Fenstertausch (Holz -> Kunststoff): Minimalanforderungen wenn die Fassade nicht gedämmt ist

Ro_Ho

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17. März 2022
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Hallo liebe Leute,

 

ich möchte in einem Einfamilienhaus aus den 60er Jahren die Holzfenster gegen Kunststofffenster austauschen. Der Hauptgrund hierfür ist, dass ich mir künftig die Lackierarbeiten ersparen möchte. Die Fassade ist nicht gedämmt und das ist auch nicht geplant. Nun ist es, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht sehr sinnvoll super dichte Fenster einbauen zu lassen, wenn die Fassade nicht gedämmt ist. Außerdem möchte ich eine eher günstige Lösung, keinen „Schrott“, aber die Kosten sollten doch eher günstig ausfallen.

 

Nun zu meinen Fragen:

  • Reicht hierfür 2fach Verglasung oder ist dennoch eine 3fach Verglasung sinnvoll?
  • Welche Bautiefe ist als Minimalvariante empfehlenswert? Reichen 70mm, oder sollten es 75 oder 80 oder noch  mehr sein?
  • Ich habe 4 kleine Metallfenster, die man nicht so oft wie die Holzfenster lackieren muss (ca. alle 10 Jahre), deren Ausbau aber mehr am Mauerwerk kaputt macht, als es bei den Holzfenstern der Fall ist. Deshalb überlege ich diese nicht zu tauschen, obwohl sie nur ca. das doppelte der Malerarbeiten kosten würden. Hat hier vielleicht jemand eine Empfehlung für mich? Tauschen oder belassen?
  • Gibt es für meinen speziellen Fall sonst noch etwas zu berücksichtigen?
 

Meiner Erfahrung nach, haben die Verkäufer, die mich bisher beraten haben, zwar eine günstige Variante im Angebot, wollen mir diese aber nicht oder nur ungern anbieten. Das kann natürlich daran liegen, dass sie mit einer günstigen Variante weniger verdienen. Deshalb hätte ich gerne unabhängige Meinungen.

 

Vielen Dank im voraus und liebe Grüße!

 
Nun ist es, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht sehr sinnvoll super dichte Fenster einbauen zu lassen, wenn die Fassade nicht gedämmt ist.
Warum sollte man dies nicht tun. Mir fehlt hierzu ein plausibler Grund.

Heutzutage würde ich eine 3fach Verglasung nehmen.

Wenn die Metallfenster vor 10 Jahren montiert wurden, sind diese doch sicher mit dem Mauerwerk verschraubt. Warum sollte dann die Mauer einen grossen Schaden nehmen.

 
Hallo,

danke für die Antwort! Warum man das nicht tun sollte? Weil es angeblich nicht viel bringt, wenn die Fenster super dicht sind und die Wände nicht gut isoliert sind. Die Stahlfenster sind so alt wie das Haus und das Entfernen macht laut Aussage eines Verkäufers angeblich schon mehr kaputt. Nur müssen sie nicht so oft gestrichen werden, wie die Holzfenster. Also nur alle 10 Jahre cirka. 

Liebe Grüße!

 
danke für die Antwort! Warum man das nicht tun sollte? Weil es angeblich nicht viel bringt, wenn die Fenster super dicht sind und die Wände nicht gut isoliert sind
Naja, ersten hängt dies schon einmal von der Fensterfläche ab, und für gewöhnlich ist der Energieverlust bei älteren Fenstern eigentlich immer höher als beim Mauerwerk. Zumal ein Fenster auch keine Wärmeenergie speichern kann. Das gleich Argument könnte man bringen "Fassade isolieren bringt nichts, wenn das Dach nicht isoliert wird". Umgekehrt wird eher ein Schuh draus "Wenn man die Fassade macht, macht man auch die Fenster", sollten diese schon etwas älter sein.

Ich würde trotzdem, auf die Zukunft gesehen eine 3fach Verglasung nehmen. Sie haben die robusteren besseren Rahmen, bessere Isolationswerte, und auch einen besseren Schallschutz. Dicht sein müssen neue Fenster alle, auch die 2fach verglasten, da gibt es Normen die einzuhalten sind. Deine Stahlfenster kannst du ja trotzdem behalten, und wenn es sein muss später tauschen.

Bei neuen Fenstern musst du unbedingt auf das tägliche Lüften achten, noch mehr müsstest du darauf achten, wenn die Fassade noch mit EPS gedämmt wird.

Gruss Pit

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unsere Nachbarn haben das Dach gedämmt und neue Fenster eingesetzt, aber die Fassade (völlig ungedämmt) belassen. Als wir an einem Abend bei ihnen waren, war es im Vergleich zu unserem Haus (vor der Reno, d.h. Dach und Fassade völlig ungedämmt und mit der ersten Generation 2fach-Isolierverglasung aus den 80ern) ein wirklich deutlicher(!) Komfortgewinn. Mir wäre nicht bekannt, dass sie ein Schimmelproblem haben, aber davon verstehe ich zuwenig, um wirklich eine Aussage machen zu können, ob es problematisch ist oder nicht, wenn man nur die Fenster ersetzt. Das wissen andere User hier drin besser.

Bei den Stahlfenstern würde ich mir überlegen, ob es nicht einfacher ist, wenn Du die mit allem zusammen ersetzt, da Du ja schon mal die Handwerker im Haus hast (und je mehr Fenster umso besser der Preis). Aber es kommt sicher auch darauf an, wo sie sich befinden - ein Komfortgewinn im Keller ist natürlich weniger wichtig als im Büro. 

 
Hallo,

danke für eure Einschätzungen. Ich habe jetzt endlich einen Verkäufer, der bereit ist mir ein Angebot von 2 Varianten (2- oder 3-fach Verglasung und unterschiedliche Bautiefen) zu machen, um den preislichen Unterschied zu sehen. Die Stahlfenster sind klein und im WC, Bad, Abstellraum. Da man sie nur ca. alle 10 Jahre streichen muss, überlege ich eben diese zu belassen.

Schönes Wochenende und liebe Grüße!

 
Nun ist es, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht sehr sinnvoll super dichte Fenster einbauen zu lassen, wenn die Fassade nicht gedämmt ist.
Das siehst Du falsch.... "dichte" Fenster musst Du bei einem Austausch einbauen, es dürfen keine undichten mehr eingebaut werden, auch bei Dir nicht.

Die Abdichtungsnorm gilt für alle neu einzubauende Fensteranlagen.

Es macht daher absolut keinen Sinn nun keine 3fach-Verglasung zu nehmen.... die hat halt den besseren U-Wert und ist heute daher Standard und oft am günstigsten.

Das Problem im Wand- Leibungsbereich bekommst Du also so oder so.... man muss dann eben nur umdenken und entspr. lüften und heizen, dann passiert auch nichts.

Energie wirst Du auf alle Fälle sparen und früher oder später, wird man auch eine Dämmung (oder zumindest eine erhebliche Verbesserung) anstreben müssen. Energie wird sicher nicht günstiger, auch nicht auf lange Sicht.

Dies kann man beim aktuellen Fensteraustausch dann aber entspr. berücksichtigen, damit sich das auf Dauer auch lohnt.

Die Stahlfenster sind so alt wie das Haus
also gem. Deinen Angaben aus den 60er Jahren... dann tausche sie mit aus. Was immer Du unter Stahlfenster verstehst, ich kenne ab den 70er nur Alu-Fenster. Die erste Generation hatte nur duchgehende Profile, keine thermisch getrennten oder ausgeschäumte, also unbedingt ein Grund zum austauschen...

 
Hallo,

danke für deine Antwort. Dass keine undichten Fenster eingebaut werden dürfen ist schon klar. Jemand hat gemeint, dass diese kleinen Fenster aus Stahl sind und dass bei deren Ausbau mehr an den Wänden kaputt wird, als bei Holzfenstern. Die sind so gebaut, wie die Kellerfenster. Sicher nicht sehr dicht, aber sie sind in kleinen Räumen deren Türen die meiste Zeit geschlossen sind.

Danke für Deine Empfehlungen! 

Liebe Grüße!

 
Die sind so gebaut, wie die Kellerfenster.
Hallo, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, das man solche im Wohngeschoss (auch wenn es kleine Räume sind) verbaut hatte,

Es wäre einfacher, wenn Du mal ein Bild eines Fensters hier einstellst.

Die in den 60er verbauten Stahlrahmen waren meist aus Winkel- oder T-Eisen... aber auch die bekommt man leicht raus, da sie in der Regel nur mit 2 seitlichen Blechlaschen in der Mauerwerksleibung befestigt und dann zugeputz wurden. Wenn es sich um solche handeln würde (Bilder helfen) wäre es absolut notwendig diese zu erneuern.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

danke für die Antwort! 2 Fotos habe ich eingefügt. Soeben war ein Verkäufer da, der diese nicht tauschen würde.

Liebe Grüße!

20220323_061434[1].jpg

20220322_155730[1].jpg

 
Hallo,

danke für das Bildmaterial, so kann man eher erkennen, was verbaut wurden.

Die Fenster sehen doch noch etwas besser aus, als die üblichen Kellerfenster..... ABER so toll nun auch wieder nicht.

Auf den Bildern sieht man aktuell keine Dichtung.... evtl. gibt es eine solche noch am Flügelrahmen... aber wie man gut sehen kann, gibt es schon entspr. Kondensat innerhalb des Rahmens. Da hat es ja schon einige Roststellen. Das bedeutet, es kommt genug Kaltluft wie auch Feuchte Luft (gerade beim Bad ist die ja meist relativ hoch) in das Profil hinein und kondensiert dort am eiskalten Metallrahmen.

Es ist natürlich Deine Entscheidung diese so zu belassen (ich würde dies, wenn schon ein Fensteraustausch geplant ist, nicht dabei belassen), dann solltest Du aber zumindest dafür sorgen, dass die Dichtungen erneuert werden, oder überhaupt welche eingebaut würden.

Ich kann mich täuschen, aber es sieht zumindest auf den Bildern so aus, als wenn die Ornamentseite der Scheibe im Innenbereich wäre? Üblicherweise ist dies auf der Aussenseite.

 
Hallo,

danke nochmals für Deine Antwort! Die Fenster haben keine Dichtungen. Morgen kommt ein Schlosser wegen einem Kellerfenster. Ich werde auch ihn befragen. Die Metallfenster werden heuer, wenn ich sie nicht tausche, auf alle Fälle frisch lackiert. Und ja, die Ornamentseite ist warum auch immer innen.

Alles Gute und liebe Grüße!