Aussendämmung oder Einsteinmauerwerk?

@Urs Tischhauser - Danke für die Info zu HAGA. Sieht interessant aus. Sehe dass da die max Grösse der Steine 36.5 cms ist. Wir haben 42.5 cms vorgesehen. Werde mal mit HAGA Kontakt aufnehmen. Nochmals besten Dank.

@Wonga - Würde mich dann interessieren wie ihr euch entscheidet. Viel Erfolg und Freude am Bau.

 
Lieber Erlenbach

Selbstverständlich hat die HAGA auch 42.5cm Mauerwerk im Sortiment. Auch hier gilt: "es kochen alle mit Wasser." Die Steine kommen eh alle aus Deutschland. Einfach aus verschiedenen Ziegeleien. Es ist nicht so wie Pfälzer meint, dass wir hier keine Ahnung haben, nur weil sie bei uns nicht produziert werden.....Den 42.5cm Mauerstein haben wir immer genommen, wenn wir ESMW Fassaden gebaut haben. Von der HAGA ist Herr Philipp Gret Aussendienstmitarbeiter in unserer Region. Sollte immer noch aktuell sein.... /emoticons/default_smile.png Richte ihm einen herzlichen Gruss von mir aus. /emoticons/default_additional/114.gif

Gruss, Urs

 
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Update: Unser Architekt hat sich nun mit einer Ziegelfirma abgestimmt umd wir werden nun mit einem wärmedämmenden Einsteinmauerwerk weiterfahren.

Die 8m lange Fensterfront wäre grundsätzlich möglich gewesen, würde aber teure Detaillösungen nachsich ziehen. Wir haben deshalb die Front in 3 Teile unterteilt. Sieht jetzt nicht mehr so extravagant aus, wird jedoch der Bauweise mit einem ESMW gerecht.

Natürlich verlieren wir etwas Raum, da das ESMW dicker wird als eine Aussendämmung, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Entscheidung richtig ist. Und das ist mir fast wichtiger als irgendwelche wissenschaftlichen U-Wert Hype.

Ob diese Variante nun teurer oder günstiger als eine Aussendämmung ist, kann ich noch nicht sagen, sollte sich aber im gleichem Rahmen bewegen.

Über das genaue Produkt haben wir noch nicht diskutiert, wird aber aus energetischen Gründen 42.5cm sein.

Frage zum sommerlichen Wärmeschutz: Porotherm bzw. Poroton hat einen Temperatur-Phasenverachiebung von etwa 24 Stunden. Grundsätzlich ist das ja ein schlechter Wert, da die höchste Temperatur genau dann im Zimmer ankommt, wenn es aussen wieder am wärmsten ist. Eine Phasenverachiebung von 12 Stunden wäre m.E. der beste Wert. Nun sagt aber der Hersteller, dass dies eigentlich kein Problem wäre, da die Auskühlung durch die Nacht so gross ist, dass die Gespeicherte Wärme bereits in der Nacht wieder abgegeben wird - es also zu keinem Temperaturanstieg auf der innenseite der Wand kommt.

Was meint ihr dazu?

Vielen Dank

 
Lieber Wonga

Viele Wand- und vorallem Dachkonstruktionen !!() weisen eine Phasenverschiebung von um die 8 bis 9 Stunden auf, was heute als ungenügend taxiert wird. Alles was darunter ist gehört schon fast in die Kategorie Barackenklima.... Alle Werte ab 12 Stunden werden als gut taxiert. Dies eben, weil bei einer so langen Phasenverschiebeung die Abstrahlung gegen aussen einen Grossteil der Wärme abführen kann. Dabei muss man sich aber auch im Klaren sein, dass wenn wir im Sommer tropische Nächte haben (was 2014 nicht stattgefunden hat. Ok, der Sommer hat ja eh nicht stattgefunden) das Ganze dann doch in eine sehr theoretische Diskussion führt.

Zusammen mit einer guten Dachkonstruktion (und einem Freecooling) hast Du aber mit dem Einsteinmauerwerk ein ganz gutes, um nicht zu sagen hervorragendes Klima im Haus. Da brauchst Du Dir wirklich den Kopf nicht darüber zu zerbrechen. Übrigens würde ich Dir empfehlen den 42.5cm Stein aussen mit einem 4cm Wärmedämmputz zu verputzen. Damit reduzierst Du die Wärmespannungen im Stein massiv, was zu weniger Rissen in den Wänden beiträgt.

Herzliche Grüsse

Urs Tischhauser

 
Also ist es nicht nur mein Bauch der sich gut fühlt :). Und dann zerbrech ich mir mal betreffend Phasen nicht meinen Kopf.

Freecooling muss ich zuerst mal googeln, wir haben jedoch eine Komfortlüftung geplant.

Putz ist dann das nächste Thema, aber wenn du das schon ansprichts: braucht es dann bei diesem Wäremdämmputz auch noch eine Verstärkung (Netz) damit die Rissbildung zusätzlich minimiert werden kann, oder braucht es diese dann nicht mehr?

Danke

 
Lieber Wonga

Das muss grundsätzlich der Systemhalter wissen. Aber im Normalfall sollte der Aufbau aus  1. Wämedämmputz, 2. einer Netzeinbettung inkl. Netz und 3. einem Deckputz, sowie 4. einem zweimaligen Anstrich bestehen. Alles andere ist Rubbish! (Findest Du unter google!) /emoticons/default_additional/145.gif  Je nach Fabrikat benötigt der Wärmedämmputz noch eine Haftbrücke auf dem Mauerwerk. Wenn Du beides auch einer hand beziehst ist dies oft nicht notwendig.

Weiterhin erfolgreiches Bauen und einen schönen Abend wüsncht Dir

Urs

 
Danke.

Mal schauen was da gerechnet und offeriert wird. Gebaut wirst erst im nächsten Frühling. Haben also noch genügend Zeit.

 
Hallo Wonga

Wisst ihr schon ob ihr die Dachrinne/Dachkennel/Rohre innerhalb von eurem ESMW führt (von aussen dann nicht sichtbar) oder ausserhalb der Hausmauer entlang? Muss mich mal schlau machen ob es hier grosse Kostenunterschiede gibt zwischen der Lösung innerhalb dem Stein und/oder ausserhalb zu führen. Danke für Deinen Hinweis/Info.

Beste Grüsse und gutes Wochenende an alle.

 
Hallo Erlenbach. Wir werden die Rohre aussen führen. Bei einem ESMW sollten keine grossen Rohre in der Mauer geführt werden, da dies die Dämmung stark beeinflusst. Gilt auch für Rohrführungen für Sanitärabflüsse und Lüftung etc. Kleine Rohre wie Wasserzufuhr oder Elektroinstallationen sollte gehen. Grus

 
Lieber Erlenbach

Ich würde die Rohre nicht in der Wand innerhalb des Baus hinunterführen, auch wenn dies ästetisch schöner ist. Wenn mal irgendwas undicht wird dann hast Du schnell einmal einen grossen Schaden.

Gruss, Urs

 
Stellt sich beim Entscheid zum Einsteinmauerwerk die Frage einer kontrollierten Wohnraumlüftung weniger wegen der besseren Atmungsfähigkeit des Mauerwerks?

Gruss      Altbaumieter

 
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Lieber Altbaumieter

Atmungsfähigkeit beim Mauerwerk hast Du nicht ganz richtig verstanden.... /emoticons/default_smile.png Damit ist gemeint, dass der Feuchtigkeitshaushalt besser ausgeglichen werden kann als bei einer Betonwand. Luftdurchlässig sollten beide nicht sein.  /emoticons/default_additional/125.gif  Daher solltest Du wenn immer möglich eine Wohnungslüftung einbauen.

Okay, zuigegebenermassen sage ich das als "Minergiefachpartner". dort ist klar: Ohne Lüftung kein Zertifikat. Aber für mich geht es auch noch darum, dass der Energehaushalt verbessert, der Feuchtigkeitsabtransport auch in den Räumen mit Betonwänden und der Komfort ganz allgemein verbessert wird.  /emoticons/default_additional/114.gif 

Herzlicher Gruss, Urs 

 
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Hallo Wonga

Wisst ihr schon ob ihr die Dachrinne/Dachkennel/Rohre innerhalb von eurem ESMW führt (von aussen dann nicht sichtbar) oder ausserhalb der Hausmauer entlang? Muss mich mal schlau machen ob es hier grosse Kostenunterschiede gibt zwischen der Lösung innerhalb dem Stein und/oder ausserhalb zu führen. Danke für Deinen Hinweis/Info.

Beste Grüsse und gutes Wochenende an alle.
Das Abwasser vom Dach hat als Schmelzwasser 0°C. In der Wand müsstest Du die Leitung dämmen, sonst kann auch an der Fassade Kondensat entstehen.

Grundsätzlich soll man wenn möglich kein Wasser von aussen ins Haus führen.

Gruss, Fred

 
Liebe Forum/Chat Kollegen

Zum Thema ESMW noch eine Frage - ist es gemäss eurer Erfahrung möglich traditionelle Fensterläden (nicht Rollläden) aus Holz und/oder Metall ohne ein Fenstergewand am ESMW zu befestigen? Wir haben verschiedene Ansichten gehört - die einen sagen, ja das geht und andere sagen wieder nein, das gehe nicht da der Anschlagstein des ESMW nicht stark genug sei für einen Fensterladen....Vielen Dank für eure Erfahrungen, Meinungen und Hinweise. 

Liebe Grüsse. 

 
Lieber Erlenbach

Leider kann ich Dir da nicht eine verbindliche Antwort geben, da ich Jalousieläden nur in Zusammenhang mit Kunststeingewänden beim Einsteinmauerwerk eingesetzt habe. Dies hat dann nie zu Problemen geführt.

Der technische Dienst des Steinlieferanten sollte Dir aber den notwendigen Klebanker angeben können, damit diese Montage möglich wird.

Herzlicher Gruss den See hinunter, Urs

 
Besten Dank Urs für diese Informationen. Werde dich auf jeden Fall so abklären.

Herzliche Grüsse zurück.

 
Ich greiffe das Thema nochmals auf.

Wir haben uns für ein Einsteinmauerwerk entschieden. Imbrex Z7 von Keller Ziegelei.

Wir stehen nun vor der Entscheidung, ob wir einen 2cm dicken Aussen-Dämmputz oder zusätzlich 4cm Steinwolle verputz nehmen sollen.

Mit der Steinwolle wären wir auf Minergie Standard, mit nur 2cm Dämmputz leicht darunter. Der Preis ist etwa der selbe.

Der Grund warum wir auf ein Einsteinmauerwerk gehen war der, dass wir keine Verbundwärmedämmung haben wollten.

Mit dem Dämmputz würden wir unseren Entscheid für einen möglichst homogenen Wandaufbau durchziehen. Mit der Steinwolle nicht, dafür Minergie zertifiziert.

Meine Bauchgefühl sagt Dämmputz. Was meint ihr?

 
Hallo wonga

Grundsätzlich meinen Glückwunsch zum Entscheid für Einsteinmauerwerk.

Nimm doch einfach den dickeren Stein, dann passt es doch schon.

Oder, einen dickeren Wärmedämmmputz (wobei dies dann von der Wanddicke ja relativ gleich wäre) und es passt.

Eine zusätzliche Dämmplatte macht überhaupt keinen Sinn, wenn man sich über die Vorzüge eines solchen Mauerwerkes informiert und sich letztlich dafür entschieden hat.

Und wenn es denn sein müsste, dann würde ich eher auf eine Holzfaserdämmplatte setzen. Das passt dann zumindest besser zum Mauerwerk.

Aber eben, mit dem dickeren Mauerwerk kannst das ja umgehen.

 
Lieber Wonga

Warum nicht, wenn schon denn schon, 4cm Dämmputz? Dann hast Du ein besseres, da wie Du richtig schreibst homogeneres Wandsystem und erfüllst den Minergiestandard sowieso. Ich habe schon vor Jahren 4cm Wärmedämmputz aufgetragen. Dies hat nämlich auch den Vorteil, dass die thermische Spannung im "elastischeren" Dämmputz aufgenommen werden kann und weniger im spröden Backstein. Dies mindert die Gefahr der Rissbildung. Falls es dann mit diesem Wandaufbau nicht ganz reichen sollte, kannst Du dies z.B. beim Dach kompensieren. Wenn jemand etwas anderes behauptet hat er das System Minergie gar nicht begriffen.

Herzlicher Gruss, Urs

 

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