Moosrosen - Rosa centifolia muscosa mit ihren Formen und Hybriden

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Bei Rosa centifolia 'Muscosa' handelt es sich um eine Knospenmutation, die aus [/COLOR]Rosa centifolia[COLOR= rgb(0, 0, 0)], den Centifolien auch Hundertblättrige- oder Kohlrose genannt, hervorgegangen ist. Der Wuchs dieser Rosenklasse wirkt etwas gedrungener als die der Centifolien, ansonsten ähneln sie jedoch stark ihrer Ausgangsform mit der Ausnahme, dass Blütenstiele, Kelchbecher sowie Kelchblätter mehr oder weniger stark mit Drüsenborsten besetzt sind und so der Eindruck entsteht, die Pflanze wäre bemoost. Interessant ist jedoch auch, dass sich Moosrosen durch eine erneute Mutation zu Rosen ohne Bemoosung zurück entwickelt haben. Nicht nur bei den Centifolien entstanden Mutationen mit Moos- bildung, sondern auch bei anderen Rosenarten, wie zum Beispiel bei Rosa x [/COLOR]damascena[COLOR= rgb(0, 0, 0)] var. semperflorens. Deren Nachkommen sowie die abstammenden Sorten von Rosa centifolia 'Muscosa' sind heute in der Klasse der Moosrosen vereint. Mann vermutet, dass die erste Moosrose bereits 1696 im südfranzösischen Carcassonne zugegen war. Weitere Nennungen sind aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus Holland, England und Italien bekannt. Die ersten Sorten waren nur einmalblühend, da diese ausschliesslich von Centifolien abstammten.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Um 1840 waren die ersten öfterblühenden Moosrosen zu verzeichnen, die aus Einkreuzungen mit [/COLOR]Portlandrosen[COLOR= rgb(0, 0, 0)], [/COLOR]Remontanthybriden[COLOR= rgb(0, 0, 0)], ja sogar Teehybriden hervorgingen. Parallel dazu brachte Quatre Saisons Blanc Mousseux, ein bemooster Sport von Rosa x damascena var. semperflorens ebenfalls remontierende Nachkommen hervor. In keiner anderen Rossenklasse sind so viele unterschiedliche Charaktere zu verzeichnen wie bei den Moosrosen. Die Farbpalette der einfachen bis stark gefüllten Blüten reicht von Reinweiss über Rosa bis zu einem dunklen Violettrot. Bei modernen Züchtungen sind auch zartgelbe, lachsrosa oder fuchsienrote Farbtöne vertreten. Der für [/COLOR]Centifolien[COLOR= rgb(0, 0, 0)] typisch schwere Duft findet sich auch in dieser Rosenklasse wieder, nimmt jedoch in Kombination mit dem harzigen Geruch des Mooses eine besondere Note an. Noch heute finden wir in alten Gärten diese altmodisch anmutenden Rosen, die schon zu Urgrossmutterzeiten der Stolz der damaligen Gartenbesitzer war und ganz sicher auch der, des heutigen ist. [/COLOR][COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Pflegeansprüche der Moosrosen verhalten sich gleichermassen wie die der Centifolien. Die meisten Sorten blühen einmal, je nach Lage von Juni bis Juli. Mit ihrem auseinanderfallendem, zum grossen Teil überhängenden Wuchs, fällt es einem manchmal schwer, sie in einen 'geordneten Garten' einzufügen. Sie erfreuen uns aber mit solch einer Blütenpracht, dass sich der Mehraufwand an Arbeit lohnt. Bei freiem Wuchs mit Auslichtungsschnitt nach der Blüte im Sommer oder im darauffolgenden Frühjahr müssen die Triebe oft gestützt oder aufgebunden werden. Wenn sie die Sträucher nach der Blüte um ca. einen Drittel zurück-schneiden, so dass sie je nach Triebstärke eine Höhe zwischen 70 cm und 120 cm erhalten und dies Mitte September und im darauffolgenden Frühjahr noch einmal wiederholen, erhalten sie stabile, dichte Sträucher mit einer enormen Blütenfülle auf Augenhöhe, die nur noch vereinzelt eine Stütze benötigen. Diese Art von Schnitt eignet sich nur für milde Lagen und es ist wichtig zu wissen, dass die eventuelle, schwache Nachblüte im Herbst entfällt. Wichtig zu beachten ist auch, dass sie einen luftigen, nicht zu heissen Standort für diese Rosen wählen, da andernfalls die Bildung von Mehltau begünstigt wird.[/COLOR]


 





Goethe 

Lambert 1911

Mit ihren halbrankenden Trieben die eine Höhe von bis zu 200 cm erreichen können, gehört Goethe, die dem Dichter und Rosenfreund Johann Wolfgang von Goethe gewidmet wurde, sicher zu den eigenwilligsten unter den Moosrosen. Dichte, stark bemooste, leicht bräunliche Knospenbüschel öffnen sich nach und nach bei dieser einmalblühenden Sorte zu kleinen und einfachen, schwach duftenden, leuchtend karminroten Blüten, deren Zentrum gelbe Staubgefässe schmücken. Die bräunlichen Zweige des aufrecht wachsenden Strauches, welche kleinblättriges, blaugrünes sowie derbes Laub tragen, sind dicht bewehrt. Auf eigener Wurzel kultiviert wird Goethe nicht ganz so hoch wie auf Unterlage veredelt, eignet sich jedoch so oder so vorzüglich für Pflanzkombinationen mit Wildstauden und Blütensträuchern.

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Henri Martin 


Syn:, Red Moss


Laffay 1863

Grosse, grün bemooste Knospenbüschel öffnen sich im Juni zu gut gefüllten schalen-förmigen Blüten von ca. 8 cm Durchmesser, deren wein- bis karminroter Farbton gegen das Abblühen hin zu einem zarten Rot verblasst. Nicht nur die Blüten duften sehr intensiv, auch das Moos verströmt einen aromatischen, balsamartigen Duft. Reichlich spitzes, dunkelgrünes Laub sitzt an spärlich bewehrten Trieben, die zudem mit feinem Moos überzogen sind. Henri Martin nimmt auch mit nährstoffärmeren Böden vorlieb, benötigt jedoch viel Platz, da er mit seinem überhängenden Wuchs von bis zu 180 cm Höhe recht ausladend werden kann.

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Laneii 


Syn.: Lane's Moss


Laffay 1845 oder 1854

Aus grossen, kugeligen und stark bemoosten Knospen öffnen sich ziemlich grosse, stark gefüllte sowie gut duftende Blüten von einem dunklen Mauve. Gelegentlich zeigt diese, vorwiegend im Juni blühende Sorte, im Herbst noch vereinzelt weitere Blüten. Der etwas unbeholfen wirkende Strauch mit seinen langen bogigen Trieben, welche mit wenig dunkelgrünen, stoppelartigem Moos überzogen sind und derbes, dunkelgrünes Laub tragen, kann ohne jeglichen Schnitt eine Höhe und Breite von 180 cm erreichen. Hier ist es jedoch sinnvoll mit einem gezielten Rückschnitt nach der Blüte im Juni Ordnung in die Struktur des Strauches zu bringen, wobei jedoch auf eine allfällige Nachblüte im Herbst verzichtet werden muss. Auf mageren Böden scheint Laneii besonders gut zu gedeihen.

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Nuits de Young


Syn.: Old Black


Laffay 1845

Spärlich bemooste, in Büschel erscheinende Knospen öffnen sich zu kleinen, gut duftenden Blüten von ca. 4 cm Durchmesser. Zu grossem Bekanntheitsgrad dieser, einmal im Juni blühenden Rose trug sicherlich der ungewöhnliche, samtig tief dunkelrote Farbton bei, der im Verblühen erst ein Violettrot mit bräunlichen Schattierungen annimmt, wobei dieser durch die gut sichtbaren gelben Staubgefässe noch an Wirkung zunimmt. Später verblassen die Blüten relativ rasch zu einen schwarzblauen bis grauen Farbton.
Der schlanke Strauch, dessen Triebe von einem purpur-bräunlichen Samt überzogen sind und zusätzlich von üppigem, kleinen, sehr dunkelgrünem Blattwerk mit bronzenem Schimmer geschmückt wird, zeigt einen buschigen aber lockeren Wuchs von 120 cm Höhe. Nuits de Young eignet sich besser für den Halbschatten, da die Petalenränder in vollsonniger und heisser Lage leicht verbrennen.

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Parkzauber

Kordes 1956

Diese zu den modernen Züchtungen gehörende einmalblühende Moosrose zeigt eher borstige als bemooste Knospen, welche sich zu mittelgrossen, nach Wildrosen duften- den, flachen Rosettenblüten von einem klaren Fuchsiarot öffnen. Die sehr stark und zudem stachelig bewehrten Triebe sind in dunkelgrünes, ledriges Laub gehüllt. Der Strauch mit seinem kräftig aufrecht bis überhängenden Wuchs von bis zu 200 cm Höhe stellt einen hohen Raumanspruch und eignet sich deshalb hervorragend für grosse Gärten oder Parkanlagen.

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Quatre Saisons Blanc Mousseux


Syn.: Perpetual White Moss


Laffay, entstand vor1837.

Gut bemooste Knospen in kurzstieligen Büscheln öffnen sich zu reinweissen, halbge-füllten, nach Wildrosen duftenden Blüten. Nach der Hauptblüte im Juni folgt gelegentlich eine schwache Nachblüte gegen Sommerende. Unverwechselbar bei dieser Moosrose ist jedoch der starke Moosbewuchs der nebst Kelchblätter und Kelchbechern nicht nur die stark überhängenden Triebe mit seinem dunkelpurpurgrünfarbenen Ton überzieht, sondern auch das mittelgrüne Laub, wenn auch nur leicht, in Beschlag nimmt. Der Strauch erreicht mit seinem stark überhängenden Wuchs eine Höhe von 150 cm.

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René d'Anjou 

Robert 1853

Bronzefarbene, dicht bemooste Knospen öffnen sich zu stark gefüllten silbrigrosa-farbenen, duftenden Blüten von 9 Zentimetern Durchmesser, die meist in kleinen Büscheln zusammenstehen. Die Triebe dieser einmal im Sommer blühende Sorte sind ebenfalls bronzefarben bemoost und weisen zudem kaum Stacheln auf. Dichtes, im Austrieb leicht rötlich, jedoch zunehmend dunkelgrünes und ledriges Laub übersät den buschig wachsenden Strauch, der eine Höhe von 150 cm erreicht. René d' Anjou ist sehr gesund und nimmt zudem mit den meisten Böden vorlieb.

Anhang anzeigen 31755



 



Shailer's White Moss 

Shailer 1788

In Büschel stehende, gut bemooste Knospen öffnen sich bei dieser, einmal im Sommer reichblühenden Sorte zu stark duftenden, grossen, reinweissen Blüten, die während der Öffnungsphase nicht selten rosa angehaucht sind. Ihre Form ist flach, in der Mitte oft gevierteilt, wobei die äusseren Petalen spitz zulaufen. Der kräftig buschig und aufrecht bis leicht überhängend wachsende Strauch mit seinen leicht bemoosten Trieben, die jedoch mit wenig Stacheln versehen sind, trägt dunkelgrünes Laub und erreicht eine Höhe von 150 cm.

Anhang anzeigen 31748



 



William Lobb 


Syn.: Duchesse d'Istrie, Old Velvet Moss


Laffay 1855

Die in breiten Blütenständen stehenden Knospen sowie Stiele, dieser einmalblühenden Rose sind dicht mit grünem Moos überzogen. Grosse, wohlriechend duftende, nicht all zu stark gefüllte Schalenblüten wandeln sich rasch von einem wunderbaren Karmin- ins Purpurrot, mit dunkleren Schattierungen. Im Abblühen werden diese zunehmend Lilagrau mit weisser Mitte. William Lobb eignet sich besser für halbschattige Lagen, da die Petalenränder an heissen Standorten in voller Sonne leicht verbrennen. Im Herbst zeigt sich ein reicher, mit feinen Borsten versehener, Fruchtschmuck. Die kräftigen, mit reichlich kleinen, gesägten, dunkelgrünen Blätter bedeckten Zweige sind igelartig mit Stacheln überzogen. Der Wuchs, der bis zu 300 cm hoch werdenden, fast kletternde Moosrose ist kräftig und auslandend und benötigt deshalb relativ viel Platz, kann jedoch auch gut als Kletterrose für absonnige Hauswände sowie Gartenzäune und Spaliere verwendet werden. 











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