Aussendämmung oder Einsteinmauerwerk?

wonga

New member
28. Aug. 2014
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Hallo zusammen

Wir sind gerade im Vorprojekt zu unserem EFH und ich bin mir betreffend der Aussenwand-Konstruktion nocht sicher was das Beste ist. Ich habe einiges schon im Internet gelesen, aber zum Teil verwirrt es mehr als es hilft. Vieleicht habt ihr win paar tipps?

Geplannt ist eine Aussenwärmedämmung. Bei Styropor habe ich so meine Skepsis betreffend Atmungsaktivität und dem Kunststoff-Verputz da hab ich ein schlechtes Bauchgefühl. Steinwolle und mineralischer Putz scheint mir da die bessere, wenn auch teurere Wahl. Was meint ihr dazu?

Von der Wohnqualität, Atmungsaktivität, Wärmespeicherung etc. Habe ich gelesen, dass ein Einsteinmauerwerk sogar besser ist. Zudem sinkt der mögliche Algenbefall an der Fassade drastisch wegen des Wärmespeichervermögen des Mauerwerks. Unser Haus hat jedoch vielleicht nicht die geeignete Form für die Verwendung eines Einsteinmauerwerks, da es an der einen Fassade eine etwa 8m lange Fensterfront besitzt und das Obergeschoss auf 3m auskragend ist. Meint ihr, dass dies mit einem Einsteinmauerwerk trotzdem in Betracht gezogen werden kann?

Wäre auch interessant zu wissen, ob ein Einsteinmauerwerk nicht sogar günstiger ist, da viele Arbeitsschritte wegfallen und einige Detaillösungen evtl. sogar einfacher zu lösen sind.

Bin für jeden Tipp oder Hinweis dankbar

 
Lieber Wonga

Aussenwärmedämmung contra Einsteinmauerwerk.

Ich habe jahrelang Häuser mit Einsteinmauerwerken geplant. Dies vor allem in den späten 80ern und 90ern. Die stehen alle noch und die Bewohner fühlen sich darin wohl. Lange Fensterfronten lassen sich nur mit Hilfe von Verstärkungen in Beton oder Stahl machen. Auskragungen sind dann noch einmal eine Challenge, welche durchaus nicht ganz trivial zu lösen ist. Was aber dem Einsteinmauerwerk letztendlich weitgehend das Genick gebrochen hat, sind die angangs des 21. Jahrhunderts in Kraft getretenen Erdbebennormen. Aber, wie immer im Leben kann man dies nicht allgemein sagen. In letzter Zeit habe ich allerdings keine Häuser mehr in dieser Bauweise erstellt.

Im Massivbau musst Du wegen der Erdbebennorm je nach Geometrie des Hauses viel Stahlbetonwände hochziehen. Ob Du da Styropor oder Steinwolle klebst, kommt von der Atmung her so ziemlich aufs Gleiche raus. Styropor kann heute auch mit mineralischen Putzen verputzt und mit Mineralfarbe gestrichen werden, was den Unterhaltsaufwand reduziert. Schau aber daruaf, dass Du den richtigen Systemhalter nimmst. Das kann nämlich nicht jeder, auch wenn er es vielleicht verspricht. Styropor hat den besseren Wärmedämmwert als Steinwolle, dafür brennt die Steinwolle nie. Wichtig ist einfach, dass Du bei einer Styroporfassade einen genügenden Wetterschutz (=Vordach) vorsiehst. Aber das gilt sowieso grundsätzlich. Auch wenn wir Architekten gerne darüber hinwegsehen.....

Die Detaillösungen sind bei der geklebten Aussendämmung am einfachsten. Einfach den "Pullover" schön ums ganze Haus ziehen. Das ist jederzeit kontrollierbar und daher von der Ausführungsqualität her am sichersten.

Hoffe, dass Dir dies einen Schritt weiterhilft.

Mit freundlichem Gruss

Urs Tischhauser

 
Danke für die schnelle Antwort

Wir wohnen zur Zeit auch in einen Haus mit Einsteinmauerwerk und fühlen uns wohl. Das mit dem Genickbruch verstehe ich allerdings nicht. Auch ein Haus mit Aussenwärmedämmung basiert meist auf einem mit Zielgelsteine gebautem Mauerwerk. Auch hier müsste ja mit Stahlbetonmauern nachgeholfen werden um Erdbebensicher zu sein.

Wie auch immer, bei unserem Haus ist wohl die grosse Fensterfront und die Auskragung des Obergeschosses der Genickbruch.

Ein Vordach ist geplant, bei der Dachterasse gibt es dies jedoch nicht. Da geht die Fassade ja zur Brüstung über. Welche Voreile hat den Steinwolle sonst noch, ausser dass sie nicht brennt und von der Ökologie/Entsorgung eher verträglich ist als Styropor? Ich dachte diese sei duch die offenen Poren durchlässiger und hat somit eine bessere Auswirkung auf das innen Klima sowie auch einen kleineren Tenden zu Algenbildung?

Wir habe etliche noch nicht so alte Häuser gesehen bei denen die Fassaden grauenhafte Verfärbungen aufweisen und das möchten wir natürlich nicht. Viele davon hatten eher nur kleine oder gar keine Vordächer. Würde uns das auch im Falle der Fassade bei der Dachterasse blühen?

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Das mit dem "Genickbruch" von wegen Erdbebennormen ist nicht korrekt.

Wir fangen mit dem Bau von unserem Haus in ca. 2 Monaten an und haben uns eingehend mit dem Thema Einsteinmauerwerk, Aussendämmung, 2-Steinmauerwerk, etc. beschäftigt. Zusammen mit unserem Architekten und mit einen renomierten Bauingenieur/Bauphysikbüro in Küsnacht/Kt. Zürich. Die Erdbebennormen bilden für ein Einsteinmauerwerk überhaupt kein Problem! Wir haben uns für ein Einsteinmauerwerk entschieden und ziehen einfach ganz normale vom Bauingenieur kalkulierte Stahlbetonmauern hoch wo es die Bauphysik und das Gesetz entsprechend verlangt. Ist einfach und hätten wir genau so bei einer Aussendämmungslösung machen müssen. Und unser Haus wird relativ gross, d.h. Unterkellert, zwei Vollgeschosse und Attikageschoss. Gesamtwohnfläche ca. 500 m2.

Also nochmals - Einsteinmauerwerk und Erdbebennormen schliessen sich NICHT aus!

Viel Erfolg mit euren Bau.

 
Liebe Alle

Selbstverständlich kann auch mit Mauerwerk die Erdbebennorm eingehalten werden. Dann müssen einfach die Lagerfugen bewehrt werden - was den Aufwand erhöht. Da ist es fast einfacher, an den erdbebentechnisch relevanten Orten eine hochbewehrte Betonscheibe zu bauen. Was dann vom Begriff her nicht mehr puuuuures Einsteinmauerwerk ist. (Hat übrigens weder mit einer ausgestreckten Zunge noch allgemein mit Albert etwas zu tun.) Und dann kann man auch gleich alle Tragwände betonieren und nur untergeordnete  Wände (evtl nachträglich) einmauern.

Und ob man die Dämmung aussen auf Beton oder Mauerwerk klebt, spielt auch nur eine untergeordnete Rolle.

Bestenfalls für den Feuchtigkeitshaushalt dürfte Mauerwerk vs. Beton einen Unterschied machen wegen der Porosität. Aber spätestens mit einer Dampfbremse ist diese Entscheidend.

Hoffe etwas zur Klärung beigetragen zu haben.

Haba

 
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Bei einem Einsteinmauerwerk geht es ja gerade darum nicht noch eine Dämmung aufkleben zu müssen. Die Dämmung übernimmt ja die Mauer mit den richtig dicken Dämmziegelsteinen. Der Wandaufbau ist zwar etwas dicker als mit Aussendämmung, aber Ziel wäre somit ein behaglicheres Raumklima zu bekommen und keine Probleme mit veralgten Fassaden zu haben.

Fragt sich also, ob das wirklich eintrifft und ob sich das genauere betrachten eines Einsteinmauerwerks sicht lohnt.

Hat den jemand schon einen wirklichen Vergleich machen können?

Danke noch für die anderen Kommentare zur Erbebensicherheit.

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...wie oben erwähnt haben wir uns nach langen Ueberlegungen für das Einsteinmauerwerk (ESMW)  entschieden. Es kostet letztendlich etwas mehr wie eine Konstruktion mit Aussendämmung aber wir empfinden es einfach als eine solidere Konstruktionsart mit guten Vorteilen beim Thema Raumklima, Wärme/Kälteschutz, Nachhaltigkeit, etc. Ist natürlich eine ganz persönliche Sache. Wir werden unser ESMW mit einem feinen Aussenputz verkleiden (trifft man oft im Engadin und/oder Tessin an). Die Energiewerte sind sehr gut und da wir über die Winterzeit bauen ist dies mit einem ESMW auch einfacher, d.h. man ist nicht (viel weniger) auf Trockenperioden angewiesen. Wir freuen uns sehr auf den Einsatz von ESMW.

 
Danke Erlenbach. Das selbe denke ich auch. Unser EFH ist jedoch von der Geometrie nicht so geeignet. Aber ich werde das nochmals mit unserem Architekt anschauen. Lieber wäre mir das schon.

Was habt ihr genau verwendet? Und wie steht es mit Minergie? Sollte ja auch möglich sein, auch wenn ich mit dem ganzen U-Wert Hype ein bischen auf Kriegsfuss stehe. Da hot doch so ein ESMW doch einige Vorteile, auch wenn U-Wert knapp zu erreichen ist.

Gruss

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...wir haben uns noch nicht 100% entschieden von welcher Firma (z. Bsp. ZZ Wancor oder Keller Ziegeleien) aber wir haben fix entschieden einen 42.5 cm Stein einzusetzen.

Inklusive Aussenputz/Innenputz (je Grundputz/Feinputz) ergibt das dann eine Wandbreite vom +/- 47.5 cm (je nach Art von Verputz). Wir bauen kein Minergie zertifiziertes Haus kommen jedoch mit der Bauweise an die Minergiewerte ran. Heizung mit Erdsonde für die Wärmepumpe und eben das ESMW hilft auch.

 
So, liebe Alle

Da ist wohl noch ein wenig Klärungsbedarf vorhanden.

Die Techniker unter uns verstehen unter Einstein-Mauerwerk eine Mauer, welche nur ein Stein dick ist.

Für die fortschrittlichen unter uns, ist es ein Mauerwerk aus dicken, isolierenden (und speichernden) Steinen.

Normale Backsteine (oder auch KS- und Zement-Steine) müssen (natürlich!) isoliert werden. Isolierende Steine weniger oder gar nicht, da sie das selber schaffen. Wieviel / wie gut auch immer...

Für die Erdbeben-Dimensionierung ist die Isolation egal. Irgendwie (Betonung auf Irgendwie) muss der Nachweis erbracht werden, andernfalls ist das Haus nicht den geltenden Normen und nicht gemäss den allgemein anerkannten Regeln der Technik gebaut. Sei das nun mit Beton-Schubwänden, sei es mit bewehrtem Mauerwerk. Es gibt Lösungen dafür, je nach Produkt sieht es ein wenig anders aus.

Im Zweifelsfall kann man via Architekt den Erdbeben-Nachweis einfordern. Er müsste ja nach Norm geführt worden sein, also sind das irgendwie 20 A4 Seiten zu kopieren für den Ingenieur - ein vertretbarer Aufwand, wenn man sicher sein möchte. Aber item.

Die thermische Speicherung erfolgt weitgehend über die Masse (also das Gewicht!). Das kann Beton genausogut wie isolierende Ziegelsteine - wenn nicht sogar besser wegen der grösseren Masse. Nur muss man bei Beton drauf achten, dass er seine gespeicherte Wärme dann wieder nach innen abgibt - auch wenn die Umgebung es gerne warm hat. Darum muss Beton (oder normales Mauerwerk) isoliert werden.

Wem der Feuchtigkeitshaushalt wichtig ist, empfehle ich einen Lehmverputz ins Auge zu fassen... ist noch etwsa experimentell, ich weiss. Aber überlegen schadet nicht. Oder natürlich sogar ein Lehmhaus. (So, die wir-haben-Angst-vor-Ökofundis dürften jetzt in den Startlöchern sitzen.) Soll scheints für das Klima (nööö, nicht das vom Ozonloch, sondern das im Haus) optimal sein.

@wonga wollte ursprünglich wissen, wie es mit Fensterfront und Auskragung aussieht.

Auskragung: Da ist Mauerwerk suboptimal, weil der Boden alle Last tragen muss, die Wände nicht mithelfen können. (Egal ob isoliert oder klassisches Mauerwerk) Ich würde abraten. Auch bei der direkt belasteten Front unter der Auskragung würde ich persönlich eher zu Beton tendieren; wenigstens Scheibchenweise, damit das dazwischenliegende Mauerwerk nicht durch ein Moment belastet wird.

Fensterfront: 8m ist riiiiesig. Für Fenster dürfte auch bei isolierten Steinen ein richtiger, vorgespannter Fenstersturz notwendig sein. Diesen kann schmaler ausgeführt werde, dass er lokal gegen die Fassade isoliert werden kann. Ich denke, hier gibt es Lösungen.

Grüsse, gutes Wochenende

Haba

 
Ein sehr umstrittenes Thema über welches ich mir im Moment auch Gedanken mache und deshalb auf diesen Artikel aus D gestossen bin...

[...]und ziehen einfach ganz normale vom Bauingenieur kalkulierte Stahlbetonmauern hoch wo es die Bauphysik und das Gesetz entsprechend verlangt. [...]
Aber wie erreichst Du bei diesen Stahlbetonmauern gute Dämmwerte im Gegensatz zu den 42cm dicken Steinen, die den grössten Beitrag zur Wärmedämmung selbst liefern?

Wirst Du keine KWL haben?

 
Hallo haba

Danke für die Zusammenstellung und die Erklärungen. Langsam wird's so richtig interessant ;-)

Wir haben noch nicht mal finale Pläne und schon hab ich so viele Fragen zum Thema Bau. Und das ist erst mal die Hülle des Gebäudes. Wie wird das erst, wenn es um die Küche, das Bad etc. geht? Irgendwie wird's mir schon mulmig! Wird das mit der Zeit besser und einfacher?

Wem der Feuchtigkeitshaushalt wichtig ist, empfehle ich einen Lehmverputz ins Auge zu fassen... ist noch etwsa experimentell, ich weiss. Aber überlegen schadet nicht. Oder natürlich sogar ein Lehmhaus. (So, die wir-haben-Angst-vor-Ökofundis dürften jetzt in den Startlöchern sitzen.) Soll scheints für das Klima (nööö, nicht das vom Ozonloch, sondern das im Haus) optimal sein.
Das mit dem Lehmputz haben wir uns auch schon überlegt. Unser Architekt meint jedoch, dass es noch nicht viele fähige Leute gibt, die das machen. Bzw. ist das eben nicht das übliche 08/15 was jeder kann. Der Lehm würde das Wohnklima sicherlich verbessern. Aber das Problem mit Algenbildung an Aussendämmung wäre ja noch immer da. Vordach haben wir, aber eben nicht bei der Dach-Terasse. 

@wonga wollte ursprünglich wissen, wie es mit Fensterfront und Auskragung aussieht.

Auskragung: Da ist Mauerwerk suboptimal, weil der Boden alle Last tragen muss, die Wände nicht mithelfen können. (Egal ob isoliert oder klassisches Mauerwerk) Ich würde abraten. Auch bei der direkt belasteten Front unter der Auskragung würde ich persönlich eher zu Beton tendieren; wenigstens Scheibchenweise, damit das dazwischenliegende Mauerwerk nicht durch ein Moment belastet wird.
Das mit der Auskragung ist vielleicht nicht  ganz richtig. Hab da noch einen Schnitt des Vorprojektes  reingehängt. Das Obergeschoss ragt auf der Ost-Seite hinaus. Wird/soll jedoch mit Stützen ausgeführt werden. Die Frage ist, ob es dazu Konstruktionsdetails gibt und ob sich bei einer solchen Konstruktion ein ESMW noch sinnvoll auszuführen lässt. Der rest des Gebäudes scheint mir keine Schwierigkeiten zu machen. Mit Aussendämmung wäre das sicherlich einfacher... aber eben...

Fensterfront: 8m ist riiiiesig. Für Fenster dürfte auch bei isolierten Steinen ein richtiger, vorgespannter Fenstersturz notwendig sein. Diesen kann schmaler ausgeführt werde, dass er lokal gegen die Fassade isoliert werden kann. Ich denke, hier gibt es Lösungen.

 


Ja, schön breit ;-) Die Decke im Innenbereich wird wohl nicht über 8m laufen sonder mit 2 Stahlstützen gestützt werden. Es ist also nur im Aussenbereich ein langes, vorgespanntes Element nötig. Wenn es diese gibt und auch bezahlbar sind, dann sehe ich also kein Genickbruch für ESMW für das geplante EFH.

Somit werde ich das sicher nochmals genauer in Betracht ziehen und mal auf den Ziegelleute zugehen.

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Lieber Altbaumieter

Zu deinem Artikel: Ja, es dürfte wahr sein, dass eine energetische Sanierung ihre Kosten in einigen Fällen nicht wirklich wieder reinholt. Wobei die Rechnung letztendlich abhängig ist von den in Zukunft geltenden Energiepreisen. Letztere sind abhängig davon, ob und wie man Nuklarabfall entsorgt; was Freund Putin macht; ob Fracking eine Alternative ist; ob wir effiziente Stromspeicher in genügender Speicherdichte (abgesehen von grossen Hochgebirgsstauseen) entwickeln können; und so weiter. Diese Rentabilitätsüberlegung ist immer Kaffeesatzlesen, weil wir die Zukunft nicht kennen. Je nach Annahmen rentierts oder rentierts nicht.

Aber... das rechnest Du am besten mit einem Energiespezialisten anhand einem (Deinem) konkreten Beispiel durch. Es gibt genügend Fälle, wo es durchaus rentieren kann. Schlussendlich muss man sich bei einer Sanierung immer fragen, welche Ziele man verfolgt, wieviel Idealismus man hineinstecken will.

Als Kind wohnte ich in einem Haus mit Elektrospeicherheizung, dicken Wänden, weiss nicht ob isoliert. Selbstverständlich hat es immer zu den Fenstern hereingezogen. Dafür habe ich zum Lesen meine Füsse auf den Radiator gehalten - irgendwie gemütlich. Die Aussenwand bei meinem Bett war so kalt, dass die grosse Kork-Pin-Wand im Winter eine Aufwertung war (obwohl es danach dahinter wohl geschimmelt hat...)

Wir sind dann weggezogen. Nun. Eine Elektrospeicherheizung ist so ziemlich das dümmste, ich weiss. Aber wenn Du für eine Erdsonde einfach mal 50'000.-- Stutz hinblätterst, kannst Du für das Geld laaange Strom beziehen. Und wenn Du nun noch das Haus auf eine Fussbodenheizung umrüstest... kostet es. Du musst isolieren.... kostet. Du machst ein dichtes Haus... kostet. Damit bei der Dichtheit Du nicht im Gestank stecken bleibst, brauchst Du eine Lüftung... kostet.

Andererseits. Die ältere Generation hier wird sich an den Ölschock in den 70ern erinnern. Leere Autobahnen. Arbeitslosigkeit. Energieeffizient heisst auch solchen Krisen etwas weniger ausgesetzt zu sein.

Anders sieht es bei Neubauten aus.

Wenn Du ohnehin ein Fassadengerüst hast, weil Du Putz und Farbe aufbringst, ist es ein kleiner zusatzaufwand gleich eine anständige Wärmedämmung einzubringen. Und ob Du 2cm oder 20cm machst spielt vor allem für die Baulinieund Grenzabstände einer Rolle. Dass die heutigen Isolationen eine begrenzte Haltbarkeit haben mag sein, sie sollte sich aber inzwischen im Bereich der technischen Lebensdauer des Gebäudes bewegen.

HTH

Haba

 
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Wir haben noch nicht mal finale Pläne und schon hab ich so viele Fragen zum Thema Bau. Und das ist erst mal die Hülle des Gebäudes. Wie wird das erst, wenn es um die Küche, das Bad etc. geht? Irgendwie wird's mir schon mulmig! Wird das mit der Zeit besser und einfacher?
das wird besser, aber nicht einfacher /emoticons/default_biggrin.png.

irgendwie geht die bauzeit so schnell vorbei dass man gar nicht mehr alles tausendmal ueberlegen kann und auch will. man muss (darf) so viel entscheiden, dass es nur noch so durchrauscht /emoticons/default_smile.png. und mit der zeit ist man so im thema drin dass es besser wird /emoticons/default_smile.png. keine sorge, das kommt gut. ich habe mir auch zu viele sorgen gemacht am anfang /emoticons/default_smile.png.

ps. wir sind im rohbau bei den mauern eg /emoticons/default_wink.png..

 
Ein sehr umstrittenes Thema über welches ich mir im Moment auch Gedanken mache und deshalb auf diesen Artikel aus D gestossen bin...
Da gibt es sehr viele Diskussionen um dieses Thema. Auch die Themen über den U-Wert Wahnsinn sind zum Teil sehr lohnenswert zu lesen. Aus Sicht der Ökologie würde ich deshalb auch eher Steinwolle nehmen, auch wenn da auch sehr viel graue Energie drin steckt. Zumindest besteht Steinwolle nicht aus Öl und ist auch besser entsorgbar. Eine reine Mauer aus purem Ziegelstein ist natürlich noch viel besser. Zudem muss ein ESMW sicherlich nicht schon nach 20-30 Jahren abgerissen werden - die ist ja für die Ewigkeit. Höchstens der Putz muss mal gestrichen oder erneuert werden. Also nichts zu entsorgen, und wenn doch dann steht am Ende das Haus nicht mehr ;-)

das wird besser, aber nicht einfacher /emoticons/default_biggrin.png.

irgendwie geht die bauzeit so schnell vorbei dass man gar nicht mehr alles tausendmal ueberlegen kann und auch will. man muss (darf) so viel entscheiden, dass es nur noch so durchrauscht /emoticons/default_smile.png. und mit der zeit ist man so im thema drin dass es besser wird /emoticons/default_smile.png. keine sorge, das kommt gut. ich habe mir auch zu viele sorgen gemacht am anfang /emoticons/default_smile.png.

ps. wir sind im rohbau bei den mauern eg /emoticons/default_wink.png..
Danke _miau_  :) Ich hoffe doch :) Ich wünsch euch gutes bauen

 
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Hallo wonga

Schön zu lesen, dass Du Interesse an einem solch optimalen Mauerwerk hast.

Wie schon geschrieben, hat dies absolut nichts mit einem einfachen Einsteinmauerwerk von vor 30-35 Jahren zu tun... da liegen Welten dazwischen. Es ist überhaupt und auch nicht annähernd mit solchem vergleichbar.

Grundsätzlich müssen alle Arten von Gebäudehüllen den gesetzlichen Mindestanforderungen hinsichtlich Wärmedämmung genügen...wie, oder wie gut sie das erfüllen, was sie darüber hinaus noch an Vorteilen bereitstellen, ist eine andere Sache...

Dieses Thema ist auch nicht neu hier im Forum... evtl. mal die Suchfunktion nutzen... dann kommen viele Beiträge zu dieser Mauerwerksart zum Vorschein.

Dieses Wärmedämmmauerwerk ist in der Schweiz noch nicht wirklich angekommen oder gar weit verbreitet im Einsatz...also in Ausführung. Somit kennen es viele Architekten und Bauleiter nicht wirklich... oder aus eigener, langjähriger Erfahrung. Ähnlich, oder zum Teil noch weiter verbreitet ist die Unkenntnis bei Handwerkern.

Der/Dein Erfolg hängt also letztlich auch davon ab, wie Deine Baupartner, angefangen von Planung bis Ausführung, sich über diese Art von Mauerwerk informiert haben... oder in der Ausführung entsprechend angewiesen und kontrolliert wurden.

Gehe nicht davon aus, dass eine Akkord-Maurertruppe ein solches Mauerwerk einfach erstellen kann....das hat eben auch bei der Ausführung nichts mit dem üblichen Backsteinmauerwerk zu tun...bei dem alle wissen, dass der Putzer später ja noch kommt und (hoffentlich) alles "gerade" bekommt. Da hättest Du schon verloren.

Da es auf längeren Zeitraum gesehen sicher auch in der Schweiz zu einer echten Alternative werden wird (oder zumindest werden könnte), weisen wir in unseren Bauseminaren auch auf diese Art des Mauwerks hin und erklären die Vorteile gegenüber den üblichen Backstein/Beton + EPS-Dämmungsbauten.

Einer unserer Teilnehmer hat sich dann im Anschluss ebenfalls dafür entschieden und sein Projekt damit verwirklicht. Zur besten Zufriedenheit der Familie.

Das A&O ist hierbei allerdings auch der entspr. Baumeister...  beim Projekt des Users hatten wir (war dort mit einem Beratermandat versehen) bei der Realisierung entsprechend Wert auf dessen Erfahrung gelegt und letztlich auch einen gefunden, der dies "selbst" als die beste Lösung sah und für die Zukunft sieht. Dementsprechend gut waren seine Mitarbeiter und somit das Endprodukt für die Bauherrschaft gelungen.

Das Projekt wurde 2013 fertiggestellt. Falls Du ernsthaftes Interesse an dieser Ausführungsart hast, kann ich Dir gerne den direkten Kontakt zum Bauherren ermöglichen. Mail genügt.

Zudem gäbe es zu dieser Mauerwerksart ja noch unterschiedliche Produkte... wobei Du noch nicht geschrieben hast, was für Dich in Frage kommen würde.... sofern dies derzeit überhaupt schon ein Thema war?

Auskragungen und Erdbebensicherheit stellen kein wirkliches Problem dar. Es hängt letztlich vom Grundriss und den Abmessungen ab, welche Massnahmen der Bauingenieur vorsehen muss um diese Anforderungen zu erfüllen. Das macht dieser aber in aller Regel ohne grosse Probleme, zumal bei Bedarf auch die Hersteller entspr. Hilfe anbieten.

Weiterhin viel Erfolg für das Projekt.

 
Hallo Pfälzer

Danke für deine Tipps

Dieses Wärmedämmmauerwerk ist in der Schweiz noch nicht wirklich angekommen oder gar weit verbreitet im Einsatz...also in Ausführung. Somit kennen es viele Architekten und Bauleiter nicht wirklich... oder aus eigener, langjähriger Erfahrung. Ähnlich, oder zum Teil noch weiter verbreitet ist die Unkenntnis bei Handwerkern.

Der/Dein Erfolg hängt also letztlich auch davon ab, wie Deine Baupartner, angefangen von Planung bis Ausführung, sich über diese Art von Mauerwerk informiert haben... oder in der Ausführung entsprechend angewiesen und kontrolliert wurden.

Gehe nicht davon aus, dass eine Akkord-Maurertruppe ein solches Mauerwerk einfach erstellen kann....das hat eben auch bei der Ausführung nichts mit dem üblichen Backsteinmauerwerk zu tun...bei dem alle wissen, dass der Putzer später ja noch kommt und (hoffentlich) alles "gerade" bekommt. Da hättest Du schon verloren.
Da stimme ich dir zu. Ich habe mal die verschiedenen Hersteller angeschrieben. Die sollen mir mal einige Referenz Objekte und Baumeister die sich, in der Region Frick/Aarau, durchgeben. Ich glaube nicht, dass unsere Architekt das schon mal verwendet hat, daher ist ein Baumeister der das im Griff hat eine unabdingbare Bedingung.

Zudem gäbe es zu dieser Mauerwerksart ja noch unterschiedliche Produkte... wobei Du noch nicht geschrieben hast, was für Dich in Frage kommen würde.... sofern dies derzeit überhaupt schon ein Thema war?
Ich denke es sollte ein 42.5cm Wand sein. Welches Produkt ist dann aber wie oben beschrieben vor allem abhängig vom Baumeister.

Ich warte mal die Reaktion der Hersteller und das nächste Gespräch mit dem Architekten ab.

Gruss und einen schönen Sonntag

 
hoi wonga,

hoffentlich täusche ich mich, aber meiner meinung nach ist eine öffnung von 8m spannweite für ein einsteinmauerwek schon eine arge herausforderung und nicht mit (preiswerten) standarddetails lösbar. bin aber gespannt was die hersteller diesbezüglich für lösungsvorschläge bieten und lasse mich sehr gerne eines besseren belehren /emoticons/default_smile.png

viel erfolg und gutes gelingen!

 
Lieber Wonga

Lieber Erlenbach

Ich habe ja geschrieben, dass verallgemeinernde Aussagen immer mit Vorsicht zu geniessen sind. Und, grundsätzlich finde ich das Einsteinmauerwerk ein gutes, da ziemlich "tubelisicheres" System. Das möchte ich schon festhalten. Sonst hätte ich es ja auch nicht jahrelang nahezu ausschliesslich eingesetzt!

Wow, In Erlenbach 500m2 Wohnfläche, da dürfte schon noch die eine oder andere Innenwand anfallen, welche für die Erdbebensicherheit ausgebildet werden kann... Dies ist - das musst Du schon zugeben - natürlich dann auch nicht der Nomalfall, sorry Erlenbach. Tipp: Bezüglich dem Lieferanten würde ich einmal noch HAGA prüfen, die haben auch einen guten Stein und ein gutes Sortiment an diversen Verputzen. Ein aussen angebrachter Wärmedämmputz hilft, die Wärmespannung im Stein zu reduzieren und lohnt sich längerfristig allemal. Minergiebauweise ist auch mit dem ESMW möglich. Würde ich mir schon überlegen. Gibt Dir als Bauherr einfach nochmals ein zusätzliches Qualitätskriterium, z.B., auch wieder bei einem Wiederverkauf. Und klar, als Minrgiefachpartner wäre es ja auch nicht gut, wenn ich von diesem Label nicht überzeugt wäre. /emoticons/default_smile.png

Guten Wochenstart

Urs Tischhauser

 
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