kann ein normalsterblicher nicht einfach Bar zahlen (ein Haus, eine Wohnung zb). Alles andere Kaufe ich mir wenn ich es mir leisten kann. Kein Budget für eine Solaranlage (ca. 20k für ein EFH), dann gibt's auch keine Solaranlage. Dann spare ich halt die nötige Zeit und kaufe mir die Anlage wenn ich das Geld dazu haben.

Heute wird alles geleased, gemietet oder auf Abzahlung gekauft. Das Auto, das Handy, der TV, die Musik bei Spotify, Filme bei diversen Streaming-Diensten, die Solaranlage im Abo, die Wasserenthärtungsanlage im Abo.

Solang zu fleissig bezahlst darfst du alles nutzen. Sobald nicht mehr bezahlst hast du auch nichts mehr. Es gehört dir nie was, die mietest nur.

 
Richtig, es gibt Dinge die kann ein normalsterblicher nicht einfach Bar zahlen (ein Haus, eine Wohnung zb). Alles andere Kaufe ich mir wenn ich es mir leisten kann. Kein Budget für eine Solaranlage (ca. 20k für ein EFH), dann gibt's auch keine Solaranlage. Dann spare ich halt die nötige Zeit und kaufe mir die Anlage wenn ich das Geld dazu haben.

Heute wird alles geleased, gemietet oder auf Abzahlung gekauft. Das Auto, das Handy, der TV, die Musik bei Spotify, Filme bei diversen Streaming-Diensten, die Solaranlage im Abo, die Wasserenthärtungsanlage im Abo.

Solang zu fleissig bezahlst darfst du alles nutzen. Sobald nicht mehr bezahlst hast du auch nichts mehr. Es gehört dir nie was, die mietest nur.
Da bin ich grundsätzlich gar nicht weit weg von Dir.

Aber: Kauf-auf-Rate, Leasing und Miete sind rechtlich drei unterschiedliche Dinge mit jeweils anderen Vor- und Nachteilen. Zudem ist im vorliegenden Fall keines dieser drei Rechtsverhältnisse zutreffend. Hier stellt man sein Hausdach zur Verfügung und verpflichtet sich für 20 Jahre den darauf produzierten Strom abzukaufen. Und das, so glaube ich, kann fallweise für beide Seiten durchaus attraktiv sein; insbesondere, wenn man auch den ideologischen Wert einbezieht.

 
Wenn ich unsicher bin, dann würde ich beim Elektrizität-Werk Öko-Strom und/oder PV-Strom beziehen.
Diesen Vertrag kann ich jederzeit anpassen und ich kann wählen ob ich nur einen Teil oder 100 % Ökostrom/PV-Strom meines Verbrauchs beziehen möchte.

PV-Module werden laufend günstiger und der Wirkungsgrad der Module steigt laufend.


 

 
Danke für eure Gedankengänge. Ich suche nach wie vor den Haken, kann es fast nicht glauben, dass es wirklich ein Plus geben kann :)

Es wäre ja nicht so, dass ich es unbedingt haben will und aus diese Grund miete. Mein Gedanke ist eher, dass ich mein Strom umweltfreundlich auf meinem Dach einhole und die Anlage würde mir ja nicht gehören und ich miete sie ja auch nicht.

Was ich gar nicht verstehe: Der auf meinem Dach produzierte Strom, welcher ich benutze, kaufe ich der Firma ab (weil ihr ja die Anlage gehört). Der nicht gebrauchte Strom wird an das Elektrowerk verkauft und ich bekomme dafür Geld. Das ist mir klar. Jedoch schreibt die Firma auf der Homepage: "Je mehr Energie Sie von Ihrem Dach verbrauchen, desto mehr Geld sparen Sie.". Sorry aber dann bin ich ja blöd, wenn ich alles auf Standby schalte und das Licht lösche, wenn ich es nicht brauche. Wo ist denn hier die Logik?

 
Ich gehe davon aus, dass der Strom von Dach günstiger (1,2 Rappen) Dir angeboten wird als von Deinem Stromlieferanten. 

Mache mal ein nicht referenziertes Beispiel:

Strom Hochtarif Stromanbieter mit allen sonstigen Kosten: 22 Rappen

Young Energie: 20 Rappen

Einspeisevergütung 8 Rappen

D.h. du fährst günstiger und Young Energie kriegt mehr von Dir als vom Stromanbieter wenn Sie einspeisen müssten.

 
Wenn ich unsicher bin, dann würde ich beim Elektrizität-Werk Öko-Strom und/oder PV-Strom beziehen.
Diesen Vertrag kann ich jederzeit anpassen und ich kann wählen ob ich nur einen Teil oder 100 % Ökostrom/PV-Strom meines Verbrauchs beziehen möchte.

PV-Module werden laufend günstiger und der Wirkungsgrad der Module steigt laufend.


 
Das Problem bei uns in der Schweiz ist, dass die Module nur einen geringen Anteil der Kosten ausmachen.  Hab hier ein konkretes seriöses Angebot auf dem Tisch für eine 5.145 kWP Anlage. total Kosten CHF 21'500 vor Förderbeitrag und Steuerersparnis (viel zu teuer... .), davon machen die Module nur CHF 5'040 aus.  Amo in 23 Jahren, Kosten pro kWh 16.69 (notabene mit berücksichtigung Förderbeitrag und Steuerersparnis). Lohnt sich einfach nicht.