Heizen mit Brennstoffzelle?

iona

Mitglied
17. Dez. 2007
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Hallo

In einer Zeitschrift in der Wohngemeinde meiner Frau (Ketsch am Rhein) habe ich gelesen, dass selbige dort anfange, gewisse öffentliche Gebäude versuchsweise mit Brennstoffzellen-Heizungen zu "heizen".

Grundsätzlich wäre das ja eine extrem effiziente Geschichte. Weiss jemand mehr darüber?

 
Grundsätzlich wäre das ja eine extrem effiziente Geschichte.
hallo iona

es gibt seit einigen jahren wissenschaftliche untersuchungen in diese richtung. tests mit prototypen sind unterwegs.

die technologie ist sehr vielversprechend. soweit ich weiss, dauert es aber schon noch ein paar jahre, bis das ganze serienreif ist.

ich bin jedenfalls auch sehr interessiert!

rollwett

 
Genau - man spricht von 10 - 20 Jahren. Das ist in etwa der Zeitraum, wann bei mir eine neue Heizung angesagt ist. Man soll sich nie früh genug informieren /emoticons/default_additional/128.gif

 
Genau - man spricht von 10 - 20 Jahren. Das ist in etwa der Zeitraum, wann bei mir eine neue Heizung angesagt ist. Man soll sich nie früh genug informieren /emoticons/default_additional/128.gif
Testanlagen sollen ja bereits bestehen. Vaillant und Siemens "tüfteln" akribisch an der Heizung von morgen!

Der Slogan: "Adieu Wärmepumpe - Es lebe die Brennstoffzelle" wird wohl in den nächsten paar Jahren noch keine Gültigkeit haben. Die Euphorie ist gross, die Probleme aber auch. Interessant bleibt es aber allemal das Thema zu verfolgen.

Initiative Brennstoffzelle

 
Es lebe die Brennstoffzelle" wird wohl in den nächsten paar Jahren noch keine Gültigkeit haben.
...oder auch nicht?

Vor einigen Wochen war hier in der Presse zu vernehmen, dass VW eine entsprechende Verbindung mit Strommultis eingeht (oder gegangen ist..). VW will die Massenproduktion der Agregate übernehmen, die Multis den Rest.... haut das so hin (woran ich eigentlich nicht zweifle), dann wird das ziemlich schnell kommen und insbesondere preislich sehr interessant für den Bauherren (jetzt haut es die meisten ja noch aus den Socken....), man sprach von etwa 5-6.000 Euro-Investitionskosten (sofern Gas vorhanden wäre) für den Bauherren. Die entstehende (Ab-)Wärme bekommt er, den Strom die Multis.

 
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Die entstehende (Ab-)Wärme bekommt er, den Strom die Multis.
Der Strom kann natürlich auch vom Bauherrn in erster Linie genutzt werden und/oder den Strommultis verkauft werden. (Eigenes Kraftwerk im Keller)

 
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Der Strom kann natürlich auch vom Bauherrn in erster Linie genutzt werden . (Fremdes (!) Kraftwerk im Keller)
...nein, bei diesem Konzept eben nicht. Ansonsten müsste er die Anlage selbst komplett kaufen... dann ja, aber das zahlt ja kein normaler Bauherr (zumindest bei uns..in der Schweiz ist natürlich viel mehr Geld vorhanden../emoticons/default_biggrin.png )

Rechne doch bitte einmal um: 5.000 ? sind rund 7.500 CHF. Welcher Schweizer Bauherr investiert einmalig nur 7.500 CHF für die Heizungsanlage und hat dann auf Dauer Ruhe?

Das ist ja wohl der Deal, die Anlage "sponsert" der Multi, stellt sie beim Bauherrn auf, der bekommt auf DAUER die eh anfallenden Wärme KOSTENLOS und der Multi erhält aus SEINER Anlage den Strom.... das gibt bei 100 000 Anlagen die Leistung eines Kraftwerkes (oder so in dieser Größenordnung)! Der Multi vernetzt das Ganze und erhält die entsprechende Gesamtleistung an Stromeinspeisung.. kann also gerade in der Tageszeit, wo der höchste Bedarf besteht, sich schön aus seinem Netzwerk bedienen. /emoticons/default_biggrin.png

So, und das schreibe ich jetzt unter Vorbehalt (da ich nicht mehr alle geplanten Details im Kopf habe), war dies geplant.

 
Brennstoffzellen verbrauchen auch fossile Brennstoffe, typischerweise Erdgas? Wenn man nun aus einem m3 Erdgas neben der Wärme noch Strom macht ist das effizienter als wenn man den m3 Erdgas nur verbrennt zum heizen. Unbestritten. Aber wenn man den m3 Erdgas in einem grossen Gaskraftwerk für die Stromherstellung herstellt und mit dem Strom dann eine WP antreibt und damit das Haus heizt ist dies doch immer noch effizienter? Vor allem wenn die Abwärem vom Gaskraftwerk noch für einen Fernwärmeverbund genutzt wird. Wenn die WP aber mit Strom aus Wasserkraft betrieben wird dann ist nicht nur die Effizienz gesteigert sondern auch noch CO2 reduziert. Aber es passt schon zu gewissen "grünen" Kreisen die sich Gas- oder Kohlekraftwerke in der Schweiz eher vorstellen können als zusätzliche AKW in St.Gallen, Lausanne und Genf.

Zudem müssen diese Dinger dann auch im Sommer laufen wenn der Energielieferant Strom braucht aber der Hausbesitzer keine Wärme benötigt.

 
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Off Topic:

...das würde ich in deinem Fall einfach ablassen wobei die Grünen dann einen Grund mehr hätten und diese Technik als nicht emissionsfrei anprangern würden./emoticons/default_wink.png

 
hallo zusammen

der ansatz des dezentralen kraftwerks ist aber sehr interessant. das würde in der schweiz vielleicht auch funktionieren. jedenfalls dort wo es gasleitungen hat.

der ursprungsgedanke für brenstoffzellen war, soweit ich das im kopf habe, mit wasserstoff zu arbeiten. das wäre dann ein grosser schritt umweltfreundlicher als gas. aber es wird wohl noch ein paar jahre mehr für die entwicklungszeit benötigen. ich bin da noch mehr gespannt, als auf die zellen mit gas.

mal sehen...

rollwett

 
der ursprungsgedanke für brenstoffzellen war, soweit ich das im kopf habe, mit wasserstoff zu arbeiten. das wäre dann ein grosser schritt umweltfreundlicher als gas.
warum ist Wasserstoff umweltfreundlicher als Erdgas?
 
warum ist Wasserstoff umweltfreundlicher als Erdgas?
ja, das ist eine gute frage.

wasserstoff ist sicher mal nicht ein fossiler brennstoff. wie es aber mit der heute aufwändigen produktion aussieht, weiss ich zuwenig. rein für die luft denke ich, ist wasserstoff aber wohl schon besser.

rollwett

 
John,

verbranntes Erdgas = Wasser und CO2

verbrannter Wasserstoff = Wasser

Dass die Produktion von Wasserstoff ziemlich ineffizient ist, ist leider so. Deshalb verstehe ich auch die Autohersteller nicht, die Brennstoffzellen für die E-Antriebe einsetzen wollen anstatt die Akkus zu pushen. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

 
Aktuell wird in der Schweiz Wasserstoff mittels Erdgasreformer hergestellt. D.h. das CO2 fälllt bei der Herstellung an und nicht dann wenn der Wasserstoff verbrannt wird. Ich bin mir nicht sicher aber wahrscheinlich fällt sogar mehr CO2 an als wenn man direkt mit Erdgas heizen würde.

Leider ist die Herstellung von Wasserstoff mittels erneuerbaren Energien noch recht weit in der Ferne, und wenn dann wäre es wohl Sonnenenergie irgendwo in Afrika oder Arabien. Dann hätten wir ja nur noch das Problem das Zeug tiefkalt (verflüssigt) zu uns zu Transportieren.