Braucht es überhaupt eine Einzelregulierung der Heizung via Raumthermostat??

Yoman

Mitglied
12. Feb. 2012
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Hallo zusammen

Bin neu hier und finde dieses Forum genial und möchte gerne zu diesem Thema Eure Meinung wissen.

Wir bauen gerade unser Traumhaus (1. Stock steht bereits) und sind gerade in der Phase wo wir diverse Sachen definitiv entscheiden müssen.

Konkret geht es um das Einzelregulierung der Heizung via Raumthermostat über jedes Zimmer. Wir haben in unsere Wunschliste die Posten fürs Elektrische (mit Zeptrion Steuerung für Licht und elektrische Rolladen) überzogen und möchten daher diesen Posten bei den Einzelregulierung via Raumthermostat der Heizung einsparen.

Das Haus wird Bodenheizung haben über Erdsonde WP und wird nach neuestem Stand isoliert (22 Isolation und Dreifachverglasung). Auch ist eine kontrollierte Raumlüftung vorgesehen. Da die Bodenheizung eh sehr träge reagiert und das Haus gut isoliert sein wird, glauben wir, dass es nicht viele Eingriffe unsererseits benötigt um die Raumtemparatur konstant zu halten. Daher denken wir diese Raumthermostaten wegzulassen und dieses Budget wie gesagt mit dem Aufpreis des Elektrischen kompensieren können.

Wir sind daher sehr dankbar Eure Meinung und Erfahrungen zu diesem Thema zu hören da wir im Moment nicht sicher sind ob dies eine gute Entscheidung ist...

Danke Euch

Grüsse

Yoman

 
Hallo Yoman

Ich bin auch der Meinung, dass man diese Einzelraum Thermostaten weglassen kann. Dies besonders in Räumen

welche man zu 90% gleich warm halten will. Bei Räumen die man ständig verstellen müsste, wäre ein Raum-Thermostat

aber praktisch.

Wichtig an der ganzen Sache ist aber, dass Deine Heizung auf 28°C Vorlauftemperatur bei -10°C ausgelegt wird. Das

wird mit grosser Sicherheit jetzt nicht der Fall sein. Frag mal an, auf welche Vorlauftemperatur die Heizung bei -10°C

ausgelegt wurde. Das kann man jetzt noch ändern. Auch die bifilare Verlegung (wie eine Schnecke) wäre unbedingt

anzustreben. Nur bei diesen tiefen Temperaturen kommt es zum Selbstregulierungseffekt.

Aber ob Einzelraum-Thermostaten bei euch von gesetzes wegen vorgeschrieben sind, weiss ich nicht.

 
Hallo Pippen

Herzlichen Dank für die wertvollen Tipps! /emoticons/default_smile.png

Ich werde dies beim Heizer anfragen - betreffend Gesetz Vorlagen ist mir nichts bekannt, werde dies aber auch noch abklären.

Herzlichen Dank und Grüsse

Yoman

 
Uns wurde gesagt, dass Einzelraum-Thermostat gesetzlich vorgeschrieben sei (neu, ev. seit MuKen-Einführung (?)). Kanton Aargau.Im schlimmsten Fall hätte Gemeinde bei Abnahme noch als Nachbesserung verlangen können: Viel Spass beim Aufspitzen.Bedenke: Das richtige Heizen/Parametrisieren ist ein Buch mit sieben Siegeln; und korrektes justieren auch zeitaufwendig wegen der Trägheit. Trotzdem sehe ich Vorteile: Gewisse Räume haben wir massiv runtergeregelt (selten gebraucht, oder Sonnenschein wärmt schon genug auf).

 
Wir haben nur im Wohn-/Essbereich eine Einzelregulierung. In den Zimmer haben wir das bewusst weggelassen. Ist die Heizung einmal eingestellt verändere ich höchstens die Behaglichkeit (allg. etwas wärmer oder kälter) für das ganze Haus.

Mit der Einzelregulierung im Wohn-/Essbereich nehme ich die Temperatur am Vorabend vor Partys etwas zurück. Sitzen viele Leute bei uns am Tisch so erwärt sich dieser Bereich sowieso sehr schnell von alleine...

 
@ smart80

Wir haben gerade das baugesuch am laufen und bauen auch im Kt. AG. Nun haben wir gerade in der Stromer-Offerte die Einzelraum-Steuerung für die Heizung für alle Zimmer ausser dem Wohnzimmer rausgestrichen und nun lese ich, dass du schreibst dass es im Kt. AG obligatorisch ist. Ist das wirklich auf Kantonsebene für den AG gültig? Hast du Info irgendwo schriftlch erhalten?

Haben dies andere im Kt. AG auch berücksichtigen müssen?

Vielen dank und gruss

mimimausi

 
Habe nichts schriftliches, da uns der (minimale) Mehrpreis dies wert war (und wir Risiko von Nachbesserung unbedingt vermeiden wollten).

Uns wurde dies von einem Bauherr so gesagt. Ggf. euren Heizungsplaner fragen, was verlangt wird.

Bauverwaltung fragen: würde ich zuletzt (schlafende Hunde wecken). Ansonsten mal die Gesetzes-Texte vom MuKen durchlesen (in der BNO der Gemeinde war bei uns nichts enthalten).

Wenn ich mich richtig entsinne war Mehrpreis ca 140-180.-/Zimmer (Fühler, Montage); ev kommt noch etwas hinzu für elektrische Regler (?).

 
Hallo zusammen

wir bauen auch im AG und haben "nur" Aussenfühler und einen Raumthermostaten im Wohnraum.

Die Einzelraumregulierung der anderen Räume geschieht herkömmlich von Hand mit dem Einstellen des Durchflusses der einzelnen Heizkreise.

Somit ist doch die Einzelraumregulierung gegeben?

Grüsse

ddhdrg

 
Hallo zusammen

Habe dieses Thema bezüglich kantonalem Reglement nochmals mit dem Architekten angeschaut und abklären lassen. Anscheinend ist dies gesetzlich Pflicht ab einer Heizvorlauftemperatur von 30 grad. Wir bekommen eine Erdsonden wp und wird eine Vorlauftemperatur haben von max. 28 grad. Daher können diese definitiv weggelassen werden, zumindest in den Räumen wo es nicht gross Sinn macht.

Gruesse

Yoman

 
Ich möchte die Ansicht von Pippen unterstützen, und kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ein korrekt berechnetes Haus keine Thermostaten benötigt. Bei unserem Minergie-Haus war es vorgegeben, diese für jeden Raum einzubauen. Im Nachhinein muss ich feststellen, sämtliche Ventile bis auf diejenigen im Schlafzimmern sind absolut nutzlos. In den Schlafzimmern kann eine Nachtabsenkung um 2 Grad eine angenehmere, kühlere Temperatur für den Schlaf bereitstellen. Ansonsten habe ich die Solltemperaturen derart hoch gesetzt, dass die Ventile gar nie schliessen und immer zu 100% offen sind. Einzig, wie oben beschrieben, wurden die Solltemperaturen in den Schlafzimmer unserer Kinder zwischen 21 und 5 Uhr auf 19 Grad gesetzt.

Die Innentemperatur des Hauses reguliert sich vollständig über die Wärmepumpe (Sole), das Einstellen der Heizkurve in Abhängigkeit der Solltemperatur (Wärmepumpe Innenräume) habe ich über einige Wochen optimiert. Im Endeffekt kam eine Heizkurve mit einem Wert von 0.15 raus, die Solltemperatur der Innenräume auf 22 Grad Celsius begrenzt. Meine Frau liebt's etwas wärmer, ich persönlich wäre mit einem Grad weniger auch zufrieden gewesen ;=)

Die sehr kalten nächtlichen Aussentemperaturen im Januar/ Februar von bis zu -20 Grad Celsius haben gezeigt, dass die Temperatursteuerung über die Wärmepumpe auch dann funktionniert. Wir hatten damals nie Innentemperaturen < 22 Grad Celsius...

Positiv überrascht war ich von der EKZ-Jahresrechnung, die ich vor einigen Tagen erhielt: Unser Haus weist eine Nettowohnfläche von ca. 265 m2 auf, die Stromkosten für Warmwasser und Heizung (beides erledigt die Wärmepumpe) lagen bei knappen 400.- CHF, umgerechnet macht das pro Monat ganze 33.- aus. Eigentlich wollte ich zusätzlich Warmwasserkollektoren aufs Dach installieren, die Amortisation geht sich bei derart tiefen Kosten aber nicht auf.

Wie von pippen beschrieben, habe ich auf eine bifilare Verlegung gepocht, kontrolliert und die Abstände der Bodenheizungsrohre auf 5 bis 15 cm Abstände reduzieren lassen. Es war darauf zu achten , dass die einzelnen Regelkreise keine Warmwasserrohr-Längen von 100 Metern überschritten.

Fazit: Regelt die Innentemperatur eures Hauses mit Hilfe der Wärmepumpe (Heizkurve, Solltemperatur), Voraussetzung ist ein sehr gut gedämmtes Haus ohne Wärmebrücken.

 
@Yoman

Stehen die max. 28°C Vorlauftemperatur in Deinem Baubeschrieb? Falls nicht, unbedingt schriftlich aushändigen lassen.

Andernfalls wäre ich nicht so sicher ob es eingehalten würde. Denn das benötigt viele 100m zusätzliche Bodenheizungsrohre

gegenüber z. Bsp. 35°C. Auch die befilare Verlegung würde ich mir bestätigen lassen.

Wie weit bist Du schon beim Bauen?

 
Hallo zusammen

Ich heize in meinem Neubau mit einer Luft / Wasser WP und habe ausser dem Aussenfühler weder Raumthermostaten noch sonstige technische Vorkehrungen verbauenlassen. Da ich nicht nach Minergiestandard gebaut habe und auch bei mir die Vorlauftemperatur maximal 28°C bei -10°C Aussentemperatur beträgt, hat mir dies der Heiziger ebenfalls bestätigt, dass Raumthermostaten somit nicht notwendig oder gesetzlich vorgeschrieben seien. Gemäss seinen Erklärungen hängt die Vorlauftemperatur der Heizkreises zusammen mit der Verlegeart der Bodenheizung. Bei liegen Vor- und Rücklaufrohre 6cm auseinander und sind in Schneckenform verlegt worden. Über 30°C steuere man erst an, wenn diese Abstände grösser gewählt würden (was man heute eigentlich kaum mehr täte) oder die Verlegeart der Leitungen aus irgendwelchen Gründen aners gewählt werden müsse. Kurz gesagt, je grösser die Abstände der Heizleitungen, desto höher die Vorlaufstemperatur.

Im Baubeschrieb stehen diese Daten ebenfalls und wurden damals mit dem Baugesuch und der Energieberechnungen vom Ingenieur mit eingereicht und genehmigt. Somit sehe ich nicht ein, warum dies eine allfälligen Nachbesserung mit sich bringen sollte. Die Minvergievorschriften können natürlich anders lauten, aber die kenne ich nicht.

Ich regle die Temperatur im ganzen Haus mittels den Durchlaufventilen und das geht wunderbar. Da unsere Heizung von 18-20.30h vom EW gesperrt wird, fällt die Temperatur gegen Abend sogar automatisch ganz leicht, was aber kaum ein Grad ausmacht.

Mein Haus steht ebenfalls im Aargau (Muhen).

Gruss,

Oliver

 
Hallo Oliver

Herzlichen Dank für Deinen wertvollen Beitrag.

Ich habe zwar noch nicht die Details seitens Heizungs-Installateur betreffend der Rohrverlegung, allerdings bestätigt der Architekt Deine Angaben für unser Neubau.

Übrigens wurde gestern unser flachdach fertiggestellt und somit ist der Rohbau abgeschlossen :).

@ Oliver, ich sehe grade wir zukunftige Nachbarn sein, unser Haus ist auf der selben Strasse in Muhen ca. 100 meter Dorfwärts :)

Schone Ostern allerseits

 
@Oliver

Ich find es super, dass bei euch die Bodenheizung so verlegt wurde. Denn das ist das einzig richtige.

Ich kann aber die Aussage Deines Heizigers überhaupt nicht bestätigen, dass dies Standard ist.

Ganz im Gegenteil 80-85% werden mit viel grösseren Abständen verlegt. Ganz einfach aus dem Grund,

dass es günstiger ist. Aber eben nur bei der Erstellung. Bei den Heizkosten sieht das dann ganz anders

aus. Auch aus den Bildern hier im Forum sieht man, dass meistens anders verlegt wird. Hier im

Forum sind die meisten mit 20-25cm Abstand (Wohnräume) und 10-15cm in den Bädern verlegt.

@Yoman

Bitte kläre jetzt ab, wie gross die Verlegeabstände gemacht werden und wie hoch die Vorlauftemperatur bei

-10°C Aussentemperatur ausgelegt wird. Denn plötzlich ist es zu spät (hatte ich schon oft erlebt). Und

dann lässt man es natürlich so sein.

Allen schöne Ostern!

 
Bei uns wurden vor drei Jahren die Rohre auch mit grösserem Abstand verlegt und die Vorlauftemp geht bei uns auch auf bis ca 32° trotz Minergie (nicht zert. allerdings) - wir wussten gar nicht, dass es hier Varianten gibt.

Die Raumthermostaten sind wirklich etwas vom überflüssigsten im Haus. Mit der KWL wird die Wärme sowieso weiter verteilt und ansonsten lässt sich die Temp gut mit der Durchlaufmenge regulieren. Braucht etwas mehr Zeit bis man es eingependelt hat, aber die hat man ja.

 
Ist es ohne Einzelregulierung in allen Räumen gleich warm? Im Bad oder im Fernsehzimmer hab ichs z.B. gerne warm, im Schlafzimmer hingegen lieber nur so um die 18 Grad. Diese haben wir oftmals gar nicht geheizt.

 
Meiner Meinung nach machen Raumthermostaten lediglich in den Schlafräumen Sinn. Zuerst regelst du per Durchlaufmenge die Temperatur auf eure gewünschtes Niveau (in unserem Fall 22 Grad C), danach regelst du die Schlafräume mit Hilfe der Raumthermostaten auf 19 Grad C runter.

Gruss, mpaxx

 
Für mich funktioniert eine Einzelraumregulierung so.

1. Pro Raum der eine ERR hat, ein Heizkreis.

2. Pro Raum der eine ERR hat ein Temperatursensor.

3. Pro Raum der eine ERR hat ein elektrischer Stellantrieb.

4. Pro Raum der eine ERR hat Elektrische Storen.

5. Pro Raum der eine ERR hat Optional ein Fensterkontakt.

6. Eine Visualisierung pro Raum (Touchpanel, iPad oder PC)

Die Vorlauftemperatur wird nach Bedarf der Räume geregelt, der höchste Raumsollwert plus ein zu bestimmender Wert (z.Bsp. Raumsollwert = 22°C + 6°C je nach Heizung) und die Aussentemperatur bestimmen die Vorlauftemperatur.

Eine Bodenheizung ist träge aber auch hier macht eine Absenkung bei Abwesenheit, Fenster offen oder in der Nacht Sinn. Die Absenkung kann auch via WP Vorlauftemperatur direkt geregelt werden aber der Komfort einer ERR ist um längen besser und das anpassen der Vorlauftemperatur hat immer Einfluss auf alle Räume.

.

Die Nachtabsenkung kann individuell programmiert werden und via Visualisierung übersteuert werden.

Es sind für mich zwei Punkte die dafür sprechen.

1. Es kann Energie gespart werden, wie viel kommt aber darauf an wie das Haus benutzt wird.

2. (Und das ist für mich fast wichtiger als Punkt 1) Wenn die ERR so ausgelegt ist wie ich es oben beschrieben habe, ist der Komfort supper.

Ich kann das hier nicht mit Zahlen belegen aber wenn die Ventile der einzelnen Räume immer 100% offen sind weil die Vorlauftemperatur so tief gehalten wird dann braucht es mehr Energie als wenn die Vorlauftemperatur etwas höher ist, dafür die einzelnen Ventile nicht dauernd 100% offen sind. Das werde ich mal die nächsten Tage abklären und hier wenn ich falsch liege anpassen /emoticons/default_smile.png

Gruss alfine

 
Bei einer Bodenheizung mit tiefer Vorlauftemperatur (< 30 Grad) kann im Kanton Aargau ausdrücklich auf eine Einzelraumregelung verzichtet werden: http://www.vas-aargau.ch/files/Gesetzessammlung/773-116[1].pdf Artikel 17 (6).

Bei unserem Haus haben wir das auch gemacht und bereuen es nicht.

Um den besten Wirkungsgrad zu erreichen, sollte die Wärmepumpe mit einer möglichst tiefen Vorlauftemperatur arbeiten. Einzelraumregelung und Speicher erhöhen die Vorlauftemperatur und vermindern damit den Wirkungsgrad der Wärmepumpe.

 

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