Gallicarosen - Rosa gallica

Redaktion

Administrator
15. Nov. 2016
1.197
0
0
30
[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Heimat der Gallicarose erstreckt sich von Mitteleuropa über Südeuropa bis Kleinasien, wobei Letzteres als deren Ursprungsort gilt. Sie gehört zu unseren ältesten Rosen und wird oft als Urmutter unserer heutigen Gartenrosen bezeichnet, da sich ihr beträchtlicher Einfluss bis hin zu fast allen modernen Gartenrosen verfolgen lässt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war diese Rosenklasse, die bis ins 19. Jahrhundert Gallische Rose oder Provinsrose genannt wurde, mit wesentlich mehr Sorten vertreten als heute. Über 150 Sorten gehörten zu Kaiserin Josephines Sammlung, die sie in Malmaison kultivierte. Nur wenige Sorten dieser Rosenklasse sind reinrassig, da sie leicht hybridisieren. Aus diesem Grunde ist, wenn überhaupt, meist nur die Mutterrose der jeweiligen Sorte bekannt. Gallicarosen sind winterhart, gesund, nehmen mit fast allen Böden vorlieb und erweisen sich daher als äusserst pflegeleicht. Mit ihrem geschlossenen, aufrechten bis leicht überhängenden Wuchs erreichen sie eine Höhe von maximal 150 cm und eignen sich deshalb gut für kleine sowie extensiv genutzte Gärten. Hinter Mauerkronen gepflanzt, kommen besonders leicht überhängende Sorten wunderbar zur Geltung.[/COLOR]

Aber auch zum Beranken von Säulen und Obelisken eignen sie sich hervorragend. Aufrechtwachsende Sorten werden gerne für niedrige, lose Hecken oder in Kombination mit Stauden für englische Mixedborder verwendet. Aber auch zum Beranken von Säulen und Obelisken eignen sie sich hervorragend. Aufrechtwachsende Sorten werden gerne für niedrige, lose Hecken oder in Kombination mit Stauden für englische Mixedborder verwendet. Die derben, etwas rauen, elliptisch-spitzen, dunkelgrünen, fünfteiligen Fiederblättchen stehen immer waagrecht von den mit wenig Stacheln, jedoch vielen dichten, unterschiedlich grossen Borsten bewehrten Trieben ab. Gallicarosen neigen zu Wurzelausläufern, weshalb man sie gut selbst vermehren kann. Die jungen Ausläufer sind leicht zu entfernen, und so wanderte schon mancher über den Gartenzaun und fand dadurch einen neuen Liebhaber. Die Blütezeit liegt je nach Lage zwischen Anfang Juni bis Mitte Juli. Die in Büscheln blühenden, frei aufrecht stehenden Blüten erscheinen zahlreich und regelmässig über dem Strauch verteilt. Die Blütenfarben reichen von Hellrosa bis zu einem lilagetönten oder purpurfarbenem Karminrot. Aber auch gestreifte, marmorierte und gepunktete Sorten sind vertreten. Typisch ist auch ein dauernd wechselndes Farbenspiel vom Aufgehen der Blüte bis hin zum Verblühen. Im Herbst zieren kugelige, rote bis dunkelrote, aufrechtstehende Hagebutten die Sträucher.


Rosa gallica var. 'Officinalis'


Syn.: Apothekerrose, Rote Rose von Lancaster, Provinsrose, gefüllte Essigrose


Nachgewiesen in Frankreich im Jahre 1310

Besonders diese Rose wurde im Mittelalter in allen Teilen genutzt und wegen ihres lang anhaltenden, starken Duftes sehr geschätzt. Schon im 14. Jahrhundert wurde Rosa gallica var. Officinalis nachweislich um Provins, einer Stadt in der Nähe von Paris, als Apothekerrose grossflächig zu Heilzwecken angepflanzt. Daher rührt ihr Name. Ihre halbgefüllten Blüten haben bis zu zehn Blütenblätter in einem hellen Karminrot und zeigen einen strahlendgelben Kranz Staubgefässe, der wie ein Krönchen auf einem Kissen in der Mitte sitzt, sodass die Blüten während der Blüte ein wirklich prächtiges Schmuckstück für jeden Garten darstellt. Der Strauch erreicht gut und gerne eine Höhe von 150 cm.

Anhang anzeigen 31711



 



Rosa gallica 'Complicata'

Die Herkunft dieser Sorte ist bis heute ungeklärt. Eventuell handelt es sich hier um eine Hybride von R. gallica und R. x macrantha. Mit Sicherheit stellt sie aber für Gartenanlagen eine der schönsten Sorten mit Wildrosencharakter dar. Mit ihrem kräftigen, ausladenden Wuchs von 200 cm Höhe wird sie deutlich höher und auch breiter als die eigentlichen Gallicaformen. Die 6 bis 10 cm grossen, zartduftenden, einfachen und geradezu leuchtenden Blüten sind von einem lichten Rot und werden zur Blütenmitte hin heller. Die Petalen sind herzförmig ausgebogen und wölben sich leicht nach innen. Ein Kranz von gelben Staubgefässen mit dunkleren Staubbeuteln unterstreicht die leuchtende Wirkung deutlich. Diese alte Gallicarose eignet sich vorzüglich als Solitärstrauch, aber auch in einer naturnahen Hecke macht sie sich hervorragend.

Anhang anzeigen 31705



Rosa gallica 'Conditorum' 


Syn.: Konditorrose, Ungarische Rose


Seit 1889 im Handel. Sie hat einen kräftigeren Wuchs als Rosa gallica var. Officinalis und bringt stark gefüllte, süss duftende Blüten in einem dunklen Rosarot hervor. Ihr Wuchs ist überhängend und erreicht eine Höhe von ca. 150 cm.

Anhang anzeigen 31697



 



Rosa gallica 'Versicolor' 


Syn.: Rosa gallica variegata sowie Rosa Mundi


nach Rosamond Clifford, einer Geliebten Heinrichs II. von England benannt.

Seit 1583 in Kultur. Diese Rose ist ein Sport von Rosa gallica var. Officinalis, sie hat jedoch unregelmässig weiss, rot und rosa gestreifte Blütenblätter. Alle übrigen Eigenschaften hat sie mit Rosa gallica var. Officinalis gemein.

Anhang anzeigen 31698



Alain Blanchard 

Vibert, Frankreich 1839, ev. älter

Die halbgefüllten, leicht duftenden Blüten stehen in Büscheln auf den fast aufrechten Zweigen und zeigen ein leuchtendes Karminrot mit dunkleren Flecken. Die goldenen Staubgefässe bilden einen wunderbaren Kontrast zu den beim Abblühen sich purpurn verfärbenden Blüten. Ein Farbenspiel ohnegleichen. Der aufrechte Strauch erreicht eine Höhe von ca. 130 cm.

Anhang anzeigen 31695



 



Belle sans Flatterie

Niederlande vor 1806
Eltern unbekannt
Schöne, kugelige, in Büscheln stehende Knospen öffnen sich bei dieser Schönheit zu hellviolettrosafarbenen, stark gefüllten Blüten. Voll aufgeblüht ist ihr Rand deutlich heller. Die Blüten sind sehr haltbar und duften stark. Hellgrünes Laub sitzt an, mit wenig Stacheln besetzten Trieben. Der Strauch zeigt einen aufrechten bis leicht überhängenden Wuchs und kann eine Höhe von bis zu 180 cm erreichen. Belle sans Flatterie harmoniert wunderbar mit blaublühenden Stauden wie Rittersporn Glockenblumen oder Katzenminze.
Anhang anzeigen 31710


 



Camaieux

Vibert, Frankreich 1830

Die Blütenfarbe dieser in Büscheln stehenden locker gefüllten und stark duftenden Sorte ist eher ungewöhnlich. Der Grund der Petalen sind von einem blassen Rosa. Diese sind mit dunkelkarmesinroten Streifen durchzogen, allerdings nicht so auffallend wie bei R. gallica 'Versicolor'. Gelegentlich wird eine grüne Mitte sichtbar. Mit dem Abblühen werden die Blüten zunehmend blass Lilagrau. Im Herbst zeigen sich kleine orangegelbe Hagebutten. Der Wuchs dieser sehr frostharten Rose ist aufrecht bis überhängend. Der schwach bewehrte Strauch ist mit graugrünem Laub überzogen und erreicht eine Höhe von 120 cm.

Anhang anzeigen 31701



 



Charles de Mills


Syn.: Bizarre Triomphan


Holland,vor 1811 in Kultur
Die Petalen dieser sehr beliebten Rose sind dunkelpurpurrot bis dunkelviolett. Die grossen, stark gefüllten, flachen Blüten, die in Büscheln beieinander stehen, duften leicht.
Ihr Wuchs ist gedrungen, aufrecht und erreicht eine Höhe von ca. 120 cm.

Anhang anzeigen 31702



 



Duchesse de Montebello

Laffay, Frankreich, vor 1829

Eine Sorte mit vielen Vorzügen. Die perlrosafarbenen Blüten mit ihrem herrlichen, süssen Duft sind mittelgross, gut gefüllt und zum Teil von kugeliger, aber auch schalenförmiger Form. Sie blüht reich und früh. Der gut belaubte Strauch hat einen überhängenden Wuchs und erreicht eine Höhe von bis zu 150 cm.

Anhang anzeigen 31709



 



Gros Provins Panaché 

Fontaine 1852

Eltern unbekannt
Aus rundlichen Knospen entwickeln sich schön geformte dicht gefüllte Blüten die gut duften. Auch bei dieser Sorte sehen die Blüten unterschiedlich aus. Der Grund der Petalen ist weiss oder hellrosa. Darauf zeigen sich unterschiedlich angeordnete lilarosa bis dunkelrosafarbene Streifen. Die, nur mit wenig Stacheln versehenen Zweige, tragen hellgrünes, leicht gewelltes, längliches Laub. Der Wuchs des gut frostharten Strauches ist aufrecht bist überhängend und kann eine Höhe von bis zu 150 cm erreichen.

Anhang anzeigen 31704



 



 



Hippolyte


Syn.: Souvenir de Kean


Vor 1842

Benannt ist dies Rose nach einer Amazonenkönigin einer griechischen Sage.
Kleine, in Büscheln stehende Knospen öffnen sich zu dicht gefüllten Pompons von ca. vier Zentimeter Durchmesser, die leicht duften. Voll geöffnet changiert ihr Farbton zwischen Karminrot und Purpurviolett. Gegen die Mitte hin werden sie deutlich heller und zeigen ein kleines, grünes Auge. Zudem rollen sich die Petalen nach aussen und im Abblühen nimmt der violette Farbton deutlich zu. Die langen Zweige sind mit nur wenig Stacheln und zierlichem Blattwerk überzogen. Der Wuchs ist sehr buschig und kräftig. Der Strauch kann eine Höhe von 150 cm erreichen und eignet sich wunderbar für kleine Gärten sowie niedrige Hecken.

Anhang anzeigen 31699



 



Impértance Joséphine


Syn.: R. x Francofurtana, Empress Josephine, Souvenir de l'Imprtance Josephine


Vor 1824
Diese Rose wurde bereits 1583 von Clusius erwähnt. Sie ist nach der Rosensammlerin Joséphine de Beauharnais, Napoleons Frau benannt und soll ihre Lieblingsrose gewesen sein. Turbanförmige Knospen öffnen sich zu auffallend leuchtend rosafarbenen bis hellroten, locker gefüllten grossen Blüten die zart duften. Die Petalen zeigen zudem eine deutlich dunklere Äderung und ihr Rand ist gewellt, wodurch die Blüten etwas zerzaust wirken. Die Triebe sind dicht mit reizvollem, graugrünem Laub überzogen. Der Strauch hat einen etwas unregelmässigen, mittelstarken, breiten Wuchs und kann eine Höhe von 150 cm erreichen. Im Herbst zeigen sich grosse, dekorative Hagebutten.



Jenny Duval

Herkunft unbekannt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt.
Bei dieser Rose scheint jede Blüte etwas anders auszusehen. Die Knospen öffnen sich in den unterschiedlichsten Purpur- und Rosatönen, was dem Strauch eine besondere Attraktivität verleiht. Voll aufgeblüht sind die grossen, gut gefüllten Blüten erst Magentarot mit kirschrotem Schimmer und verströmen einen intensiven Duft. Im Laufe des Verblühen verändern sich diese zu Rosa, Lila, Grau, Violett oder gar Braun. Das Laub des bis zu 150 cm hoch werdenden Strauches mit leicht überhängenden Wuchs, ist von einem gräulichen Grün. Durch die Eigenwilligkeit der Blüten macht sich Jenny Duval als Solitärpflanze besonders gut.

Anhang anzeigen 31707



 



La Plus Belle de Ponctuées 

"Die Schönste der Getüpfelten" bringt Büschel von grossen, rosettenförmigen, leicht duftenden Blüten hervor. Das tiefe Rosa der Petalen ist mit unzähligen, hellen bis fast weissen Punkten übersät. Die Blüten heben sich wirkungsvoll von dem dunklen Laub des mittelhoch und aufrechtwachsenden Strauches ab, der eine Höhe von 140 cm erreichen kann.

Anhang anzeigen 31706



 



President de Sèze 

Hérbert, vor 1836

Diese erstklassige Gallicasorte hat stark gefüllte, rosettenförmige, duftende Blüten, die sich von der Mitte bis zum Blütenrand von einem leuchtend, dunklen Magentarot, über Violettrosa bis zu einem zarten Lila aufhellen. Der wüchsige, leicht überhängende Strauch hat gesundes, grossblättriges Laub und erreicht eine Höhe von ca. 130 cm.



Sissinghurst Castle


Syn.: Rose de Maures


Gefunden wurde diese Sorte im Garten von Sissinghurst Castle/Kent GB, eingeführt wurde sie 1947. Schöne kugelige Knospen öffnen sich bei dieser Sorte zu aussergewöhnlich schönen, schwarzroten, stark duftenden Blüten mit hellen Flecken. In ihrer Mitte zeigen sich ausgeprägte, gelbe Staubgefässe, was die Blütenfarbe zusätzlich noch vertieft. Im Herbst zeigen sich schöne, kugelige Hagebutten. Das Laub ist graugrün und sitzt an gut bewehrten Trieben. Die sehr frostharte Pflanze zeigt einen überhängenden Wuchs und kann eine Höhe von bis zu 180 cm erreichen. Da die dunklen Blüten in voller Sonne gerne verbrennen, eignet sich diese ausgesprochene Besonderheit besser für halbschattige Lagen. Kombiniert mit weissen Stauden, wie Rittersporn, Fingerhut oder Mutterkraut ein absoluter Traum.

Anhang anzeigen 31703



 



 



Tuscany


Syn.: The Old Velvet Rose


Vermutlich in Italien vor1596 entstanden

Ihre in Büscheln stehenden, offenen, halbgefüllten, samtig dunkelviolettroten, zur Mitte hin helleren bis fast weisslichen Blüten zeigen einen gerade noch sichtbaren ausgeprägten Kranz von gelben Staubgefässen. Ihr Wuchs ist aufrecht und erreicht eine Höhe von ca. 150 cm.



Tuscany Superb 

vor 1848 in Kultur

Vielleicht handelt es sich hier um einen Sport von Tuscany, da sich die beiden Sorten sehr ähnlich sind. Die Blüten sind bei Tuscany Superb jedoch stärker gefüllt, wobei dadurch die Staubgefässe fast verdeckt sind. Auch das Laub ist etwas grösser, und der etwas breiter wachsende Strauch kann ebenfalls eine Höhe von ca. 150 cm erreichen. Beide Sorten eignen sich hervorragend zum Beranken von Pergolen und Rosenbögen.

Anhang anzeigen 31700  



 



 



Violacea


Syn.: La Belle Sultane


Wahrscheinlich vor 1800 in Holland in Kultur

Auffallend sind bei dieser Sorte schon die Knospenbüschel, da die Kelchblätter sehr lang sind. Ihre leicht duftenden Blüten sind fast einfach und besitzen nur zwei Reihen samtig-dunkelroten Petalen, die einen auffälligen Kranz von gelben Staubgefässe umgeben.
Mit seinem überhängenden Wuchs von bis zu 160 cm, wächst dieser Strauch gut auf eigener Wurzel und eignet sich vorzüglich für naturnahe Gärten.




















Anhang anzeigen 31708

artikel vollständig sehen